„Ein elektrisierendes, scharfsinniges und komisches Buch darüber, was es bedeutet, heutzutage jung zu sein. Brutal und brillant!“ Zadie Smith
Ein Lieblingsbuch von Barack Obama
New York Times
-Bestseller
„Das Debüt des Jahres.“
The Guardian
„Sexy und unverschämt lesenswert!“
Daily Mail
Die dreiundzwanzigjährige Edie lebt in Bushwick, Brooklyn, und hält sich nach ihrem abgebrochenen Kunststudium finanziell mit einem Assistenzjob in einem Verlag und emotional mit wechselnden Liebschaften über Wasser. Dann beginnt sie eine Affäre mit Eric, einem weißen Mann, der in einer offenen Ehe lebt und fast doppelt so alt ist wie sie. Während sich Edie mit Erics Ehefrau und vor allem mit der Adoptivtochter des Paares, Akila, einem Schwarzen Mädchen, anfreundet, verschieben sich alle Perspektiven. Edie scheint die einzige andere Schwarze Person zu sein, die Akila kennt, und die Beziehung zwischen den beiden wird bald wichtiger als alles andere. Auf einmal muss Edie sich mit ihrer eigenen Einsamkeit und dem schon immer in ihrem Leben gewesenen Rassismus und Sexismus neu auseinandersetzen.
Ich muss gestehen, das Buch hat sich in eine andere Richtung entwickelt als ich mir vorgestellt hatte und dies hat mich positiv überrascht. Der Titel und das Cover sind auch nicht eindeutig zu interpretieren ...
Ich muss gestehen, das Buch hat sich in eine andere Richtung entwickelt als ich mir vorgestellt hatte und dies hat mich positiv überrascht. Der Titel und das Cover sind auch nicht eindeutig zu interpretieren bzw. erwecken andere Assoziationen. Edie finanziert sich mit einem Bürojob ihr Kunststudium und lebt quasi in einer anderen Welt – bis sie eine Affäre mit Eric beginnt, der doppelt so alt ist und zudem aus einer anderen Schicht kommt. Interessant finde ich den Aufschwung des Buches als Edie auf Erics Frau trifft und dies nicht kitschig oder klischeehaft abläuft, kein offensichtliches Eifersuchtsdrama, sondern im gegenseitigen Verständnis füreinander. Edie bewundert Erics Frau und ihr berufliches Engagement und auch mit der Adoptivtochter Akila versteht sie sich wunderbar und wird ihre Vertrauensperson. Akila fühlt sich in ihrem noblen Wohnviertel ausgegrenzt und mit ihren Problemen nicht verstanden. Nach und nach wird Edie immer mehr Teil der Familie, was mich sehr überrascht hat. Zudem werden im Buch auch Themen wie Rassismus und Sexismus angesprochen, was es auf ein deutlich anderes Niveau gehoben hat als ich mir zuerst vorgestellt hatte.
Ein sehr gehyptes Buch mit einem Cover, das um Aufmerksamkeit buhlt, "ein Lieblingsbuch von Obama" - kann es halten, was es verspricht? Ich für mich muss feststellen: eher nicht.
Ich beginne mal mit der ...
Ein sehr gehyptes Buch mit einem Cover, das um Aufmerksamkeit buhlt, "ein Lieblingsbuch von Obama" - kann es halten, was es verspricht? Ich für mich muss feststellen: eher nicht.
Ich beginne mal mit der Aussage zu Obama. Ich glaube, dass der Mann viel liest, aber eigentlich weiß ich nicht genau was und ob unsere Geschmäcker deckungsgleich sind, kann ich nicht beurteilen - denn Lesen ist ein sehr subjektives Erlebnis und nicht bei jedem bringt ein Buch etwas zum Klingen. In diesem Fall muss ich mich aber schon fragen, was Obama denn so umgehauen hat - die passive, stark sexuell aufgeladene und überforderte Sinnsuche der 23-jährigen Edie wird es wohl kaum gewesen sein, sondern (rein spekulativ natürlich) vermutlich eher die Tatsache, dass er namentlich im Buch auf S. 124 erwähnt wird. Würde mir das passieren, wäre ich wohl auch hingerissen und begeistert.
Ansonsten ist dieser Roman einer, der in seiner Bewertung geradezu nach einer deutlichen Trennung von Diskurs- und Inhaltsebene schreit. Auf der Ebene der erzählerischen Vermittlung hat mir der Roman zeitweise richtig gut gefallen. Die Erzählinstanz versteht es, Unausgesprochenes in den Mittelpunkt zu stellen, das Schweigen spricht, verunsichert aber nicht. Sie schlägt unvermittelte Bögen, die sinnvoll sind, und die Leserschaft nicht verwirren, sie deutet an und erkennt, kommentiert und lässt offen - sehr dosiert, sehr gut gemacht. Sie ist Beobachterin ihres eigenen Lebens, mit großer Distanz und Passivität lässt sie die Tage vorbeigleiten. Der einzige Wermutstropfen ist das Sprachregister, das einen Hang zu bildungssprachlichen Fremdwörtern aufweist, nicht zu der Selbstwahrnehmung der Erzählerin zu passen scheint und für mich daher störend war.
