Cover-Bild Good as Gone
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: C. Bertelsmann
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 27.02.2017
  • ISBN: 9783570103234
Amy Gentry

Good as Gone

Ein Mädchen verschwindet. Eine Fremde kehrt zurück. - Roman
Astrid Arz (Übersetzer)

Tom und Anna haben das Schlimmste erlebt, was sich Eltern vorstellen können: Ihre 13-jährige Tochter Julie wurde entführt, alle Suchaktionen waren vergebens, die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt. Acht Jahre später taucht plötzlich eine junge Frau auf und behauptet, die vermisste Tochter zu sein. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen. Doch schon bald spüren alle, dass die Geschichte der Verschwundenen nicht aufgeht. Anna hegt einen furchtbaren Verdacht. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit über die junge Frau, von der sie inständig hofft, dass es ihre Tochter ist, die ihr gleichzeitig aber auch fremd erscheint und das gesamte Familiengefüge gefährlich ins Wanken bringt …

Good as Gone ist ein von Anfang an atemberaubend spannendes Buch darüber, wie wenig wir die kennen, die wir lieben. Amy Gentry spielt grandios mit verschiedenen Erzählperspektiven und führt die Leser auf zahlreiche falsche Fährten – bis zum fulminanten Finale.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Insgesamt interessant, aber nicht so mitreißend wie erhofft

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Schon vor ein paar Wochen wurde ich auf den Thriller aufmerksam und schrieb ihn auf meine Wunschliste. Das Thema hörte sich unglaublich interessant und auch ziemlich creepy an. Als ich das Buch dann zu ...

Schon vor ein paar Wochen wurde ich auf den Thriller aufmerksam und schrieb ihn auf meine Wunschliste. Das Thema hörte sich unglaublich interessant und auch ziemlich creepy an. Als ich das Buch dann zu lesen begann, wurde es auch direkt spannend. Es geht direkt mit der Handlung los, nach vielleicht gerade mal zwanzig Seiten ist die entführte Julie wieder zurück, nachdem nur kurz die Entführung an sich beschrieben wurde und dann die allgemeine Situation kurz vor der Rückkehr. Danach bleibt es sowieso interessant. Man stellt sich dauernd die Frage, wer diese junge Frau eigentlich ist, was ihr passiert ist. Dabei finde ich es ebenfalls spannend, wie die Familie auf Julies Rückkehr reagiert, aber vor allem eine Frage: Wenn jemand so lange weg war, man eine Person zuletzt als Kind gesehen hat, woran erkennt man, dass es tatsächlich dieselbe Person ist? Selbst wenn man Schwester, Mutter oder Vater ist, ist das sehr schwierig und genau das hebt die Autorin Amy Gentry hier hervor.
Die Handlung birgt auch den ein oder anderen Plot-Twist, wie man es von einem guten Thriller wohl erwartet. Da muss ich leider sagen, habe ich eine Wendung schon ziemlich bald geahnt, was mich ein klein bisschen enttäuscht hat, denn in diesem Genre möchte ich gerne geschockt werden...
Beim Schreibstil bin ich mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Das Buch ist super geschrieben, abwechselnd aus Sicht der Mutter, Anna, und aus einer anderen Sicht, die auf eine sehr interessante Art ein paar Hintergründe aufdeckt. Doch aus irgendeinem Grund konnte der der Roman mich nicht fesseln. Ich habe immer wieder gerne weitergelesen, aber nie die Dringlichkeit verspürt, erfahren zu müssen, wie die Story sich entwickelt.
Was die Charaktere angeht, finde ich die ziemlich gut ausgearbeitet. Mein Hauptproblem hier war allerdings, dass ich mich nicht so wirklich in Anna, die ja die Protagonistin ist, hineinversetzen konnte. Ihre Handlungen konnte ich zwar zu jeder Zeit nachvollziehen und sie wirkte allgemein sehr authentisch auf mich, bis zu einem gewissen Grad war sie mir auch sympathisch, aber mit ihrer Denkweise bin ich manchmal einfach nicht klargekommen. Ihren Ehemann Tom habe ich nie ganz durchschauen können, genauso Julie, auch wenn beide wie ich finde gut dargestellt sind. Wen ich in dieser Geschichte sehr gerne mochte, war Jane, Julies jüngere Schwester. Mit ihrer rebellischen Ader ist sie mir direkt ans Herz gewachsen ?
Das Ende des Buches fand ich irgendwie ein bisschen zu schnell und zu abgeklärt. Mir kam es vor, als wäre für alles eine Lösung gefunden worden, was vor allem für einen Thriller ungewöhnlich ist und meiner Meinung auch nicht ganz so passt.
Im Allgemeinen hat mir der Roman also schon gefallen, vor allem die Thematik hat mich sehr interessiert, nur konnte er mich nicht so recht mitreißen und dass ich den Plot-Twist erahnen konnte, hat mich enttäuscht. Deswegen gibt es von mir auch nur 3 gute Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Konnte mich nicht völlig überzeugen!

