Der Autor ist kein Frauenversteher
Endlich RichtfestFee erzählt von der Geschichte
In und um Schorndorf gibt es in den Neubaugebieten Aufruhr. Zum einen findet man als Arbeiter verkleidete Schaufensterfiguren wirkungsvoll drapiert, zum anderen wird ein ...
Fee erzählt von der Geschichte
In und um Schorndorf gibt es in den Neubaugebieten Aufruhr. Zum einen findet man als Arbeiter verkleidete Schaufensterfiguren wirkungsvoll drapiert, zum anderen wird ein Unternehmer tot unter der Baggerschaufel gefunden. Dazu wird auf den Baustellen zerstört und manipuliert. Die Bauunternehmer sind sauer und stellen ihre eigenen Posten auf, die prompt die falschen Leute erwischen und sogar der Kommissar Schneider bekommt etwas ab. Als Schneider und Ernst, die beiden Kommissare, einen Ausflug nach Karlsruhe, in Schneiders alte Heimat machen, um eine Kunstschule zu besuchen gibt es von einem Journalisten großen Ärger.
Fees Meinung
Es gibt viele Geschichten, die aufgeschlüsselt werden müssen, bis man die oder den „Schuldigen“ findet. Das Ende ist meiner Meinung nach – für mich – weniger überraschend gewesen, wenn man auch lange Zeit im Dunkeln tappt. Am Anfang fand ich diesen Krimi sehr, sehr langweilig und auch die Delikte finde ich nicht so toll. Der Autor scheint zwar in der Häuslesbauer-Szene recherchiert zu haben, so dass alles plausibel klingt, aber es wurde doch eher langweilig beschrieben, nach meiner Meinung. Erst bei dem Interview mit dem Journalist gibt die Geschichte ein wenig Spannung und es wird interessanter. Ich glaube, mit den Krimis von Jürgen Seibold werde ich nicht so richtig warm. Auch die Krimiserie von WeilderStadt mit dem Bestatter fand ich ja auch nicht so toll.
Die Charaktere der Kommissare bzw. die beschriebenen Figuren fand ich recht gut. Allerdings die „weiblichen“ Beteiligten finde ich absolut blöde. Die eine Kommissarin wird als typisch weiblich dargestellt, weil ihr übel wird, bei dem Toten und der Beschreibung, wie er gefunden wird. Auch die beiden Damen Frau Schneider und die Freundin von Kommissar Ernst und die Reaktion der Männer auf das was die Frauen wollen. Für mich scheint der Autor nicht gerade ein Frauenversteher zu sein und er scheint Frauen in diesem Buch eher negativ dastehen zu lassen. Die beiden Frauen der Kommissare erscheinen als nervig. Ich fand das ganze nicht gerade toll. Die Freundin von Ernst möchte mit ihm zusammenziehen. Sein Haus ist groß genug und eigentlich ist er ja auch schon lange genug mit ihr zusammen, so dass es eigentlich das natürlichste von der Welt sein müsste. Aber dass er dann auch noch auf seine Schaufensterfigur verzichten muss, weil sie zu viel mitbringt, beim Umzug, das ist doch klar, denn sein Haus ist voll eingerichtet. Aber der arme, arme Kommissar, so wird er dargestellt, muss sich betrinken, weil er mit der Freundin nicht klar kommt. Warum macht er dann nicht Schluss mit ihr? Warum zieht er mit ihr zusammen? Echt, ich fand das so blöde und unplausibel und ich fand schon gar nicht mehr, dass das ganze zusammenpasst.
Nun komme ich zum Lokalkolorit. Also ich hätte mir da schon mehr erwartet. Irgendwie könnte der Krimi überall spielen. Es gibt zwar Orte und Namen, Gegenden und so, aber so wirklich richtig, Remstal oder so, dass ich nun die Gegend besuchen möchte? Nein, das Remstal wurde mir nicht schmackhaft gemacht, zumal es mir neu ist, dass Schorndorf zum Remstal gehört. Wie auch immer, ich will mich da nicht festlegen und auch nicht streiten, aber irgendwie ging der Stern für Lokalkolorit für dieses Buch verloren.
Kein einziges Mal musste ich schmunzeln. Einige Charaktere sind so was von lasch, lieblos und farblos beschrieben, dass ich es total fade fand.
Fees Meinung
Das positivste was ich von dem Buch sagen kann: Ich habe es ausgelesen. 5 Abende habe ich dazu benötigt. Das Buch ist gut recherchiert, aber Witz, Spannung, Lokalkolorit und gute Charaktere habe ich keinen in dem Buch gefunden. Wer bauen möchte, sollte aber vielleicht einen Blick ins Buch riskieren, damit ihm die geschilderten Fälle nicht passieren. 2 Sterne und keine Empfehlung für das Buch.
PS: 10/2021 Ich würde das heute nicht mehr so schreiben. Aber der Autor ist immer noch mein Lieblingsautor.