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Veröffentlicht am 24.04.2017

Naturverbundene Gedichte für den guten Zweck

Wilde Poesien
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„Wilde Poesien“ von Susann Kraft (4,99€, erschienen am 19.08.15 bei Books on Demand)

„Wilde Poesien“ ist ein Gedichtsband mit vielen kleinen Gedichten rund um das Thema Natur. Dabei spielt die Autorin ...

„Wilde Poesien“ von Susann Kraft (4,99€, erschienen am 19.08.15 bei Books on Demand)

„Wilde Poesien“ ist ein Gedichtsband mit vielen kleinen Gedichten rund um das Thema Natur. Dabei spielt die Autorin wunderbar mit Redewendungen und schaffte es, mir wunderschöne Bilder in den Kopf zu zaubern.
Ich habe es als eBook gelesen. Es ist liebevoll gestaltet mit den Blütenzeichnungen. Leider kann mein Reader alles nur in schwarz-weiß anzeigen, aber auch so waren die Zeichnungen wunderschön.
Das Cover zeigt bunte, große Blüten und macht richtig Lust auf die Gedichte. Ich musste direkt anfangen zu schmöckern. Manchmal sind kleine Zeichnungen bei den Gedichten. Sie sind klein, schlicht und keineswegs von den Gedichten ablenkend. Sie unterstützen viel mehr das Kopfkino. Die Gedichte gehen wirklich unter die Haut. Und die tollen Naturbilder, die sich mir gedanklich malen, lassen einem ganz warm ums Herz werden.
Das Format ist so gewählt, dass man ein Gedicht pro Seite hat. Die Gedichte sind nicht zu kurz und nicht zu lang, so dass man sie wunderbar zu seinem Lieblingstee in dieser kalten Jahreszeit genießen kann. Ein schönes Gedicht wärmt zusätzlich von innen.
Im Nachhinein kann ich gar nicht sagen, welches mein Lieblingsgedicht war. Es gab immer mal wieder eins, das ich direkt mehrfach lesen musste und das mir sehr nahe gegangen ist. Da wird für jeden was dabei gewesen sein.
Besonders lobenswert finde ich auch, dass der Erlös durch den Buch- und eBook-Verkauf an das wohltätiges Projekt „SternenBlick“ geht, das bedürftige Kinder unterstützt.


Zusammenfassend gesagt:
Eine wundervolle Sammlung an Gedichten, die das Herz wärmen. Von mir gibt’s auf jeden Fall eine Leseempfehlung!


Veröffentlicht am 24.04.2017

Die Chemie zwischen den beiden ist spürbar

Bad Romeo - Wohin du auch gehst
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„Wohin du auch gehst – Bad Romeo & Broken Juliet“ von Leisa Rayven (14,99€, erschienen am 23.07.15 im FISCHER Taschenbuch Verlag)

Zwischen Ethan Holt und Cassandra Taylor, genannt Cassie, stimmt die Chemie. ...

„Wohin du auch gehst – Bad Romeo & Broken Juliet“ von Leisa Rayven (14,99€, erschienen am 23.07.15 im FISCHER Taschenbuch Verlag)

Zwischen Ethan Holt und Cassandra Taylor, genannt Cassie, stimmt die Chemie. Zumindest wenn sie auf der Bühne stehen, doch das echte Leben ist kein Bühnenkuss. Auf der Schauspielschule Grove beginnen beide ihre Ausbildung und werden dort als Romeo und Julia gecastet, doch privat kommt es zu Problemen. Auch später führt das Schicksal sie immer wieder als DAS Bühnen-Traumpaar zusammen. Gibt es noch eine Chance für die beiden?