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Auf dieses Buch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden.
Das Cover fiel mir sofort auch und der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb.
Die Thematik des Buches machte mich sehr neugierig und meine Erwartungen ...

Auf dieses Buch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden.
Das Cover fiel mir sofort auch und der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb.
Die Thematik des Buches machte mich sehr neugierig und meine Erwartungen waren sehr hoch.
Ich habe einen spannenden und nervenaufreibenden Thriller erwartet.
Allerdings ist dieses Buch kein Thriller, ich würde es eher als Roman bezeichnen.

Dieses Buch lässt mich ein wenig ratlos zurück.
Ich hatte so große Erwartungen und habe mich unglaublich auf die Story gefreut doch ehrlich gesagt wurde ich enttäuscht.
Nicht nur das dieses Buch mit einem Thriller kaum etwas gemeinsam hat, auch das die Story an sich sehr viel Potenzial bietet, dieses aber nicht völlig ausgeschöpft wurde.

Der Schreibstil der Autorin an sich ist sehr locker und flüssig zu lesen.
Allerdings hatte ich Probleme mit dem Erzählstil. Nicht nur der ständige wechsel störte mich nein auch waren die einzelnen Abschnitte alles andere als spannend.
Ich fand es teilweise einfach nur verwirrend, klar ergibt das ganze zum Ende hin Sinn aber es war für mich ein wenig anstrengend.

Der Anfang des Buches war durch aus sehr spannend und auch packend.
Die vermisste Julie taucht wie aus dem Nichts wieder auf.
Dann flaut das ganze etwas ab, es gab teilweise Längen und von Spannung war nichts zu spüren.
Zum Ende hin wurde es dann wieder sehr spannend und ich war gefesselt.

An sich ist dieses Buch durchaus lesenswert allerdings konnte mich die Umsetzung nicht ganz überzeugen, da war noch deutlich Luft nach oben.
Mich persönlich konnte dieses Buch leider nicht ganz überzeugen.
Solltet ihr es auch lesen wollen, so schaut euch doch erst einmal die Leseprobe auf der Verlagshomepage an.

Fazit:
Mit "Good as Gone" ist der Autorin ein Roman gelungen der sicherlich auch spannende Momente hat aber dessen Potenzial nicht völlig ausgeschöpft wurde.
Dieses Buch bekommt von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Good as Gone

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Dr. Anna Davalos, Ehemann Tom Whitaker und ihre Töchter Julie und Jane führen ein zufriedenes Leben. Doch eines Tages geschieht Schreckliches. Jane, versteckt in einem Wandschrank, beobachtet die Entführung ...

Dr. Anna Davalos, Ehemann Tom Whitaker und ihre Töchter Julie und Jane führen ein zufriedenes Leben. Doch eines Tages geschieht Schreckliches. Jane, versteckt in einem Wandschrank, beobachtet die Entführung von Julie.

Acht Jahre danach steht eine junge Frau vor der Tür, welche behauptet, eben diese Julie zu sein. Erst ist die Freude unendlich groß, doch dann merkt Anna, dass irgendetwas mit Julie nicht stimmt. Von einem ehemaligen Polizisten erhält sie Informationen, die ihre Zweifel stärken. Anna versucht das Geheimnis von Julie aufzudecken.

Während Anna in der Gegenwart versucht herauszufinden, wer Julie in Wirklichkeit ist, gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang. Dort wird Stück für Stück mehr von Julies – oder wer auch immer sie ist – Vergangenheit aufgedeckt. Als Leser begleitet man im Wechsel Anna bei der Suche nach der Wahrheit und Hinweisen darauf, wer Julie wohl sein könnte.

