Cover-Bild Fuchsteufelsstill
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein fünf
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 07.04.2017
  • ISBN: 9783961010035
Niah Finnik

Fuchsteufelsstill

Roman

Niemand ist normal, ohne verrückt zu sein

Die siebenundzwanzigjährige Juli steht mitten im Leben – manchmal sogar ein bisschen zu sehr. Sie ist Autistin und jeder Tag bedeutet eine gewaltige Masse an Emotionen, die es zu meistern gilt. Als Juli nach einem missglückten Suizidversuch auf eine psychiatrische Station kommt, trifft sie dort auf die überschwänglich-herzliche Sophie und auf Philipp, der mal mehr und mal weniger er selbst, aber stets anziehend für Juli ist. Die drei nehmen Reißaus und verbringen ein gemeinsames Wochenende, nachdem nichts mehr so ist wie zuvor.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2017

Wunderschöne Passagen und ein toller Umgang mit Worten

0

Das Buch "Fuchsteufelsstill" von Niah Finnik wurde am 07.04.2017 von dem Ullstein Buchverlag publiziert.

Das Buch handelt von der 27 jährigen Juli, die nach einem fehlgeschlagenem Suizidversuch auf eine ...

Das Buch "Fuchsteufelsstill" von Niah Finnik wurde am 07.04.2017 von dem Ullstein Buchverlag publiziert.

Das Buch handelt von der 27 jährigen Juli, die nach einem fehlgeschlagenem Suizidversuch auf eine psychiatrische Station kommt. Juli ist Autistin und nimmt dadurch die Welt anders, aber meiner Ansicht nach, genauer wahr. Sie lernt Sophie, ein Mädchen mit einer Bipolaren Störung und Phillipp, dessen Diagnose Schizophrenie lautet, kennen. Nach einer gemeinsamen, negativen Erfahrung unternehmen die drei ein Wochenendausflug mit dem Ziel, einfach Richtung Norden.

Eine Erzählung von drei super sympatischen Charakteren.


"Es ist viel schwerer, jemanden davon zu überzeugen, normal zu sein, als jemanden davon zu überzeugen, dass man verrückt ist."


Das Buch hat mir total gefallen! Ich bin eher im Genre Fantasy unterwegs, habe dieses Buch aber trotzdem verschlungen. Ich liebe Bücher, die zum Denken und vorallem Umdenken anregen. Bücher die einem eine ganz neue Weltansicht ermöglichen und das hat Niah Finnik wirklich toll umgesetzt.

In diesem Buch war alles vorhanden.

Es ist mit viel Charme und Witz geschrieben, dennoch habe ich mich auch oft dabei erwischt, dass ich ein beklemmendes Gefühl beim Lesen hatte. Es hat mich an manchen Stellen wirklich mitgenommen, positiv wie negativ. Das macht für mich ein gutes Buch aus!


Dieses Buch hat so viele wunderschöne Passagen und Niah Finnik weiß wirklich, wie man mit Worten umgeht!


Ich kann dieses Buch nur jedem Belletristik Fan ans Herz legen! Es ist vielleicht ein Thema, von dem man noch nicht so viel gelesen hat (ich zumindest nicht), aber oder gerade deshalb ist dieses Buch so super, einfach um die Welt einmal durch Julis Augen zu sehen.



"Dabei hörte man einiges, sobald man nicht mehr auf andere hörte."

Veröffentlicht am 24.04.2017

Ausdrucksstarkes, deutsches Debüt einer sprachgewandten Autorin.

0

In letzter Zeit bin ich auf der Suche. Auf der Suche nach Geschichten die mich berühren und etwas in mir zum klingen bringen. Die mich zum nachdenken anregen und die mich weiterentwickeln. So bin ich auf ...

In letzter Zeit bin ich auf der Suche. Auf der Suche nach Geschichten die mich berühren und etwas in mir zum klingen bringen. Die mich zum nachdenken anregen und die mich weiterentwickeln. So bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Ich habe mich darauf eingelassen und wurde nicht enttäuscht. Es kam zur richtigen Zeit in der richtigen Stimmung. Allerdings fällt es mir unglaublich schwer meine Meinung in Worte zu fassen.