Das Cover ist goldglänzend und zeigt ein rotes, innen glühendes Herz, das am Rand in kleine Einzelteile zerbricht. Es passt wunderbar zum Inhalt, denn die Anziehungskraft und Liebe zwischen Ethan und Cassie sind auch für den Leser fühlbar, obwohl beide Herzen verletzt sind.
Die Geschichte ist in der Gegenwartsform erzählt, mit der ich mich oft anfangs etwas schwer tue, aber man gewöhnt sich gut daran. Die Begegnungen zwischen Ethan und Cassie werden unregelmäßig abwechselnd aus dem Jahr 2013 (Gegenwart im Buch) und dem Jahr 200, wo sie sich auf der Schauspielschule kennenlernen, erzählt. Ab und zu kann der Leser auch Tagebuch-Einträge von Cassie lesen. Trotz der zeitlichen Sprünge liest sich das Buch sehr flüssig, vor allem auch wegen dem sehr angenehmen Schreibstil der Autorin. Obwohl Cassie in der Gegenwart raucht und irgendwie ein Alkoholproblem hat, war sie mir sympathisch, denn ihre Gefühlswelt wird nachvollziehbar beschrieben und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Diesen gebrochenen Gefühlszustand und dennoch diese Stärke des Charakters hat die Autorin toll beschrieben. Obwohl man viel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springt, wirken die Charaktere in ihrer Zeit schlüssig und sympathisch.
Diese besondere Chemie zwischen den beiden ist wirklich gut und glaubhaft beschrieben, ohne dabei kitschig oder unrealistisch zu werden. Besonders gut gefallen mir die Szenenausschnitte, wenn die beiden auf der Bühne in ihre Rollen schlüpfen und mit dieser Chemie spielen.
Das einzige was mich im Laufe des Buches gestört hat, sind die ständigen Gespräche über Sex. Als gäbe es für alle kein anderes Gesprächsthema. Zusätzlich wurde das Thema auch noch in Cassies Gedanken und ihrem Tagebuch groß und breit ausgebreitet. Da hätte ich mir gerne etwas weniger und noch andere Themen gewünscht.
Das Ende ist offen, aber es gibt eine Leseprobe vom zweiten Teil, der am 22.Oktober 2015 erscheinen soll. Das macht natürlich neugierig auf den zweiten Teil. Das Buch ist ja mit seinen fast 500 Seiten sehr dick, enthält ja allerdings auch noch die Vorgeschichte der beiden, die einen großen Teil des Buches einnimmt. Ich frage mich, wie viel noch im zweiten Band passieren soll, damit es ähnlich dick wird. Die Geschichte scheint für mich am Ende dieses Buches irgendwie fast zum Stillstand gekommen zu sein: Ethan bittet um eine weitere Chance und Cassie will sie ihm um ihre geistige Stabilität wegen nicht geben. Das ist allerdings auch die Situation am Anfang. Obwohl viel passiert, ist die emotionale Entwicklung der Charaktere in der Gegenwart kein bisschen weitergekommen. Ich habe allerdings die Hoffnung, dass sich das vielleicht in dem zweiten Teil ändern kann.


Zusammenfassend gesagt:
Wunderbare Liebesgeschichte mit dieser besonderen Chemie zwischen den beiden Hauptcharakteren, schwankt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was aber den Lesefluss nicht sehr unterbricht und macht Lust auf Teil zwei! Von mir gibt’s eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Sehr berührend

Mein Herz und andere schwarze Löcher
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„Mein Herz und andere schwarze Löcher“ von Jasmine Warga (16,99€, erschienen am 23.04.15 im Verlag FISCHER Sauerländer)

Aysel möchte sterben. In einem Forum für Selbstmord-Partner lernt sie FrozenRobot, ...

„Mein Herz und andere schwarze Löcher“ von Jasmine Warga (16,99€, erschienen am 23.04.15 im Verlag FISCHER Sauerländer)

Aysel möchte sterben. In einem Forum für Selbstmord-Partner lernt sie FrozenRobot, Roman, kennen. Sie verabreden sich, um ihren Selbstmord zu planen. Doch je mehr sie zusammen unternehmen, desto mehr wird sich Aysel dem Leben bewusst.

Das Cover ist mit seiner großen Schrift und den bunten Farbtupfern definitiv ein Hingucker, auch wenn es meiner Meinung nach, nicht zum Inhalt und Titel passt. Viel zu farbenfroh für die gedrückte Stimmung und das Thema.
Die Geschichte ist aus Aysels Sicht erzählt. Ihr Vater sitzt nach einem Mord im Gefängnis und sie macht sich sehr viele Gedanken darum, ob sie auch das Mörder-Gen in sich trägt. Gleichzeitig erfährt sie von ihren Mitschülern, den Menschen aus ihrem Dorf, die alle über die Sache Bescheid wissen viel vorsichtige Ablehnung und sie fühlt sich wie ein Außenseiter in der Familie ihrer Mutter, mit ihrem Stiefvater und ihren beiden Halbgeschwistern, zu denen sie nach der Verhaftung gezogen ist.
Der Schreibstil lässt einen sofort mit Aysel fühlen. Ich hatte stellenweise einen dicken Kloß im Hals oder Tränen in den Augen.
Auch Roman hat es nicht leicht. Er gibt sich die Schuld am Tod seiner Schwester. Die Situtation für die beiden erscheint hart und aussichtslos. Der Selbstmord als einzige Alternative. Doch nach und nach merkt der Leser, dass es doch einige Dinge gibt, die für die beiden positiv laufen, aber die die „schwarze Qualle“ (wie es Aysel nennt) immer erstickt. Diese ganzen Vergleiche lassen den Leser besser an den Gefühlen von Aysel teil haben, weil man so ihre Depression etwas nachfühlen konnte.
Die Autorin hat einen unheimlich ehrlichen Schreibstil. Nichts wird irgendwie literarisch beschönigt. Das passt wunderbar in die Geschichte und hat mich ziemlich gefangen genommen.
Das Ende ist gut gewählt, obwohl es teilweise offen ist. Definitiv ein Buch, dass man nicht so leicht aus der Hand legen kann und das noch nachwirkt. Die Autorin hat es geschafft, die Stimmung im Buch aufrecht zu erhalten, so dass der Leser nur nach und nach merkt, dass es irgendwie heller geworden ist. Trotzdem ist es eher ein Buch, dass man einmal liest und nicht wieder und wieder. Deshalb kann ich nur vier von fünf Sternen geben.

