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Veröffentlicht am 22.06.2024

Das echte Landleben

Mühlensommer
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Aufgrund einer familiären Notsituation kehrt Maria, gemeinsam mit ihren zwei jugendlichen Töchtern, vorübergehend auf den Hof ihrer Eltern zurück. Zwischen der dementen Oma, die den ganzen Tag vor dem ...

Aufgrund einer familiären Notsituation kehrt Maria, gemeinsam mit ihren zwei jugendlichen Töchtern, vorübergehend auf den Hof ihrer Eltern zurück. Zwischen der dementen Oma, die den ganzen Tag vor dem Haus auf ihrer Bank sitzt und Äpfel schält, einer kranken Muttersau im Stall und vielen anderen Herausforderungen, die das Landleben mit sich bringt, schwelgt Maria in Erinnerungen.
Die Erzählung wechselt zwischen der Gegenwart und Marias Kindheit hin und her. Schon als Zehnjährige mussten sie und ihr älterer Bruder auf dem Hof mit anpacken. Hänseleien in der Schule waren für die Bauernkinder vorprogrammiert.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, man kann der Geschichte leicht folgen, auch wenn manche Szenen, vor allem für Tierliebhaber, nicht leicht zu verkraften sind. Dieser Roman ist autobiographisch geprägt, allerdings habe ich mich irgendwann gefragt, welche der erzählten Ereignisse wirklich so, anders oder womöglich gar nicht in dieser Form stattgefunden haben.
Im Mittelpunkt steht ein familiärer Konflikt, der, wie ich finde, realistisch dargestellt ist. Was passiert mit den Höfen, wenn die alte Generation nicht mehr ist? Auch wenn sich irgendwann Geschichte an Geschichte und Anekdote an Anekdote aneinanderreihen, hatte ich ein schönes Leseerlebnis.
Ist dieses Buch ein Sommerroman? Ja, aber es ist kein typisches Wohlfühlbuch.
Spreche ich eine Leseempfehlung aus? Ebenfalls ja, vorausgesetzt, man ist nicht zu zartbesaitet. Bauernhofidylle geht anders, aber es entspräche auch nicht der Realität.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Spannendes Rätseln

Das Mörderarchiv
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Annie wird als Alleinerbin ihrer Großtante Frances eingesetzt, jedoch unter der Bedingung, den Mord an ihrer Tante aufzuklären. Es klingt etwas skurril, aber so hat die alte Dame es in ihrem Testament ...

Annie wird als Alleinerbin ihrer Großtante Frances eingesetzt, jedoch unter der Bedingung, den Mord an ihrer Tante aufzuklären. Es klingt etwas skurril, aber so hat die alte Dame es in ihrem Testament verfügt. Seit sie als Teenager eine Weissagung erhielt, dass sie ermordet werden würde, hat Frances vorgesorgt und viele mögliche Beweismittel zusammengetragen. Annie bleibt nicht nur wenig Zeit den Mörder zu finden, sie hat bei den Ermittlungen auch noch Konkurrenten und einer von ihnen ist höchstwahrscheinlich für den Tod von Frances verantwortlich.
Obwohl die Vielzahl von Namen und Verwandtschaftsverhältnissen anfangs eine kleine Herausforderung für mich dargestellt hat, habe ich mich Dank der Spannung und der überraschenden Wendungen schnell in die Geschichte vertieft.
Annie entdeckt ein Tagebuch ihrer Tante und so wird der Handlung eine weitere Erzähl- und Zeitebene hinzugefügt, die die Spannung jederzeit aufrecht hält.
Ich habe lange Zeit nicht mehr mit so viel Begeisterung mitgerätselt und hatte einfach großen Spaß bei dieser Lektüre. Kristen Perrin hat aus einer einzigartigen und originellen Idee ein fesselndes und unterhaltsames Cosy Crime-Erlebnis geschaffen. Ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Magische Bücher

Ink Blood Mirror Magic
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eit nunmehr 10 Jahren bleibt Esther nie länger als 12 Monate an einem Ort, doch diesmal lässt sie die Frist verstreichen und wird kurz darauf gejagt. Esther ist der Schlüssel zu einer Sammlung magischer ...

eit nunmehr 10 Jahren bleibt Esther nie länger als 12 Monate an einem Ort, doch diesmal lässt sie die Frist verstreichen und wird kurz darauf gejagt. Esther ist der Schlüssel zu einer Sammlung magischer Bücher, die von ihrer Halbschwester Joanna beschützt wird.

Nicholas lebt in der größten magischen Bibliothek der Welt und schreibt unter der strengen Aufsicht seines Onkels selbst Bücher, die Magie wirken können. Durch eine Entdeckung beginnt er, sein Leben im goldenen Käfig zu hinterfragen.

Anfänglich hatte ich Schwierigkeiten, mich in die Handlung einzufinden, da die Autorin einen sehr detaillierten Schreibstil hat, der an einigen Stellen etwas langatmig wirkte. Dennoch ist dies mein einziger Kritikpunkt. Durch verschiedene Handlungsstränge wird die Spannung kontinuierlich gesteigert, und die Geschichte wird immer fesselnder. Die Magie, die durch das Vorlesen aus Büchern manifestiert wird, ist faszinierend, da sie sowohl Positives als auch Negatives bewirken kann. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, ich habe mit ihnen mitgefiebert und sie auf ihrem Weg zur Lösung verschiedener Rätsel begleitet.

