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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2021

Regenglanz – Einfach schön!

Regenglanz
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Als Sportstudent Simon ein peinliches Tattoo – eine schmerzhafte Erinnerung an seine Ex-Freundin – loswerden will, trifft er in einem Tattoo-Studio in Hamburg auf die begabte Kunststudentin und Tätowiererin ...

Als Sportstudent Simon ein peinliches Tattoo – eine schmerzhafte Erinnerung an seine Ex-Freundin – loswerden will, trifft er in einem Tattoo-Studio in Hamburg auf die begabte Kunststudentin und Tätowiererin Alissa. Oh nein! Auf gar keinen Fall. Er kann das furchtbar demütigende Ding unmöglich einer Frau zeigen, zu der er sich spontan hingezogen fühlt. Dummerweise missversteht Alissa seine plötzliche Abwehrhaltung als Zweifel an ihrer Kompetenz, weil sie eine Frau ist – und reagiert entsprechend wütend. Mist! Das ging ja mal so richtig nach hinten los. Simon entschuldigt sich und bittet sie, ihm zu helfen. Während der Sitzungen lernen sich die beiden kennen – und mit jedem Treffen knistert es mehr. Doch keiner der beiden ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass sie mit ihrer beginnenden Beziehung gerade ein Tabu brechen.

„Regenglanz“ von Anya Omah hat mich direkt mit diesem unglaublich schönen Cover geschnappt. Ich finde, die Schrift, die Farben und die kleine stilisierte Zeichnung einfach stimmig. Aber auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht.
Wir lernen zuerst Simon kennen. Das hat mich ein bisschen überrascht, da man sonst meist die weibliche Protagonistin zuerst kennen lernt aber hier hat es perfekt gepasst. So konnte man ihn direkt kennen lernen und ein wenig erfahren, warum er so ein peinliches Tattoo hat und warum er so auf Alissa reagiert.
Alissa lernen wir dann im Tattoos-Studio kennen. Sie ist selbstbewusst aber nicht zu tough und irgendwie echt witzig. Beide waren mir auf Anhieb richtig sympathisch.
Der Leser darf dann miterleben, wie die Geschichte voranschreitet und die Zwei sich immer näherkommen, obwohl Alissa eigentlich warten will, bis Simon kein Kunde mehr ist. Ich fand es richtig gut, dass Simon ich zwar weiter den Hof macht aber absolut kein Macho dabei ist. Er ist nett und charmant und einfach liebevoll. Dazu hat er eine unglaublich liebenswürdige Familie. Alissa wird von zwei tollen Freundinnen begleitet und abgesehen von ihrer Familie mochte ich eigentlich alle Figuren in diesem Buch total.
Der unweigerliche Konflikt, der in dieser Geschichte folgen musste, ist spannend, irgendwie verständlich und echt gut gelöst.
Das Hörbuch wird von Dagmar Bittner und Elmar Börger gesprochen und beide machen ihre Sache sehr gut. Auch die Stimmen passen zu Simon und Alissa.
Das Buch hat mich auf allen Ebenen überzeugt und ich freue mich absolut auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Fesselnde Schnitzeljagd

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss, um es zu nutzen, schon immer gut. Diese Philosophie liegt auch ihrem Sharing-Unternehmen zugrunde. Möglichst viele ...

Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss, um es zu nutzen, schon immer gut. Diese Philosophie liegt auch ihrem Sharing-Unternehmen zugrunde. Möglichst viele sollen Autos und Wohnungen teilen und so für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Bis Bettina in die Hände eines Unbekannten gerät, der sie misshandelt und das im Darknet mit Tausenden Zuschauern teilt. Wenn Markus seine Frau lebend wiedersehen will, muss er tun, was Bettinas Peiniger sagt. Ausnahmslos, bedingungslos. Und ein Spiel mitspielen, das er nicht gewinnen kann. Auch wenn er bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen.

Mit „Sharing“ schickt Arno Strobel wieder mal eine seiner Figuren durch die Hölle.
Markus, liebevoller Ehemann, Vater, mit Familienbetrieb, wartet Ahnungslos zuhause, als ihn ein schrecklicher Link erreicht. Seine Frau wurde entführt und wird vor aller Augen im Darknet Missbraucht und Markus zu einer Art Schnitzeljagd auffordert. Er muss Orte aufsuchen und Dinge tun, die ihn zu einer Selbsterkenntnis bringen sollen.
Schnell gerät Markus in den Fokus der Polizeiermittlungen, scheinen doch alle Hinweise auf ihn selbst zu deuten. Die Polizei im Nacken und den Entführer am Handy, versucht er zu retten, was ihm das Wichtigste auf der Welt ist.
„Sharing“ ist ein unglaublich fesselnder Thriller. Arno Strobel gelingt es gekonnt, Markus Panik und den Stress der Situation auf den Leser zu übertragen. Aber nicht nur die Stimmung des Buchs, sondern auch die Verworrenheit hat mich mitgerissen. Man fiebert mit Markus mit und möchte wirklich glauben, dass er nichts damit zu tun hat. Doch irgendwann zweifelt selbst Markus an seinem Verstand und spätestes da, kommt auch der Leser ins Grübeln.
Dem Autor ist eine unglaublich spannende Jagd gelungen, die einen von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt.
Gesprochen wird das Hörbuch von Sascha Rotermund, der mich wieder mal begeistert hat.
Einfach ein geniales (Hör-)Buch, was ich absolut empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Packende Fortsetzung

