Cover-Bild Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
(36)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 13.09.2021
  • ISBN: 9783328106869
Sophie Villard

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels

Roman
Mit ihm lernten ihre Träume fliegen. Doch sie kamen den Sternen zu nah.

Paris 1930: Als die junge Malerin Consuelo auf einer Party Antoine de Saint-Exupéry kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Die temperamentvolle Mittelamerikanerin wird zur Muse des enigmatischen Piloten, der eigentlich viel lieber Schreiben und Zeichnen möchte. Aus seinen unsterblichen Gefühlen für sie entsteht »Der kleine Prinz«: Consuelo ist die über alles geliebte Rose, die der Prinz mit einer Glasglocke schützen möchte und an die er unentwegt denkt, auf welche fremden Planeten ihn seine Reisen auch führen. Das Buch macht Antoine in der ganzen Welt bekannt, doch das wahre Leben an seiner Seite ist alles andere als leicht. Consuelo kämpft mit seiner Untreue und dafür, als Künstlerin endlich aus dem Schatten ihres berühmten Mannes zu treten – bis Antoine 1944 zu einem schicksalhaften Aufklärungsflug über das Mittelmeer aufbricht …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2021

Der schreibende Pilot und seine Rose

0

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als die 30-jährige Malerin Consuelo, eine Witwe, auf einer Party den 29-jährigen Antoine de Saint-Exupéry, genannt Tonio, trifft. Die gebürtige Mittelamerikanerin will ...

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als die 30-jährige Malerin Consuelo, eine Witwe, auf einer Party den 29-jährigen Antoine de Saint-Exupéry, genannt Tonio, trifft. Die gebürtige Mittelamerikanerin will in Paris mit ihm einen Neuanfang wagen. Sie wird zur Muse des Piloten, der lieber Schreiben und Zeichnen möchte. Das Buch „Der kleine Prinz“ macht Antoine weltweit bekannt. Aber das Leben an seiner Seite ist alles andere als leicht…

„Madame Exupéry und die Sterne des Himmels“ ist ein Roman von Sophie Villard.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 81 kurzen Kapiteln, die von einem Pro- und einem Epilog eingerahmt werden. Die Handlung umfasst die Jahre 1930 bis 1944 und spielt an wechselnden Orten. Entsprechende Angaben zu Beginn der Kapitel erleichtern die Orientierung. Erzählt wird aus der Perspektive von Consuelo, allerdings nicht streng chronologisch, denn es gibt zwei Erzählebenen. Der Aufbau funktioniert prima.

Der Schreibstil fokussiert darauf, Ereignisse zusammenzufassen. Passagen mit längeren Dialogen oder ausführlichen Beschreibungen sind selten. Dennoch ist der Schreibstil anschaulich und macht das Geschehen lebhaft. Schön finde ich, dass zwischendurch immer mal wieder Zitate aus „Der kleine Prinz“ eingestreut werden.

Im Vordergrund stehen Tonio und Consuelo. Der Protagonist kommt nicht immer sympathisch rüber. Er ist ein eher schwieriger, sperriger Charakter, was den biografischen Zügen des Romans geschuldet und damit für mich kein Manko ist. Consuelo, die Protagonistin, wirkt wesentlich warmherziger und sympathischer, sodass man ihr Leben gerne verfolgt. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich gut nachvollziehen.

Vor der Lektüre war ich als Anhängerin des „kleinen Prinzen“ sehr auf den Roman zu dessen Erfinder gespannt. Das Buch bringt uns den Vater dieser Figur, Antoine, definitiv näher, obwohl der erzählerische Schwerpunkt auf Consuelo liegt.

Wieder einmal hat die Autorin gewissenhaft und gründlich recherchiert. Das ist dem Roman an vielen Stellen anzumerken. An ihrem Wissen lässt sie ihre Leserinnen und Leser auf unterschiedliche Weise teilhaben. Erwähnenswert und interessant ist der Anhang des Romans. Es gibt eine Literaturliste und ein Nachwort, in dem die weitere Geschichte des Paares zusammengefasst wird. In einem zusätzlichen Text erläutert die Autorin, wie es sich mit Fakten und Fiktion in ihrem Roman verhält. Außerdem klärt sie über den weiteren Verbleib der handelnden Personen auf.

