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Veröffentlicht am 28.10.2021

Was Eifersucht aus Menschen macht – Mörder, Psychopathen, Verzweifelte

Eifersucht
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Worum geht’s?
Balli ist ein Spezialist für Eifersucht. Immer, wenn ein möglicher Mord passiert, wird er gerufen, um mit den Verdächtigen zu sprechen. Diese und weitere Geschichten erzählen, wie die Eifersucht ...

Worum geht’s?
Balli ist ein Spezialist für Eifersucht. Immer, wenn ein möglicher Mord passiert, wird er gerufen, um mit den Verdächtigen zu sprechen. Diese und weitere Geschichten erzählen, wie die Eifersucht jemanden ändern kann und wie viel Schlechtes durch Eifersucht in die Welt gerufen wird.

Meine Meinung:
Jo Nesbos „Eifersucht“ ist schon allein vom Buch her ein absoluter Hingucker, mit dem blauen Schnitt und den verlaufenden Buchstaben auf dem Cover! Das Buch selbst ist anders, als ich es vom Klappentext erwartet hatte. Kein Roman, sondern 7 einzelne Geschichten, die sich mit dem Thema Eifersucht beschäftigen.

Besonders gut haben mir dabei die ersten beiden Geschichten gefallen. Bei „London“ hat der Autor ein Unternehmen mit ins Spiel gebracht, das darauf spezialisiert ist, sich anwerben zu lassen von Kunden, die sterben wollen, ohne dass es wie Selbstmord aussieht. Und der Hauptcharakter in dieser Geschichte nutzt seine Authentizität, um ans Ziel zu kommen. Absolut psychopathisch. Mein Favorit war dann aber die nachfolgende Geschichte „Eifersucht“ mit Nikos Balli als Hauptperson, der auch einen großen Teil des Buches eingenommen hat. In dieser Geschichte hat Nesbo unglaublich intensiv gezeigt, wie selbst innig verbundene Menschen durch Eifersucht entzweit werden können. Wie ein Mensch zu einem absoluten Psychopathen werden kann, nur um gegen dieses negative Gefühl anzukommen und es zu besiegen. Und auch das Ende dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es war spannend, unerwartet und dadurch umso erschreckender.

Gegen Ende haben die Kapitel dann, was Spannung und Intension angeht, leider etwas nachgelassen. Ich denke, hier hätte der Autor durchaus noch etwas tiefer eintauchen können in die Personen, die Vorkommnisse und Szenerien, da hat mir teilweise leider etwas der Tiefgang gefehlt. Dennoch habe ich das Buch am Stück durchgelesen und es war eindrucksvoll, wie wortgewaltig Nesbo hier die Gefühle und Entwicklungen der Charaktere beschreibt. Wie gekonnt er sich mit dem Thema Eifersucht auseinandersetzt und auf welch erschreckende Art er aufzeigt, was dieses Gefühl mit Menschen machen kann. Ein durchaus lesenswertes, wenn auch leider kurzes Buch!

Fazit:
Mit „Eifersucht“ bringt Jo Nesbo ein Buch auf den Markt, das sich anhand von Kurzgeschichten damit befasst, was dieses Gefühl mit Menschen machen kann. Wie aus normalen Menschen durch eine tiefe Eifersucht Psychopathen werden, die vor nichts zurückschrecken. Die Geschichten sind spannend und auch kurzweilig, vor allem die ersten Geschichten haben mich absolut fasziniert. Leider hat es gegen Ende etwas nachgelassen und ich hätte mir teilweise mehr Tiefgang und ausführlichere Storys gewünscht, da in jeder der 7 Erzählungen eine Mende Potenzial war – kriminalistisch, literarisch und auch psychologisch.

4 Sterne von mir für diese erschreckenden Einblicke in die Psyche von eifersüchtigen Menschen!

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Eine soziale und politische Utopie, genial zu Papier gebracht

Reality Show
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Worum geht’s?
Eine kleine Gruppe entschließt sich, etwas gegen das System und die Ungerechtigkeit zu tun. Sie nehmen die einflussreichsten Menschen Deutschlands an Weihnachten als Geißeln um diese in der ...

