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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2021

Leichter und schöner Erzählstil

Wir sind schließlich wer
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Schon beim ersten Kapitel habe ich mich köstlich amüsiert. Wir begleiten Anna, die gerade ihre erste Stelle als Pastorin angetreten hat, bei einem Geburtstagsbesuch in ihrer Gemeinde. Da sie aber einen ...

Schon beim ersten Kapitel habe ich mich köstlich amüsiert. Wir begleiten Anna, die gerade ihre erste Stelle als Pastorin angetreten hat, bei einem Geburtstagsbesuch in ihrer Gemeinde. Da sie aber einen Tag zu spät kommt, empfängt sie das Geburtstagskind – ein grummeliger 80jähriger – mit Vorwürfen und Anklagen. So hat sich Anna ihre erste Stelle, auch wenn es nur vertretungsweise für den erkrankten Pfarrer ist, weiß Gott nicht vorgestellt.

Überhaupt ist Anna eine recht untypische evangelische Pfarrerin. Als Spross einer adeligen Familie hat sich vor allem ihre Mutter eine ganz andere „Karriere“ für Anna vorgestellt. Und auch ihre ältere Schwester Marie kann mit dem Lebensweg von Anna so gar nichts anfangen. Doch auch Maries scheinbar sorgenfreies und standesgemäßes Leben ist nicht das, was es scheint.

Die Autorin erzählt eine amüsante Familiengeschichte – mit ein bisschen Drama, Liebe und Krimielementen. Mir haben tatsächlich die Rückblenden aus der Kindheit von Anna und Marie am Besten gefallen.

Ich hatte einen etwas ernsthafteren Roman erwartet, konnte mich aber dann gut auf den leichten und amüsanten Erzählstil der Autorin einlassen. Für mich war es ein hervorragendes 4,5 Sternebuch.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Schön erzählt

Auf Basidis Dach
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Mona Ameziane begibt sich mit diesem Buch auf eine Reise zu ihren Wurzeln und der Frage, wie Marokko sie selbst und ihr Leben beeinflusst hat. Wer wäre sie heute, wäre sie in Marokko geboren und aufgewachsen? ...

Mona Ameziane begibt sich mit diesem Buch auf eine Reise zu ihren Wurzeln und der Frage, wie Marokko sie selbst und ihr Leben beeinflusst hat. Wer wäre sie heute, wäre sie in Marokko geboren und aufgewachsen? Hätte sie den gleichen Lebensweg eingeschlagen?

Dabei nimmt sie den Leser mit in das afrikanische Land und wir lernen vor allem Lalla und Basidi – ihre Großeltern - kennen. Jedes Jahr reiste sie mit ihren Eltern ein- oder zweimal zu ihren Großeltern und diese Kindheitserinnerungen haben mir ganz besonders gefallen.

Mona Ameziane liebt dieses Land und gleichzeitig sieht sie es aber aus der Brille einer in Deutschland aufgewachsenen und emanzipierten Frau. Man kann aber auch etwas lieben, mit dem man nicht immer einverstanden ist. Und genau das hat das Buch für mich transportiert.

Eine wirklich schön erzählte Spurensuche - mit viel Wärme und Herz!

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Nachkriegszeit

Der schwarze Winter
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Nachkriegszeit in Deutschland - Silke und ihre jüngere Schwester Rosemarie Bensdorf leben auf einem Bauernhof in Norddeutschland als Flüchtlinge aus dem Osten. Das Leben dort ist sehr hart und gerade ...

Nachkriegszeit in Deutschland - Silke und ihre jüngere Schwester Rosemarie Bensdorf leben auf einem Bauernhof in Norddeutschland als Flüchtlinge aus dem Osten. Das Leben dort ist sehr hart und gerade für alleinstehende Frauen besonders schwierig. Um dem Hunger und den Nachstellungen des Bauern zu entgehen, schlagen sie sich nach Hamburg durch und können mit Hilfe mehrerer, ihnen wohl gesonnener Menschen dort Fuß fassen.

Ich fand die Beschreibung der damaligen Zustände und wie schwierig schon das reine Überleben war, sehr eindringlich und ich konnte mich gut in die einzelnen Personen hineinversetzen. Ich hatte mir an Hand des Klappentextes allerdings mehr Informationen über den damaligen Schwarzmarkt versprochen – dieser Aspekt kam aber eher am Rande vor und war definitiv nicht das Hauptthema des Buches. Letztendlich habe ich eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Nachkriegszeit bekommen.

Es war ein schönes Leseerlebnis – aber nicht unbedingt das, was ich erwartet hatte. Insgesamt sind es für mich 4,5 Sterne gewesen.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Lange keinen so spannenden Thriller mehr gelesen

Böse
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Hussfeld, das sicherste Dort in ganz Deutschland. Hier passiert nun wirklich rein gar nichts. Die gerade mit ihrer Mutter hergezogene 17jährige Fenja kann mit der vermeidlichen Dorfidylle so gar nichts ...

Hussfeld, das sicherste Dort in ganz Deutschland. Hier passiert nun wirklich rein gar nichts. Die gerade mit ihrer Mutter hergezogene 17jährige Fenja kann mit der vermeidlichen Dorfidylle so gar nichts anfangen. Erst nach dem sie John kennengelernt hat, wird es besser. Bis dahin meint man als Leser fast, in einem Jugendroman gelandet zu sein. Doch dann verschwindet Fenja spurlos und der Horror beginnt.

Ich habe schon lange keinen so spannenden Thriller mehr gelesen. Ob sich allerdings Dorfbewohner so verhalten würden, wie es in dem Buch beschrieben wurde? Aber das ist eben die künstlerische Freiheit und für die Spannung des Romans auf jeden Fall von Vorteil gewesen. Am Ende hätte ich mir etwas mehr Aufklärung gewünscht – das war mir etwas zu offen.

Für mich insgesamt aber eine klare Leseempfehlung an alle Thriller-Liebhaber!

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Überraschend anders

In diesen Sommern
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Bei dem Titel und dem Cover hatte ich an schöne Kindheitserinnerungen in den langen Sommern von damals gedacht. Und anfänglich war es auch so. Beim Lesen schweiften meine Gedanken ab und ich erinnerte ...

Bei dem Titel und dem Cover hatte ich an schöne Kindheitserinnerungen in den langen Sommern von damals gedacht. Und anfänglich war es auch so. Beim Lesen schweiften meine Gedanken ab und ich erinnerte mich an eigene kleine schöne Begebenheiten in den endlos scheinenden Sommerferien. Das tat richtig gut.

Doch so unbeschwert ist die Kindheit von Teresa bei weitem nicht. Stück für Stück merkt man, dass hier einiges im Argen liegt. Immer wieder kommt es an die Oberfläche und der eben noch schöne Moment, kehrt sich ins Gegenteil.

Beeindruckend, wie die Autorin in diesem doch recht dünnem Büchlein eine solche stimmungsvolle Atmosphäre schafft – mal richtig zum Wohlfühlen und dann wieder erschreckend.

Für mich war das Buch überraschend, weil ich etwas anderes erwartet hatte. Aber gerade deswegen eine klare Leseempfehlung.

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