Auf rund 450 Seiten bleibt die Geschichte unterhaltsam und abwechslungsreich. Obwohl das Ende von Tonio bekannt ist, wird sie nicht langweilig. Wie schon in einem früheren Roman der Autorin werden einige Szenen für meinen Geschmack etwas zu kurz abgehandelt. Insgesamt macht dies das Buch ein wenig episodenhaft.

Das genretypische Cover ist hübsch gestaltet. Der poetisch anmutende Titel passt inhaltlich sehr gut.

Mein Fazit:
Auch mit „Madame Exupéry und die Sterne des Himmels“ ist Sophie Villard ein gleichsam unterhaltsamer wie interessanter Roman für schöne Lesestunden gelungen. Eine empfehlenswerte Lektüre, die Lust darauf macht, den Kinderbuchklassiker neu zu entdecken, sich aber nicht nur für die Fans von „Der kleine Prinz“ eignet.

Veröffentlicht am 06.10.2021

Echte Liebesgeschichten gehen nie zu Ende

0

Die junge Witwe Consuelo ist gerade mit dem Schiff auf dem Weg nach Buenos Aires, als sie ihren alten Freund Benjamin Crémieux wiedertrifft. Er lädt sie auf einen Empfang ein, auf dem er ihr den talentierten ...

Die junge Witwe Consuelo ist gerade mit dem Schiff auf dem Weg nach Buenos Aires, als sie ihren alten Freund Benjamin Crémieux wiedertrifft. Er lädt sie auf einen Empfang ein, auf dem er ihr den talentierten Nachwuchsschriftsteller Antoine de Saint-Exupéry vorstellen möchte. Zwar ist sie zunächst wenig begeistert von dieser Einladung, aber nimmt sie doch gerne an. Dort trifft sie wieder viele alte Bekannte, die nicht verstehen können, wie sie so früh Witwe werden konnte, allerdings fehlt von dem talentierten Schriftsteller jede Spur. Als sie schon im Begriff ist, den Empfang zu verlassen, taucht überraschend Antoine auf und ihr Welt ist nicht mehr so, wie sie vorher war.

Ich fand die Liebesgeschichte von Consuelo und Antoine, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt, sehr schön beschrieben. Immer wieder wechseln sich verschiedene Episoden ihres Lebens miteinander ab und verbinden sich zu einer einheitlichen Geschichte, an deren Ende die Erschaffung des Buches „der kleine Prinz“ steht. Man erhält einen Einblick in die Entstehung der Figuren des kleinen Prinzen wie die Rose oder den Fuchs, die dem kleinen Prinzen auf seinen Abenteuern begegnen und gleichzeitig lernt man so auch nach und nach den Menschen Antoine de Saint-Exupéry, der dahinter steht, kennen.

Denn er ist wahrlich kein einfacher Zeitgenosse und die Parallelen zu einem „kleinen Prinzen“ werden während des Lesens immer deutlicher. Zwar scheint er Consuelo wahrhaftig zu lieben, aber es erscheint immer wieder wie eine sehr einseitige Beziehung, da Antoine scheinbar nicht so weit denkt, Consuelo auch in sein Leben miteinzubeziehen. Immer wieder trifft er Entscheidungen für sich, die aber unmittelbar auch Consuelo betreffen wie z.B. ein Jobangebot in Casablanca anzunehmen. Er lässt Consuelo nie am Entscheidungsprozess teilhaben, sondern stellt sie immer vor vollendete Tatsachen. Damit wirkt er wie ein Kind, dass eine Entscheidung trifft, aber nicht die ganzheitlichen Konsequenzen bedenkt.