Worum geht’s?
Eine kleine Gruppe entschließt sich, etwas gegen das System und die Ungerechtigkeit zu tun. Sie nehmen die einflussreichsten Menschen Deutschlands an Weihnachten als Geißeln um diese in der sog. Reality Show zu verurteilen. Die Richter? Sie, das deutsche Volk. Ist diese Show Realität oder nur eine harmlose Fernsehsendung?

Meine Meinung:
In ihrer „Reality Show“ setzt Anne Freytag das aktuelle soziale und politische Denken der LeserInnen gekonnt um. Es geht um Fast Fashion, um soziale Ungerechtigkeit, um Vertuschung, Beeinflussung. Es geht um Dinge, die uns Menschen beschäftigen. Und es geht um Rache und Gerechtigkeit. Dabei erzeugt Anne Freytag mit ihren Worten Bilder, die unter die Haut gehen. Sie greift das aktuelle soziale und politische Geschehen auf und macht eine geniale Show daraus. Wir erleben Auszüge aus der Show, den Einsatz der Ermittlungskräfte und sie nimmt uns mit in die Vergangenheit, als der Plan für die Show nach und nach Realität wurde, sowie in die Gegenwart, der Umsetzung des Plans.

Das sog. Vogelnest, das Team um Philip, Paul, Erich & Co. ist genial gewählt. Hier sind alle Charaktere vertreten. Paul, der Nerd. Philip, der strahlende Influencer. Elisabeth, das Mädchen mit der Vergangenheit und dem Wunsch nach Rache. Einzelne Charaktere und doch zugleich Schicksale in Vertretung von Vielen. Wir lernen alle zwar mehr oberflächlich kennen, aber dennoch ist für jede/n jemand dabei, mit dem man sich irgendwie identifizieren kann, mit dem man sympathisiert. Und dann die Opfer, wenn man sie so nennen will. Sie stehen nicht nur für die Ungerechtigkeit des Systems. Nicht nur für soziale Ungerechtigkeit. Sondern für Ungerechtigkeiten, die im dritten Reich begangen wurden, Ausbeutung von billigen Arbeitskräften, Verkauf von User-Daten. Es ist von der Vergangenheit bis zur Gegenwart von allem ein bisschen dabei.

Die Geschichte, die die Autorin darum baut, ist einfach nur beeindruckend. Auch wenn ich sagen muss, dass die ersten 70 Seiten etwas zäh waren. Ich bin froh, dass ich weitergelesen habe, denn diese ersten 70 Seiten, durch die ich mich ehrlich gesagt etwas kämpfen musste, ergaben hinterher einen Sinn. Danach ist das Buch einfach nur noch genial. Es ist spannend und mitreißend. Man kann es nicht aus der Hand legen. Und man überlegt – wie würde man selbst entscheiden? Ich war wirklich komplett Teil der Geschichte und habe mitgefiebert. Besonders der Showdown am Ende hat mit zittern lassen! Es stand auf Messers Schneide, aber wie es ausging, das müsst ihr schon selbst herausfinden!

Fazit:
Mit der „Reality Show“ hat Anne Freytag eine mitreißende und geniale Geschichte um die Gedanken unserer Zeit geschaffen. Sie erweckt eine politische und soziale Utopie zum Leben, die sicher jeder schonmal in Gedanken gestreift hat. Damit trifft sie absolut den Zahn der Zeit und erwähnt die Fast Fashion, die Datenkraken und all das andere, das oft nicht beeinflussbar ist, sondern hingenommen wird. Die Charaktere sind genial gewählt und alles wirkt so greifbar und authentisch. Obwohl sich die ersten 70 Seiten hingezogen hatten und erst im Laufe der Geschichte einen Sinn ergaben, hatte mich das Buch danach so gepackt, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte!

4 Sterne von mir für dieses Buch von Anne Freytag, das das erste, aber nicht das letzte ist, das ich von der Autorin lese!

