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Veröffentlicht am 01.12.2021

Eine politische Familie

Walter Ulbricht. Mein Urgroßvater
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Wenn ich an Walter Ulbricht denke fällt mir als erstes folgendes ein:
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!"
Diesen Satz sagte der ehemalige DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht am ...

Wenn ich an Walter Ulbricht denke fällt mir als erstes folgendes ein:
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!"
Diesen Satz sagte der ehemalige DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 in einer Pressekonferenz. Zwei Monate später ist die Berliner Mauer gebaut worden. Damit wurde Walter Ulbricht als einer der größten Lügner der Geschichte hingestellt.

Um mehr über den Menschen Walter Ulbricht zu erfahren habe ich dieses Buch von Florian Heyden gelesen. Dieses ist die Neuauflage die er in seinen Worten heraus gegeben hat, nachdem die erste Auflage durch den ersten Verleger ohne seine Zustimmung umgeschrieben wurde. Dieses wird auch im Vorwort zur Neuauflage erklärt.

Der Prolog ist sehr ehrlich, berührend und emotional. In den darauf folgenden Kapiteln wird das Leben vom Heranwachsenden bis zum Tode sehr anschaulich beschrieben.
Es hat bestimmt viel Zeit gekostet so ausführlich zu recherchieren, das merkt man dem Buch an. So gibt es zwischendurch erklärende Bilder, Auszügen aus Briefen, einen Stammbaum und viele Referenzen. Auch ein Literaturverzeichnis am Ende ist vorhanden. Es gibt also viel Interessantes zu entdecken. Das einzige was fehlt ist ein Personenregister, weil vielleicht nicht jeder Leser weis wer im Einzelnen gemeint ist.

Mein Fazit: Eine absolute Leseempfehlung wenn man Biografien mag und mehr über den Menschen Walter Ulbricht erfahren möchte. Ich sehe ihn jetzt in einen etwas anderen Licht. Florian Heyden ist es gelungen eine mehr als interessante und beeindruckende Biografie zu schreiben.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Chaos

State of Terror
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Ellen Adams ist als Außenministerin der USA noch nicht lange im Amt. Eine Mitarbeiterin des Außenministeriums, Anahita Dabir, hat eine E-Mail nur mit Zahlen bekommen und es stellt sich, leider viel zu ...

Ellen Adams ist als Außenministerin der USA noch nicht lange im Amt. Eine Mitarbeiterin des Außenministeriums, Anahita Dabir, hat eine E-Mail nur mit Zahlen bekommen und es stellt sich, leider viel zu spät, heraus dass es sich um Buslinien und Uhrzeiten handelt, die Bombenattentate ankündigen. Wer hat diese E-Mail gesendet und wieso? Hat das mit den Recherchen zu tun, an denen der Journalist Gil gerade arbeitet? Er ist der Sohn der Außenministerin, die selbst vorher ein Medienunternehmen geleitet hat. Nachdem eine Serie von Terroranschlägen Europa erschüttert muss gehandelt werden. Ellen deckt gemeinsam mit ihrer engen Freundin und offiziellen Beraterin Betsy eine tödliche Verschwörung auf.

Wie bereits vorher Bill Clinton zusammen mit James Patterson (The President is Missing, Die Tochter des Präsidenten) geschrieben hat, hat Hillary Clinton sich ebenfalls eine Co-Autorin gesucht. Ihre Auswahl hierfür fiel auf die kanadische Journalistin und Autorin Louise Penny.

Dieser nicht ganz unspektakuläre Roman trifft den Nerv der Zeit. Es war für mich unschwer zu erkennen, dass mit dem vorherigen Präsidenten Eric Dunn, klar Donald Trump gemeint sein könnte.
Interessant war zu lesen, was so im inneren Kreis besprochen wurde, wobei natürlich nicht klar ist wieviel davon fiktiv ist und wieviel der Realität entsprach. Trotz allen war der typische Einfluss von amerikanischem Patriotismus zu spüren.

Mir hat der Roman gefallen und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Tote Frauen in Hamburg

Todesengel im Viertel
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Dieser Krimi spielt in der Hansestadt Hamburg, genauer gesagt in der Umgebung von St.Pauli, und thematisiert das nicht einfache Thema: religiöser Frauenhass.

Auf der Treppe der Katholischen Pfarrei Sankt ...

Dieser Krimi spielt in der Hansestadt Hamburg, genauer gesagt in der Umgebung von St.Pauli, und thematisiert das nicht einfache Thema: religiöser Frauenhass.

Auf der Treppe der Katholischen Pfarrei Sankt Joseph wird eine leblose Frau gefunden, sie wurde vergiftet. Ein paar Tage später steht vor der Pfinstgemeinde eine Schubkarre mit den Überresten einer verbrannten Frauenleiche. Wieder wenige Tage später findet man vor der Rindermarkthalle eine weitere Leiche, auch dieses ist eine Frau, die, wie sich bald herausstellt, gesteinigt wurde. Ist hier ein Frauenhasser am Werk? Gibt es einen religiösen Hintergrund? Ist es ein Serientäter? Vielen Fragen auf einmal. KHK Martin Jensen und KOK Wiebke Maurer, die im Laufe der Geschichte zur Hauptkommissarin befördert wird, sollen die Ermittlungen führen und zur Lösung bringen. Doch die Ermittlungen sind nicht so einfach wie gedacht, denn die Todesarten sind sehr unterschiedlich und es gibt erstmal keine wirklichen Verdächtigen.
Die Journalistin Nele und ihre Freundin Birte beteiligen sich ebenfalls an der Suche, denn die erste Tote war eine Freundin von Birte. Auch sie geraten dabei mehr oder weniger in Schwierigkeiten. Was genau noch alles passiert möchte ich hier nicht verraten, nur so viel, es wird spannend bis zum Schluss.

