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Veröffentlicht am 29.09.2021

Lottes langes Leben

Bis zum letzten Tanz
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An ihrem 100.Geburtstag zieht Lotte eine Bilanz ihres bewegten Lebens.

Nach dem Tod ihrer Mutter macht sich die 20-jährige Lotte auf den Weg nach Wien, in ihrem Gepäck ein altes Familienrezept für Apfelstrudel ...

An ihrem 100.Geburtstag zieht Lotte eine Bilanz ihres bewegten Lebens.

Nach dem Tod ihrer Mutter macht sich die 20-jährige Lotte auf den Weg nach Wien, in ihrem Gepäck ein altes Familienrezept für Apfelstrudel und dem Hunger als ständigen Begleiter. Im Café Schwarz findet sie eine Anstellung, die Arbeit ist hart, die Chefin mürrisch. Als sie sich in Erich, den Sohn ihrer Chefin, verliebt,ist Lotte glücklich. Kurz nachdem Erich eingezogen wird, stellt Lotte fest,dass sie schwanger ist und bei einem kurzen Heimaturlaub heiraten sie.Als Erich kurz darauf als vermisst gemeldet wird, bricht ihre Welt zusammen. Was soll aus ihr und dem Kind werden?

Auf eine bewegende Weise stellt die Autorin Lotte in den Mittelpunkt, die stellvertretend für viele Frauen ihrer Generation anzusehen ist. Ihre Entwicklung vom schüchternen Mädchen zur taffen Frau,die den täglichen Überlebenskampf aufnimmt,wurde gut dargestellt.Ohne Rücksicht auf ihre eigenen Bedürfnisse, hat sie stets für ihre Mitmenschen ein offenes Ohr und hilft ,wo es nötig ist.

Am Beispiel der Protagonistin wird deutlich gemacht, welche Wunden dieser furchtbare Krieg einer ganzen Generation zugefügt hat. Sowohl die Männer, welche den Krieg überlebt hatten, waren körperlich und seelisch für ihr weiteres Leben gezeichnet,auch die Frauen mußten lebenslang mit den Folgen leben.

Die einzelnen Personen waren gut beschrieben,ich hatte klare Bilder im Kopf.Ich habe Lotte sehr ins Herz geschlossen und sie und die anderen Protagonisten sehr gerne ein Stück begleitet. Die Geschichte wird noch etwas in mir nachhallen.

Veröffentlicht am 23.09.2021

Zwei Schwestern kämpfen ums Überleben

Der schwarze Winter
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Schon das Cover, welches eine zerstörte Stadt zeigt, vermittelt einen Eindruck davon, was man in diesem Buch zu erwarten hat.
Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Silke und Rosemarie Bensdorf, sie wurden ...

Schon das Cover, welches eine zerstörte Stadt zeigt, vermittelt einen Eindruck davon, was man in diesem Buch zu erwarten hat.
Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Silke und Rosemarie Bensdorf, sie wurden nach dem Krieg einem Bauernhof zugewiesen, wo sie trotz schwerer Arbeit nur unzureichend versorgt wurden. Als es beinahe zu einer Vergewaltigung kommt, fliehen die beiden voller Panik. Sie treffen einen Mann, der Ihnen Hilfe verspricht und sie mit nach Hamburg nimmt. Doch die Stadt ist völlig zerstört und die englischen Besatzer haben einen Zuzugsstop erlassen.
Sie treffen auf Menschen, die es gut mit Ihnen meinen und so fassen Sie nach und nach Fuß in der fremden Stadt. Als Silke eine Bar für englische Soldaten eröffnet, scheint sich ihr Schicksal zum Guten zu wenden. Doch dann schlägt das Schicksal erneut zu und sie erkennen, dass sie den falschen Menschen vertraut haben.

Meine Meinung:

Das Buch hat mir gut gefallen, auch wenn es ein sehr schwieriges Thema beinhaltet. Es wird eindrücklich geschildert, mit welchen Schwierigkeiten die Menschen in den harten Nachkriegswintern zu kämpfen hatten. Zwar gibt es keine Bombenangriffe mehr, dafür kämpfen die Leute gegen die schreckliche Kälte, die Wohnungsnot und die allzu kargen Essensrationen. Der Schwarzmarkthandel blühte und obwohl er bei hoher Strafe verboten war, versuchte jeder auf seine Art davon zu profitieren,für die meisten Menschen, die einzige Möglichkeit zu überleben. Natürlich gab es auch hier wieder korrupte Menschen, die aus der Not der anderen ihren reichlichen Profit zogen.
Die Protagonisten waren sehr gut gezeichnet, mein Kopfkino sprang sofort an.
Die Geschichte hat mich über weite Strecken sehr gut unterhalten, ich habe mich mit den Menschen innerlich verbunden gefühlt. Ein kleiner Wermutstropfen ist jedoch das Ende, was ein klein wenig ins kitschige abrutscht. Deswegen bekommt das Buch nur vier Sterne von mir,ich kann es aber dennoch weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 19.09.2021

Im Strudel der Zeit

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Im Mittelpunkt dieses Romans stehen Luise, Robert, Johannes und Ilse. Sie wachsen im Berlin des beginnenden 20.Jahrhunderts gemeinsam auf.Außerdem gibt es noch Ella,die mit ihrer Familie im Hinterhaus ...