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Spannend und mitreißend – ein schwieriges Thema und das perfekte Verbrechen

Tiefer Fjord
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Worum geht’s?
Haavard ist diensthabender Arzt, als ein schwer misshandelnder Junge stirbt. Kurz darauf wird dessen Vater im Gebetsraum aufgefunden. Tot. Für Haavards Frau Clara, die schon lange dafür kämpft, ...

Worum geht’s?
Haavard ist diensthabender Arzt, als ein schwer misshandelnder Junge stirbt. Kurz darauf wird dessen Vater im Gebetsraum aufgefunden. Tot. Für Haavards Frau Clara, die schon lange dafür kämpft, dass Verbrechen an Kindern strenger verfolgt werden, reißt dieser Fall alte Wunden wieder auf.

Meine Meinung:
„Tiefer Fjord“ von Ruth Lillegraven wird vorne als Roman bezeichnet, im Klappentext als Thriller-Sensation gefeiert. Und das Buch ist tatsächlich ein bisschen von beiden. Es ist nicht so blutig, wie man das von einem guten Thriller erwartet. Und es beschäftigt sich mit dem schwierigen Thema der Kindesmisshandlung und dem erfolglosen Kampf einer Politikerin für die Rechte dieser Kinder. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Einfach aber intensiv. Realistisch und lebendig. Die Seiten flogen nur so dahin. Berichtet wurde zum einen aus der Vergangenheit, zum anderen aus der Gegenwart. Wir durften die Geschichte aus der Perspektive der einzelnen Protagonisten erleben.

Hier hatten wir zunächst Haavard, den Arzt und Ehemann von Clara. Ein erfolgreicher Mann aus einer erfolgreichen Familie, der aber auch in Sachen Treue nach seinem Vater kommt. Er liebt seine beide Jungs und würde alles für sie tun – wirklich alles! Auf der anderen Seite steht Clara. Hier gewährt uns die Autorin immer wieder Einblicke in ihre Vergangenheit. Eine schlimme, grausame Vergangenheit. Und Clara war für mich ehrlich gesagt mit eine der größten Überraschungen des Buches. Die Entwicklung ihrer Rolle war absolut unvorhersehbar und doch so logisch! Wir lernen auch noch Claras Vater Leif kennen, ein Kämpfer, der es nicht immer einfach hatte im Leben. Und Roger, einen Kollegen von Haavard, sowie Sabiya, eine Kollegin. Diese beiden Charaktere haben mich ebenfalls sehr überrascht in ihrer Rolle in der Geschichte.

Nachdem der Prolog spannend und verheißungsvoll begonnen hat, ging es dann fast etwas zu langsam weiter. Da wäre ich gerne schneller in die Story eingestiegen. Aber ab dem ersten Drittel wurde es dann richtig spannend und zum Ende hin entwickelte sich das Buch zu einem wahren Psychothriller. Die Ereignisse im Krankenhaus, die Aktivitäten in der Politik. Die Personen untereinander. Die Autorin gibt uns hier einen durchaus realistischen Einblick in das Leben in Norwegen. Gut gefallen haben mir auch die Darstellungen der Landschaften – zu gerne würde ich das Land bereisen und die Fjorde und alles mit eigenen Augen sehen! Die Beschreibungen waren absolut authentisch, wir hatten Spannung und einen genialen Showdown am Schluss von dem nicht sicher war, wie er ausgehen würde. Und das Ende selbst, quasi der Epilog, war einfach nur krass.

Fazit:
Mit „Tiefer Fjord“ schreibt Ruth Lillegraven eine Mischung aus Roman und Psychothriller. Sie beschreibt die erschreckenden Fälle von Kindesmisshandlung und wie die Gesellschaft davor oftmals die Augen verschließt. Und sie baut darum herum - nach einigen kurzen Längen am Anfang - eine wirklich spannende und mitreißende Geschichte auf mit authentischen Charakteren und lebendigen Bildern, die mich absolut ergriffen hat. Und dann wartet die Autorin nach dem fulminanten Showdown noch mit einem kleinen, aber erschreckenden Extra auf – aber lest selbst!