Inhaltlich dreht sich der Roman im ersten Teil um sehr viel Sex und die Möglichkeit mit Sex und Gewalt zu kontrollieren und kontrolliert zu werden, sowie der Versuch durch Sex eine Daseinsberechtigung zu erreichen und wahrgenommen zu werden. Diese inhaltliche Ausrichtung soll Edies Minderwertigkeitskomplexe unterstreichen, in ihrer Ausführlichkeit und ihrem Fokus nahm die Thematik für mich aber viel zu viel Raum ein und wurde ziemlich schnell einfach nur öde. Die zweite Hälfte des Romans hat mir inhaltlich besser gefallen, da hier der Fokus mehr auf Edies erwachendes Selbstverständnis gelegt wird. Allerdings waren mir viele Symbole und Ereignisse, die den Weg zur Beantwortung der Frage "Wer bin ich?" ebnen sollten, zu platt, zu zahlreich und zu simpel gewählt. Die vielen fehlschlagenden Versuche, sich selbst zu zeichnen und der verlangende Blick in den Spiegel - das geht doch nun wirklich auch subtiler. Ansonsten besticht Edie hauptsächlich durch ihre schon enervierende passive Art, die besonders in Zeiten eines aktiv selbstbestimmten Feminismus zeitweise wie ein anachronistischer Rückgriff auf ein antiquiertes Frauenbild anmuten mag. Darf man als Frau überhaupt noch zulassen, dass einem alles nur zustößt? Darf man als Mensch heute überhaupt noch zulassen, nichts zu tun oder zu sein?
"Hitze" ist ein Roman, der Gespräche und Gedanken anzustoßen vermag, und sicher auch ein paar Analysemöglichkeiten bietet. Erzählerisch auf gutem Niveau, bleibt er inhaltlich jedoch zu einfach und einseitig.
Dieses Buch haben so unglaublich viele Menschen gehyped und für ihr Buch des Jahres erkoren, das ich dachte das es nur brilliant sein könnte und auch der Klappentext versprach nur gutes. Doch weit gefehlt.
Im ...
Dieses Buch haben so unglaublich viele Menschen gehyped und für ihr Buch des Jahres erkoren, das ich dachte das es nur brilliant sein könnte und auch der Klappentext versprach nur gutes. Doch weit gefehlt.
Im Buch geht es um Edie, eine junge Frau die in Brooklyn in sehr ärmlichen Verhältnissen wohnt. Sie verliebt sich in den doppelt so alten Eric mit dem sie auch eine Affaire anfängt, denn er lebt in einer offenen Ehe. Nach und nach befreundet sie sich mit Erics Ehefrau, aber auch mit deren Adoptivtochter, die - genau wie Edie - dunkelhäutig ist. Diese explosive Kombination verspricht eine spannende Lektüre, eine auseinandersetzung mit Themen wie Rassismus, Einsamkeit, Liebschaften und Armut.
Allerdings kann dieses Versprechen nicht eingehalten werden - ganz im Gegenteil. Es enttäuscht sogar. Die Geschichte ist unglaublich langweilig, gefühlskalt und monoton. Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur merkwürdig - abgehackte, aneinander gereite Wörter, die ein Tempo hergeben als wären alle auf der Flucht. Es kommen keine Emotionen zum Vorschein. Die Geschichte hat mich durch den Schreibstil einfach komplett kalt gelassen.
Edie als Protagonistin ist mir unglaublich auf die Nerven gegangen. Alles war schlecht und negativ, das Buch war ein einziges gejammere. Auch die anderen Charaktere blieben farblos für mich. Es wurde kaum gesprochen, jeder lebte nur so vor sich hin. Gefühle suchte man auch hier vergebens.
Eine gute Handlung gab es ebenfalls nicht. In der ersten Hälfte ging es nur darum wie geil die Protagonistin ständig ist und wie oft sie für irgendwelche Männer die Beine breit macht. Was will uns die Autorin mit diesen ziemlich derben Szenen sagen? Eric als ihren Liebhaber hatte nur einige wenige Gastauftritte. In der zweiten Hälfte des Buches zog Edie dann kurzzeitig zur Ehefrau und Tochter und dort ging es dann nur um die gescheiterten Malversuche von Edie und wie sie sich durchs Haus schleicht. Die Geschichte zog sich leider sehr hin und das bei gerade einmal 190 Seiten. Das groß angekündigte Hauptthema des Buches - Rassismus - wird auch eher als Randnotiz mit einigen wenigen 0815 Bemerkungen abgetan.
Wie gesagt war ich wirklich enttäuscht von dem Buch. Ich hatte großes Potential vermutet und hab mich schon auf anregende Diskussionen und Gedanken gefreut, doch stattdessen empfinde ich das Buch schon fast als Zeitverschwendung. Keine Ahnung was andere Leser von diesem Buch abgewinnen können - ich kann es leider nicht empfehlen.