Zwar wirft dieses Verhalten Consuelo immer wieder aus der Bahn und sie muss sich ständig auf neue Gegebenheiten einstellen wie z.B. ihr Traum von einem Studium in Paris hinten anstellen, um mit Antoine nach Casablanca zu ziehen, aber jedes Opfer geht sie bereitwillig ein. Sie liebt Antoine aufrichtig, auch wenn es so aussieht, als ob sie sich dabei selbst vergisst. Sie kann eben nicht ohne ihren Antoine, der immer den Kopf in den Wolken hat und fernab der Realität zu leben scheint.

Ich fand Consuelo trotz dieser Selbstaufopferung ihrem Antoine gegenüber doch unheimlich stark, denn sie lässt sich von Rückschlägen nicht unterkriegen. Auch als sie sich kurz von Antoine trennt, gibt sie ihn nicht auf und ist für ihn da, als er wirklich ihre Hilfe braucht. Ganz anders sieht es da bei Antoine aus. Ich hatte wirklich meine Probleme mit diesem Charakter, denn er ist einfach ein vollkommener Egoist z.B. als Consuelo ihm zu Hilfe eilt, als er schwer verwundet in einem Krankenhaus in New York liegt, freut er sich zwar, dass sie da ist, aber sobald es ihm wieder besser ging, verlässt er sie ein weiteres Mal, weil sie sich ja getrennt hätten. Er denkt nicht darüber nach, wie sein Verhalten auf andere wirkt. Ich persönlich wäre wohl nicht lange mit Antoine ausgekommen.

Allerdings bleibt es trotz des schwierigen Charakters von Antoine eine wunderschöne Liebesgeschichte, die auch, da bin ich mir sicher in den nächsten Jahrhunderten noch erzählt werden wird.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Liebesgeschichte sucht, die auf wahren Begebenheiten beruht und herausfinden möchte, wie das Buch „der kleine Prinz“ entstanden ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.10.2021

Eine ganz besondere Rose - packende Romanbiographie der Ehefrau von Antoine de Saint-Exupéry

0

Wer kennt ihn nicht, Antoine de Saint-Exupéry, den Verfasser der weltberühmten Geschichte vom Kleinen Prinzen?
„Madame Exupéry und die Sterne des Himmels“ erzählt von Consuelo, der Frau an der Seite des ...

Wer kennt ihn nicht, Antoine de Saint-Exupéry, den Verfasser der weltberühmten Geschichte vom Kleinen Prinzen?
„Madame Exupéry und die Sterne des Himmels“ erzählt von Consuelo, der Frau an der Seite des berühmten Autors. Die junge Witwe lernt den Autor Anfang der Dreißigerjahre auf einer Party kennen. Die beiden fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Doch die Beziehung verläuft trotz der großen Gefühle der beiden füreinander nicht immer harmonisch und glücklich, häufig muss Consuelo Verletzungen ertragen. Antoine lässt sich nicht so leicht „zähmen“ wie der Fuchs des kleinen Prinzen. Als der zweite Weltkrieg ausbricht, wird es noch schwieriger, denn Antoine möchte aktiv seinen Beitrag leisten, um die Deutschen zu besiegen. Er trifft einen folgenschweren Entschluss.

Autorin Sophie Villard schreibt verständlich, angenehm und flüssig. Sie schildert teilweise chronologisch, wie sich die Beziehung von Antoine und Consuelo entwickelt. Immer wieder werden aber auch Kapitel eingeschoben, die vom Aufenthalt des Paares 1942 auf Long Island und der Entstehung des Kleinen Prinzen erzählen. Nach und nach erfahren die Leser die ganze Geschichte und können so diese Abschnitte „außer der Reihe“ immer besser einordnen.
Sehr gelungen finde ich die Gestaltung des Buches, das Cover mit Bildern aus Paris und der Rückenansicht einer Frau spricht mich an. Regelmäßig sind zwischen den Kapiteln wunderschöne und wichtige Zitate aus dem Werk des Autors abgedruckt, die auch einen Bezug zur Handlung haben und zum Nachdenken anregen.

