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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2021

Schön, aber nicht perfekt

Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1)
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Ein Cover zum Verlieben, da musste ich zugreifen. Es ist ein Buch über den Mut auf Fremden zuzugehen, ihnen eine Chance zu geben und nicht immer nur Vorurteile zu haben.
Kasimir ist ein kleiner Kauz und ...

Ein Cover zum Verlieben, da musste ich zugreifen. Es ist ein Buch über den Mut auf Fremden zuzugehen, ihnen eine Chance zu geben und nicht immer nur Vorurteile zu haben.
Kasimir ist ein kleiner Kauz und wohnt im Wald mit vielen anderen Tieren. Da wären die Ente Frau Schnatter-Schnabel, Bartholomäus Biber oder Harry Waschbär und noch viele weitere.
Die Tiere sehen den Vogel und wundern sich, was das für eine komische Krähe sei.
Und dieses fremde Tier sorgt für große Aufregung. Denn die Tiere sind sehr ablehnend, unterstellen dem Vogel er wäre ein Dieb und würde das Essen stehlen, finden ihn zu grell und haben nur Vorurteile.
Einzig Kasimir macht es richtig, geht auf die "Krähe" zu und lässt sich nicht einschüchtern. Dieses Vorbild ist sehr wichtig, wobei man auch sagen muss, dass man für Kinder noch dazusagen sollte, dass sie niemals alleine zu ihnen fremden Menschen gehen sollten. Zudem hat mich etwas gestört, dass das Lieblingswort "Blödmann" ist. Ich fand es nicht so schön, das mein vierjähriger Sohn dieses Wort mehrmals vorgelesen bekommt. Da hätte der Autor definitiv etwas anderes nehmen können.
Wunderschön sind die kunterbunten Bilder zum Text, es macht großen Spaß sie gemeinsam anzuschauen und sie geben die beschriebenen Szenen gut wieder.
Schade finde ich, dass die Geschichte keinen richtigen Abschluss findet. Klar, trauen sich die Tiere dann näher an den fremden Vogel heran, doch so richtig haben sie ihn nicht akzeptiert.

Im Großen und Ganzen ein schön gestaltetes Kinderbuch mit vielen bunten Bildern und doch hat mir etwas gefehlt.

Veröffentlicht am 05.10.2021

Lebensgeschichte(n)

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Dieses Buch ist so viel mehr als es scheint. Es ist eine mitreißende Lebensgeschichte, voll mit wundervollen Momenten, es gibt jedoch auch traurige Momente. Und all das erlebt man mit Albert gemeinsam. ...

Dieses Buch ist so viel mehr als es scheint. Es ist eine mitreißende Lebensgeschichte, voll mit wundervollen Momenten, es gibt jedoch auch traurige Momente. Und all das erlebt man mit Albert gemeinsam. Zur Geschichte kurz:
Albert Entwistle ist ein Einzelgänger, lebt mit seiner Katze allein in seinem Elternhaus. Bis er eines Tages die Mitteilung bekommt, dass er pensioniert werden soll. Ab diesem Zeitpunkt ändert sein Leben.
Ich hatte hier eine angenehme, nette Geschichte erwartet und wurde in einigen Punkten wirklich überrascht. Denn es geht um viel mehr als nur um die Suche nach George und die Veränderungen in Alberts Leben. Denn auch Nicole, eine junge, alleinerziehende Mutter spielt eine wichtige Rolle. Hier hatte ich anfangs etwas Probleme mich mit ihr zu identifizieren, doch im Lauf der Geschichte habe ich mich immer gefreut etwas von ihr zu hören. Albert selbst ist ein kauziger, älterer Mann, dem klar wird, dass er bald nichts mehr zu tun hat und er deshalb sein Leben radikal ändern muss. Sehr haben mir hier auch die Erinnerungen von Albert gefallen. Alle wichtigen Momente, die er mit George erlebt hat und wie sich die Geschichte entwickelt hat, also von Anfang bis Ende ihrer Beziehung erlebt man zusammen mit Albert alles erneut.
Auch die Suche hat mir gefallen, man lernt diverse Menschen und Religionen kennen und ein wichtiges Thema ist Toleranz. Egal ob es um Hautfarbe, Sexualität oder ähnlichem geht.
Alles in allem läuft vieles glatt und es geht doch sehr schnell, dass sich Albert in der Gesellschaft vieler Menschen wieder zurechtfindet, die er ja doch sehr lange gemieden hat. Das ist für mich etwas unglaubhaft, dennoch habe ich gerne gelauscht und die Geschichte wurde auch wundervoll von Hans Jürgen Stockerl vorgetragen, gerade zu Albert hat er perfekt gepasst. Deswegen konnte ich mich wohl auch mit Nicole nicht direkt anfreunden, da passt mir die Stimme einfach nicht hundertprozentig.

