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Veröffentlicht am 13.10.2021

Wunderbare Teenagergeschichte

Bunte Fische überall
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Barnie ist gerade 13 Jahre alt geworden, doch anstatt des erhofften iPads hat sie von ihren beiden Vätern zum Geburtstag ein Tagebuch bekommen. Darin berichtet sie von ihrem Alltag, der aktuell hauptsächlich ...

Barnie ist gerade 13 Jahre alt geworden, doch anstatt des erhofften iPads hat sie von ihren beiden Vätern zum Geburtstag ein Tagebuch bekommen. Darin berichtet sie von ihrem Alltag, der aktuell hauptsächlich von einem Baby-Projekt ihrer Schule bestimmt wird wird - denn gemeinsam mit einem Mitschüler muss Barnie sich für einige Wochen um eine computergesteuerte Baby-Puppe kümmern. Einerseits eine gute Gelegenheit, ihrem Schwarm Sergej näher zu kommen, andererseits bringt dieses Projekt auch einiges an Konfliktpotential ans Licht.....

"Bunte Fische überall" von Kathrin Schrocke ist eine herrlich amüsante Teenagergeschichte, die auch älteren Lesern wie mir viel Spaß macht. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und musste mehr als einmal über Barnies turbulentes Leben schmunzeln. Die junge Protagonistin war mir schnell sympathisch und der lockere Schreibstil hat mich schnell durch das Buch gleiten lassen, ich war regelrecht verblüfft, als ich nach gefühlt sehr kurzer Lesezeit schon am Ende angekommen bin.

Neben den "typischen" Teenagerproblemen wird auch ganz unaufgeregt das Thema Diversität eingeflochten, im Lauf der Handlung muss Barnie feststellen, dass ihr Leben mit zwei Vätern und auch befreundete Regenbogenfamilien von einigen Gleichaltrigen ziemlich skeptisch betrachtet werden. Doch für sie steht fest, dass sie nicht mit dem Strom schwimmen muss um akzeptiert zu werden, es ist schön, zu lesen, wie sie ihren eigenen Weg geht und die Botschaft wird auf sanfte Art transportiert. Insgesamt hatte ich mit diesem Buch ein wunderbar humorvolles Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Mich hat die humorvolle Teenagergeschichte von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten, das Thema Toleranz ist dabei ganz unaufdringlich in die Handlung eingebracht. Deshalb spreche ich für das Buch gern eine Leseempfehlung (nicht nur an Jugendliche) aus.

Veröffentlicht am 05.10.2021

Die perfekte Mischung aus Spannung und Humor

Der war schon tot
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Bei einem Konzertbesuch mit einigen Freunden vom Campingplatz beobachtet Lukas Born, wie der offensichtlich zu gedröhnte Lenni verletzt und im Krankenwagen abtransportiert wird, später aber zurück kehrt ...

Bei einem Konzertbesuch mit einigen Freunden vom Campingplatz beobachtet Lukas Born, wie der offensichtlich zu gedröhnte Lenni verletzt und im Krankenwagen abtransportiert wird, später aber zurück kehrt und in sein eigenes Auto wankt. Am nächsten Tag erfährt der Privatermittler, dass Lenni noch in der selben Nacht überfahren wurde, die Umstände des scheinbaren Unfalls kommen ihm mehr als verdächtig vor. Da Lukas außer der Suche nach einer gestohlenen Kuh keine Aufträge hat, beginnt er, auf eigene Faust nachzuforschen - natürlich mit Unterstützung durch seine private Campingplatz-SoKo.....

"Der war schon tot" von Erwin Kohl ist ein Regionalkrimi, der durch seine herrlich skurrilen Figuren, eine gute Portion niederrheinischen Humors und natürlich ausreichend Spannung glänzt. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gepackt und begeistert, obwohl ich eigentlich nur mal schnell rein schnuppern wollte, habe ich es innerhalb eines Tages durch gelesen. Lukas Born kannte ich bereits von seinem vorhergehenden Fall und auch seine teilweise wunderbar exzentrischen Campingplatznachbarn waren mir damals bereits ans Herz gewachsen. Erwin Kohl versteht es, seine Figuren individuell und lebensecht zu gestalten, es fiel mir leicht, von jeder Person ein Bild vor meinem geistigen Auge zu erzeugen.