Der Schreibstil der Autorin ist etwas ganz Besonderes. Er ist klar, ausdrucksstark und ehrlich. Das hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Sie konnte mich damit direkt ansprechen und hat mich berührt. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und mir auch bewusst Zeit gelassen. Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei nicht um ein Buch, dass man einfach mal nebenbei lesen sollte. Es regt zum nachdenken an und das oft über den Buchdeckel hinaus.

Juli war mir von Anfang sehr sympathisch, obwohl sie in meinen Augen einen sehr schwierigen Charakter hat. Sie passt nicht in die Masse, aber gerade das hat mir gefallen. Einige Ängste, die sie empfunden hat, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ich konnte mich teilweise sowieso unglaublich gut mit ihr und ihren Ängsten identifizieren und das hat mich oft sprachlos dasitzen lassen. Niah Finnik hat es geschafft einige Dinge in so schöne Sätze zu verpacken, dass ich sie mir markiert habe.

Sophie hat mein Herz erobert. Sophie ist im Grunde das krasse Gegenteil von Juli und tut ihr in meinen Augen auf eine ganz besondere Art gut. Sophie könnte ich mir als Freundin vorstellen, während es mir mit Juli wahrscheinlich schwer fallen würde. Auch Sophie ist nicht einfach, allerdings von Grund auf fröhlicher Natur. Das hat der Stimmung des Buches wirklich sehr gut getan.

Philipp verblasst in meinen Augen neben Juli und Sophie etwas. Er konnte mich irgendwie nicht so stark berühren. Wahrscheinlich konnte ich mich mit ihm und seiner Krankheit auch einfach am wenigsten identifizieren. Dennoch war gerade sein Lauf der Geschichte höchst interessant für mich, da ich vorher noch nie etwas in diese Richtung gelesen habe oder Menschen kenne, die an seiner Krankheit leiden.

Man mag es kaum glauben, aber die drei funktionieren zusammen auf eine ganz irrwitzige Art total gut zusammen, obwohl sie so verschieden sind. Ich bin gerne mit ihnen durch Berlins Straßen gegangen und habe sie begleitet. Es kam zu ganz spontanen und auch alltäglichen Situationen, die durch ihre jeweiligen Krankheiten entsprechend ausgeartet sind. Die Gedankengänge und die Entwicklung von Juli haben mir wohl am Besten gefallen.

Das Ende des Buches hat mich etwas unentschlossen dastehen lassen, da es meiner Meinung nach abrupt endet ohne ein Ende gefunden zu haben. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hatte ich einen anderen Abschluss erwartet mit dem ich für mich besser abschließen kann und fühle mich nun einfach ein Stück leer.

Das Buch weckt Emotionen auf einer ganz anderen Ebene als es „normale“ Romane tun. Für mich ist dieses Werk etwas Besonderes und ich hoffe, dass es noch viele Menschen lesen werden. Vielleicht nicht die breite Masse, aber diejenigen, die wie ich, auf der Suche sind.

Fazit: Ausdrucksstarkes, deutsches Debüt einer sprachgewandten Autorin.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Leben mit Autismus

0

Inhalt:
Juli ist 27 Jahre alt und Autistin. Jeder Tag ist für sie eine Kraftanstrengung, jede noch so kleine Abweichung vom durchgeplanten Tagesalltag ist für sie eine Katastrophe. Ihr Leben wird von Ängsten ...

