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Veröffentlicht am 16.11.2022

Große Kinderbuchempfehlung

Brombeerfuchs – Der Zauber von Sturmauge
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Liebe Daisy,

heute melde ich mich (endlich) mit meiner Rezension zu „Brombeerfuchs. Der Zauber von Sturmauge“ von Kathrin Tordasi, das Ende September bei Sauerländer erschienen ist. Ich hatte das große ...

Liebe Daisy,

heute melde ich mich (endlich) mit meiner Rezension zu „Brombeerfuchs. Der Zauber von Sturmauge“ von Kathrin Tordasi, das Ende September bei Sauerländer erschienen ist. Ich hatte das große Glück, diesen zweiten (und hoffentlich nicht letzten) Band der magischen Abenteuer rund um Portia und Ben vorab im Rahmen der Instagramtour lesen zu dürfen und war ganz begeistert.

Nach ihren Abenteuern im ersten Band ist Portia nach London zurückgekehrt. Sie kann es aber kaum erwarten, in den Ferien wieder nach Wales – und vielleicht sogar in die Anderswelt – zu reisen. Doch bevor es so weit kommt, steht plötzlich ihr bester Freund Ben vor ihrer Tür – ohne auch nur den Hauch einer Erinnerung daran, wie er dorthin gekommen oder was in den letzten Tagen passiert ist. Gemeinsam machen sie sich daran, das Rätsel zu lösen und ehe sie es sich versehen, stecken sie schon wieder mitten in ihrem nächsten magischen Abenteuer.

Ich muss als allererstes anmerken, dass ich Hals über Kopf in Kathrin Tordasis Umgang mit Sprache verliebt bin. Es gelingt ihr meisterlich, Situationen greifbar und Emotionen erlebbar zu machen; die Bilder, die sie schafft, sind unfassbar klar, wodurch ich beim Lesen ganz nah an den Figuren dran war und die Magie der Anderswelt förmlich spüren konnte.
Und es ist viel Magie, die in diesem Buch steckt: Das Abenteuer, auf das ich mich darin begeben habe, hat mich direkt gepackt – nicht nur, weil so viel passiert ist, sondern weil die Autorin auch viele moralische und ethische Fragen aufwirft.

Durch die Geschichte führen uns größtenteils die beiden Freund:innen Portia und Ben. Portia ist frech, impulsiv und offen, also kurz gesagt ziemlich extrovertiert. Im Gegensatz dazu zeigt sich Ben eher zurückhaltend, in sich gekehrt und unsicher – also eher introvertiert; etwas, das, besonders bei männlich gelesenen Figuren, selten repräsentiert wird. Es gefällt mir sehr, dass die Verteilung der beiden Eigenschaften hier anti-genderstereotyp ist.
Bereits in Band 1 war ich begeistert davon, wie sensibel die Autorin ihre Figur und deren individuelle Stärken zeichnet. Ben und Portia sind sich ihrer Differenzen durchaus bewusst und haben Angst, dass ihre Freundschaft daran zerbricht; sie müssen also lernen, mit dem jeweils Fremden umzugehen. Umgekehrt sehen wir durch die beiden Gegenpole von Ben und Portia, wie gut die beiden Extrema einander ergänzen können. Hier geht es nicht darum, welche Eigenschaften „besser“ oder „schlechter“ sind. Beide haben auf ihre Arten Zweifel und Schwächen. Diese werden aber nicht verurteilt, auch nicht von den erwachsenen Figuren, sondern es darf um Hilfe gebeten werden:

>>Du kannst traurig sein und trotzdem nicht aufgeben<<, flüsterte Ben. >>Du kannst Angst haben und mutig sein. Oder wütend. Das ist alles okay.<< Das bist alles du, dachte er. (S. 266)


