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Veröffentlicht am 04.11.2021

Verwirrspiel in Rom!

Römisches Finale
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Alle Wege führen nach Rom…..
so sagt man, und so auch dieser Krimi. Die begnadete Violinsolistin Natasha Korsakova entführt uns in ihrem zweiten Krimi nach Tödliche Sonate in die Ewige Stadt Rom. Dort ...

Alle Wege führen nach Rom…..
so sagt man, und so auch dieser Krimi. Die begnadete Violinsolistin Natasha Korsakova entführt uns in ihrem zweiten Krimi nach Tödliche Sonate in die Ewige Stadt Rom. Dort erleben wir ein spannendes und verwirrendes Römisches Finale. Was ist passiert? Der weltberühmte Pianist Emile Gallois wird nach einer Orchesterprobe in seinem Künstlerzimmer erschossen aufgefunden. Rasch wird klar, dass das Opfer ein Doppelleben führte. Seine Frau Christina gehört einer der ältesten und mächtigsten Familien Italiens an. Commissario Di Bernardo sowie sein Ispettore Del Pino ermitteln in diesem verzwickten Fall. Und schon bald gibt es ein weiteres Mordopfer….
Ich fand es herrlich, den beiden Ermittlern zuzusehen wie sie durch Rom ziehen und an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei kommen, wenn sie Zeugen aufsuchen. Man konnte sich diese Orte sofort vorstellen. So kann man Rom auch entdecken. Mir waren die beiden Ermittler vom ersten Augenblick an sehr sympathisch. Di Bernardo lebt alleine mit seinem Sohn. Die Frauen, das ist sein Schicksal, versteht er nicht. Del Pino als junger und ungestümer Kollege mit dem gewissen Feingespühr, aber auch einer gewissen forschen Dreistigkeit, gefiel mir ebenfalls sehr gut. Die beiden harmonieren sehr gut. Ihre Dialoge sind feinsinnig und an manchen Stellen betont humorvoll. Die Ermittlungen gehen stringent voran, neue Erkenntnisse aufgrund von Zeugenbefragungen enden oft in einer Sackgasse, verdächtige Personen entpuppen sich als harmlos. Es ist ein richtiges Verwirrspiel, das die Autorin uns hier Gott sei Dank zumutet. Daneben gibt es aber auch zeitliche Rückblicke nach Kalabrien. Die ‘Ndrangheta kommt ins Spiel. Die dort geschilderten Ereignisse scheinen nicht in die Geschichte zu gehören, doch allmählich finden die Handlungsstränge zusammen. Die Autorin hat einen warmherzigen und dosiert humorvollen Schreibstil, der eine gewisse Leichtigkeit an den Tag legt, ohne oberflächlich zu wirken. Sie erschafft eine spannende Grundstimmung, die sich durch das ganze Buch hindurch zieht. Anhand der vielen kurzen Kapiteln, die oft mit einem kleinen Cliffhanger enden, kommt man sehr schnell an die spannende und überraschende Auflösung des Buchs.
Dieser Krimi hat mich sehr gut unterhalten und bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Alles nur gelogen?

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
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𝙒𝙞𝙚 𝙜𝙪𝙩 𝙜𝙡𝙖𝙪𝙗𝙨𝙩 𝘿𝙪 𝙚𝙞𝙣𝙚𝙣 𝙈𝙚𝙣𝙨𝙘𝙝𝙚𝙣 𝙯𝙪 𝙠𝙚𝙣𝙣𝙚𝙣?

Das fragt sich auch der Schriftsteller Manuel Ortigosa als er eines Abends Besuch von zwei Polizisten erhält, die ihm von Unfalltod seines Ehemanns berichten. ...

𝙒𝙞𝙚 𝙜𝙪𝙩 𝙜𝙡𝙖𝙪𝙗𝙨𝙩 𝘿𝙪 𝙚𝙞𝙣𝙚𝙣 𝙈𝙚𝙣𝙨𝙘𝙝𝙚𝙣 𝙯𝙪 𝙠𝙚𝙣𝙣𝙚𝙣?

Das fragt sich auch der Schriftsteller Manuel Ortigosa als er eines Abends Besuch von zwei Polizisten erhält, die ihm von Unfalltod seines Ehemanns berichten. Was er von nun an erfährt läßt ihn zweifeln, ob sein Mann Álvaro Muniz de Davila die Person ist, mit der er seit Jahren verheiratet ist. Denn offensichtlich hat er ein gut gehütetes Doppelleben geführt.