Inhalt:
Juli ist 27 Jahre alt und Autistin. Jeder Tag ist für sie eine Kraftanstrengung, jede noch so kleine Abweichung vom durchgeplanten Tagesalltag ist für sie eine Katastrophe. Ihr Leben wird von Ängsten beherrscht. Nach einem missglückten Suizidversuch landet sie auf einer psychatrischen Station. Dort trifft die Sophie, ein Mädchen mit bipolaren Störungen, und Phillipp, ein Junge mit Schizophrenie. Gemeinsam machen sie sich ein Wochenende lang auf den Weg Richtung Norden, weg von Julis Ängsten. Und erleben dabei so allerhand

Meine Meinung:
"Fuchsteufelsstill" ist ein Buch, das mit Vorurteilen aufräumt. Das Mut macht. Aber dem Leser auch die schonungslose Wahrheit über den Alltag auf einer psychatrischen Station und das Leben mit einer psychischen Erkrankung zeigt. Der Schreibstil ist direkt, offen und ehrlich. Die Autorin, selbst Asperger-Autistin, nimmt kein Blatt vor den Mund und gibt dem Leser durch ihre Protagonistin Juli die Möglichkeit, einen Ausflug in die Gefühls- und Gedankenwelt einer unter Autismus leidenden jungen Frau zu machen. Juli drückt alles in Zahlen aus - wie es ihr geht, wie weit sie von ihrer Wohnung entfernt ist... Schon kleine Abweichungen vom Alltag machen ihr schwer zu schaffen. Und egal wo sie hingeht, ihre Ängste folgen ihr und bestimmen ihr Leben.
Juli war mir eigentlich von Anfang an sympathisch, teilweise kann man ihre Ängste und Gedanken auch nachvollziehen.

Durch Sophie und Phillipp lernt der Leser weitere Charaktere kennen, die unter psychischen Erkrankungen leiden. Sophies Stimmungsschwankungen und spontane Begeisterungsfähigkeit, Phillipps Halluzinationen und Wahnvorstellungen und Sophies Davonlaufen vor ihren Ängsten lassen die drei ein Wochenende voller unglaublicher, skuriler, sonderbarer, teils unterhaltsamer Erlebnisse in den Straßen Berlins erleben.

Fazit:
Ein Buch, das unterhält, bewegt, zum Nachdenken anregt, Vorurteile abbaut und genauso Besonders ist, wie seine Charaktere. Sicherlich kein Buch, dass sich mal eben so weglesen lässt, sondern für das man sich Zeit nehmen und offen sein muss.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Wie geht es Ihnen heute?

0

„Genauso stellte ich mir Liebe vor. Manchmal war sie da, auch wenn niemand sonst sie sehen konnte, und manchmal war sie auch da, obwohl ich sie nicht sehen konnte. Wenn ich mich fragte, ob ich jemanden ...

„Genauso stellte ich mir Liebe vor. Manchmal war sie da, auch wenn niemand sonst sie sehen konnte, und manchmal war sie auch da, obwohl ich sie nicht sehen konnte. Wenn ich mich fragte, ob ich jemanden liebte, wusste ich allein durch die Frage schon, dass ich es nicht tat. Vielleicht fühlten wir doch schneller als wir dachten.“

Inhalt

Für Juli gestaltet sich jeder Tag anders, obgleich sie immer dieselben Handlungen vollzieht. Jede Abweichung vom gewohnten Rhythmus versetzt sie in Angst und Schrecken, ebenso wie grelle Farben, fremde Menschen und unkontrollierbare Gefühle. Juli wird von einem Fuchs begleitet, der ihr seine Krallen in den Rücken gräbt und weich um ihre Beine schleicht, doch niemand kann ihn sehen. Aber egal, denn Juli weiß, dass sie psychisch krank ist und dennoch fast jede Antwort auf naturwissenschaftliche Fragen beantworten kann, ihr ganzes Universum stützt sich auf logisch bewiesene Erklärungen, während ihr nicht einmal ein ironischer Gesichtsausdruck gelingt. Als sie auf zwei andere Patienten der Psychiatrie trifft, die ebenso in ihren Zwangshandlungen gefangen sind, beginnt sie, aus den gewohnten Verhaltensmustern auszubrechen und lebt ein Wochenende jenseits ihrer Wohlfühlzone, um zu erkennen, dass jeder verrückt sein kann, solange er andere Individuen akzeptiert, selbst wenn deren Beweggründe unvorstellbar weit weg von der eigenen Lebensvorstellung liegen.

