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Veröffentlicht am 14.10.2021

Erstaunlich gut

Sweet Enemy
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Von Kristen Callihan habe ich bereits mehrere Reihen gelesen. Nach Idol war ich der Meinung, es könnte eigentlich kaum besser werden. Rockstar-Romance ist eine meiner größten Schwächen, ganz im Gegensatz ...

Von Kristen Callihan habe ich bereits mehrere Reihen gelesen. Nach Idol war ich der Meinung, es könnte eigentlich kaum besser werden. Rockstar-Romance ist eine meiner größten Schwächen, ganz im Gegensatz zu Enemies-to-Lovers, womit ich oft so gar nichts anfangen kann. Dennoch weiß ich, dass mir Kristen Callihans Schreibstil zusagt und so wollte ich auch ihrer neuen Reihe eine Chance geben. Und wider Erwarten habe ich es nicht bereut!

Wie gesagt, normalerweise mag ich Enemies-to-Lovers nicht so gern. Die feindselige Stimmung und die ständig gegeneinander stichelnden Protagonisten gehen mir trotz nicht zu leugnendem Knistern zwischen ihnen oft auf den Keks, hier allerdings muss ich sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Die Stimmung zwischen Emma und Lucian stand zwar unter Spannung, allerdings nicht auf eine unangenehme Weise. Sie diskutieren miteinander, aber schlagen nicht unter der Gürtellinie zu. Sie liefern sich amüsante Wortgefechte, bei denen ich gern Mäuschen gespielt habe, die Chemie zwischen ihnen war sofort greifbar.

Emma und Lucian sind beide mehr oder weniger an einem Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Ich habe besonders mit Emma sehr stark mitgefühlt, auch wenn ich mich in ihre Lage nur schlecht hineinversetzen konnte, schließlich war ich noch nicht so oft Star einer Fernsehserie. Dennoch sind ihre Gefühle beim Leser authentisch rübergebracht worden. Ich mochte es, dass sowohl sie als auch Lucian aus ihren Ich-Perspektiven erzählen, das hat mich ihnen näher gebracht und an ihren Gedanken teilhaben lassen.

Die Stimmung zwischen den beiden ist wie bereits erwähnt erstaunlich angenehm gewesen. Klar, sie sticheln ab und zu ein wenig und es gab natürlich zum Ende hin auch noch Drama, aber insgesamt hatte ich viel Spaß beim Lesen. Was mir zudem sehr gut gefiel, war dass sich relativ viel Zeit bis zur ersten Bettszene genommen wurde. Ich mag es nicht, wenn die Figuren schon gefühlt in den ersten 100 Seiten übereinander her fallen, da fehlt mir immer die Emotion. Hier wurde es gut gelöst, fand ich.
Allerdings muss ich sagen, dass man den Epilog gut hätte streichen können, den fand ich reichlich unappetitlich. Ab und an sind die Beschreibungen in den expliziten Szenen mehr als gewöhnungsbedürftig, so auch hier, fand ich. Aus erotisch wird da für mich schnell eklig.

Mein Fazit:
Bis auf den Schluss und die teils unangenehmen Bettszenen ein gelungenes Buch, was ich bedenkenlos weiterempfehlen kann. Wenn man sich drauf verlassen könnte, dass jede Enemies-to-Lovers Story so eine tolle Atmosphäre für den Leser bietet, würde ich definitiv öfter zu diesem New Adult Ableger greifen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 13.10.2021

Überraschend gut

Knights – Ein gefährliches Vermächtnis
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Von Lena Kiefer kannte ich bisher nur ihre New Adult Reihe. Ich wusste zwar von ihrer Dystopie Ophelia Scale, habe sie aber ungelesen im Regal stehen. Daher war ich umso gespannter, wie mir der Auftakt ...

Von Lena Kiefer kannte ich bisher nur ihre New Adult Reihe. Ich wusste zwar von ihrer Dystopie Ophelia Scale, habe sie aber ungelesen im Regal stehen. Daher war ich umso gespannter, wie mir der Auftakt ihrer Urban Fantasy Reihe gefallen würde. Ich fand auch das Thema Tafelrunde spannend, bisher habe ich noch keine moderne Fantasy gelesen, wo wie Sage von Arthur, Merlin und den Rittern ein Teil gewesen wäre.