Die Autorin 𝘿𝙤𝙡𝙤𝙧𝙚𝙨 𝙍𝙚𝙙𝙤𝙣𝙙𝙤 hat mit 𝘼𝙡𝙡𝙚𝙨 𝙬𝙖𝙨 𝙞𝙘𝙝 𝘿𝙞𝙧 𝙜𝙚𝙗𝙚𝙣 𝙬𝙞𝙡𝙡 hier einen sehr tiefgründigen und bildgewaltigen Roman über eine spanische Adelsfamilie geschrieben, in der es um menschliche Abgründe und tiefen Hass zwischen den Familienangehörigen geht. Der Ruf der Familie geht über alles, jeder und jedes hat sich dem unterzuordnen. Wie weit dies gehen kann, schildert die Autorin in hervorragender Art und Weise. Nach und nach entdecken wir mit Manuel und seinen zwei Mitstreitern die brüchige Fassade dieser auf einem herrlichen Landsitz lebenden Familie. Nogueira, ein gerade pensionierter Polizist der Guardía Civil hat Zweifel am Tod Álvaros, der nachts von der Straße abgekommen ist. Lucas, der Beichtvater Álvaros ist ebenfalls auf der Suche nach der Wahrheit.

Im Roman kommen zahlreiche Personen vor, die alle sehr liebevoll und mit ihren jeweiligen Charaktereigenschaften eindrucksvoll gezeichnet sind. Manuel erfährt nach und nach in diesem Beziehungsgeflecht schnell, wer Freund und Feind ist. Es ist dabei spannend zu erfahren wie nach und nach die Familiengeheimnisse ans Tageslicht kommen, und auch Álvaro scheint nicht nur der gute und liebevolle Ehenann gewesen zu sein.

Die Erzählweise ist sehr beeindruckend, die Sprache bildgewaltig. Man fiebert zuletzt immer stärker mit Manuel mit, um hinter die Geheimnisse von Álvaros Tod zu kommen. Mord, Hass, Intrigen, Kindesmissbrauch, Drogenkonsum und unabdingbare Härte und Gefühllosigkeit den eigenen Kindern gegenüber durchziehen den gesamten Roman.

Das einzige Manko an diesem in Spanien mit dem 𝘗𝘳𝘦𝘮𝘪𝘰 𝘗𝘭𝘢𝘯𝘦𝘵𝘢 ausgezeichneten Spannungsroman sind für mich 608 Seiten gewesen. Es hätte ein wenig kürzer sein können.

Allerdings ist das ein Roman, den ich mit 4,5 von 5 Sternen auf jeden Fall empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Spannender Kampf eines Journalisten gegen eine rechtsgerichteten Volkspartei

Die letzte Wahl
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Die Bundestagswahlen im September 2021 sind vorbei, waren es die letzten? Eine Frage, die im hervorragenden Politthriller Die letzte Wahl vom Autor Eric Sander gestellt wird. Rasant und flüssig erzählt ...

Die Bundestagswahlen im September 2021 sind vorbei, waren es die letzten? Eine Frage, die im hervorragenden Politthriller Die letzte Wahl vom Autor Eric Sander gestellt wird. Rasant und flüssig erzählt er hier eine sehr spannende Geschichte um die Themen Rechtspopulismus, Ausländerfeindlichkeit, Hasspredigen, Staatsstreich und Überwachungssysteme.

Im Mittelpunkt stehen auf der einen Seite der Journalist des Abendblatts Nicholas Moor und auf der anderen Seite der Chef der radikalen rechtsgerichteten Volkspartei Markus Hartwig, der kurz vor einem historischen Sieg bei den aktuellen Bundestagswahlen steht. Nicolas macht mit seiner Tochter Hanna einen Wochenendtrip in die Berge. Sie haben eine Drohne dabei, und wie es der Zufall will, filmen sie ein brisantes Geheimtreffen der Volkspartei. Sie werden entdeckt und verfolgt, es wird sogar geschossen. Sie haben auf Video etwas aufgenommen, das zur tödlichen Gefahr für die beiden werden kann.

Die darauf einsetzende Jagd der Security auf Nicholas, das Bestreben von Nicholas mit Hilfe seines Journalistenkollegen Lucas Wirtz hinter das brisante Geheimnis zu kommen, wird sehr spannend und teilweise nervenzerreissend erzählt. Man kann kaum Luft holen. Es geht Schlag auf Schlag. Die Protagonisten werden authentisch dargestellt. Die teilweise Hilflosigkeit von Nicholas im Kampf gegen die Volkspartei hat mich oft verärgert. Allerdings verliert er für mich gegen Ende des Buchs ein wenig an Glaubwürdigkeit. Das scheint aber eine reine Geschmacksfrage zu sein. Gegen Ende hin wird es immer brisanter und gefährlicher und hektischer bis zum Final Countdown.

Für mich ist dieser packende Kampf eines Journalisten gegen eine rechtsradikale Partei, die keine Skrupel hat, politische Gegner und Feinde mehr als nur mundtot zu machen, eine positive Überraschung, da ich bei einem Politthriller eher etwas Trockeneres erwartet hatte. Mit rasantem und flüssigem Schreibstil hetzt uns Eric Sander durch Berlin und München. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt.

Ein Satz hat mir besonders gefallen, S. 212:
"Die Demokratie ist nur so stark wie die Menschen, die sich für sie einsetzen."

Ich gebe hier 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Spannendes Buch im Buch!

The Nothing Man
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Ein Buch in einem Buch - Das ist The Nothing Man von Catherine Ryan Howard aus dem Rowohlt Verlag.

