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Veröffentlicht am 03.10.2021

Mein Freund der Baum

Biografie einer Eiche
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Klappentext:
„James Canton besucht die achthundert Jahre alte Honywood-Eiche in Essex. Sie war ein Schössling, als die Magna Carta unterzeichnet wurde und König Johann England regierte. Heute bildet sie ...

Klappentext:
„James Canton besucht die achthundert Jahre alte Honywood-Eiche in Essex. Sie war ein Schössling, als die Magna Carta unterzeichnet wurde und König Johann England regierte. Heute bildet sie ein eigenes Ökosystem, in dem unzählige Insekten, Vögel und Fledermäuse, Moose, Farne und Pilze leben. Eichen sind zu Mythen und Legenden geworden. In vielen Religionen spielen sie eine besondere Rolle, und für die Entwicklung der menschlichen Zivilisation waren und sind sie von großer Bedeutung. Wir bauten unsere Häuser und Schiffe aus ihrem Holz, schürten unsere Feuer damit und mahlten ihre Eicheln in Zeiten der Hungersnot zu Mehl. ›Biografie einer Eiche‹ ist ein Buch über die Lehren, die wir aus der Natur ziehen können, wenn wir nur langsam genug zuhören.“

Eine Biografie über einen Baum schreiben? Jepp, das ist möglich und Autor James Canton erzählt sie uns. Es scheint schon schier unglaublich wenn man den Worten von Canton folgt, was und wie er diese Biografie verpackt. Scheint es doch eher so, dass wir ein Buch über Geschichte lesen?! Aber genau das ist es: diese Eiche in Essex (die Fotos im Netz dazu sind unglaublich wenn man sie in aller Ruhe betrachtet!) hat sage und schreibe 8 Jahrhunderte auf dem Buckel und so viel Geschichte erlebt wie manche Kirche, Klöster oder Abtei nicht. „Dieser Baum müsste sprechen können!“ - genau das kommt einem beim lesen immer wieder in den Sinn. Es ist einfach so faszinierend und speziell zugleich, denn Canton zeigt uns auf, wie so ein Baum gewachsen ist, wie er Lebensraum für die Natur selbst wurde und immer noch ist. Das es dann auch noch eine Eiche ist, die hier genauer beleuchtet wird, macht uns James Canton auch noch auf eine sehr sympathische Weise klarer, denn Eichen sind ganz besondere Bäume.
Dieses Buch ist vollgestopft mit geschichtlichem Wissen, Naturkunde, Mythologie und ganz viel Liebe und vor allem Respekt gegenüber der Natur. Cantons Worte sind nicht nur lehrend, sondern auch verdammt eindringlich und bewegend. Ich hätte nicht gedacht, dass so ein Buch mich mal so fesseln und bewegen könnte - dafür gibt es eine klare Leseempfehlung und selbstredend 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 03.10.2021

Ein Fremder in Solace

Im letzten Licht des Herbstes
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!eine Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„In der idyllischen Kleinstadt Solace ist ein Teenager spurlos verschwunden. Die siebenjährige Clara ist untröstlich. Seit Tagen wartet sie am Fenster auf die ...

!eine Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„In der idyllischen Kleinstadt Solace ist ein Teenager spurlos verschwunden. Die siebenjährige Clara ist untröstlich. Seit Tagen wartet sie am Fenster auf die Rückkehr ihrer Schwester. Zu allem Unglück liegt auch noch ihre geliebte Nachbarin, die alte Mrs. Orchard, im Krankenhaus. Eines Abends zieht nebenan ein Fremder ein. Liam Kane wurde das Haus von Mrs. Orchard geschenkt, obwohl er kaum Erinnerungen an sie hat. Ist hier, im Norden Ontarios, ein Neuanfang für ihn möglich? Nach und nach erinnert sich Liam an seine eigene, von Verlust geprägte Kindheit. Und auch Mrs. Orchard stellt sich ihrer Vergangenheit. Denn vor dreißig Jahren gab es einen Vorfall, der für zwei Familien tragische Folgen hatte.“



Ein herbstliches Cover und dann noch dieser klangvolle Titel: „Im letzten Licht des Herbstes“….geschrieben von Mary Lawson. Mit Herbst hat das Buch eigentlich recht wenig zu tun, aber es ist eine wunderschöne Metapher um eine Lebenslänge eines Menschen zu benennen.

