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Veröffentlicht am 28.10.2021

Zurück in die 80er Jahre- Unterhaltsame, interessante und lesenswerte Biografie von Peter Illmann.

Kult war nicht geplant
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Im Jahre 1983, im WDR, lief die erste Folge der neuen Musiksendung "Formel Eins", die so gar nichts mit dem Rennsport zu tun hatte, wobei Autos als Studiodekoration schon berücksichtigt wurden.
Peter ...

Im Jahre 1983, im WDR, lief die erste Folge der neuen Musiksendung "Formel Eins", die so gar nichts mit dem Rennsport zu tun hatte, wobei Autos als Studiodekoration schon berücksichtigt wurden.
Peter Illmann, der zuvor als Radiomoderator im Bayerischen Rundfunk tätig war, moderierte die Sendung, die bis ins Jahr 1990 lief, als Erster. Ihm folgten Ingolf Lück, die, leider viel zu früh verstorbene Stefanie Tücking und Kai Böcking. "Formel Eins" war deswegen eine so legendäre, heute kultige Chartsendung, weil darin zum ersten Mal Musikvideos von Künstlern gezeigt wurden und die Moderatoren frech, fröhlich und von der Leber weg, die Künstler ansagten. Denn tatsächlich gab es auch Studioauftritte und manchen Künstlern wurden sogar Preise verliehen. Zugegeben, die Preise waren schon recht seltsam anmutende Teilchen, die aus einer ausgeschlachteten Isetta stammten und man mag sich zurecht fragen, ob sich Bands wie Depeche Mode oder a-ha tatsächlich über Kotflügel/Scheinwerfer etc. gefreut haben. Aber es war eine innovative, frische Idee, die wir Mädels und Jungs begeistert gefeiert haben. Damals gab es nämlich nur drei Programme und Musiksender wie MTV oder VIVA ließen noch eine Weile auf sich warten.

In der neuen Biografie „Kult war nicht geplant“, plaudert Peter Illmann über sein Leben, seinen Werdegang und natürlich auch über "Formel Eins" „Peters Pop Show“ oder den „Peter Illmann Treff“ (PIT). Er erzählt spannende, denkwürdige, manchmal sehr anrührende und witzige Anekdoten dazu und natürlich spricht er auch über die Wegbegleiter und Künstler, die er treffen durfte. Ich habe die Biografie begeistert gelesen, denn sie versetzt den Leser zurück in die "gute alte Zeit", die gar nicht so angestaubt war, wie manche Teens von heute vermuten könnten und fand den Blick „Hinter die Kulissen“ des Radio- und Fernsehgeschäfts interessant dargeboten.

Peter Illmann spricht natürlich auch über das Radiomachen, was ich besonders spannend finde und man wünscht sich diese unbeschwerten Zeiten einfach nur zurück, denn einst war es Radiomoderatoren tatsächlich noch erlaubt, selbst das Musikprogramm zu gestalten. Herrliche Zeiten, nicht wahr? In heutigen (Radio)Zeiten des Charthits-Einheitsbreigedudels, vermisst man kultige Sendungen wie „Mal Sondocks Hitparade“ oder die „Schlagerrallye“ im WDR schmerzlich, doch zumindest moderiert Peter Illmann wieder einige Sendungen im Radio, wie die Morgenshow auf dem empfehlenswertern Digitalsender 80s80s, Montags bis Freitags von 5-10 Uhr und auf WDR 4 „Ab ins Wochenende- Die 70er/80er Show von 18-22 Uhr. Abschließend möchte ich sagen, dass ich es sehr schade finde, dass das Fernsehen (ob es sich nun um die privaten oder öffentlich-rechtlichen Sender handelt) Menschen unseres Alters ein bisschen außen vor lässt mit tollen Musiksendungen. Für die jüngeren Semester gibt es diverse Castingformate oder „Sing mein Song“, während alle jenseits der Siebzig zu, wie ich finde, dröger Schlagermusik schunkeln dürfen. Es wäre toll, wenn diese Lücke mal langsam geschlossen würde! Und warum nicht etwa mit einer weiteren „Formel Eins“ oder „Peters Pop Show“ Neuauflage?