Im Mittelpunkt dieses Romans stehen Luise, Robert, Johannes und Ilse. Sie wachsen im Berlin des beginnenden 20.Jahrhunderts gemeinsam auf.Außerdem gibt es noch Ella,die mit ihrer Familie im Hinterhaus wohnt und eher als Mitläuferin der eingeschworenen Gemeinschaft galt.
Die Freunde gehen gemeinsam durch dick und dünn und haben große Pläne für ihre Zukunft.Während Ilse erkennt, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt, kann Luise sich nicht zwischen Robert und Johannes entscheiden. Dann beginnt der erste Weltkrieg und Robert und Johannes werden eingezogen, kurz vorher verloben sich Johannes und Luise.
Als nach dem Ende des Krieges nur Robert zurückkehrt, trauert Luise lange um ihre erste Liebe. Robert ist eher in dieser Zeit Halt und Stütze. Als er sie bittet, seine Frau zu werden, sagt sie schließlich zu. Doch ausgerechnet am Tag der Hochzeit kehrt Johannes zurück.
Nachdem er sich lange Zeit im Verborgenen gehalten hat, weil er Roberts und Luises Glück nicht behindern will,kreuzen sich ihre Wege dann doch und alte Gefühle werden wieder wach.
Die Autorin hat die Lebensgeschichte der Protagonisten ganz gekonnt mit der Zeitgeschichte vermischt. Man erlebt das wieder erwachende Berlin und die Sehnsüchte und Wünsche der Bewohner. Obwohl die Menschen mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, es gibt Wohnungsnot,Arbeitslosigkeit,ein großer Teil der Bevölkerung leidet Hunger,gibt es aber auch die Sehnsucht nach den schönen Dingen des Lebens.
Durch Ilse,die sich im künstlerischen Milieu bewegt erfährt man viel vom Glamour der Großstadt Berlin. Es werden viele reale Persönlichkeiten in die Geschichte eingeführt,allerdings tauchen sie teilweise nur sehr kurz auf. Hier hätte ich es besser gefunden, den Fokus auf weniger Personen zu legen und diese dann etwas ausführlicher zu behandeln.
Neben den privaten Problemen der Protagonisten zeichnen sich im Buch,was 1933 endet, auch die Schatten des Naziregimes immer deutlicher ab.
Das wird sich in dem kommenden Buch,dem ich mit großer Spannung entgegensehe,sicher verstärken.

Fazit:

Eine fiktive Familiengeschichte, sehr gekonnt mit einem Kapitel Zeitgeschichte verbunden.

Veröffentlicht am 16.09.2021

Die dunkle Seite der Kunst

Mord als Kunst
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Die Freundinnen Patricia und Clara wollen einen Kurzurlaub in Frankreich verbringen,Patricias Verlobter will später nachkommen. Bereits am Flughafen trifft Patricia den charismatischen Maler Yves ,der ...

Die Freundinnen Patricia und Clara wollen einen Kurzurlaub in Frankreich verbringen,Patricias Verlobter will später nachkommen. Bereits am Flughafen trifft Patricia den charismatischen Maler Yves ,der sie zu einer Planänderung überredet.Ihre Freundin fühlt sich etwas ausgegrenzt und ist kurz darauf verschwunden.

Als Clara bei der Polizei vermisst gemeldet wird,nimmt die Geschichte langsam Fahrt auf.Es kommt immer mehr ans Tageslicht und es geht neben einigen komplizierten Beziehungen, auch um größeren Betrug.

Es war für mich eine völlig neue Herangehensweise an einen Krimi, auch war mir da für über längere Strecken zu wenig Spannung vorhanden. Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten, sodass ich vier Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2021

Der Zerfall einer Familie

Die Überlebenden
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Die Brüder Pierre, Benjamin und Nils sind „Die Überlebenden“ einer Familie. Ihre Geschichte wird in zwei Zeitsträngen, die vorwärts beziehungsweise rückwärts erzählt werden und sich quasi immer mehr annähern ...

Die Brüder Pierre, Benjamin und Nils sind „Die Überlebenden“ einer Familie. Ihre Geschichte wird in zwei Zeitsträngen, die vorwärts beziehungsweise rückwärts erzählt werden und sich quasi immer mehr annähern ,das hatte ich in der Art bisher noch nicht.

Die Geschichte einer Familie, die durch exzessiven Alkoholgenuss, Gewalt, Sprachlosigkeit,aber auch teilweise liebevolle Szenen geprägt ist, verlangt dem Leser einiges ab. Meine Gefühle wechselten zwischen Entsetzen, Fassungslosigkeit und kleinen hoffnungsvollen Momenten.

Im Mittelpunkt steht ein Ereignis in der Vergangenheit, welches das Familienleben völlig aus der Spur brachte. Was das war, das wurde erst ganz zum Schluss aufgelöst und zwar auf eine Weise, die die Geschichte völlig auf den Kopf stellte.

Ich habe das Buch mit großer Spannung gelesen und wurde durch das Ende total überrascht und geflasht.