Erzählt werden hier drei Stränge und somit drei Generationen. Alle Drei werden liebevoll und wunderbar bildhaft beschrieben und somit erhält der Leser eine herrliche Sicht auf Clara, Liam und Mrs. Orchard - drei Generationen mit drei verschiedenen Leben und jeder ist in einer ganz besonderen Phase dabei sich zu finden, sich zu erklären, zu lernen, zu akzeptieren und sich selbst zu verstehen. Jeder der Drei nimmt es anders auf und „kämpft“ im wahrsten Sinne manchmal mit sich selbst. Lawson hat dabei enorm viel Gefühl walten lassen und erzählt dem Leser mit leisen Tönen, wie Generationen so denken, was sie beschäftigt und was sie generell so umtreibt. Herumtreiben tut sich auch ein Fremder in der Stadt und diese Begegnung ist irgendwie der rote, rollende Faden der Geschichte und die Auflösung dazu ist….ufff….Ja, dazu braucht man ein wenig stärkere Nerven.

Der sehr flüssige und tiefgründige Schreibstil hat mich von Anfang an eingenommen. Die Geschichte hatte einen Lauf und diesem bin ich sehr gern gefolgt. Mary Lawson hat hier eine sehr tiefgründige und sehr authentische Geschichte verfasst, die extrem nachhallt und dem Leser auch wieder sehr viel Zwischen-den-Zeilen-Potential schenkt/bietet und dadurch ein echtes Lesehighlight war, welches ich so nicht vermutet hätte…

Eine ganz besondere Geschichte, die eine klare Leseempfehlung erhält und zudem auch noch 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 30.09.2021

Eine ganz besondere Geschichte

Was wäre wenn
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!ein besonderes Lesehighlight 2021!

Klappentext:

„Am Abend ein Anruf aus dem Hospiz: Yigal, ein Kindheitsfreund, den Lizzie Doron 40 Jahre lang nicht gesehen hat, bittet sie, sein letzter Besuch zu sein. ...

!ein besonderes Lesehighlight 2021!

Klappentext:

„Am Abend ein Anruf aus dem Hospiz: Yigal, ein Kindheitsfreund, den Lizzie Doron 40 Jahre lang nicht gesehen hat, bittet sie, sein letzter Besuch zu sein. Aber warum ausgerechnet sie?



Yigals Erfahrungen in der israelischen Armee machten ihn zum Aktivisten gegen die Politik seines Heimatlandes. Als Tochter einer Holocaust-Überlebenden hielt auch Lizzie ihn für einen Verräter und wandte sich von ihm ab. Jetzt stellt sie sich der Frage, wer damals wen verraten hat. In den frühen Morgenstunden macht Lizzie sich auf den Weg. In der Hoffnung, den Kindheitsfreund noch ein letztes Mal sehen zu können.“





Ach du meine Güte - was für ein Buch, was für eine intensive Geschichte auf so wenig Seiten. Gleich zu Beginn überkommt dem Leser das Gefühl der Gänsehaut und man fragt sich, wie man in dieser Situation selber reagieren würde und hat gleich so viele Fragen….aber erst kommt die Geschichte hier und die steckt voller Emotionen und Gefühl das ich nicht anders konnte und sie in einem Rutsch gelesen habe.

Ich will hier gar nicht viel zum Inhalt erzählen, denn das wäre grundlegend falsch und gespoilert, aber fest steht, lesen Sie dieses Buch! Hier geht es um Selbstreflexion der besonderen Art die jede von uns treffen kann, hier geht es um den Tot um das Vergeben wenn man kann, um Verstehen und Verständnis für sich und Andere und besonders für seine Freunde….

Diese Geschichte hat mich wirklich sehr tief berührt und ich spreche eine klare Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 30.09.2021

Abtauchen

Zeit der Aussteiger
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Klappentext:

„Elf Künstlerinnen und Schriftsteller, darunter Truman Capote und Arthur Schnitzler, die Tänzerin Charlotte Bara und Alma Mahler-Werfel, führen uns zu den zehn bedeutendsten Künstlerkolonien. ...