Die Geschichte ist durchweg verworren und geheimnisvoll. Ich habe eine Vielzahl von Theorien entwickelt, was das Leseerlebnis stellenweise an einen Krimi erinnern lässt. Ohne zu viel zu verraten, kann ich sagen, dass mich das Ende vollständig überzeugt hat. Es fügt sich nahtlos in die komplexe Handlung ein und rundet die Geschichte auf zufriedenstellende Weise ab. Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Winterliches Wohlfühlbuch

New Wishes
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Kurz vor Weihnachten wird Rebecca aufgrund einer Beschwerde in ihrem Job beurlaubt, woraufhin sie zu ihren Eltern nach Green Valley flüchtet. Dort lenken sie gleich mehrere Dinge ab, denn ihr Vater liegt ...

Kurz vor Weihnachten wird Rebecca aufgrund einer Beschwerde in ihrem Job beurlaubt, woraufhin sie zu ihren Eltern nach Green Valley flüchtet. Dort lenken sie gleich mehrere Dinge ab, denn ihr Vater liegt nach einem Sturz im Krankenhaus, das Krippenspiel der Gemeinde droht auszufallen und in ihrem ehemaligen Zimmer wurde der Untermieter Leo einquartiert. Leo ist nicht nur der Eishockey-Coach von Rebecass Bruder, ihre erste Begegnung erfolgt zudem unbeabsichtigterweise nur mit einem Handtuch bekleidet.

Dies ist mein erster Ausflug nach Green Valley und obwohl mehrere Personen aus den anderen Bänden der Reihe auftauchen, habe ich problemlos in die Handlung hineingefunden. Rebecca wirkte auf mich manchmal etwas dünnhäutig und gereizt, aber das verzeihe ich ihr angesichts ihrer herausfordernden Situation. Leo hingegen ist ein durch und durch gemütlicher Typ, den ich von Beginn an sympathisch fand. Seine Gelassenheit und Kumpelhaftigkeit machen ihn zu einer Figur, die man einfach mögen muss.

Der Schreibstil von Lilly Lucas ist federleicht und die Slow Burn Romance liest sich super angenehm, wobei "slow" hier wörtlich zu nehmen ist. Vor allem zu Beginn zieht sich die Handlung ein wenig. Wenn Rebecca und Leo sich endlich näher kommen, bleibt jedoch alles in einem angenehmen Rahmen, ohne übermäßiges Drama oder zu viel Spice.

Ein schönes kurzweiliges Buch mit winterlichem und weihnachtlichem Setting, das mir definitiv Lust auf Green Valley und weitere Geschichten gemacht hat.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Zu Hause in zwei Welten

Auf Basidis Dach
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Mona Ameziane ist in zwei Welten zu Hause. In Deutschland, wo sie geboren wurde und in Marokko, dem Geburtsland ihres Vaters. Oder ist sie doch nicht in zwei Welten zu Hause? Was ist Heimat, wenn man mit ...

Mona Ameziane ist in zwei Welten zu Hause. In Deutschland, wo sie geboren wurde und in Marokko, dem Geburtsland ihres Vaters. Oder ist sie doch nicht in zwei Welten zu Hause? Was ist Heimat, wenn man mit zwei Kulturen aufwächst? Gibt es eine Mehrzahl des Begriffes 'Heimat'? Und wenn nein, sollte es eine Mehrzahl geben? Mit diesen und noch viel mehr Fragen beschäftigt sich die junge Autorin in ihrem Debütroman 'Auf Basidis Dach'. Der Titel hat bei mir zunächst einmal ein paar Fragezeichen hinterlassen, die sich aber bereits nach wenigen Seiten des Lesens aufgelöst haben. Basidi, das ist Monas Großvater. Und mit dem Dach ist die Dachterrasse des Hauses der Großeltern gemeint, hiermit verbindet die Autorin viele Erinnerungen.
Auf der Suche nach ihrer Herkunft und ihrer Identität begibt Mona sich gemeinsam mit ihrem Vater auf eine weitere Reise nach Marokko. Ihr Vater, der als Student in Frankreich eine deutsche Frau kennen und lieben gelernt hat und für diese Liebe nach Deutschland gegangen ist um eine Familie zu gründen.
Mona nimmt uns mit auf eine Reise durch ein exotisches Land, das auch sie selbst immer wieder neu zu entdecken scheint. Sie berichtet von vielen Kindheits-und Jugenderinnerungen, von schönen und auch traurigen Ereignissen. Das alles erzählt sie wunderschön und geradezu bildlich. An dieser Stelle möchte ich absichtlich nicht das Wort 'schreibt' verwenden, denn es ist als würde man einer Erzählung lauschen.
Mona berichtet von ihren Erfahrungen der zwei verschiedenen Kulturen. Beiden Lebensweisen und Bräuchen kann sie etwas abgewinnen, doch sie setzt sich ebenso kritisch mit ebenjenen außeinander. Sie schreibt, dass sie sich selbst manchmal als "identative Hochstaplerin" fühle. Sie kennt Marokko auf ihre eigene Weise, aber eben nicht so wie Einheimische. Sie möchte mit ihren Geschichten ihre Eindrücke wieder geben, und das gelingt meiner Meinung nach sehr gut. Die vielen humorvollen Anekdoten haben mir beim Lesen immer ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. So zum Beispiel, wenn Mona mit ihrem Vater auf der Suche nach einer neuen Teekanne verzweifelt versucht sich nicht als Deutsche oder Ausländerin zu erkennen zu geben, denn das hat großen Einfluss auf die Gestaltung des Preises.

Fazit: Ein tolles Debüt der Autorin und um es mit ihren Worten zu sagen "[...] Geschichten können manchmal ganz schön viel bewirken." (Seite 164)

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