Wie finde ich etwas Sinnstiftendes im Tod?
Louise Brown erzählt in „Was bleibt, wenn wir sterben“ von ihren Erfahrungen als Trauerrednerin und Trauernde. Das Buch ist am 29. September 2021 bei Diogenes erschienen. Nach dem Tod ihrer Eltern war ...
Louise Brown erzählt in „Was bleibt, wenn wir sterben“ von ihren Erfahrungen als Trauerrednerin und Trauernde. Das Buch ist am 29. September 2021 bei Diogenes erschienen. Nach dem Tod ihrer Eltern war die Journalistin zum ersten Mal direkt mit dem Thema Tod und Sterblichkeit konfrontiert. Dieser bewegte sie dazu Traurednerin zu werden. In den folgenden Jahren lernte sie, auch mithilfe der Trauernden, die sie beruflich kennenlernte, mit der Endlichkeit des Lebens umzugehen. Ihr sogar etwas Sinnstiftendes abzugewinnen.
Ich habe recht gut in das Buch hineingefunden. Lediglich die teils langen, verschachtelten Sätze treffen nicht ganz meinen Geschmack. Die Autorin lässt ihre Leser sowohl an ihren eigenen Erfahrungen Zeitweise etwas durcheinander, aber das empfinde ich nur selten als störend.
Insgesamt bin ich positiv über die Art und Weise, wie die Autorin über den Tod schreibt, überrascht. Trotz des schwierigen/ernsten Themas zeigt sie immer wie wichtig es ist, den Humor nicht zu verlieren. Sie ermutigt jeden einzelnen, sich mit seiner eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Und dass es wichtig ist, über den Tod, das Sterben und die Trauer zu sprechen, denn es ist etwas vollkommen Natürliches. Nur so kann man sich über seine eigenen Wünsche und die der nahen Angehörigen klarwerden.
Jeder geht mit dem Thema anders um. Das betont die Autorin immer wieder. Und das sollte von den Umstehenden auch so akzeptiert werden. Ihr, aber auch vielen Trauernden, denen sie begegnet ist, hilft die Natur. Dies kann ich so bestätigen, denn meiner Meinung nach dient sie in jeder Lebenslage sowohl als Ruhepol aber auch als Kraftspender.
Grundsätzlich bietet das Buch einige interessante Denkanstöße, zeigt jedoch auch keine völlig neuen Ideen auf. Ich glaube, jeder muss seinen Weg finden mit dem eigenen Sterben und dem von Angehörigen umzugehen. Das Buch dient hier vor allem als Ideengeber. Besonders wichtig ist hierbei dieses ernste Thema nicht immer ganz so ernst zu nehmen!