An dieser Stelle möchte ich weiterführend gleich einhaken und erwähnen, wie gelungen ich die erwachsenen Figuren im Buch finde, allen voran Rose und Bramble. Die beiden unterstützen Portia und Ben, wenn sie es brauchen, bevormunden diese aber keineswegs, sondern lassen sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Sie geben ihnen die Zeit und den Raum, mit ihren Emotionen umzugehen und bieten, für den Fall, dass es benötigt wird, Unterstützung und Rat an. Dieses Zusammenspiel der Generationen gefällt mir außergewöhnlich gut.
Durch diese Unterstützung gelingt es Ben und Portia auch, sich selbst besser kennenzulernen und ihren jeweils eigenen Weg zu finden und zu akzeptieren. Beide haben Schwächen und Unsicherheiten, mit denen sie umgehen müssen und Angst, die/den jeweils andere/n zu verlieren. Im Laufe des Buches finden sie aber beiden den Mut, sie selbst zu sein und lernen, dass sie ihre Freundschaft trotzdem bewahren können und diese dadurch nur noch stärker wird; und sie akzeptieren einander für das, was sie sind. Doch damit sind sie nicht die einzigen: Auch die verschiedenen Nebenfiguren haben ihre jeweils eigenen Kämpfe mit sich und ihrer Umwelt auszutragen, um ihren Platz in der Welt zu finden. Ich mag, dass keine der Figuren perfekt ist: Sie haben Angst, lesen nicht richtig zwischen den Zeilen und treffen dadurch falsche Entscheidungen; selbst die mit den (fast) perfekten Fassaden. Das macht die Figuren nachvollziehbar und nahbar und die Geschichte lebendig.

„Brombeerfuchs. Der Zauber von Sturmauge“ Ist also ein packendes Buch voller magischer Abenteuer und einer inspirierenden Freundschaft, das ich Groß und Klein allerwärmstens empfehlen möchte. Ich hoffe von Herzen, dass ich dir bald eine Rezension zu einem dritten Band schicken kann.

Deine Daffy

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Großartiges Kinderbuch!

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
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Liebe Daisy,

heute melde ich mich mit meiner Rezension zu „Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers“ von Kathrin Tordasi, das 2021 (um genau zu sein: heute!) bei Sauerländer erscheint. Ich hatte ...

Liebe Daisy,

heute melde ich mich mit meiner Rezension zu „Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers“ von Kathrin Tordasi, das 2021 (um genau zu sein: heute!) bei Sauerländer erscheint. Ich hatte das große Glück, vorab ein Leseexemplar zu erhalten und kann dir somit tiptop pünktlich zum Erscheinungsdatum meinen Brief mit meinen Leseeindrücken zukommen lassen.

Inhalt
Kannst du dir eine Welt vorstellen, in der die Natur sich die Städte zurückerobert hat? Nein? Ich auch nicht. Für Finn, seine Familie und seine beste Freundin Samira ist diese Vorstellung allerdings Realität geworden. Was auf den ersten Blick vielleicht idyllisch wirkt, hat jedoch auch seine Kehrseite: Die Pflanzen wachsen schneller als bei uns und besonders nachts ist der Wald gefährlich, denn dann treibt der Mondwandler sein Unwesen. Wer oder was das genau ist, weiß Finn nicht. Nur, dass er, laut den Erwachsenen, all diejenigen, die bei Nacht ihre Häuser verlassen, verschleppt. Doch dann zwingen ihn die Umstände die Sicherheit seines Hauses nachts zu verlassen und er begibt sich auf ein gefährliches Abenteuer, das ihn alles, was er zu wissen meinte, infrage stellen lässt.

Figuren
Bevor ich auf die einzelnen Figuren eingehe, möchte ich anmerken, dass ich sie durch die Bank weg großartig gearbeitet fand. Natürlich haben einige mehr im Fokus gestanden, während andere sich eher an der Peripherie aufgehalten haben, aber es fühlte sich durch und durch nach einer lebendigen Cast an. Besonders bei den Protagonist:innen hatte ich das Gefühl, dass sie vieldimensional und individuell gearbeitet waren. Ohne zu viel verraten zu wollen: Hier findest du einige Figurenkonstruktionen und -konstellationen, die sonst kaum Repräsentation finden. Besonders nicht in Kinderbüchern. Um so mehr freue ich mich, dass sie hier solche tragenden Rollen spielen.
Besondere Erwähnung finden muss zuallererst der Protagonist Finn. Ganz besonders begeistert mich an ihm, dass er so ganz und gar nicht dem stereotypen Konstrukt toxischer Männlichkeit entspricht, sondern introvertiert und unsicher, aber auch mitfühlend und fürsorglich ist. Und dass es ganz genau diese weichen Eigenschaften sind, die ihn besonders machen und ihm einen Vorteil auf der gefährlichen Reise durch den Nachtschattenwald verschaffen. Ich habe das Gefühl, dass Finn durch diese Abwendung von Klischees lebhaft wird und ein großes Identifikationspotential besteht. Er führt als entdeckender Held durch die Geschichte und wir dürfen gemeinsam mit ihm lernen. Lernen, wie man durch den Dschungel des Waldes navigiert, wie man Mut findet und wie man lernt sich selbst in all seinen Facetten zu akzeptieren.
Analog ist auch Finns beste Freundin Samira eine starke und wiffe Figur. Sie hat ein Talent für Naturwissenschaften und ihre Erfindungen schaffen es mehrfach, Situationen gänzlich auf den Kopf zu stellen. Auch Samira ist mutig. Vielleicht auf eine andere Art als Finn, aber genau das macht es in meinen Augen so spannend, weil sich hier zeigt, dass Mut viele Gesichter haben kann.