Kurz gefasst: Zurück in die 80er Jahre- Unterhaltsame, interessante und lesenswerte Biografie von Peter Illmann.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Wunderschöne, stimmungsvolle, weihnachtliche Romance mit wichtiger Botschaft, jenseits der Kitschgrenze. Unbedingt lesen!

Winterzauber an der Seine
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Die Vorweihnachtszeit ist eine schwierige Zeit für Keeley. Denn seit des tragischen Unfalltodes ihrer Schwester, klafft eine große Lücke innerhalb der Familie. Und auch Keeley, die in diesen Unfall involviert ...

Die Vorweihnachtszeit ist eine schwierige Zeit für Keeley. Denn seit des tragischen Unfalltodes ihrer Schwester, klafft eine große Lücke innerhalb der Familie. Und auch Keeley, die in diesen Unfall involviert war, ist körperlich nicht mehr dieselbe. Ihr musste eine Niere transplantiert werden. Doch sie erholte sich davon und kämpfte sich Stück für Stück wieder ins Leben zurück. Allerdings musste sie ihren Job, ihr Herzensprojekt auf Eis legen und wieder zurück zu den Eltern ziehen, weil sie anfangs noch zu schwach war.

Keeleys Eltern umsorgen sie seitdem, doch mittlerweile stört es die junge Frau sehr, so überbehütet und abgeschirmt zu werden.
Als eine E-Mail der Mutter der Nierenspenderin eintrifft, will Keeleys Mom diese Nachricht vor ihrer Tochter verbergen, doch diese hört zufällig eine Unterhaltung ihrer Eltern mit an und erfährt schließlich, dass sie eine Einladung nach Paris erhalten hat, da die Mutter der Organspenderin sie unbedingt kennen lernen möchte.
Obwohl Keeley ein wenig mulmig bei dem Gedanken ist- denn schließlich sorgte erst der Tod der Spenderin dafür, dass sie überleben durfte, beschließt sie die Reise, zusammen mit ihrer besten Freundin Rach, anzutreten.

Zuvor muss sie sich jedoch von einer anderen, guten Freundin verabschieden, die in einem Hospiz liegt, in dem Keeley seit ihrer Transplantation ehrenamtlich hilft und die ihr das Versprechen abnimmt, die Parisreise zu genießen und die Freude am Leben und an der Liebe zurückzugewinnen. Keeley verspricht ihr ihren Wunsch zu beherzigen und Erica mit vielen Schnappschüssen und Videos aus dem vorweihnachtlichen Paris abzulenken.

Schon wenige Tage später befinden sich Keeley und Rach in der Stadt der Liebe und können in einem der luxuriösesten Hotels in Paris übernachten, denn die Mutter der Organspenderin ist im Besitz einer Hotelkette. Allerdings macht diese sich zunächst rar, so dass die beiden jungen Frauen zunächst auf eigene Faust die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten erkunden wollen. Als Keeley einem attraktiven Fremden auf der Straße vor dem Hotel begegnet, der auf der Jagd nach einem entflohenen Pinguin ist, glaubt sie zunächst, er wäre ein Zooangestellter. Beherzt beteiligt sie sich an der Rettung des Tieres, was ihr die Dankbarkeit des Mannes einbringt. Ethan Beauchard ist, was Keeley nicht ahnen kann, jedoch einer der Mitbesitzer der Hotelkette und leidet seit dem Tod seiner Freundin sehr…

Es gibt gewisse Rituale, die ich pflege. So beispielsweise liebe ich es, mich schon im Oktober mit weihnachtlicher Lektüre einzudecken, um mich langsam aber sicher, auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Und was ist schöner, als eingemummelt auf der Couch mit heißem Tee und Keksen vor sich auf dem Tisch stehen, stimmungsvolle Romances zu lesen, während es draußen ungemütlich vor sich hinnieselt?
Mandy Baggots Romane gehören, seitdem ich vor Jahren ihren ersten Roman „Winterzauber in Manhattan“ las, dazu. Was mir als kleiner Coverlayoutfan besonders gut gefällt, ist, dass der Verlag die wunderschöne Covergestaltung beibehalten hat. Das festliche Cover wird zusätzlich von Glitzerelementen aufgewertet und die Bücher sind ein schöner Hingucker im Regal! Aber natürlich kann sich auch der Inhalt sehen/lesen lassen! Schließlich sollte man ein Buch ja nicht allein wegen seiner schmucken Optik bewerten.