Der Schreibstil hatte mich sofort. Ich hing von der ersten Seite an gebannt im Geschehen fest und musste mich zwischendurch regelrecht zwingen, Pausen zu machen. Das Setting tauchte direkt in aller Detailtreue vor meinem inneren Auge auf, das Kopfkino, was Lena Kiefer geschaffen hat, war lebendig wie schon lange nicht mehr beim Lesen. Ich war hin und weg und meine Begeisterung stieg stetig.

Charlotte und Noel waren mir unendlich sympathisch. Die Chemie zwischen ihnen passte einfach, sie waren wie Topf und Deckel. Ihnen zuzusehen, wie sie umeinander herumschleichen, war daher amüsant und frustrierend gleichermaßen, man hat als Leser schließlich schnell gemerkt, dass sie zwei füreinander bestimmt sind.
Die beiden als Figuren haben mir beim Lesen viel Spaß gemacht. Charlotte ist wunderbar stur und mutig, hat Humor und ist nicht auf den Kopf gefallen. Noel ist wie eine männliche Version von ihr, immer auf Zack, clever und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Zu sehen, wie die zwei mit ihren Freunden im Team leben, arbeiten und kämpfen, ging ans Herz. Genau so eine Truppe wünscht man sich als Freundeskreis.

Die Magie der Ritter der Tafelrunde fand ich spannend dargestellt. Etwas vergleichbares habe ich noch nicht gelesen, aber dennoch hatte ich keine Mühen, es zu verstehen, denn man wird schnell schon zu Beginn des Buches in alles eingeführt. Man begreift Zusammenhänge in der Funktionsweise der Kräfte oder Gnaden, wie sie hier genannt werden, sehr leicht, wenngleich alles auf den ersten Blick ein wenig abstrakt scheint.

Natürlich gibt es im Laufe der Geschichte auch noch ein paar Überraschungen und Plot Twists für die Lesenden. Einige habe ich kommen sehen, andere haben mich völlig unvorbereitet getroffen, wiederum andere konnte ich nicht im Ansatz nachvollziehen. Vor allem das Ende wirkte auf mich ein wenig so, als hätte man gewürfelt oder an einem Glücksrad gedreht, um eine geeignete Methode zu finden, die Leser möglichst unzufrieden und verwirrt zurückzulassen, damit man auch ja zur Fortsetzung greift. Mir persönlich schien die Wendung am Ende zu gewollt und eigentlich ist unabhängig davon klar, wie es ausgehen wird, wenn Lena Kiefer es nicht drauf angelegen will, einen wütenden Mob von Leser*innen mit Fackeln und Mistgabeln vor ihrer Tür stehen zu haben. Daher verstehe ich den Sinn dahinter noch nicht so ganz, bin aber trotzdem gespannt, wie damit in Band 2 umgegangen wird.

Ich fand es erstaunlich, dass viele verwundert waren über den Mangel an expliziten Liebesszenen. Für mich gehört sowas bei den Büchern, die ich lese, ins Genre New Adult, natürlich auch gern in Liebesromane oder auch High Fantasy, aber Jugendfantasy muss meiner Meinung nach keine detaillierten Bettszenen enthalten. Tatsächlich ist das einer der Gründe, weshalb ich so gern Jugendbücher und New Adult im Wechsel lese, eben wegen der unterschiedlich starken Auslebung von körperlicher Liebe. Manchmal reichen mir die leichten Andeutungen dessen, was dort passiert, manchmal darf es auch gern etwas expliziter sein, und entsprechend greife ich dann zu diesem oder jenem Buch. Für mich war also alles paletti und ich hoffe sehr, dass es in den Folgebänden ebenfalls so gehandhabt wird.

Mein Fazit:
Ein großartiges Buch, was mich schon nach wenigen Kapiteln tief in seinen Bann gezogen hatte. Die Grundidee finde ich klasse, etwas vergleichbares habe ich noch nicht gelesen und ich habe mit den sympathischen Figuren jede Seite genossen. Das Ende hat meiner Begeisterung einen kleinen Dämpfer verpasst, daher „nur“ 4,5 von 5 Sternen. Aber ich werde definitiv zur Fortsetzung greifen!

Veröffentlicht am 07.10.2021

Im Endeffekt begeistert

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Keeper of the Lost Cities und ich hatten erstaunlicherweise ein paar Startschwierigkeiten. Ich hatte im Vorfeld enorm viel Gutes gehört über die Reihe, man konnte der Werbung ja auch kaum entkommen. Entsprechend ...