Wesentliche Thematiken
Das bringt mich auch schon zu meinem nächsten Punkt: den wichtigen Thematiken, die das Buch aufgreift. Wie bereits erwähnt, finde ich, dass Mut eine wesentliche Rolle in „Nachtschattenwald“ spielt. Und zwar nicht darauf beschränkt, dass die Protagonist:innen lauter furchtlose Held:innen sind. Ganz im Gegenteil: Sie sind unsicher, sie haben Angst, sie zweifeln – und genau das ist es, was sie so stark macht. Denn sie finden trotz all dieser Dinge die Stärke und den Mut, weiterzumachen und für das einzustehen, was richtig ist. Es hat mir sehr gut gefallen, dass hier gezeigt wird, dass Stärke und Mut keine gegebenen Dinge sind oder sein müssen, sondern dass sie in jeder und jedem von uns stecken können. Und dass Mut hier in so vielen Beziehungen aufgegriffen wird. Nicht zuletzt in der, dass es Mut braucht, um den Status Quo in Frage zu stellen und gegen den Strom zu schwimmen, in dem man kritisch denkt. Das ist eine sehr wichtige Botschaft, wie ich finde, und ich freue mich, dass sie derart undidaktisch eingebracht wird. Ebenso gut mit der Geschichte verwoben ist der Umweltaspekt, der große Beachtung findet. Kathrin Tordasi schafft es ungeheuer geschickt, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Umweltschutz für uns Lesende wichtig ist – aber ganz ohne erhobenem Zeigefinger. Ein Balanceakt, der ihr hervorragend gelingt.

Schreibstil
Das bringt mich auch schon zu dem Schreibstil im Allgemeinen. Ich habe es bei ihrem ersten Kinderbuch „Brombeerfuchs“ schon gesagt, aber ich sage es gerne nochmal: Ich liebe Kathrin Tordasis Schreibstil. Sie hat eine ungeheuer lockere und verspielte Art zu erzählen, die aber keineswegs aufgesetzt wirkt. Ihre Texte haben eine große Leichtigkeit, ohne dabei jedoch platt zu sein; ganz im Gegenteil, ich finde ihren Schreibstil extrem lebhaft und eloquent. Ihre Figuren haben jeweils ganz individuelle Stimmen und sie schafft es, eine große Nähe zu diesen herzustellen. Dadurch hatte ich beim Lesen das Gefühl, selbst Teil der Geschichte zu sein und konnte das Buch über große Strecken nicht aus der Hand legen.

Du merkst es schon: Ich bin durch und durch angetan von „Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers“ und kann es abenteuerlustigen Leser:innen ab 10 nur wärmstens an’s Herz legen. Aber auch ältere Leser:innen können bestimmt ihre Freude am Nachtschattenwald haben – ich hatte sie jedenfalls. Schau also unbedingt mal vorbei!

Deine,
Daffy

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Veröffentlicht am 31.08.2021

A book as close to perfect as it gets

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Dear Daisy,

I think I found my new favourite book. It very clearly is „The House at the Cerulean Sea“ by TJ Klune, which was released in 2020 by TOR. I found my way to it through various recommendations ...

Dear Daisy,

I think I found my new favourite book. It very clearly is „The House at the Cerulean Sea“ by TJ Klune, which was released in 2020 by TOR. I found my way to it through various recommendations and I have to admit: they were more than right to say that this book is as close to perfect as it gets.