Der Roman von Amy Gentry hat ein solides Grundgerüst. Auch die Idee ist nicht schlecht. Meiner Meinung nach ist das jedoch nicht gut umgesetzt. Ich merkte schon bald, was es mit den Rückblicken und all den Mädchen sowie ihrer Verbindung zu Julie auf sich hat. Leider war damit auch ein großer Teil der Spannung um das Rätsel von Julies Vergangenheit verloren gegangen.

Die Charaktere haben mich auch nicht ergriffen. Insbesondere der Vater kommt zu kurz und bleibt blass. Auch Jane spielt nur an bestimmten Punkten der Geschichte eine Rolle. Einzig die Unsicherheit der Mutter, ob diese junge Frau wirklich Julie ist, kommt einigermaßen gefühlvoll an. Die Enthüllungen aus der Vergangenheit sind sehr gut geschrieben, und der ein oder andere Leser steckt diese auch nicht so einfach weg. Doch ansonsten bleiben die Personen oberflächlich und fern, so dass sie mich als Leserin nicht erreicht haben.

Das Buch liest sich leicht, und auch der Schreibstil war einfach und angenehm. Die einzelnen Kapitel sind kurz, so kann der Leser gut zwischen den beiden Handlungssträngen wechseln. Der rote Faden ist durchgehend vorhanden, wenn man sich nicht auf falsche Spuren führen lässt.

Für mich ist die Geschichte um Mutter und „Tochter“ mehr ein Familiendrama oder /-schicksal, jedoch kein „Thriller“, wie es das im Klappentext angegebene Zitat ankündigt. Daher ist es gut, dass auf dem Cover nur „Roman“ und nicht „Thriller“ steht. Trotz meiner Kritikpunkte kann ich sagen, dass das Buch von Amy Gentry für einen Debut-Roman nicht all zu schlecht ist und sich die Autorin so auch noch weiterentwickeln kann und hoffentlich auch wird.

Das Buch ist für mich kein Highlight, aber das Grundgerüst der Erzählung war gut. Wer ohne große Erwartungen an dieses Buch herangeht, dürfte von der Geschichte nicht enttäuscht werden.

Ich danke dem Bloggerportal und dem C. Bertelsmann Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Mehr Rezensionen gibt es unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 11.03.2017

Verschenktes Potenzial

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Inhalt:

Als ihre dreizehnjährige Tochter Julie entführt wird, ist für die Familie Whitaker nichts mehr wie es einmal war. Die zehnjährige Jane ist die einzige Zeugin dieses Verbrechens und nicht nur, ...


Inhalt:

Als ihre dreizehnjährige Tochter Julie entführt wird, ist für die Familie Whitaker nichts mehr wie es einmal war. Die zehnjährige Jane ist die einzige Zeugin dieses Verbrechens und nicht nur, dass Mutter Anna seitdem ein angespanntes Verhältnis zu ihrer jüngsten Tochter pflegt, nein, auch Vater Tom zieht sich zurück und scheint in seiner eigenen Welt zu leben.
Nach 8 Jahren Verzweiflung und Hoffen erscheint plötzlich eine junge Frau an der Tür und behauptet felsenfest Julie zu sein. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen, doch nach und nach fängt Anna an zu zweifeln und hegt einen furchtbaren Verdacht. Ist Julie wirklich die verloren geglaubte Tochter?


Meine Meinung:

Immer wieder verfalle ich obskuren Klappentexten und freue mich auf spannende Thriller. Aber allzu oft werde ich doch enttäuscht und frage mich im nachhinein, wer dafür verantwortlich ist, dass einige Romane und Aussagen dazu, so enorm gehypt werden und dann doch nur heiße Luft zum Vorschein kommt?