4 Sterne von mir für dieses spannende und fesselnde Buch!

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Packender Auftakt einer neuen Thrillerserie

Abgeschlagen
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Worum geht’s?
Zwei Leichen werden in einem Park entdeckt – grausam hergerichtet und zerstückelt. Neben den Leichen eine Machete, die eigentlich in der Asservatenkammer im rechtsmedizinischen Institut liegen ...

Worum geht’s?
Zwei Leichen werden in einem Park entdeckt – grausam hergerichtet und zerstückelt. Neben den Leichen eine Machete, die eigentlich in der Asservatenkammer im rechtsmedizinischen Institut liegen sollte. Wie kommt die Machete dahin? Als dann auch noch der Hausmeister des Instituts mit einer mysteriösen Nachricht zu Paul Herzfeld kommt, glaubt der nicht mehr an den scheinbar bereits gefundenen Täter.

Meine Meinung:
Mit „Abgeschlagen“ startet Michael Tsokos in eine Thrillerserie, die sich um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld dreht, den wir schon aus seinen anderen Büchern kennen. Wie wir es von Tsokos gewohnt sind, startet auch dieses Buch direkt mit einer großen Portion Spannung, die sich im Verlauf des Geschehens immer mehr aufbaut. Die Story ist einerseits vorhersehbar, andererseits dennoch undurchsichtig und gespickt mit blutigen Details, die definitiv nichts für schwache Nerven sind.

Hauptprotagonist ist Paul Herzfeld. Er lebt zusammen mit seiner Verlobten Petra und der gemeinsamen Tochter Hannah in Kiel. Dort arbeitet er seit etwas über einem Jahr als Rechtsmediziner. Darüber hinaus hat er ein perfektes kriminalistisches Gespür und denkt über den Sektionssaal hinaus. Er gefällt mir sehr gut. Ist familiär, zielstrebig und gerissen. Dann treffen wir auch den Ermittler Thomforde wieder. Ihn kennen wir ebenfalls aus den anderen Büchern des Autors und auch er ist ein authentischer Charakter und ich hoffe, dass er auch in den weiteren Teilen gemeinsam mit Paul Herzfeld ermittelt. Genauso hoffe ich, dass wir auch die Gastrechtsmedizinerin Tattoli weidersehen werden – militärisch ausgebildet und gewieft hätte ich von ihr gerne noch viel mehr erfahren.

Der Fall selbst hatte mich von der ersten Seite an. Lediglich die vielen weiteren Sektionen hatten mich etwas verwirrt. Da hatte die Geschichte am Anfang für mich doch einige Längen, die aber schnell verfolgen sind und im Nachhinein hat man dann auch den Sinn des Ganzen erkannt. Das Buch war dann einfach nur packend und Tsokos hat den Fall gekonnt aufgebaut, immer wieder Spannungspeaks eingebaut und der Showdown am Ende hat die Seiten nur so dahinfliegen lassen! Und ganz am Ende gab es dann noch einen Cliffhanger und einen Zeitungsartikel, der uns schon auf das nächste Buch hoffen lässt und ich bin froh, dass ich den nächsten Teil bereits hier habe, da ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht!!!

Fazit:
Mit „Abgeschlagen“ gelingt Michael Tsokos ein genialer Serienauftakt in seine neue Thrillerserie um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld. Die Charaktere, die wir teilweise bereits aus den anderen Büchern des Autors kennen, sind perfekt gewählt und absolut authentisch. Nach einer kleineren Länge am Beginn des Buches war ich dann sofort drin in der Geschichte. Es war blutig und spannend. Man kam der Lösung immer näher und war sich doch erstmal nicht sicher, bis man endlich mit einem fulminanten Showdown am Schluss erlöst wurde – und dennoch auch noch einen Cliffhanger hatte bei dem ich froh bin, dass ich den nächsten Teil bereits hier habe, weil ich unbedingt weiterlesen muss!!!

4 Sterne von mir für diesen sehr gelungenen Auftakt zu einer neuen Thrillerserie, die definitiv auf meine Must-Read-Liste kommt!