The Plot
In this story we follow Linus. A middle aged man, working a classical 9 to 5 job as a caseworker responsible for taking care of Magical Youth, going about his daily routine in dreary, rainy London. But then he gets sent on an assignment to a remote island to investigate an orphanage being the home to the most dangerous of magical children. As he arrives at this new place and gets to know the children and their guardians, he realises that maybe his former life wasn’t quite as fulfilling as he thought and that maybe, just maybe, there is more to life than work and routine. And that sometimes, bursting your bubble isn’t the worst thing that can happen to one…

So what did I love specifically about this?

The Characters
The character work was excellent. I feel like I really got to know the (admittedly quite extensive) cast. Of course, there is Linus, our main character. His character development is astounding and I loved that I got to witness it first hand as he is the story’s focaliser. Admittedly, I was a bit sceptical at first if I’d be able to identify with him at all but it wasn’t a problem at all. Linus is a complex character with strong morals and his heart in just the right place and I’m sure most if not all readers will find a way to identify with him in one way or another.

The Writing
Oh boy, did I love the writing! It was beyond beautiful. Perhaps the most beautiful writing I’ve ever read. The dialogues felt lively, the world building was excellent and the descriptions were captivating. All of these things together managed to make me feel like I was experiencing the story firsthand. I was drawn into the story from the very beginning and didn’t want it to end (thus the long time it took me to finish this book).

It’s captivating, it’s enchanting, it’s pure magic. If you haven’t done so, read it now! You will not live to regret it - I promise.

Love,
Daffy

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Üppiges Jugendbuch mit Tiefgang

Dinge, die so nicht bleiben können
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Liebe Daisy,

heute melde ich mich mit meiner Rezension zu „Dinge, die so nicht bleiben können“ von dem australischen Autor Michael Gerard Bauer. Das Buch ist ursprünglich 2019 unter dem Titel „The Things ...

Liebe Daisy,

heute melde ich mich mit meiner Rezension zu „Dinge, die so nicht bleiben können“ von dem australischen Autor Michael Gerard Bauer. Das Buch ist ursprünglich 2019 unter dem Titel „The Things That Will Not Stand“ erschienen und 2020 in einer Übersetzung von Ute Mihr von Hanser auf dem deutschen Markt veröffentlicht worden. Ich hatte das große Glück, das Buch im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen zu dürfen.

Inhalt
Sebastian und sein bester Freund Tolly besuchen den Tag der offenen Tür einer Universität. Dabei lernen sie ein außergewöhnliches Mädchen kennen: Frieda. Sie ist das genaue Gegenteil des geradlinigen Sebastian: frech, schlagfertig und immer dabei, sich neue Geschichten auszudenken. Unter anderem Geschichten über sich selbst, die sich zunehmend mehr widersprechen. Sebastian möchte nichts lieber als sie besser kennenzulernen, aber wo verbirgt sich die Wahrheit in all ihren Erzählungen?

Erzählstruktur
Die Kapitel sind ziemlich kurz, was ich überaus praktisch fand, um das Buch beim Pendeln zu lesen. Das Buch selbst ist im Präsens aus der Sicht des Protagonisten Sebastian geschrieben. Er war mir vom ersten Moment an sympathisch, insbesondere sein selbstironischer Humor. Einen stilistisch genialen Schachzug finde ich, dass er regelmäßig von sich selbst in der Dritten Person spricht und dadurch eine Metaebene aufmacht, bei der er stellenweise sogar die vierte Wand durchbricht. Das passte hervorragend zu dem zugrundeliegenden Thema von Filmen: Das Buch war gespickt mit Referenzen und Vergleichen, aber auch mit Instanzen, in denen Sebastian diverse Situationen, in denen er sich gerade befand, mit verschiedenen Genres verglichen hat. Ein durch und durch rundes Konzept war das!

Figuren
Michael Gerard Bauer gelingt es mit großem Geschick, drei lebhafte Hauptfiguren zu zeichnen. Natürlich gibt es auch noch einige interessante Nebenfiguren, aber die drei erwähnten tragen einen mühelos und mit großer Leichtigkeit, trotz schwerer Themen, die angeschnitten werden, durch die Erzählung. Als Lesende durfte ich den Tag der offenen Tür mit ihnen verbringen und hatte große Freude daran, sie nach und nach besser kennenzulernen. Ich durfte Dinge, die ihnen Freude bereiten miterleben und von belastenden Erlebnissen erfahren. Es fühlte sich fast an als wäre ich selbst dabei. Hierfür essenziell waren die Dialoge, die es, gemeinsam mit Sebastians innerem Monolog, schaffen, die Essenz des Teenagerseins einzufangen, ohne dass ich beim Lesen in’s Fremdschämen verfallen bin: Eine Gratwanderung, die, im Gegensatz zu vielen anderen Jugendbüchern, gelingt.