Ich habe mir soviel von dieser Geschichte versprochen und mich versucht in die Handlung und Charaktere hinein zu versetzen und mich mitreißen zu lassen. Aber ich konnte weder große Überzeugung, Spannung oder außergewöhnliche Szenen finden und war schon nach der Mitte rasch enttäuscht. Für mich ergibt der gesamte Plot, die Sicht von Julie und auch die Reaktion der Mutter absolut keinen Sinn. Natürlich gibt es Situationen im Leben, die man nicht nach voll ziehen kann, wenn man sie nicht selber erlebt hat. Aber dies müsste einer Autorin auch bewusst sein und hinsichtlich dessen dürfte ich als neutraler Leser doch wohl erwarten, Glaubwürdiges lesen zu dürfen. Den Geschehnissen entsprechend und als interessierter Beobachter dessen, hätte ich mir mehr Erklärungen, nein logische Erklärungen gewünscht.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach auch sehr plätschernd, verwirrend und mir kam es so vor als hätte die Autorin einfach nur ihre Geschichte zu Ende bringen wollen. Schade, denn an sich hätte der Inhalt und auch die darauffolgenden Zeilen enorm spannend sein können. Ich mag Verwirrspiele, aber dann doch bitte im ausreichenden Maße intelligent konstruiert.

Auch die Protagonisten waren mir zu unwirklich, kaum bildlich vorzustellen und ich konnte leider mit keinem warm werden. Das bedeutet für mich auch, dass ich keinerlei Gefühle empfinden konnte und mich dahingehend auch das Schicksal derer nicht wirklich berühren konnte.


Fazit:

Absolut verschenktes Potenzial. Verwirrend, undurchsichtig und Protagonisten mit blassem Charakter. Für mich kein Thriller, nur ein schlecht umgesetztes kleines Verwirrspiel, dem man aber schnell auf die Schliche kommt. Muss man nicht gelesen haben, aber da ich nicht gänzlich gelangweilt wurde, sondern schon in der Stimmung war diese Geschichte zu Ende zu lesen, würde ich auch gerne

3 Sterne !

vergeben ...

Veröffentlicht am 10.03.2017

Ein originell konstruierter Roman, aber leider nicht besonders spannend

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Nachdem ich Good as Gone in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, konnte ich es kaum noch abwarten, bis das Buch endlich erscheint und fing sofort an zu lesen, als ich es dann endlich in den Händen hielt. ...