Meine Meinung: Der Krimi ist flüssig geschrieben und gut zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Orte und handelnden Personen sind sehr realitätsnah beschrieben.
Obwohl es der vierte Teil einer Reihe war, hatte ich keinerlei Probleme in die Story rein zu kommen. Das Thema Frauenhass und Religion regt zum Nachdenken an. Niemand weiß genau wie viele Frauen darunter leiden müssen, dass sie nicht den religiösen Ansichten ihrer Männer folgen oder sich einfach anders benehmen, als wie es von ihnen erwartet wird.

Aber es gab auch etwas zum Schmunzeln in dieser Geschichte. Bei den Passagen über die Katze Berta und der immer wieder verdurstenden Geranie auf der Fensterbank konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Nichts für schwache Nerven, hart und brutal.

Der Spiegelmann
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Jenny Lind wird entführt, Alice Nordström wird vermisst und auch einige andere Mädchen verschwinden. Was ist passiert, wer war der Täter? Joona Linna, Kommissar in der (NOA) Nationalen Operation Abteilung ...

Jenny Lind wird entführt, Alice Nordström wird vermisst und auch einige andere Mädchen verschwinden. Was ist passiert, wer war der Täter? Joona Linna, Kommissar in der (NOA) Nationalen Operation Abteilung der schwedischen Polizei ermittelt zum 8. Mal. Auch diesmal muß der Leser wieder hart im Nehmen sein, denn die Szenarien werden bis ins kleinste Detail genau beschrieben. Wer hier zart besaitet ist, wird an seine psychischen Grenzen stoßen. Es geht um Vergewaltigung, Missbrauch, seelische und körperlicher Folter und auch um Mord. Hier wird nichts verschleiert. Gänsehaut pur, selbst für Thriller erfahrende Leser. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und präzise, aber an einigen Stellen auch sehr unappetitlich und brutal.
Die Personen werden sehr lebensnah beschrieben. Besonderes Augenmerk wird auf einen vermeintlichen Augengenzeugen gerichtet: Martin, dessen Kindheit von besonders schweren und furchtbaren Erlebnissen geprägt ist. Er verlor durch einen Unfall schon sehr früh seine Familie. Er hört Stimmen, fühlt sich von zwei imaginären Jungen verfolgt, sieht Dinge, die es nicht gibt und hat Erinnerungen, die er nicht einordnen kann. Hilfe erhofft er sich von einem Hypnotiseur. Mit Hypnose, Medikamenten und Elektroschocks versucht man nachzuvollziehen, was er wirklich gesehen und erlebt hat und was nicht.
Die Spannung knistert förmlich und der Täter ist bis zum Schluss nicht zu erahnen. Der Leser wird durch falsche Spuren immer wieder in die Irre geleitet, so dass während des Lesens teils unerträgliche Spannung herrscht. Durch die kurzen Kapitel möchte man das Buch trotz allem nicht einen Moment aus der Hand legen.

Fazit: Ein spannender, wenn auch brutaler Thriller der überzeugt und durchaus auch kritische Fragen bezüglich der Behandlungsmethoden psychisch Kranker aufwirft. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Wenn eine Katze mit ihrem Mensch die Welt erobert.

Einmal mit der Katze um die halbe Welt
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Ich lese gerne Reiseberichte, fahre gerne Motorrad und liebe Katzen, was lag also näher als dieses Buch zu lesen.
Martin Klauka beschreibt in diesem Buch eine Motorradreise mit seiner Katze Mogli und ...

Ich lese gerne Reiseberichte, fahre gerne Motorrad und liebe Katzen, was lag also näher als dieses Buch zu lesen.
Martin Klauka beschreibt in diesem Buch eine Motorradreise mit seiner Katze Mogli und erlebt dabei das eine oder andere Abenteuer. Die Reise der beiden beginnt in Rosenheim, umfasst ca. 30.000 Kilometer und 14 Länder. Unter anderen besuchen sie Griechenland, Türkei, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan, Indien und Nepal. Ergänzt werden die Berichte immer wieder durch sehr schöne, aussagekräftige Fotos, unter anderen auch von seiner Katze Mogli, die er liebevoll „Prinzessin“ nennt und seinem Motorrad, einer Honda Africa Queen, die er den Namen „Königin“ gibt. Durch seine sympathische und offene Art lernt Martin immer wieder neue Leute kennen, erlebt Gastfreundlichkeit und schließt Freundschaften. Mogli öffnet mit ihrem kätzischem Charme ebenfalls so manches Herz, gerät aber auch in manche gefährliche Situation, wenn sie mal wieder ausgebüxt ist. Insgesamt eine durchweg gelungene Reisebeschreibung. Wer Reiseberichte mag ist mit diesem Buch gut beraten. Sehr gerne würde ich eine Fortsetzung mit diesem sympathischen Duo lesen.

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