Ein Buch voll mit Angst und Mut, Vorurteilen und Toleranz, Freundschaft, Familie und Liebe. Mir hat es gefallen.

Veröffentlicht am 30.09.2021

Mal etwas anderes

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Ein Kinderbuch mit historischem Setting zu Zeiten Napoleons, mal was anderes, dachte ich mir und habe zugegriffen.
Zuerst musste ich mich in Florance Welt zurechtfinden. Sie hat keine Eltern mehr und ist ...

Ein Kinderbuch mit historischem Setting zu Zeiten Napoleons, mal was anderes, dachte ich mir und habe zugegriffen.
Zuerst musste ich mich in Florance Welt zurechtfinden. Sie hat keine Eltern mehr und ist Lehrling bei einem Maschinenmeister auf dem Anwesen der Hellingways in Birch Manor.
Sobald man über die Angabe des Klappentextes hinauskommt, konnte ich mehr mit Florance anfangen, da man sie besser kennen- und verstehenlernt. Sie ist ein taffes Mädchen, das sich seinen Platz im Leben erkämpft. Sie lässt sich nicht so leicht unterkriegen und entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter, lernt Dinge in Frage zu stellen und wird offener.
Im Gegensatz zu Florance erlebt man auch Teile der Geschichte aus der Sicht von Victoria, die gut behütete Tochter des Earl Hellingway. Mir ging sie ehrlich gesagt wirklich lange auf die Nerven, denn sie meint wirklich alle anderen müssen unterwürfig sein. Doch sie entwickelt sich zum Positiven und wird erwachsen und ist mir dann noch ans Herz gewachsen. Für ihre Familie steht sie jedoch ab Beginn ein, was mir sehr imponiert hat.

Ich habe bisher wenig Bücher zu Zeiten Napoleons gelesen und mir hat das Setting und die Story und die Rebellion ganz gut gefallen, auch wenn ich nicht sicher bin, ob jedes Kind etwas damit anfangen kann. Aber lesen können definitiv Jungen und Mädchen die Geschichte. Einerseits ist es aus der Sicht eines Mädchens, dass sich in einer Männerdomäne behauptet und andererseits sind da ja noch die Erfindungen und Maschinen, die im Mittelpunkt stehen.
Manches ist recht vorhersehbar, andere Stellen sehr überraschend. Ich denke es können jüngere und ältere Leser etwas damit anfangen.

Mir hat es recht gut gefallen, auch wenn einige Dinge schon recht vorhersehbar waren.

Veröffentlicht am 20.09.2021

Magische Geschichte mit Füchsen

Fuchsland
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Ein Buch mit einem Fuchs und dann noch voll Magie. Das klang für mich gleich super und ich musste zugreifen.

Zur Geschichte:

Fuchsland liegt fern der anderen Orte, ganz abgeschieden und von außen nicht ...

Ein Buch mit einem Fuchs und dann noch voll Magie. Das klang für mich gleich super und ich musste zugreifen.

Zur Geschichte:

Fuchsland liegt fern der anderen Orte, ganz abgeschieden und von außen nicht erreichbar. Doch auch die Fuchsländer können ihr Land nicht verlassen, denn auf der einen Seite befindet sich die Graue Schlucht, auf der anderen der Dämmerwald mit den Goldfüchsen. Als dann mit dem Auftauchen von Fion alles im Chaos versinkt, ist Juna eine der Wenigen, die sich nicht mitreißen lässt vom Unmut.