Keeper of the Lost Cities und ich hatten erstaunlicherweise ein paar Startschwierigkeiten. Ich hatte im Vorfeld enorm viel Gutes gehört über die Reihe, man konnte der Werbung ja auch kaum entkommen. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen zu Beginn auch, aber so richtig ist der Funke zunächst nicht übergesprungen. Ich habe mich ein wenig gelangweilt, bin häufig abgeschweift und habe mir nur mit Mühe und Not die Namen der vielen Protagonisten merken können, wobei ich gestehen muss, dass ich konsequent zwei oder drei Figuren ständig durcheinanderbekommen habe.

Erst mit der Zeit wuchs meine Faszination für die Geschichte, dann allerdings so schnell und merklich, dass ich etwas traurig war, als das Ende kam. Ich hing mittendrin in Sophies Abenteuer und wollte ihr nicht von der Seite weichen. Sie ist so eine herzensgute und liebenswerte Figur, ich fand das kleine Mädchen direkt von Anfang an sympathisch und hatte stets das Bedürfnis, sie zu beschützen, auch wenn das meistens gar nicht nötig war. Man hat ihr zwar häufig angemerkt, dass sie erst zwölf Jahre alt ist, aber dafür hat sie in wichtigen Situationen eine bemerkenswerte Stärke und Reife bewiesen, die man Kindern in ihrem Alter gar nicht zutrauen würde, wirklich große Klasse.

Die restlichen Figuren schmolzen für mich leider ehrlich gesagt zu einer undurchsichtigen Masse, ich hatte echt Probleme mit den ganzen verschiedenen Namen. Den ein oder anderen konnte ich ausmachen, doch so richtig fehlerfrei identifizieren könnte ich wohl die wenigsten. Das hat mir aber nicht so viel ausgemacht, ich war da einfach zu unaufmerksam.

Was mich tief beeindruckt hat, war die Konstruktion der ganzen magischen Hintergründe und Städte. Das Worldbuilding mit all seinen Details zu entdecken, hat unfassbar viel Spaß gemacht, ich habe es geradezu genossen, mit großen Augen und Sophie im Schlepptau, bzw. eher sie mit mir durch die Welt zu streifen.

Mein Fazit:
Ich habe ein bisschen Eingewöhnung gebraucht, aber mochte die Geschichte im Endeffekt sehr gern. Ich feiere das Worldbuilding sowie die Protagonistin und freue mich unheimlich auf die Fortsetzung. Von mir gibt es 4,5 und gerundet volle 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.10.2021

Mehr bitte!

Das Labyrinth (2). Das Labyrinth jagt dich
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Band 1 der Labyrinth-Reihe hatte mich komplett aus den Socken gehauen. Ich war hin und weg von der Art, wie die Geschichte konstruiert ist, wie sie erzählt wird, von den grundverschiedenen Figuren, den ...

Band 1 der Labyrinth-Reihe hatte mich komplett aus den Socken gehauen. Ich war hin und weg von der Art, wie die Geschichte konstruiert ist, wie sie erzählt wird, von den grundverschiedenen Figuren, den undurchsichtigen Motiven und Charakteren der Einzelnen. Man wusste nie, was hinter der nächsten Ecke auf einen wartet und das war fantastisch!

Ebenso verworren (im absolut positiven Sinne!) geht es nun in der Fortsetzung weiter, allerdings ist mir im Laufe der Zeit immer deutlicher geworden, dass die Geschichte sich für mich in einem entscheidenden Punkt verändert hat. Was vorher bei mir ein gedanklich komplett wahlloses Herumstochern in den Grundfesten der Story war, und der planlose Versuch, mit dem Flow zu gehen und irgendwie zu verarbeiten, was einem präsentiert wird, wandelte sich jetzt zu einer zaghaften Suche nach dem Wie, dem Warum und dem Wer.

Nachdem man nun in die Grundstrukturen der Funktion des Labyrinths ausreichend eingeführt wurde, fängt man an, sich Gedanken über die genauen Hintergründe zu machen, weshalb hat es zum Beispiel genau diese Jugendlichen getroffen? Man spinnt Theorien, verwirft sie wieder, erarbeitet neue, und ich liebe sowas! Rainer Wekwerth schafft es jedes Mal aufs Neue, wenn ich auf dem Weg bin, mir eine vermeintlich halbwegs sinnvolle Lösung zurechtzulegen, mit einem Schlag alles über den Haufen zu werfen.