Normalerweise erzählt Mandy Baggot leichte, süße, weihnachtliche Liebesgeschichten mit Happy End. Doch „Winterzauber an der Seine“ wartet diesmal mit einem ernsteren Grundthema auf und macht darauf aufmerksam, wie wichtig Organspenden sind. Das ist an sich ja schon sehr lobenswert; regt es vielleicht den ein oder anderen Leser zum Nachdenken an, (ohne missionieren zu wollen) doch auch die Story über Keeley, die Überwindung ihrer innerlichen Erstarrung bis hin zur Selbstfindung, konnte mich zu Hundertprozent überzeugen und berühren. Man kann sich gut in die Romanheldin hineindenken, aber auch die wichtigen Menschen in ihrem nahen Umfeld verstehen, die sich um sie sorgen.

Keeley, Rach und Erica besitzen einen schönen trockenen, britischen Humor, der dafür sorgt, dass der Roman trotz tragischer Elemente niemals zu schwermütig wird und die Liebesgeschichte, die die Autorin hier erzählt, wird einfach nur schön, warmherzig und romantisch dargeboten. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war, dass der Romanheld Ethan nicht nur Staffage bleibt, sondern dass Mandy Baggot, dem Leser, auch seine Gedanken- und Gefühlswelt offenbart. Mit „Winterzauber an der Seine“, ist ihr jedenfalls wieder ein großer Wurf gelungen, denn sie beweist, dass es doch noch wunderschöne Weihnachtsromances gibt, die ganz ohne Kitsch und Schmalz auskommen. Und die vielen Geheimtipps bezüglich der Pariser Sehenswürdigkeiten fand ich ebenfalls klasse!

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Wunderbare, lebenskluge britische Liebestragikkomödie mit Tiefgang. Der Roman gehört definitiv zu meinen Lesehighlights in 2021. Unbedingt lesen!

Du hast mir gerade noch gefehlt
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Eve ist in ihren Dreißigern, arbeitet für eine Werbeagentur und lebt mit ihrem Kater Roger in Nottingham. Schon seit ihrer Kindheit ist sie mit Susie befreundet. Irgendwann, im Laufe der Zeit, lernten ...

Eve ist in ihren Dreißigern, arbeitet für eine Werbeagentur und lebt mit ihrem Kater Roger in Nottingham. Schon seit ihrer Kindheit ist sie mit Susie befreundet. Irgendwann, im Laufe der Zeit, lernten sie dazu die beiden Freunde Ed und Justin kennen und wurden zu einem unzertrennlichen Quartett. Sehr zum Leidwesen von Hester, mit der Ed seit einigen Jahren zusammen ist und der diese enge Gemeinsamkeit ein Dorn im Auge ist.
An jedem Freitag finden sie sich in einem gemütlichen Pub zum Quizabend ein, doch bislang konnten sie noch nie gewinnen, was ihrem Spaß daran jedoch nicht abträglich ist. Besonders schweißt die Viererclique ihr trockener, frecher Humor zusammen. Noch etwas, das Hester völlig abgeht. Eve genießt diese Abende jedoch in vollen Zügen und was keiner weiß, schon seit ihren Teenagertagen ist sie verliebt in Ed.

Als Hester, nach dem gemeinsamen Quizabend, Ed einen bombastischen Heiratsantrag in der Öffentlichkeit macht, ist Eve innerlich geschockt. In einem Anfall von Eifersucht, plant sie an diesem Abend einen One Night Stand mit einem anderen Mann, doch am Ende kommt es ganz anders.
Schon am nächsten Tag ereilt sie eine erschütternde Nachricht, die ihre Clique am Boden zerstört zurücklässt. Nichts ist mehr wie vorher und eine trauernde Eve muss sich nicht nur endlich ihren Gefühlen stellen, sondern auch begreifen, dass jeder seine eigenen Geheimnisse hat, die er bewahrt. Auch Finlay, Susies Bruder scheint so jemand zu sein. Ist er wirklich so ein mieser Typ, wie allgemein behauptet wird?