Fazit
Du merkst schon, ich bin durch und durch begeistert von dem Buch. Ich würde es Leserinnen und Lesern ab 12 Jahren empfehlen, die Lust auf ein peppiges Jugendbuch mit Tiefgang haben (klingt nach einer unmöglichen Mischung, oder? Hier gelingt sie aber!)

Deine Daffy

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Sommer, Strand und Pferde

Die Pferde von Eldenau - Galopp durch die Brandung
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Liebe Daffy,

heute erreicht dich mein Brief zum zweiten Teil der Reihe „Die Pferde von Eldenau“. Theresa Czernys „Galopp durch die Brandung“ erschien bereits 2019 bei Magellan und ist als Hardcover erhältlich. ...

Liebe Daffy,

heute erreicht dich mein Brief zum zweiten Teil der Reihe „Die Pferde von Eldenau“. Theresa Czernys „Galopp durch die Brandung“ erschien bereits 2019 bei Magellan und ist als Hardcover erhältlich. Das Cover sieht wieder einmal umwerfend aus, fügt sich großartig in die Reihe ein und bildet so einen wunderschönen Blickfang in meinem Bücherregal. Doch worum geht es?

Inhalt
Nachdem sich die Ereignisse überschlagen haben, ist Jannis' Stute Dari stark belastet. Da er sie momentan nicht reiten kann und auch nur ganz langsam Vertrauensübungen mit ihr machen darf, hilft er Frida, sich auf das große Strandrennen vorzubereiten.
Frida lebt für dieses Rennen und natürlich für die Repräsentation des elterlichen Reiterhofs. Doch dann passiert ein Reitunfall, bei dem ein Mädchen schwer verletzt wird. Nachfolgend startet eine Hetzjagd gegen die Pferde von Eldenau und Frida muss mit der Hilfe ihrer Freunde und Freundinnen zeigen, dass die Pferde alles andere als gefährlich sind.

Schreibstil
Theresa Czernys Schreibstil überrascht mich immer wieder. Innerhalb des Genres empfinde ich ihren Stil als einen der erwachsenen Schreibstile, wobei es zu keinem Zeitpunkt kompliziert oder abgehoben wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass geübte Lesende der Zielgruppe durch die 300 Seiten kommen werden und jede Menge Neues entdecken. Hier beweist Theresa Czenry nämlich ein großartiges Geschick, Wissen in einer aufregenden Handlung einzubauen, sodass große und kleine Pferdefans stets dazu lernen können.

Geschichte
In diesem Teil erleben wir Frida und Jannis mehr und mehr zu einem Team werdend. Natürlich haben sie weiterhin ihre unterschiedlichen Ansichten und Vorlieben, was den Reitsport angeht. Doch die Geschehnisse im vorherigen Buch haben den beiden einen gemeinsamen Strang gegeben, an dem sie ziehen können. Dass sich langsam, aber sicher eine Romanze zwischen den beiden entwickelt ist da ganz sicher mit „dran Schuld“. Ich fand es einfach nur zauberhaft, mitzuerleben wie sie sich ihrer Gefühle immer bewusster werden.
Auch die große Anzahl an Nebenfiguren macht aus der Geschichte eine runde Sache und lässt Eldeneau zu einem Zuhause werden. Es gefällt mir super gut, dass wir die beiden Hauptfiguren in ständig wechselnden Personengruppen kennen lernen dürfen und der Fokus nicht rein auf Fridas und Jannis' Beziehung liegt wie es in anderen Kinder- und Jugendbüchern leider oftmals der Fall ist, sobald sich die Verliebtheit einstellt. Fridas beste Freundin und Jannis' bester Freund nehmen einen großen Anteil an der Entwicklung der Geschichte. Zusätzlich dazu stimmt hier einfach die Dynamik zwischen Familienmitgliedern, Bekannten und Freund*innen.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, Theresa Czenrys Bücher sind für mich mit die besten, die das Pferdebuchgenre zu bieten hat. Ich hoffe, damit konnte ich dich ein bisschen neugierig auf diese Welt machen und zum Reinschnuppern anregen.

Deine Daisy

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