Consuelo ist eine faszinierende Frau. Sie stammt aus El Salvador ist gebildet, klug, stark, temperamentvoll und selbstbewusst. Bei vielen Mitmenscheb ist die charmante Malerin aufgrund ihres einnehmenden Wesens beliebt. Sie lässt sich aber von Antoine verunsichern, dem sie unbedingt gefallen möchte, an dem sie mehr hängt als gut für sie ist. Er verletzt sie oft, Antoine ist ein leidenschaftlicher Mann, ein talentierter Künstler, im echten Leben scheint er sich allerdings nicht leicht zurecht zu finden. Consuelo nennt ihren Tonio einen Mann, „der in seiner Gedankenwelt immer noch im Garten des Schlosses seiner Kindheit auf Apfelbäume kletterte und auf der Wiese lag. Der für die Welt der Erwachsenen so wenig geschaffen war und sich deshalb immer so sehr in ihr verirrte.“ In Antoine „steckt“ mehr vom Kleinen Prinzen als ich vermutet habe. Auch wenn Antoine kein durchweg positiver Held ist, sich oft selbstbezogen und rücksichtslos verhält, war es für mich sehr erhellend, diesen Mann aus einer anderen Perspektive kennenzulernen und zu erfahren, was ihn bewegte, den Kleinen Prinz zu verfassen. Dass auch historische Persönlichkeiten wie Marc Chagall Auftritte haben, gefiel mir ebenso.

Das Leben von Madame Exupéry ist kein einfaches, unstet sind die Zeiten, ihr rast- und ruheloser Ehemann macht es ihr in ihrer Ehe zusätzlich schwer. Consuelo zieht es in kurzer Zeit von einem Ort zum anderen, sei es Paris, Casablanca oder New York. Wenn Consuelo gerade Fuß fasst, sich wohlzufühlen beginnt, heißt es für sie Weiterziehen. Auf ihren Mann, den sie so sehr liebt, kann sie sich nicht verlassen. Er ist ihr weder treu, noch steht er ihr in schwierigen Zeiten zur Seite. Das Leben mit Antoine de Sainte- Exupéry war eine große Herausforderung, das wird in diesem Roman sehr deutlich dargestellt.
Sophie Villard hat eine fesselnde, interessante und sehr lesenswerte Romanbiographie einer beeindruckenden Frau verfasst. Sie erzählt von einer komplizierten Beziehung zweier Menschen, die nicht mit und nicht ohne einander können. Besonders fasziniert hat mich dabei, welche große Rolle die Geschichte des Kleinen Prinzen spielt, die ich persönlich sehr mag und die mich nachhaltig beeindruckt hat. Ein Buch für alle, die den Kleinen Prinzen, gut gemachte historische Romane und tragische, außergewöhnliche Liebesgeschichten schätzen und für die eine Rose einzigartig ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2021

Die liebende, starke Frau an der Seite von Antoine de Saint-Exupéry - basierend auf ihren Memoiren.

0


Consuelo, junge, temperamentvolle Mittelamerikanerin, trifft in Paris 1930 auf den Piloten Antoine de Saint-Exupéry, aus französischem Adel, als Schriftsteller noch nicht berühmt. 1944 kehrt er nach einem ...


Consuelo, junge, temperamentvolle Mittelamerikanerin, trifft in Paris 1930 auf den Piloten Antoine de Saint-Exupéry, aus französischem Adel, als Schriftsteller noch nicht berühmt. 1944 kehrt er nach einem Aufklärungsflug über Südfrankreich nicht zurück. Dieser Zeitraum von 14 Jahren ihres Zusammenseins ist durchwoben von vielen Reisen, Hektik, Wohnungswechsel, Gefahren, Flucht, auch Untreue neben all der Liebe, Romantik, auch Einsamkeit in dieser Beziehung.
Die Entstehung des Kinderbuches ‚Der kleine Prinz‘ kann ebenso verfolgt werden wie die mutige Entscheidung des Schriftstellers, aus dem Exil heraus, von den USA aus mit Patriotismus sein Vaterland Frankreich zu unterstützen als Pilot. Aus dem Zeichentalent Antoines heraus entwickeln sich die Figuren zu diesem Kinderbuch.
Einfühlsam beschrieben wird das Paris der Vorkriegszeit mit all ihren Künstlern, Bars, Theatern und Bistros, das besonders von Consuelo als Malerin und Bildhauerin geschätzt wird. Obwohl nicht Jüdin flieht auch sie in Richtung Südfrankreich, bis ein Visum nach 18 Monaten ihr die Ausreise in die USA ermöglicht, während Antoine dort , in New York, bereits am nächsten Buch schreibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2022