Erst einmal vorweg, ich liebe die romantischen, sehr britischen Komödien von Mhairi McFarlane sehr und habe mich natürlich daher gleich auf den aktuellen Roman von ihr gestürzt. Allerdings sollte man erwähnen, dass es sich hier diesmal nicht um einen typischen Roman der Autorin handelt. Denn trotz all des britischen Humors, geht es diesmal auch um ein ernstes Thema- die Trauerbewältigung. Wer damit ein Problem hat, sollte sich zunächst lieber anderen Büchern von Mhairi McFarlane widmen, doch ich finde, diejenigen verpassen einen wunderbaren, sehr berührenden Roman!

Mit viel Tiefgang und sensibler, empathischer Hand hat die Autorin hier eine, wie ich finde, unter die Haut gehende Liebestragikkomödie geschaffen, die auch nach dem Lesen noch lange in mir nachhallte. Und das ist schließlich der Garant für gute Bücher! Die Autorin hat nicht nur mit Eve, der Hauptfigur (der Roman wird in Ich-Form aus Eves Sicht erzählt) sondern auch mit den übrigen Charakteren, authentisch wirkende Akteure geschaffen, mit denen man mitleiden und mitlachen kann. Und trotz aller Melancholie und Trauer, blitzt dennoch immer wieder der wunderbare Humor durch, der die Story an den richtigen Stellen auflockert. Man kann sich praktisch in jede Figur gut hineindenken und deren Gefühlswelt nachvollziehen. Spannend fand ich übrigens Finlays Analyse, in Bezug auf ein heftiges Geheimnis, von dem Eve sehr spät erfährt. Leider kann ich an dieser Stelle wegen Spoilergefahr nicht näher ins Detail gehen. Doch ich fand den Gedanken, wieso manche Menschen in Kauf nehmen jemandem weh zu tun, den sie doch so sehr mögen, interessant. Überhaupt ist die Story gut durchdacht und was ich an den Romanen von Mhairi McFralane so mag, ist, dass sich ihre Geschichten meistens völlig anders entwickeln, als man es aufgrund der Tatsache, dass es sich um Liebeskomödien handelt, im Vorfeld vermutet.
„Du hast mir gerade noch gefehlt“ gehört bislang zu meinen Lieblingsromanen der Autorin und zu meinen Lesehighlights in 2021.

Kurz gefasst: Wunderbare, lebenskluge britische Liebestragikkomödie mit Tiefgang. Der Roman gehört definitiv zu meinen Lesehighlights in 2021. Unbedingt lesen!



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Veröffentlicht am 30.09.2021

Wunderbare, ans Herz gehende britische Weihnachtsromance, die berührt, ohne in kitschige Gefilde abzudriften. Absolute Leseempfehlung!

Notting Hill im Schnee
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Viola spielt an der Londoner Oper die Violine. Sie ist eine begnadete Musikerin, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Doch im Berufsverkehr am Morgen, macht sie sich mit ihrem Instrumentenkoffer nicht ...

Viola spielt an der Londoner Oper die Violine. Sie ist eine begnadete Musikerin, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Doch im Berufsverkehr am Morgen, macht sie sich mit ihrem Instrumentenkoffer nicht gerade viele Freunde in der überfüllten U-Bahn.
Als sie von einer überaus unverschämten Frau angegangen und verletzt wird, kommt ihr ein attraktiver Mann, Typ Anwalt, zur Hilfe. Viola checkt auf einen Blick ab, dass er nicht ihre Kragenweite ist, doch beide unterhalten sich, auf dem gemeinsamen Weg zur Oper, gut miteinander. Und obwohl sie eigentlich dachte, sie würde Nate nie wieder begegnen, führt sie das Schicksal dann doch erneut zusammen. Viola soll nämlich die Weihnachtsaufführung einer Londoner Schule ehrenamtlich betreuen und die Kinder in musikalischer Hinsicht unterstützen. Und auf eben diese Schule geht auch Grace, Nates Tochter, die zum Ensemble der Weihnachtsaufführung gehört.