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Eine spannende Geschichte, ein dunkles Geheimnis und die Verbindung eines Dorfes

Der Sucher
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Worum geht’s?
Cal Hooper ist ein ehemaliger Cop, der genug von seinem Beruf hat. Er kauft sich in einem kleinen Ort ein baufälliges Haus, das er renovieren möchte und wo er einen Neuanfang machen möchte. ...

Worum geht’s?
Cal Hooper ist ein ehemaliger Cop, der genug von seinem Beruf hat. Er kauft sich in einem kleinen Ort ein baufälliges Haus, das er renovieren möchte und wo er einen Neuanfang machen möchte. Doch als Trey bei ihm auftaucht, wird er wieder in seine Rolle als Cop gedrängt und deckt Dinge auf, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Meine Meinung:
„Der Sucher“ von Tana French ist mein erstes Buch der Autorin. Es ist ein Roman, der aber durchaus sehr spannende, krimiartige Elemente in sich birgt. Mir gefällt die Sprache der Autorin gut, in der sie uns die Geschichte von Cal erzählt. Bodenständig, wie auch Cal ist, führt sie uns durch die Geschichte. Achtet auf all die kleinen Details, die Krähen, die Landschaft, die Leute. Sie schafft mit Worten eine wunderschöne Welt, in der wir für eine kurze Weile verschwinden dürfen.

Cal gefällt mir sehr gut. Er ist so, wie ich mir einen ehemaligen Cop vorstellen würde. Er wirkt ein bisschen bärbeißig, aber hat ein gutes Herz und will helfen. Und obwohl er vor seiner Vergangenheit als Cop fliehen möchte, schafft er es eben doch nicht ganz. Mir gefällt die Entwicklung, die er macht. Die Beschreibung, wie es sich in das Dorf und die Leute dort einbindet und doch nie einer von ihnen ist. Dann Trey. Trey ist anders, als ich dachte. Trey bringt Cal dazu, nach Brandon zu suchen. Und dann die ganzen anderen Charaktere. Cals Nachbar Mart, der ein bisschen der Chef des Dorfes ist. Noreen, die alles über jeden weiß. Lena, Noreens Schwester, die bestimmt die perfekte Frau für Cal wäre und all die anderen. Eine Dorfgemeinschaft, die man direkt vor sich sieht und die authentischer nicht sein könnte.

Auch die Story selbst gefällt mir gut. Wir leben uns gemeinsam mit Cal im Ort ein, besonders die Szene mit Malachys Selbstgebranntem ist mir im Gedächtnis geblieben. Alte Männer, die immer noch kleine Jungs sind. Und neben diesem Einleben in den Ort baut die Autorin noch einen Fall auf über einen verschwundenen Jungen, der spannend ist. Undurchsichtig. Und der die LeserInnen am Ende an einen Punkt bringt – ich hatte das niemals so vorausgesehen. Das Buch war spannend, hatte einige wenige Längen zwischendurch, da hätte ich mir teilweise ein bisschen weniger gewünscht. Ansonsten hatte das Buch alles, was einen unterhaltsamen, kurzweiligen, spannenden und interessanten Roman ausmacht. Und auch die Lösung am Ende – ein bisschen hat man sich in ein kleines sizilianisches Dorf versetzt gefühlt, wo die Mafia das Sagen hat.

Fazit:
„Der Sucher“ von Tana French ist ein Roman, der einige wenige Längen hat, aber ansonsten unterhaltsam ist und spannend. Die Autorin schafft das Bild eines kleinen Dorfes, in das sich der Ex-Cop Cal einlebt. Die Menschen in dem Dorf werden in dem Buch so lebendig, man sieht sie direkt vor sich. Auch die Landschaft, das Örtchen – absolut perfekt dargestellt! Und neben der Geschichte von dem Aussteiger Cal, der sich selbst neu erfinden möchte, kommen wir hinein in einen Vermisstenfall, der Spannung mit sich bringt und den man unbedingt lösen möchte.

4 Sterne von mir für dieses durchaus fesselnde Buch!

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