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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1952: Dora ist nach ihrer Vertreibung aus Ostpreußen mit ihrer Familie auf einem Hof in der Lüneburger Heide einquartiert worden. Die einstige Gutstochter ist von der Enge und den täglichen Reiberein mit ...

1952: Dora ist nach ihrer Vertreibung aus Ostpreußen mit ihrer Familie auf einem Hof in der Lüneburger Heide einquartiert worden. Die einstige Gutstochter ist von der Enge und den täglichen Reiberein mit der Bäuerin erdrückt. Sie träumt davon, Tierärztin zu werden und bricht für ein Studium auf nach Berlin. Dort bekommt sie Hinweise zum Verbleib ihrer großen Liebe Curt von Thorau, der seit Kriegsende als verschollen galt. Sie macht ihn schließlich in einem Stasigefängnis ausfindig und kämpft mit allen Mitteln um seine Freilassung. Doch während der Unruhen im Juni 53 gerät sie zwischen die Fronten und muss Hals über Kopf fliehen.

Theresia Graw erzählt mit „Die Heimkehr der Störche“ ihre Ostpreußen-Saga endlich weiter. Sie bleibt ihrem Erzählstil und der Geschichte treu und lässt nicht nur unglaublich viel geschichtliches Wissen einfließen, sondern auch viele Zeitzeugenberichte und sogar Erlebnisse ihrer eigenen Familie.
Die Geschichte knüpft an den ersten Teil an und macht nur einen kleinen Zeitsprung von ein paar Jahren. Obwohl ich den ersten Teil vor einem Jahr gelesen habe, habe ich mich schnell wieder mit allen Personen und Ereignissen zurechtgefunden.
Wir erleben Dora mit ihrer Familie, wie sie sich auf einem Hof in der Lüneburger Heide über Wasser halten. Dora ist gewohnt stur und zielstrebig und verliert weder ihren Traum Tierärztin zu werden, noch ihre Suche nach Curt aus den Augen. Sie lässt sich nicht entmutigen und macht sich mit Curts Tochter, die sie wie ihr eigenes Kind angenommen hat, auf den Weg nach Ost-Berlin.
Für mich war es wieder ein Highlight, diese starke Frau zu begleiten. Sie ist eine Powerfrau und beeindruckt immer wieder durch Intelligenz, Empathie und die richtige Einstellung.
Ein weiteres Highlight ist die Verknüpfung von Doras Geschichte mit der damaligen Zeitgeschichte. Wir erleben, wie die DDR Regierung immer krasser wird, wie die Überwachung und Kontrolle zunehmen und zeitgleich immer mehr Leute in den Westen flüchten und sich bei den übrig gebliebenen zwei Lager bilden. Die einen, die treu hinter dem Arbeiter- und Bauernstaat stehen und die anderen, die die Rückständigkeit und den Mangel kritisieren. Wir erleben die Aufstände der Studenten und den Wohlstand im Westen. Alles so genial in dieses Buch eingebracht, dass die realen Ereignisse Doras Geschichte wirken lassen, als wäre sie vollkommen so passiert.
Wieder ist der Autorin eine Geschichte gelungen, die fesselt, mitreißt, schockiert, berührt und mich lange noch gedanklich nicht losgelassen hat. Ich hoffe sehr, dass es noch einen weiteren Teil geben wird. Noch ist die Mauer nicht gebaut.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Ein bisschen wie Glee und Kissing-Booth

Kate in Waiting
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Anderson ist Kates bester Freund. Seit sie denken können, teilen die beiden einfach alles: die Leidenschaft für Musicals, die Höhen und Tiefen des Alltags und sogar ihre Schwärmereien.
Doch als Matt Olsson ...


Anderson ist Kates bester Freund. Seit sie denken können, teilen die beiden einfach alles: die Leidenschaft für Musicals, die Höhen und Tiefen des Alltags und sogar ihre Schwärmereien.
Doch als Matt Olsson in ihrem Theater-Kurs auftaucht, wird ihre Harmonie empfindlich gestört. Denn Matt ist nicht nur ausgesprochen talentiert und mehr als nur ein bisschen attraktiv – er ist auch haargenau Kates Typ. Die Sache hat allerdings einen gewaltigen Haken: Auch Anderson ist völlig hin und weg von Matt.