Viola und Nate sind sich sehr sympathisch und da Nates Ehefrau seit Monaten, beruflich im Ausland weilt, hilft die mitfühlende Viola Vater und Tochter aus der Patsche, als es nötig ist.
Obwohl Viola genau weiß, dass Nate für sie tabu ist, denn seine Eheprobleme könnten durchaus ja lediglich vorübergehender Natur sein, verliebt sie sich in ihn. Aber vor allem liegt ihr Grace am Herzen, die schon sehr oft von ihrer Mutter enttäuscht wurde. Grace zuliebe möchte Viola den beiden schöne Weihnachten bescheren. Backen eines Lebkuchenhauses, kaufen und schmücken eines Weihnachtsbaumes inklusive. Denn in Violas Familie werden Weihnachtstraditionen groß geschrieben. Und obwohl ihre Eltern, Tante und Cousinen nebst Kindern sehr fordernd sind, liebt es die junge Musikerin, ihnen bei den Vorbereitungen zum Fest zu helfen.
Doch wird es in diesem Jahr anders laufen? Wird Viola auch einmal die Liebe und Empathie, die sie anderen schenkt, zurückbekommen?

Ja, ich gebe es unumwunden zu. Ich liebe Weihnachtsromane und Weihnachtsfilme und natürlich auch Liebesfilme wie „Notting Hill“ oder „Liebe braucht keine Ferien“. Und natürlich war es daher zunächst der Romantitel, der mich neugierig auf Jules Wakes aktuellen Weihnachtsroman gemacht hat.
Übrigens hat die Hauptfigur aus einem anderen Jules Wake Roman (Covent Garden im Schnee) hier eine kleine Nebenrolle. Dennoch handelt es sich hier um eine weihnachtliche Romance, die man auch gut als stand alone lesen kann.

Viola und Nate sind ein sympathisches Heldenpaar, doch ein wenig stiehlt ihnen Nates kleine Tochter Grace die Show. Sie ist ein sehr liebeswertes, einsames Kind, das man praktisch sofort in sein Leserherz schließt. So kann man durchaus sagen, dass man mit der Kleinen mitfühlen und Violas Beweggründe Vater und Tochter helfen zu wollen, absolut nachvollziehen kann.
Ich mochte ja schon Jules Wakes Vorgängerroman sehr, doch dieser hier ist einfach noch besser, hat noch mehr Tiefgang und eine wunderbare weihnachtliche Atmosphäre zu bieten, ohne in kitschige Gefilde abzudriften. Die Liebesgeschichte hat das richtige Timing, allerdings sollte man hier keine erotischen Momente erwarten. Dennoch gelingt es der Autorin dem Heldenpaar Knistern und romantische Augenblicke auf den Leib zu schreiben, so dass Romancefans hier ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Viola ist eine junge, herzensgute und empathische Frau, die sich (zu) oft von ihrer Familie einspannen lässt. Doch auch sie ist lernfähig. Nate dagegen ist ein Mann, der ebenfalls sehr familiär eingestellt ist. Daher leiden er und seine Tochter auch sehr darunter, dass seine abwesende Ehefrau lediglich ihren Job im Kopf hat und ihr Mutterliebe und Wärme völlig abgehen. Ob Viola und Nate sich am Ende bekommen, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, das müsst Ihr selbst nachlesen. Nur so viel, ich habe den Roman ganz verzückt, praktisch in einem Rutsch gelesen, der mich berührt und begeistert hat. Ich könnte mir die Story übrigens auch gut als Verfilmung vorstellen. Das Potential dafür hat sie zuhauf.

Kurz gefasst: Wunderbare, ans Herz gehende britische Weihnachtsromance, die berührt, ohne in kitschige Gefilde abzudriften. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.09.2021

nformativer und humoriger Roadtrip durch Schottland mit Sam Heughan und Graham MacTavish, bei dem kein Auge trocken bleibt. (so oder so)

Clanlands
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Seit des Drehs zur TV Serie „Outlander“, nach dem Romanbestsellern von Diana Gabaldon, sind die beiden Schauspieler Sam Heughan und Graham MacTavish gute Freunde. Und da die beiden waschechten Schotten ...