Meinung

Die junge Autorin Niah Finnik, die selbst zu den Betroffenen des Asperger-Syndroms zählt, beschreibt in ihrem Debütroman sehr eindringlich und greifbar die innere Zerrissenheit von psychisch Kranken, die sich nicht nur auf ihr seltsames Empfinden und ganz unerklärliche Verhaltensweisen konzentriert, sondern in erster Linie mit öffentlichem Unverständnis und ständiger Erklärungsnot konfrontiert sieht.

Oft fragt man sich als Leser, was das Fremde vom Bekannten unterscheidet und wie gestört ein unangepasstes Verhalten tatsächlich empfunden wird. Auch die gewählte Erzählperspektive, die uns unmittelbar am Geschehen teilhaben lässt und die Grenzen zwischen genormten Gedankengängen und aufgedrängten Empfindungen verwischt, lässt den Leser sehr nah ran an die Hauptprotagonistin und ihre seltsamen Erkenntnisse.

Dadurch gelingt es der Autorin eine ungeahnte Nähe herzustellen, zu Dingen und Empfindungen, die man als psychisch „gesunder“ Mensch nicht kennt. Immer wieder erscheinen die Handlungen in einem vollkommen abstrusen Licht, während die Beweggründe seltsam klar wirken. Diesen schriftstellerischen Spagat meistert Frau Finnik hervorragend, denn trotz aller Unterschiede wirkt das Krankheitsbild ganz klar und absolut glaubwürdig, und wird durch die bildhafte Sprache sehr greifbar.

Darüber hinaus werden menschliche Verhaltensweisen hinterfragt und aus ganz verschiedenen Perspektiven beleuchtet, Normales erscheint nun bitter und Unnormales nur allzu menschlich. So dass man sich am Ende des Buches fragt, wie es wäre in einer anderen Haut zu stecken, von der man genau weiß, wie fehlerhaft und außergewöhnlich ihre Außenwirkung ist.

Fazit

Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen frischen, außergewöhnlichen Roman, der den Leser tief in ein unbekanntes Krankheitsbild blicken lässt und die Besonderheit jedes Menschen hervorhebt. Letztlich ist es weder ein mitleiderregender noch ein sentimentaler Roman, sondern vielmehr eine kleine Studie über das Normale, das Andersartige und die Chance, die sich aus gemeinsamer Interaktion ergibt. Humorvoll, erschreckend, ehrlich aber in erster Linie lesenswert!

Veröffentlicht am 27.06.2017

Gut, aber der Hype hat mich nicht gekriegt

0

Auf Niah Finniks Debüt Fuchsteufelsstill war ich ungemein gespannt. Das Cover hat mich beim ersten Blick angesprochen und auch das Thema, die Geschichte, hinter dieser schönen Aufmachung klang anders, ...

Auf Niah Finniks Debüt Fuchsteufelsstill war ich ungemein gespannt. Das Cover hat mich beim ersten Blick angesprochen und auch das Thema, die Geschichte, hinter dieser schönen Aufmachung klang anders, frisch, ein bisschen tiefer als ein Standard-Gegenwartsroman. Ein ebenso großer Anreiz für mich das Buch zu lesen, war dazu, dass die Autorin selbst mit dem Asperger-Syndrom diagnostiziert wurde und für mich die Authentizitätsfahne mehr als mit dem Zaunpfahl winkte.

Und schlussendlich hat Niah Finnik mit Fuchsteufelsstill ein besonderes Buch geschaffen. Mir hat von Anfang an der sehr klare, schnörkellose Schreibstil gefallen, der besonders diese eigenwillige Charakteristik von Juli einfängt. Denn ihr Denken, ihr Handeln und das ganze dahinter sind nüchtern, sehr rational und passte einfach. Das an sich rundet die Charaktere und die Grundidee der Geschichte ingesamt ab.