Auch den Schreibstil habe ich als sehr ansprechend empfunden, der eigenwillige Humor, der wohl typisch für die Region ist, hat mich beim Lesen immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Der Spannungsbogen zieht sich meiner Meinung nach konsequent durch die gesamte Handlung, so dass der Roman die für mich perfekte Mischung enthält, ein rundum gelungenes Lesevergnügen. Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden, aufgrund des sympathischen Ermittlers finde ich es allerdings noch schöner, die Serie der Reihe nach zu genießen. Für die ausgezeichnete Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Regionalkrimi bringt alles mit, was das Genre für mich so besonders macht, einen sympathischen Ermittler, wunderbar eigenwillige Figuren, Lokalkolorit gewürzt mit einer guten Prise regionalen Humors und nicht zuletzt natürlich ein spannender Fall., so dass ich dieses Buch nur jedem Krimifreund ans Herz legen kann.

Veröffentlicht am 04.10.2021

Eindrucksvolle Geschichte mir realem Hintergrund

Die Übersetzerin
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Zu Beginn des zweiten Weltkrieges flüchtet Hedy aus ihrer österreichischen Heimat auf die Kanalinsel Jersey, doch bald darauf wird die Insel von der deutschen Wehrmacht besetzt. Als registrierte Jüdin ...

Zu Beginn des zweiten Weltkrieges flüchtet Hedy aus ihrer österreichischen Heimat auf die Kanalinsel Jersey, doch bald darauf wird die Insel von der deutschen Wehrmacht besetzt. Als registrierte Jüdin verliert Hedy immer mehr Rechte, die Not zwingt sie schließlich dazu, eine Stelle als Übersetzerin bei den Besatzern anzunehmen wo sie sich bald darauf in den deutschen Soldaten Kurt verliebt. Als Hedy deportiert werden soll, hilft ihr Kurt, sich bei einer guten Freundin zu verstecken.....

"Die Übersetzerin" von Jenny Lecoat ist eine eindrucksvoller Roman, der sich mit einem dunklen Kapitel der deutschen Vergangenheit auseinander setzt. Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit, sowohl Hedy als auch ihre Freundin Dorothea sind keine erfundenen Figuren, was die Geschichte für mich besonders bewegend gestaltet hat. Sicher ist es nicht das erste von mir gelesene Buch, das die Schrecken des Krieges und der Judenverfolgung beschreibt, doch jedes einzelne Schicksal berührt mich auf seine Weise und auch diese Erzählung, die zum größten Teil aus Hedys Perspektive dargestellt ist, hat mich emotional gefesselt.

Den Schreibstil habe ich als eingängig und spannend empfunden, bis zur letzten Seite mochte ich den E-Book-Reader kaum aus der Hand legen. Die Autorin beschreibt die Ereignisse auf behutsame Weise und konzentriert sich in ihrer Schilderung auf einige wenige Figuren um Hedy herum. Damit gelingt es ihr meiner Meinung nach sehr gut, deren isolierte Situation darzustellen, so bleiben Personen wie z.B. die deutschen Freuen, mit denen Hedy tagtäglich das Büro teilt aber kaum einmal spricht, eher blass im Hintergrund. Für heutige Verhältnisse ist es schwer vorstellbar, aber zur damaligen Zeit war es für die Protagonistin zum Überleben notwendig, unscheinbar und kaum bemerkt zu bleiben. Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite bewegt und beeindruckt, so dass ich dafür eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und hat mich auf jeder einzelnen Seite emotional gepackt und gefesselt, das eindrucksvolle Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 29.09.2021

Fantasievoller Trilogieauftakt

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Quinn ist ein cooler, sportlicher Typ, doch er eines Nachts gerät er unversehens in eine Auseinandersetzung und wird von magischen Kreaturen verfolgt, bis ihn ein Auto anfährt. In der darauffolgenden Zeit ...

Quinn ist ein cooler, sportlicher Typ, doch er eines Nachts gerät er unversehens in eine Auseinandersetzung und wird von magischen Kreaturen verfolgt, bis ihn ein Auto anfährt. In der darauffolgenden Zeit im Krankenhaus sieht er Dinge, die andere Leute nicht wahr nehmen - um heraus zu finden, was mit ihm los ist, benötigt er ausgerechnet die Hilfe des verhassten Nachbarmädchens Matilda. Nach und nach wird Quinn klar, dass nicht Alles um ihn herum so ist, wie es scheint - und zwischen ihm und Matilda bahnen sich zarte Gefühle an.

"Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann" von Kerstin Gier ist der erste Band einer geplanten Trilogie, so dass nicht alle Rätsel in diesem Buch aufgelöst werden und die Geschichte ein offenes Ende hat - ich hoffe sehr, die Fortsetzungen lassen nicht all zu lange auf sich warten. Denn mich hat der Roman beinahe von der ersten Zeile an in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht wieder los gelassen. Wie ich es von der Autorin kenne und liebe ist der Schreibstil wunderbar fesselnd, fantasievoll und mit einem guten Maß an Humor durchsetzt, immer wieder gab es Szenen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.

Die Ereignisse werden abwechselnd aus der Sicht von Quinn und Mathilda geschildert, so dass ich schnell das Gefühl hatte, beide Protagonisten gut zu kennen, genau so rasch waren sie mir dann ans Herz gewachsen. Auch die anderen Figuren im Buch waren umfassend und oft sehr originell beschrieben, es hat mir viel Spaß gemacht, sie alle kennen zu lernen. Die Spannung hat sich gleichmäßig durch die gesamte Handlung gezogen und als ich die Lektüre beendet habe, hätte ich am Liebsten sofort die Folgebände gelesen. Mit diesem Roman hat Kerstin Gier wieder bewiesen, dass sie nicht umsonst zu meinen liebsten Autoren zählt, bisher hat mich keins ihrer Bücher enttäuscht. Für den mitreißenden Auftaktband der Vergissmeinnicht-Trilogie spreche ich eine begeisterte Leseempfehlung an alle Fantasy-Freunde aus.

Fazit: Wie ich es von Kerstin Gier nicht anders erwartet hätte, konnte mich ihr neues Buch auf ganzer Linie überzeugen und bezaubern, so dass ich den fantastischen Roman mit Freude weiter empfehle.

Veröffentlicht am 21.09.2021

Bezaubernde Geschichte über Freundschaft und Familie

An Nachteule von Sternhai
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Bett und Avery sind zwölf Jahre alt und jedes der Mädchen lebt bei ihrem allein erziehenden Vater. Als sich die beiden Väter ineinander verlieben und mit ihren Töchtern zu einer Familie zusammen wachsen ...

Bett und Avery sind zwölf Jahre alt und jedes der Mädchen lebt bei ihrem allein erziehenden Vater. Als sich die beiden Väter ineinander verlieben und mit ihren Töchtern zu einer Familie zusammen wachsen möchten, sind sich Bett und Avery einig, dass das niemals passieren darf. So beginnt ein reger Austausch per Email, mit dem die Mädchen die Pläne ihrer Väter durchkreuzen wollen - dabei kommen sie sich unbemerkt näher und aus der anfänglichen Abwehr entsteht eine wunderbare Freundschaft.

"An Nachteule von Sternhai" von Holly Goldberg Sloan und Meg Wolitzer ist ein zauberhaftes Buch über Familie und Freundschaft für junge Leser ab 10 Jahren. Aber auch ältere Semester, wie ich, können von der hinreißenden Geschichte begeistert werden, selbst im Nachhinein muss ich immer wieder lächeln, wenn ich daran zurück denke. Bett und Avery sind grundverschieden und leben an entgegengesetzten Enden der USA, doch Jede ist auf ihre Art entzückend und mir waren beide Protagonistinnen sofort sympathisch.

Der gesamte Handlungsverlauf wird in Form von Emails und Briefen wieder gegeben, diese Schreibweise war für mich etwas ganz Neues und hat dazu beigetragen, das Leseerlebnis zu etwas Besonderem zu machen. Den Erzählstil habe ich als authentisch empfunden, angepasst an das Alter der Zielgruppe, die grafische Gestaltung hat meiner Meinung nach zur Einzigartigkeit des Romans beigetragen - die Emails von Bett (Sternhai) und Avery (Nachteule) waren mit einer kleinen Hai- bzw. Eulenfigur gekennzeichnet, die wenigen Nachrichten von anderen Personen zierte ein Briefsymbol oder ein stilisierter Papierflieger.

Es hat mir viel Spaß gemacht, die Entwicklung der Freundschaft zwischen den Mädchen mit zu erleben und obwohl man meinen könnte, dass die Briefform der Geschichte den Leser auf Abstand hält, hatte ich immer das Gefühl, emotional direkt dabei zu sein. Die warmherzig geschriebene Lektüre hat mich praktisch von der ersten Seite an bezaubert und gefesselt, so dass ich am Ende ein wenig traurig war, mich wieder aus dem Leben von Bett und Avery verabschieden zu müssen. Deshalb spreche ich für dieses wunderbare Buch eine begeisterte Empfehlung an junge und auch ältere Leser aus.

Fazit: Die herzerwärmende Geschichte über Familie und Freundschaft hat mich bezaubert, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.