Seit des Drehs zur TV Serie „Outlander“, nach dem Romanbestsellern von Diana Gabaldon, sind die beiden Schauspieler Sam Heughan und Graham MacTavish gute Freunde. Und da die beiden waschechten Schotten schon immer ein großes Interesse hatten für die Historie Schottlands, reifte in ihnen irgendwann die Idee für eine TV Doku heran. Nun, eigentlich war es Sam Heughan, der sich überlegte, dass es ein großer Spaß wäre mit seinem knorrigen Kumpel/Silberrücken in einem Wohnwagen/Motorrad mit Beiwagen/Kanu etc. über die Lande/Wasser zu ziehen um Schottlands genuss- und geschichtsträchtigste Ecken aufzusuchen. Im Grunde hätte sich Sam, der in der TV Serie die Rolle des attraktiven, hochgewachsenen Jamie Fraser spielt, niemals träumen lassen, dass Graham MacTavish, der einen gewissen Komfort und seinen täglichen Cafe Latte über alles liebt, sein Okay zu diesem Plan geben würde.

Aber vor allem hätten sich beide niemals vorstellen können, dass ihre DOKU dann tatsächlich bald nach Dreh im TV laufen würde. Hierzulande wurde die DOKU „Men in Kilts“, bereits im August auf RTL Passion ausgestrahlt, ist zudem bei TV NOW abrufbar und läuft seit dem 19.September wöchentlich auf VOXup.
Da wir diese Sender leider nicht bekommen können, habe ich mich sehr über das (Begleit)Buch zur DOKU gefreut, welches jüngst im Knaur Verlag herausgegeben wurde.

Hier ist die Überschrift Programm! Man bekommt nicht nur sehr amüsante Einblicke hinsichtlich ihres spannenden, bewegenden, interessanten aber auch humorigen Roadtrips geboten (denn Sam Heughan ist ein echter Spaßvogel der seinen armen Freund mit großer Freude quält, in dem er ihn immer wieder aus seiner Komfortzone hervorlockt. Zudem ist Sam, laut Graham, ein miserabler, unberechenbarer Autofahrer und gefährlicher Adrenalin-Junkie ) Das Buch wird abwechselnd aus Sams und Grahams Sicht geschildert, was für die Leser unglaublich amüsant zu lesen ist, denn beide haben einen schönen, sehr trockenen und manchmal auch herrlich schmutzigen Humor. Und ihre gegenseitigen Frotzeleien lockern dieses informative Buch perfekt auf.

Aber neben aller Leichtigkeit, genussvollen Whiskyverkostungen und interessant geschilderten Eindrücken zum „Outlander“ Dreh und der Welt des Films im Allgemeinen, zieht zwischenzeitlich auch mal Ernsthaftigkeit ein. So suchen die beiden Freunde natürlich wichtige historische Stationen der schottischen Geschichte auf und in diesen denkwürdigen, manchmal auch sehr traurigen Momenten, lassen sie Schottlands High und Lowlights mit viel Tiefgang Revue passieren.
Man erfährt hier nicht nur allgemeine historische Eckdaten, es werden auch spannende Clangeschichten erzählt; etwa warum diverse Fehden entstanden etc. Dazu finden sich etwa in der Mitte des Buches zahlreiche Bebilderungen zum Dreh und aus privaten Bereichen der beiden Schauspieler. So lernt man auf dieser (Buch)Reise Sam und Graham ein bisschen besser kennen und Karten, sowie Gedichte nebst einem Vorwort von Diana Gabaldon höchstpersönlich, gehören ebenfalls zum Gesamtpaket. Und wer schon so ungeduldig „mit den Hufen scharrt“, ob des im November 2021 erscheinenden neunten Bandes der Highland-Saga „Das Schwärmen der tausend Bienen“, wie ich, kann diese Zeit mit Sams und Grahams humorvollen Roadtrip perfekt überbrücken.

Kurz gefasst: Informativer und humoriger Roadtrip durch Schottland mit Sam Heughan und Graham MacTavish, bei dem kein Auge trocken bleibt. (so oder so)

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