Viele kennen Becky Albertalli durch ihren Erfolg „Love, Simon“. Ich kenne zwar den Film aber dies war mein erstes Buch der Autorin. Mich hat das Cover gefangen und der Klappentext hat mich dann überzeugt. Theater-Kurs, Queere Geschichte und Beste Freunde. Für mich eine super Mischung, die der Autorin wirklich gut gelungen ist.
Wir lernen Anderson und Kate zunächst als unschlagbares Duo kennen, bis Matt auftaucht und sich nach und nach etwas zwischen die Zwei schiebt.
Klar, waren die Ereignisse ein wenig vorhersehbar und der Schreibstil ist definitiv auf die YA Zielgruppe zugeschnitten aber mir haben einige Dinge wirklich gut gefallen.
Zum einen, dass Anderson und Kate durchweg sehr bemüht waren, gut mit der Sache umzugehen und auch zu reden. Auch wenn das nicht immer geklappt hat, hat mir die Einstellung dahinter imponiert.
Dann geht die Autorin grade das Thema Vorurteile sehr intensiv an. Mir hat es gefallen, dass mal nicht die Sportler die waren, die die anderen verurteilen und ausgrenzen.
Die Autorin bringt auch das Theaterfeeling richtig schön rüber. Da habe ich mich selbst in meine Theaterzeit an der Schule zurückversetzt gefühlt.
Schön fand ich auch das kleine Knistern an allen Ecken und die Irrungen und Wirrungen, die die Hormone nun mal in dem Alter verursachen.
Insgesamt ist der Autorin einfach eine wirklich schöne YA-Story mit netter Botschaft gelungen, die mich einige Male zum Schmunzeln gebracht hat.
Ich kann das Buch einfach locker empfehlen!

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Moonflower Bay ist einfach magisch

Still into you (Moonflower Bay 1)
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Als Eve Abbott nach zehn Jahren nach Moonflower Bay eintrifft, ist es eine unfreiwillige Rückkehr. Die Stadt, in der sie einst jeden Sommer verbrachte, ist für sie mit traurigen Erinnerungen verbunden. ...

Als Eve Abbott nach zehn Jahren nach Moonflower Bay eintrifft, ist es eine unfreiwillige Rückkehr. Die Stadt, in der sie einst jeden Sommer verbrachte, ist für sie mit traurigen Erinnerungen verbunden. Doch nun hat sie von ihrer Großtante das Mermaid Inn geerbt und muss sie sich mit Renovierungsarbeiten und neugierigen Nachbarn herumschlagen. Und dann stellt sie auch noch fest, dass der Grund für ihre einstige Abkehr von Moonflower Bay und ihr gebrochenes Herz, noch immer in der Stadt lebt ...
Police Chief Sawyer Collins hat die letzten zehn Jahre alles versucht, um Eve Abbott zu vergessen. Aber kaum ist sie wieder in der Stadt, erwachen die alten Gefühle zu neuem Leben und bald schon ist Sawyer sich sicher: Eve zeigt ihm zwar die eiskalte Schulter, aber noch mal wird er sie nicht gehen lassen.

„Still into you“ ist der erste Band der Moonflower Bay Reihe von Jenny Holiday.
Wir begleiten Eve Abbott zurück in ihre Vergangenheit, denn sie war zehn Jahre nicht in der Heimatstadt ihrer Oma, wo sie so viele schöne Sommer verbracht hatte. Nun hat sie das Mermaid Inn von ihr geerbt, will es aber eigentlich nur renovieren und verkaufen. Dabei kommen ihr die Einwohner des Örtchens und ihre damals große Liebe Sawyer gewaltig in die Quere.
Eve ist mir richtig sympathisch. Sie ist total nett zu allen Einwohnern und auch Sawyer vergibt sie relativ schnell. Man merkt, dass sie sich zu sehr an ihrem alten Job festhält und als geübter Leser, erkennt man bald, wohin die Geschichte laufen wird. Ich fand das nicht schlimm und habe gerne mitverfolgt, wie Eve sich nach und nach in den Ort verliebt und auch für die Bewohner ihr Herz wieder öffnet. Besonders, dass sie im Laufe der Geschichte immer mehr ihre Stimme findet, hat mir sehr gut gefallen.
Sawyer ist einfach ein unglaublich toller Typ. Er ist liebevoll, zuvorkommend, nett, aufopfert, sexy und einfach zum knutschen. Fast schon zu perfekt. Aber er und Eve sind einfach der Knaller zusammen. Ich liebe ihre Harmonie miteinander.
Die Geschichte lebt aber auch von dem Örtchen und den etwas aufdringlichen Bewohnern (im liebenswürdigen Sinne). Grade die Älteren mischen sich überall ein und versuchen einfach jeden zu verkuppeln. Dabei sind sie aber so sympathisch und oft auch witzig, dass man es ihnen einfach verzeihen muss. Die Freunde von Sawyer und Eve werten alles dabei noch auf.
Wer einfach eine nette Wohlfühlgeschichte mit tollen Figuren und Happy End lesen möchte, der ist in der Moonflower Bay auf jeden Fall richtig.

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