Klappentext:

„Elf Künstlerinnen und Schriftsteller, darunter Truman Capote und Arthur Schnitzler, die Tänzerin Charlotte Bara und Alma Mahler-Werfel, führen uns zu den zehn bedeutendsten Künstlerkolonien. Wir tauchen ein in die besondere Atmosphäre von Barbizon, Worpswede, Capri oder Taormina und ziehen mit einer dort lebenden Person dann weiter in die nächste Gegenwelt – bis wir am Schluss auf dem Monte Verità in Ascona angelangen. Der Schweizer Autor und Ausstellungsmacher Andreas Schwab zeigt in einem farbigen Reigen, wie sich fernab der Ballungszentren neue Lebensstile entwickelten, lange bevor sie sich in der Gesellschaft durchzusetzen begannen….“



Künstler galten schon immer als die Paradiesvögel in der Gesellschaft - auch heute noch. Aber jede Person ist doch auf diesem Erdball gleich - egal wie und was und warum. Die 11 Künstler die hier beschrieben werden, zeigen uns Leser ihre Rückzugsorte, ihre „Akku-Ladestelle“ für das alltägliche Leben und dem Kampf immer anerkannt und für voll genommen zu werden. Neben den Orten (ich wohne selbst in der Nähe von Worpswede und kenne den Ort sehr gut) werden aber auch die Lebensgewohnheiten, die Entwicklung von Eigenheiten, Stilentwicklungen, Gewohnheiten wunderbar beschrieben. Autor Andreas Schwab hat mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten und mir eine kurzweilige Leseunterhaltung beschert. Anschaulich und mit gewissem Spritz erzählt Schwab von Künstlern und ihrem Leben. Wenn auch nur kurz und natürlich immer auf die gegebene Örtlichkeit bezogen erfahren wir so viel mehr und dürfen uns in eine andere Zeit zurückdenken…

Sehr gelungen und ein besonderes Buch für alle Kunstfreunde unter uns - 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 30.09.2021

Fluch und Segen zugleich

Wenn ich wiederkomme
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Klappentext:

„Sie lassen die eigene Familie zurück, um sich um fremde Menschen zu kümmern – die Frauen aus Osteuropa. Daniela ist eine von ihnen. Sie arbeitet in Mailand, rund um die Uhr, ist zuverlässig ...

Klappentext:

„Sie lassen die eigene Familie zurück, um sich um fremde Menschen zu kümmern – die Frauen aus Osteuropa. Daniela ist eine von ihnen. Sie arbeitet in Mailand, rund um die Uhr, ist zuverlässig und liebevoll als Pflegerin und als Kinderfrau. Doch je mehr sie fremden Familien hilft, desto heftiger vermisst sie die eigenen Kinder. Als ihrem heranwachsenden Sohn etwas zustößt, muss sie eine Entscheidung treffen.“



Ich muss gestehen, ich bin Marco Balzano’s Worten immer schon verfallen und so auch hier. In seiner aktuellen Geschichte greift er ein Thema auf, das so einige Menschen gern als Tabu- oder Grauzone bezeichnen würden, ich hingegen nenne sie „Menschen die helfen müssen, weil sie finanziell nicht anders können“. Die Geschichte hier rund um Daniela, die ihre Familie wegen der Arbeit verlässt, in ein anderes, fremdes Land mit fremden Kulturen geht um Geld zu verdienen, als Pflegerin, Kinderfrau arbeitet. Für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit das wir „Osteuropäer“ als Pflegekräfte anheuern, aber steckt doch hinter jedem dieser Menschen auch eine Geschichte und eine Seele die auch Leid erfährt, obwohl sie sich selbst tagtäglich um Leid kümmert, es versucht, dieses Leid ein wenig lebenswerter zu machen…..Marco Balzano hat hier mit seiner klaren und heftigen Sprache den Kern der Thematik getroffen. Er schreibt unverfroren ehrlich, gefühlvoll und äußerst emotional über Protagonistin Daniela, dass man komplett mit ihr mitfühlt und ja, auch leidet. Man kann als Leser die eine Seite der Medaille verstehen aber auch die andere, die, die gern vergessen und verdrängt wird….Dürfen wir uns einen Menschen für Geld „kaufen“, nur um das er uns bedingungslos hilft und dabei seine eigene Welt hinten anstellt oder gar verdrängen soll? Sie merken schon, diese Geschichte hier wirft nicht nur viele ethische Fragen auf, sondern hat auch sehr sehr viel Gesprächspotential und vor allem, spricht die Geschichte ein großes gesellschaftskritisches Thema an. Balzanos Wortspiel ist dabei nie wertend sondern mahnend und genau da liegt der feine Unterschied. Der aufmerksame Leser wird hier sogar noch mehr entdecken und bekommt, wie immer eigentlich bei Balzano, ein echtes Schmuckstück und Lesehighlight in der Literaturwelt! 5 von 5 Sterne!