Betrug in großem Stil
Aequitas ist eine App, die den CO2-Fußabdruck der Bewohner Europas kontrollieren soll, um den Klimawandel aufzuhalten. Die beiden Entwickler Tom Valcke und Alex Baumgarten haben diese App entwickelt und ...
Aequitas ist eine App, die den CO2-Fußabdruck der Bewohner Europas kontrollieren soll, um den Klimawandel aufzuhalten. Die beiden Entwickler Tom Valcke und Alex Baumgarten haben diese App entwickelt und der EU vorgestellt, die sie umgesetzt haben. Allerdings hat Alex noch eine Hintertür eingebaut. Einige Jahre später ist die App im Einsatz und es herrscht in Europa eine große Dürre. Julian und Lina leben auf einem Bauernhof in Bayern und nach einem Brand geraten sie in den Fokus der ACON, der Kontrollbehörde, des Staates. Diese tritt in Gestalt der Oberkommissarin Dana Kilian und ihres Kollegen auf. Ein Verstoß gegen die Auflagen kann die beiden ins Gefängnis bringen und ACON weiß alles. Wegen eines Verstoßes werden die beiden getrennt und Lina kommt zu ihrem Onkel Hector, währenddessen Julian fliehen kann. Doch auch bei Onkel Hector trifft sie auf Dana Kilian, die aber scheinbar einen größeren Deal, als den mit ihrem Onkel hat. Bei einer Räumungsaktion kommt ihr Onkel zu Tode und die beiden müssen fliehen. Doch jetzt will Julian nicht mehr länger warten und nimmt die Aktionen selber in die Hand und trifft auf einen sehr interessanten Hacker. Ob der Ihnen gegen ACON helfen kann?
Dieser Roman „Dürre“ von Uwe Laub beschreibt schon eine Story, die sehr bedrohlich erscheint. Eine App, die unser Leben komplett kontrolliert und ein Überwachungsstaat, der das Leben nur für einige lebenswert erscheinen lässt. Willkommen in der „schönen neuen Welt“. Aber das absolut bedrohliche ist die Willkür, der man ausgesetzt ist und die Korruption, die sich bis in die höchsten Stellen verbreitet. Das Bedrohungsszenarium erscheint greifbar und aktuell. Nun gut die klimatischen Auswirkungen, wie sie beschrieben werden sind noch nicht aufgetreten, aber das es zu Veränderungen in dieser Hinsicht kommen kann, ist nicht ausgeschlossen. Die beiden Hauptbetroffenen, Julian und Lina, sind Menschen wie du und ich, leben allein und versuchen mit, vielleicht nicht ganz legalen, Mitteln über die Runden zu kommen. Meine Sympathien lagen von Anfang auf ihrer Seite und ich habe mitgefiebert, ob sie es am Ende schaffen. Die böse Seite dieses Romans, mit Tom Valcke, Dana Kilian unnatürlich kurz Hector, werden schon sehr gut beschrieben. Jedes System hat auch seine Schattenseiten und es ist natürlich kurios, dass Tom Valcke seine Partner wegen Betrugs vor die Tür gesetzt hat und er selbst in großem Maßstab das System ausnutzt. Bei Dana Kilian ist es natürlich das pure Machtstreben, das sie antreibt und natürlich das Geld, ebenso wie bei Hector. Sehr nachvollziehbar sind diese Personen beschrieben, ebenso wie die ganze Story immer wieder zwischen Fiktion und Wirklichkeit hin und herpendelt. Ja es ist noch nicht so schlimm, aber Ansätze kann man wohl schon entdecken. Auf jeden Fall ist dem Autor gelungen den Spannungsbogen bis zum Finale sehr nachhaltig zu entwickeln. Das wird auch an der Abfolge der Kapitel sehr deutlich, von Wochen, Tagen auf Minuten heruntergebrochen. Mir hat das sehr gut gefallen.
Dieser Roman hat mich stark gefesselt, ob seiner spannenden Thematik und einer Zukunftsvision, die zwar unglaublich erscheint, aber und vielleicht doch mal irgendwann einholt. Vielleicht regt ein Buch wie „Dürre“ zum Nachdenken an. Mich hat es auf jeden Fall betroffen gemacht. Aber trotzdem ist es tollen Unterhaltung, die auch noch sehr spannend überkommt. Sehr empfehlenswert.