Die Figuren, die man schon aus dem ersten Band kennt, lernt man hier noch intensiver kennen, teils fürchten, teils lieben, teils hassen. Ich fand es erneut faszinierend, wie man sich auf keine der Personen zu 100% verlassen kann, dass in jeder ein Abgrund steckt, von dem es keine Frage ist, ob er aufbricht, sondern nur wann. Man denkt, man hat jemanden richtig eingeschätzt, und plötzlich passiert etwas, was einen seine ganze Figurenkenntnis in Frage stellen lässt. Einfach großartig!

Was mir im Gegensatz zum ersten Teil ein wenig gefehlt hat, war die Jagd, die rasante Spannung. Natürlich heißt das nicht, dass das Buch langweilig war, auf keinen Fall. Nur im Vergleich zu Band 1 ging es hier, wie ich fand, etwas gesetzter zu, dafür werden die Psycho-Spielchen mit den Figuren immer mehr. Ich bin sehr gespannt, wie der Fokus im dritten Band liegen wird und was sich dort noch alles offenbart.

Mein Fazit:
Eine würdige Fortsetzung, die ich Fans des ersten Teils natürlich nur wärmstens ans Herz legen kann. Bisher eine grandiose Reihe! Für mich war Band zwei minimal schwächer als der erste, aber ich freue mich dennoch unheimlich auf Teil drei. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.10.2021

Macht Lust auf Bewegung

Dance into my World
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Tanzen ist ein Thema, mit dem ich mich bisher in New Adult noch nicht allzu oft auseinandergesetzt habe. Immer, wenn es um Sportarten geht, wozu ich Tanzen guten Gewissens zählen würde, habe ich die Befürchtung, ...

Tanzen ist ein Thema, mit dem ich mich bisher in New Adult noch nicht allzu oft auseinandergesetzt habe. Immer, wenn es um Sportarten geht, wozu ich Tanzen guten Gewissens zählen würde, habe ich die Befürchtung, dass das Ganze zu sehr in die sportlich detaillierte Richtung abdriftet, man sich in fachlichen Ausführungen verliert oder überhaupt nicht versteht, was eigentlich gerade passiert. Maren Vivien Haase hat es jedoch geschafft, meine Bedenken völlig unbegründet aussehen zu lassen.

Jade auf ihrer Reise nach New York und damit sozusagen in ein neues Leben zu begleiten, fand ich großartig. Sie war mir von Anfang an direkt sympathisch und ich hatte einfach Spaß daran, ihr über die Schulter zu schauen. Die locker-leichte Erzählweise ermöglichte es dem Leser, ohne Umschweife in ihre Geschichte einzutauchen und ehe man sich versieht, hat man das Buch auch quasi schon beendet. Ich dachte mir anfangs noch, dass ich sicherlich länger brauchen würde, was mitnichten der Fall war.

Was ich ebenfalls fantastisch gelöst fand, war, wie mit dem Thema Tanzen umgegangen wird. Klar, es spielt eine entscheidende Rolle, aber ich empfand es zu keinem Zeitpunkt als zu viel oder zu dominant. Im Gegenteil, ich habe durch die lebhaften, intensiven Beschreibungen direkt Lust bekommen, mich ebenfalls zu bewegen, und das will schon was heißen. Die Leidenschaft fürs Tanzen ist durch die Seiten direkt zum Leser geflossen, man konnte die Begeisterung spüren als sei es die eigene.

Die emotionale Komponente der Geschichte hat mir zu Beginn im Bezug auf Jade und Austin noch ein paar Bedenken bereitet, ich bin mit ihm nur langsam warm geworden. Aber je näher man Austin kennenlernt, desto mehr stellt sich heraus, dass er kein übler Kerl ist.
Jades schwierige Vergangenheit wird natürlich auch thematisiert und für meinen Geschmack eher einmal zu viel als einmal zu wenig erwähnt, was an manchen Stellen etwas drüber war. Aber insgesamt hat das nicht allzu sehr gestört.

Mein Fazit:
Ein schönes Buch, was ich bedenkenlos an begeisterte New Adult Leser*innen weiterempfehlen kann, sowohl für Tanzmäuse als auch für Bewegungsmuffel geeignet. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen, der letzte Funken Überzeugung hat noch gefehlt. Aber vielleicht schafft es ja die Fortsetzung, mich vollends von den Füßen zu reißen.