Dennoch konnte mich das Buch nicht so umhauen, wie ich es mir erhofft habe und an anderer Stelle, bei anderen Bloggern, mitbekommen habe. Es war gut, es war nett und allem voran fand ich diesen besonderen Einblick in den Kopf eines Autisten spannend. Aber da war eben auch ganz viel Chaos, welches ich nicht greifen konnte. Was vielleicht mit einem anderen Blick, mit einem anderen Verständnis für dieses Buch und die Geschichte, wieder sehr authentisch ist und passen mag; für mich war es aber doch eher unschön an den Stellen.

Was am Anfang als einfacher Psychatrienroman beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem Fußgänger-Roadtrip quer durch die Stadt. Juli ist in dieser Geschichte nicht allein und wird von zwei Mitpatienten, Sophie und Philipp begleitet, nachdem die drei einen weiteren Mitpatienten tot in seiner Wohnung vorfinden. Hier dreht es sich nicht darum, einander besser kennenzulernen, oder beste Freunde zu werden. Jeder der drei, obwohl die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Juli erzählt wird, kämpft mit sich selbst. Mit seinen eigenen Ängsten, Problemen und damit, sich eben aus diesem Kreis herauszubewegen. Die Komfortzone auszudehnen, soweit es eben geht. Und vielleicht, dem eigenen Wahnsinn für den Bruchteil einer Sekunde zu entkommen oder ihr mitten ins Gesicht zu sehen.

Und an und für sich wäre das Ding an vielen Stellen richtig geil geworden, wären da einfach nicht diese sonderbaren Zufälle, die das sehr authentische Beschreiben dieser drei Personen (Juli, Sophie und Philipp), wieder ziemlich unauthentisch machen. Denn die drei erleben Sachen, die mir zu abstrakt, zu konstruiert waren. Wer wird schon einfach mal so von einem Fremden auf der Straße zu einer Business-Party eingeladen? Wer quartiert sich bei einer offenen Wohnungsauflösung in eben dieser Wohnung ein und der (fremde) Mieter macht einen auf Herbergsleiter? Und manchmal hatte ich dann einfach das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben. Da wechselte die Stimmung und die Handlung so schnell, dass ich mir schon vorkam, als hätte ich Filmrisse. Da blättert man dann zurück, liest gewisse Abschnitte erneut und man ist nicht klüger als vorher.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mit diesen Brüchen umgehen soll. Sind es Stilelemente? Sind es Anfängerfehler des Autors? Ist das insgesamt doch nicht alles so rund?

Es ist schwer. Aber ich sehe dazwischen ganz viel Brillianz, ganz viele wunderbare Worte und Sätze, so viel großartige, überfällige und wahre Kritik an den Menschen, an der Gesellschaft, die was ganz spezielles mit dem Leser machen und einen durch die rund 300 Seiten des Buches tragen. Aber eben weil es nur 300 Seiten sind, bedeutet das nicht, dass man einfach nur durchrauscht. Tatsächlich hatte ich das Bedürfnis, das Buch ganz oft beiseite zu legen, damit das Gelesene sacken kann. Bei den nicht unlangen Kapiteln (die aber wieder in einige Absätze unterteilt sind), brauchte ich das auch. Und vielleicht ist es genau das.

Ein Buch, welches mit Bedacht und Zeit gelesen werden muss. Ein Buch, was in den Leser jedes Mal auf ganz eigene Weise in diesen eindringt. Ein Buch, was so anders ist, dass es mit jedem Satz, mit jeder Seite, so wahrgenommen wird und werden soll.


Fazit

Ich mochte Fuchsteufelsstill von Niah Finnik. Es hat mich mit seinem einzigartigen Blickwinkel und dem leicht zynischen Spiel von gesellschaftlichen Konventionen unterhalten und auch überzeugt. Der Pllot selbst ist nicht unbedingt der Burner, aber der Schreibstil, der Subtext, sind einfach Hammer.