Nachdem ich Good as Gone in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, konnte ich es kaum noch abwarten, bis das Buch endlich erscheint und fing sofort an zu lesen, als ich es dann endlich in den Händen hielt. Obwohl ich inzwischen einige Bücher über verschwundene Kinder, die mehrere Jahre später wieder zu ihrer Familie zurückkehren, gelesen habe, bin ich immer wieder gespannt, ob es Autoren gelingt, diese nicht besonders innovative Grundidee noch originell umzusetzen. Dass dies gelingen kann, hat Joy Fielding in ihrem aktuellen Roman Die Schwester eindrucksvoll bewiesen, und die Niederländerin Anita Terpstra, die sich ebenfalls dieser Thematik zuwandte, hat mich mit ihrem grandiosen Thrillerdebüt Anders vollkommen überrascht und überzeugt.
Da Good as Gone in der Verlagswerbung fulminant angepriesen wurde, war meine Erwartungshaltung entsprechend hoch. Irritierend ist ja bereits, dass das Buch auf dem Cover zwar als „Roman“ bezeichnet, aber als Thriller beworben wird. Obwohl Good as Gone durchaus Thrillerelemente aufweist und recht spannend beginnt, würde ich dieses Buch nicht als Thriller bezeichnen, da sich die anfängliche Spannung leider recht schnell verliert und bedauerlicherweise auch nicht mehr zurückkehrt.
Als Julie, die als dreizehnjähriges Mädchen vor den Augen ihrer kleinen Schwester entführt wurde, acht Jahre später wieder auftaucht, ist die Freude der Familie natürlich groß. Doch die Euphorie weicht recht schnell dem Zweifel, und vor allem Julies Mutter Anna hegt zunehmend den Verdacht, dass die junge Frau, die behauptet, ihre vermisste Tochter zu sein, gar nicht Julie ist.
Die Handlung folgt zwei Erzählsträngen. In dem hauptsächlichen Handlungsstrang begleitet man Anna auf ihrer verzweifelten Suche nach der Wahrheit um die Identität ihrer vermeintlichen Tochter, während man in dem Nebenstrang mit Erzählperspektiven unterschiedlicher Frauenfiguren konfrontiert wird. Die Textpassagen, in denen die vergangenen Lebensstationen dieser Frauen geschildert werden, waren zunächst überaus verwirrend, denn auf den ersten Blick scheinen sie mit der Haupthandlung nichts zu tun zu haben. Den Zusammenhang konnte ich zwar irgendwann erkennen, aber solange ich den Sinn dieser Nebenstränge nicht verstand, empfand ich sie einfach als lästige Unterbrechungen. Mag sein, dass diese Erzähltechnik originell ist, aber bei mir führte sie leider dazu, dass mich irgendwann gar nicht mehr interessierte, ob die zurückgekehrte junge Frau tatsächlich Julie ist. Spätestens nachdem dann auch noch eine religiöse Komponente immer stärker in den Fokus rückte, verlor ich gänzlich das Interesse an Julies Identität und Schicksal.
Die Haupthandlung, die aus der Ich-Perspektive von Anna erzählt wird, war hingegen sehr gelungen. Die Protagonistin ist sehr gut ausgearbeitet, und die Ich-Perspektive ermöglicht einen direkten Einblick in ihr Denken und Fühlen, das sehr authentisch und nachvollziehbar geschildert wird. Sie will unbedingt glauben, dass die junge Frau, die eines Abends vor der Tür steht, ihre vermisste Tochter ist. Der Gedanke, dass sie ihr eigenes Kind nicht erkennt, ist für sie sehr schmerzhaft, denn die zurückgekehrte Julie ist ihr so vollkommen fremd, dass sie endlich Gewissheit braucht. Als Anna von einem Privatdetektiv mit dem Verdacht konfrontiert wird, dass diese junge Frau nicht ihre Tochter ist, reagiert sie zunächst vollkommen ablehnend, denn sie möchte nicht, dass er recht hat. Sie will diejenige sein, die ihr Kind besser kennt als irgendein Fremder. Obwohl ich mich in Anna sehr gut einfühlen konnte, ergaben ihre Handlungen für mich häufig keinen Sinn. Mir war zum Beispiel nicht klar, warum sie manche Entdeckungen einfach für sich behält und ihren Mann Tom nie mit ihrem Verdacht konfrontiert. Das Familiengefüge gerät nicht durch Julie, sondern vielmehr durch Annas beharrliches Schweigen ins Wanken, und leider wurde mir nie klar, warum sie sich ihrem Mann gegenüber nicht öffnet. Da man nur Annas Perspektive folgt, lernt man ihren Mann Tom und auch Julies jüngere Schwester Jane im Grunde kaum kennen, dabei birgt gerade die Familienkonstellation eigentlich enormes Potenzial. Die Reaktionen der einzelnen Familienmitglieder auf Julies Rückkehr und auch die Gründe für Janes rebellisches Verhalten werden allerdings nur angedeutet, weil der Fokus vollkommen auf Anna liegt. Sie ist ziemlich allein mit ihren Zweifeln, behält sie für sich und stellt alleine Nachforschungen an.
Obwohl der Verdacht eigentlich recht schnell in eine Richtung gelenkt wird, war auch ich häufig hin- und hergerissen, ob es sich bei der jungen Frau tatsächlich um das seit acht Jahren vermisste Mädchen handelt. Man muss diesem Roman lassen, dass er sehr raffiniert und überaus innovativ konstruiert ist. Es ist der Autorin durchaus gelungen, den Plot wendungsreich zu gestalten, aber das Potenzial, das sich hinter dieser Konstruktion und der eigentlich guten Grundidee verbirgt, entfaltet sich leider erst ganz am Schluss. Aufgrund der etwas verwirrenden Nebenstränge, war mein Interesse an der Auflösung jedoch inzwischen nahezu verpufft. Das Ende ist zwar wirklich überraschend, logisch und glaubwürdig ist es auch, aber die religiöse Komponente, die hier besonders in Erscheinung tritt, konnte mich leider nicht überzeugen.
Ich war ein wenig enttäuscht von Good as Gone, denn ich empfand diesen Roman weder als besonders spannend noch als tiefgründig, obwohl die psychologischen Momente mitunter durchaus interessant waren. Wirklich beeindruckt war ich hingegen vom Schreibstil der Autorin, der mir ausgesprochen gut gefallen hat und sich sehr angenehm und flüssig lesen lässt. Die Konstruktion von Good as Gone ist durchaus originell, doch leider ging gerade das auf Kosten der Spannung und der an sich guten Grundidee, die dem Roman zugrunde liegt.