Hat mich nicht gepackt

0

Meine Rezension zu diesem Buch beginnt mit einem Geständnis: Ich habe das Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry nie gelesen. Klar, ich kenne den Buchtitel und habe auch schon die ein oder ...

Meine Rezension zu diesem Buch beginnt mit einem Geständnis: Ich habe das Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry nie gelesen. Klar, ich kenne den Buchtitel und habe auch schon die ein oder andere Zeichnung vom kleinen Prinz gesehen, aber gelesen habe ich es nie. Und wenn ich ganz ehrlich bin: ich habe nach der Lektüre des Buches auch keine sehr große Lust darauf entwickelt.

Auf der einen Seite hat mir das Buch um die Frau an der Seite von Antoine de Saint-Exupéry sehr gut gefallen. Zeichnet es doch ein Bild der Beziehung von Consuelo und Antonio, den gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten und passt sich sprachlich, so glaube ich wenigstens, dem Schreibstil des Autoren Antoine de Saint-Exupéry an. Zumindest kann ich mir das sehr gut vorstellen.

So sehr mir die Beschreibungen der politischen und gesellschaftlichen Geschehnisse in der der Zeit des Kennenlernens und der, wir würden in der heutigen Zeit sagen On-Off-Beziehung, der beiden gefallen haben, desto weniger haben mich die beiden berührt.

Das Buch zeichnet das Bild eines zutiefst zerrissenen Egozentrikers und Lebemanns (Bohamian), der mir mit Fortschreiten des Buches immer unsympathischer wurde. Seine Wankelmütigkeit, seine Art mit den Menschen in seiner Umgebung umzugehen – für mich geht seine Art gar nicht. Ich habe aber auch Consuelo nicht verstanden. Gut, damals war die Zeit anders, Scheidungen und Trennungen standen nicht auf der Tagesordnung und die Frauen mussten sich fügen.

Die egoistischen Entscheidungen, die er immer im Alleingang trifft werden von einer Frau abgefedert, die alles für ihn tun würde, da sie von seiner Art so sehr fasziniert ist. Was wäre gewesen, wenn er nicht diese Frau an seiner Seite gehabt hätte? Wäre dann der kleine Prinz überhaupt entstanden? Ich weiß nicht ob ich es an der Seite eines Mannes ausgehalten hätte, der solche Charakterzüge an den Tag legt, sich in immer waghalsigere Abenteuer stürzt, weil er Bestätigung braucht und sucht, der sich an erster Stelle steht und mehr als einmal unsanft auf den Boden der Tatsachen zu landen und doch nicht schlau darauf wird.

Man kann eigentlich vor der Frau nur den Hut ziehen. Und dennoch. So richtig schlau bin ich auch aus ihr nicht geworden.

Dazu kommt, dass mir beide sehr fremd geblieben sind. Ich habe ihre Geschichte nicht „miterlebt“, sondern als stiller und weit entfernter Beobachter nur am Rande begleitet. Ich konnte mich nicht, was ich eigentlich so liebe, in die Geschichte stürzen. Mir hat der Sog, das unbedingt weiterlesen wollen gefehlt. Ob es an der Sprache lag oder an den gezeichneten Charakteren, das weiß ich nicht. Aber Begeisterung sieht bei mir anders aus.

Von mir kann es daher für dieses Buch nur 3 von 5 Sternen geben.