Anfangs erfährt man wenig über die Goldfüchse und warum sie so eine Bedrohung sind und auch über Fuchsland selbst nicht. Was mir sehr gefallen hat waren die Magielinge. Magische Gegenstände mit einem eigenen Kopf, sozusagen mit Seele, wer hätte das nicht gerne? Ganz besonders toll fand ich das Büchereifahrrad, aber auch die anderen Magielinge sind interessant und so verschieden. Hierzu erfährt man auch am Ende noch mehr. Bis dahin erlebt Juna ein großes Abenteuer, lernt viel über sich und ihre Mitmenschen und vor allem über Fuchsland und die Vergangenheit. Im Laufe des Buchs ergibt alles einen Sinn.

Ich finde die Botschaft im Buch, dass man den Fehler nicht immer bei anderen suchen und auch keine Vorurteile haben soll, sehr wichtig. Jeder Mensch ist einzigartig und jeder sollte sich seine Urteile selbst bilden dürfen, egal worum es geht. Klar sind Tipps gut, aber man muss sich ausprobieren dürfen.

All das findet man im Buch und noch so viel mehr. Viele wunderbare Illustrationen zeigen die Charaktere in Aktion und vervollkommnen die Geschichte.

Ein Zitat (Kapitel 9) hat mit sehr gefallen: »Manchmal weiß man die Dinge erst zu schätzen, wenn sie nicht mehr da sind«

Was mich jedoch ein wenig gestört hat, wie schnell die Bürgermeisterin doch "umdenkt", denn vorher war sie schon sehr rabiat. Doch sonst ist es eine zauberhafte Geschichte, deren Ende Spielraum für eine Fortsetzung lässt und doch abgeschlossen ist.



Klare Leseempfehlung für eine magische Geschichte mit Füchsen.

Veröffentlicht am 14.09.2021

Emotional und generationenübergreifend - nur das Ende hat mir nicht gefallen

Das Leben irgendwo dazwischen
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Dido ist Anfang 30, wohnt mit ihrer besten Freundin in einer WG, muss noch ihre Doktorarbeit beenden und lebt etwas zurückgezogen in ihrer eigenen Welt. Bis sie eines Tages über ihren Schatten springen ...

Dido ist Anfang 30, wohnt mit ihrer besten Freundin in einer WG, muss noch ihre Doktorarbeit beenden und lebt etwas zurückgezogen in ihrer eigenen Welt. Bis sie eines Tages über ihren Schatten springen muss, denn ihr Chef beim Aushilfsjob im Buchladen erleidet einen Herzinfarkt. Und prompt trifft sie ihre große Liebe wieder.


Dieses Hörbuch wird gelesen von Sarah Liu, die den Charakteren und der Geschichte eine wundervolle Stimme verleiht und ihr Leben einhaucht. Zuerst musste ich mich zurechtfinden in diesem Wirrwarr aus Personen, Liebesgeschichten und gerade mit der Vergangenheit. Hier führt die Autorin recht viele Themen ein, sei es Krieg, die Nachkriegszeit, Liebe und Ehe und Kinder, Vertrauen und das alles noch Generationen übergreifend. Denn es wird nicht nur Didos Geschichte erzählt, sondern auch die von Hans. Ein wichtiger Punkt ist auch die Literatur, das hat mir total gut gefallen, denn Hans leitet ein Antiquariat und auch Gedichte spielen eine enorme Rolle. Diese kurzen Momente bringen Gefühle in die Geschichte und machen sie nur umso lebendiger. Ich habe bis zum Ende lange Teile am Stück gehört, denn ich war neugierig auf den Fortgang der Geschichte und doch muss ich letztendlich sagen, dass mir der Abschluss zu schnell kam und mir so nicht gefallen hat. Der Rest der Geschichte ist jedoch toll vorgetragen und hörenswert.

Ein emotionaler Roman, der mehrere Generationen, Länder und Charaktere verbindet. Super gesprochen von Sarah Liu.