Eine Freunschaft für die Ewigkeit
Das große Finale! Oh Mann, diese Warterei ist zermürbend! Seit über 54 Tagen hat Otto schon keine Nachricht mehr von Darko, dem fiesen Chef des SBI, dem Herrscher des Jenseits erhalten. Ebenso lange wartet ...
Das große Finale! Oh Mann, diese Warterei ist zermürbend! Seit über 54 Tagen hat Otto schon keine Nachricht mehr von Darko, dem fiesen Chef des SBI, dem Herrscher des Jenseits erhalten. Ebenso lange wartet er nun schon auf ein Lebenszeichen seiner Eltern, die noch immer von Darko in Qualcatraz festgehalten werden. Onkel Archibald scheint das gar nicht zu beunruhigen, der hockt Tag und Nacht in seinem Labor und forscht. Heimlich reisen Otto, Harry und Vampirfledermaus Vincent mit dem Jenseitstransporter nach Qualcatraz. Dort müssen sie feststellen, dass die Lage viel ernster ist, als gefürchtet. Ottos Mutter ist lebensgefährlich erkrankt und muss sofort zu einem Diesseitsarzt. Entgegen seiner bisherigen Vorsätze denkt nun sogar Harrys Vater an Flucht. Doch sowohl Zellennachbar Joe, als auch Darko machen ihnen einen Strich durch die Rechnung. Otto, Harry und Vincent können nur knapp entkommen, aber zu einem hohen Preis und von nun an, wird alles noch komplizierter. Soll Otto sich auf einen Deal mit Darko einlassen?
Jaaa, keine Sorge, Emily, Ottos beste Freundin und Stimme der Vernunft ist auch wieder mit dabei, ebenso wie die Hausgeister rund um Sir Tony. Immerhin ist das das große Finale und da sollen alle noch mal zu ihrer Bestform auflaufen dürfen. Allerdings ist Emily mit ihren 14 Jahren einfach vernünftiger als Otto mit fast 14 und stets bemüht, bei allen Rettungsaktionen auch den Rückweg einzuplanen. Da Otto verzweifelt ist und es eilig hat, versucht er es dieses Mal immer wieder auf eigene Faust. Aber ganz ehrlich, ohne seine Freunde klappt gar nichts! Selbst seine Freunde reichen letztendlich nicht aus, um Darko zu besiegen, da braucht er noch zusätzliche Verstärkung von fast seiner ganzen Familie! Ja, nach einer gefährlichen und sehr spannenden Rettungsaktion im Jenseits, gelingt es den ungewöhnlichen Freunden, Darko endgültig auszutricksen. Aber so hatte sich Otto sein Happy End nicht vorgestellt und ich fürchte, er wird noch etwas Zeit benötigen, ehe er sich so richtig freuen kann. Dieses Ende ist nämlich absolut überraschend und kein klassisches Happy End. Aber wenn man seit 9 Folgen und Extrabänden ein großer Scary Harry Fan ist, kann einen das Finale ja ohnehin nicht glücklich machen, da es Abschied nehmen bedeutet. Dennoch hat Sonja Kaiblinger alles gegeben, um diesen Abschied so heiter und witzig wie möglich zu gestalten. Vincent ist noch immer ein alter Nörgler und ganz schön eifersüchtig auf die Freundschaft zwischen Otto und dem Sensenmann. Aber nicht nur aus diesem eigentlich für Vincent aussichtslosen Zwist bezieht das Geheimnis um die goldene Sense seinen Spaßfaktor. Auch andere alte Bekannte und verrückte Ereignisse lassen keine Langeweile aufkommen.
Was wir auch super finden, ist dass die jungen Helden im Rahmen der Reihe älter werden. Waren Otto und Emily zu Beginn noch 11 jährige Kinder, sind sie nun ihrer Meinung nach schon fast erwachsen. Na ja, Tante Sharon findet diese sogenannte Pubertät alles andere als erwachsen und ganz schön launig! Aber so sind Erwachsene nun mal, also die richtigen, nicht die fast Erwachsenen.
Für diejenigen, die nicht alle 9 Bände kennen oder eine kleine Auffrischung benötigen, gibt es wieder die kurzen Steckbriefe der wichtigsten Helden mit den Zeichnungen von Fréderic Bertrand im beiliegenden Booklet. Auch wenn man keine Erinnerungslücken hat, sind diese immer wieder schön anzuschauen und durchzulesen. Noch mehr Illustrationen aus dem Büchern finden sich übrigens auf den Tonträgern. Wobei sich auf jeder CD andere Bilder wiederfinden lassen. Wir werden natürlich auch den klassischen Geistergroove vermissen, diese grandiose Erkennungsmusik, bei der man richtig mitgeht und die auch schon „Sherlock von Schlotterfels“ musikalisch begleitet hat. Wir hoffen, dass Jumbo bald wieder eine neue Verwendung für diesen Sound findet.
Schauspieler Christian Rudolf gibt bei der Interpretation der einzelnen Charaktere alles. Besonders gut gelingt ihm meiner Meinung nach Darko, aber ich muss meiner Tochter Recht geben, dass mir die Interpretation Vincents von Robert Missler, dem ursprünglichen Sprecher deutlich besser gefällt. Meine Tochter hat diesen Sprecherwechsel nie verwunden, was auch daran liegt, dass Robert Missler ihr absoluter Lieblingssprecher ist und für sie unersetzlich. Leider ging er 2017 komplett in Rente, wofür Christian Rudolf natürlich nichts kann. Er hat eine sehr sympathische Stimme, was besonders bei Emily und Otto zum Tragen kommt. Außerdem spricht er schön klar und deutlich und grenzt die einzelnen Rollen deutlich erkennbar von einander ab. Das klingt fast wie ein Hörspiel, auf jeden Fall sehr lebendig!
Eine super Reihe für Jungs und Mädchen ab 9/10 Jahren und besonders wenn die Herbstnebel aufziehen der perfekte Gruselspaß! Allerdings sollte man nicht mit dem letzten Band beginnen, da sie aufeinander aufbauen.