Der Nothing Man hat vor über 20 Jahren letztmals zugeschlagen. Nur die 12jährige Eve Black hat überlebt. ...

Ein Buch in einem Buch - Das ist The Nothing Man von Catherine Ryan Howard aus dem Rowohlt Verlag.

Der Nothing Man hat vor über 20 Jahren letztmals zugeschlagen. Nur die 12jährige Eve Black hat überlebt. Sie schreibt nun ein Buch über ihn und seine vorausgegangenen Taten als auch über sich selbst, wie es ihr in all den Jahren ergangen ist. Das Buch beginnt mit "Ich war das Mädchen, das den Nothing Man überlebte. Jetzt bin ich die Frau, die ihn fassen wird." Ob ihr das gelingen wird..... Jim Doyle, der Nothing Man, arbeitet nun als Security in einer Mall, als er das Buch bei einer Kundin entdeckt und es zu lesen beginnt. Und hier wechseln sich die beiden Bücher ab. Wir lesen das Buch mit Jim über ihn als Nothing Man. Und dann erfahren wir wie Jim auf die jeweiligen Passagen regiert, denkt und fühlt. Er erkennt, wie gefährlich das Buch und Eve für ihn werden kann. Er will sie töten, sie will ihn fassen. Die beiden Charaktere sind wunderbar authentisch ausgearbeitet. Das Buch nimmt dabei immer mehr an Fahrt auf und wird zum Schluß hin spannend. Diese Geschichte ist sehr gut aufgebaut und in sich stimmig. Selbst die Danksagung im Buch von Eve Black ist vorhanden.

Ein absolut empfehlenswerter Thriller aus einer anderen, jedoch sehr interessanten Perspektive. Dem Thriler gebe ich 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Komplexer, tiefgehender Auftakt einer Trilogie!

Geiger
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Nichts ist wie es scheint. Hinter einer schönen Fassade kann das Grauen lauern. Keiner weiß, was der andere hinter seiner Stirn denkt, tut oder fühlt. Alles wird verschleiert, alles ist geheim. Geheim ...

Nichts ist wie es scheint. Hinter einer schönen Fassade kann das Grauen lauern. Keiner weiß, was der andere hinter seiner Stirn denkt, tut oder fühlt. Alles wird verschleiert, alles ist geheim. Geheim und gefährlich. Daher ist es auch überaus überraschend und verwunderlich, als der über 80-jährige Stellen Broman, ein ehemals sehr beliebter schwedischer Fernsehmoderator kurz nach dem Besuch seiner beiden Töchter Lotta und Malin und deren Ehemännern und Enkelkindern erschossen aufgefunden wird. Wer konnte das Onkel Stellan, so wurde er von allen liebevoll genannt, antun? Die ermittelnde Polizeikommisssarin Anna ruft Kommissarin Sara Nowak an, die zwar bei der Sitte arbeitet, aber in ihren Kindertagen bei den Bromans aufgewachsen war. Stellans Ehefrau Agneta ist verschwunden. Wurde sie entführt? Wer steckt dahinter?

Der Leser weiß gleich zu Beginn, dass Agneta ihren Mann erschossen hat. Aufgrund eines kurzen Anrufs, in dem der Anrufende lediglich „Geiger?“ fragte. Das war für Agneta das Stichwort. Sie holt aus einem Versteck eine Waffe und erschießt ihren Mann Stellan und begibt sich auf eine lange Zeit vorbereitete Flucht mit einem Ziel, ihren Auftrag auszuführen. Die Polizei tappt im Dunklen. Doch nach und nach entwickelt sich eine sehr umfangreiche und verwickelte Story, die seines gleichen sucht. Stichworte sind hier einerseits Spionagetätigkeiten, DDR, IM, KGB, Säpo, BND. Zum anderen mir bislang unbekannte Begriffe wie Fulda Gap und Stay put. Vergrabene Bomben, Atombomben, Kalter Krieg, Zerstörung Deutschlands in einem Szenario 3.Weltkrieg. Des weiteren sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen, Erpressungen etc. . Daneben aber auch sehr tief gehende und überraschende Informationen rund um Sara, ihre Vergangenheit, ihren Job, in dem sie oft die gesetzlich gesteckten Grenzen überschreitet und ihrer Familie.

Die verschiedenen Handlungsstränge werden sehr gut aufgelöst. Mir hat sehr gut gefallen, mit welcher Akribie und Genauigkeit der Autor uns Leser hier in diese verschiedenen Ebenen und Geschehnisse eintauchen lässt. Dem ein oder anderen ist das vielleicht zu viel. Mit hat das aber sehr gut gefallen. Dann dadurch konnte ich die Geschehnisse, Ereignisse und die Charaktere der Protagonisten viel besser einschätzen. Der Schreibstil ist angenehm. Für das Buch sollte man sich aber schon Zeit lassen. Die Geschichte wird zum Schluss hin immer spannender.

Geiger ist das Debüt dieses Autors und der Auftakt einer Trilogie. Ich freue mich sehr auf die Folgebände.

Dem Buch gebe ich 4,5 Sterne.

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