Zusammenfassend gesagt:
Eine unheimlich berührende Geschichte über eine sehr dunkle Zeit, in der man trotzdem noch Licht finden kann. Von mir gibt´s auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte

Zwei fürs Leben
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„Zwei fürs Leben“ von Julia Hanel (8,99€, erschienen am 08.06.15 im Ullstein Taschenbuch Verlag)

Als Anni nach einem Unfall aus dem Koma erwacht, hört sie die Stimme von Ben, der noch im Koma liegt. Obwohl ...

„Zwei fürs Leben“ von Julia Hanel (8,99€, erschienen am 08.06.15 im Ullstein Taschenbuch Verlag)

Als Anni nach einem Unfall aus dem Koma erwacht, hört sie die Stimme von Ben, der noch im Koma liegt. Obwohl die beiden sich nur für wenige Minuten täglich unterhalten, entwickelt sich zwischen den beiden etwas, obwohl beide in einer Beziehung sind.

Das Cover zeigt zwei weiße Scherenschnitte, die einander ansehen, vor einer nächtlichen Skyline. Es passt gut zum Inhalt, denn Anni und Ben lernen sich kennen, ohne dass Äußerlichkeiten eine Rolle spielen. Die Geschichte ist daher anders als gewöhnliche Liebesgeschichten und konnte mich vor allem durch die tollen Gedanken-Dialoge der beiden fesseln. Sie sind mit einer Leichtigkeit und Humor erzählt, die mit dem Textausschnitt auf dem Buchdeckel auf jeden Fall mithalten können.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und man kam wirklich gut in die Geschichte rein. Die Charaktere Anni und Ben sind toll ausgearbeitet und waren mir auf Anhieb sympathisch. Am Anfang wird vor allem aus Annis Sicht erzählt, dann aus Bens und danach abwechselnd. Das hält die Spannung aufrecht, denn die paar Minuten täglich, die die beiden zur Verfügung haben, reichen nicht aus, um einen Einblick in das Leben des anderen zu bekommen.
Besonders gefesselt hat mich die Szene, wo sich die beiden am Bahnhof in Hamburg auf Gleis 1 treffen wollen. Wirklich toll beschrieben und nachher elegant und einfallsreich gelöst!
Ich war richtig enttäuscht, als ich den Epilog erreicht hatte. Das Buch lässt sich mit seinen 293 Seiten so flüssig lesen und hat auch keine Durststrecken, so dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe. Das Ende ist gut gewählt, auch wenn ich mir noch ein paar weitere Informationen über die Zukunft gewünscht hätte.

Zusammenfassend gesagt:
Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte mit tollen Gesprächen und der richtigen Portion an Humor und Spannung, die am Ende noch eine ziemliche Überraschung bereit hält.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Liebesgeschichte und die Probleme der Welt

Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb
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„Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb“ von Tanya Stewner (14,99€, erschienen am 12.02.15 im Verlag Fischer KJB)

Zum Nachdenken zieht sich Juli immer auf eine Lichtung zurück. Dort trifft sie auf einen ...

„Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb“ von Tanya Stewner (14,99€, erschienen am 12.02.15 im Verlag Fischer KJB)

Zum Nachdenken zieht sich Juli immer auf eine Lichtung zurück. Dort trifft sie auf einen geheimnisvollen Jungen triff. Darauf passieren seltsame Dinge immer dann, wenn sie ihrer besten Freundin Whoppi von ihm erzählen möchte. Es beginnt eine Geschichte über Liebe, die so nicht sein darf und die Macht der Natur.

Als ich das Cover gesehen hab, dachte ich an eine typische Mädchen-Liebesgeschichte, doch der Schein trügt und ich wurde schnell eines Besseren belehrt. Das Cover zeigt ein Pärchen im Wald (vielleicht Julis Lichtung?), das man allerdings erst auf den zweiten Blick sieht. Zuerst springen einem die pinken Verschnörkelungen auf, die den Titel schön umrahmen. Auf dem Bild im Internet sah es für mich erst nach fallenden rosa Blütenblättern aus.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht. Die Autorin schreib durchgehen aus Julis Sicht in der Ich-Perspektive. Dennoch dauerte es etwas bis ich mit Juli warm geworden bin. Besonders ihre Freundschaft mit Whoppi hat mich am Anfang sehr verwirrt. Als sie zu ihr nach Hause sind und Whoppi unbedingt den ganzen Nachmittag ferngesehen hatte, während Juli nur danebenlag und nachgedacht hat. Sehr seltsam. Oder wo die beiden extra in einem Imbiss essen waren, weil er einen Fernseher hatte. Das kam mir ziemlich seltsam vor.
Insgesamt macht Juli im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch. Von der streberhaften Tochter reicher Eltern, die alles Unklare sofort zerdenkt, sich unliebsame Dinge mit dem imaginären Golfschläger aus dem Kopf schlägt und Gefühle unter den Teppich kehrt zu einer reifen 17-jährigen, die aufrecht und selbstbewusst durchs Leben geht und den Wunsch hat, die Welt besser zu machen. Das hat die Autorin wirklich toll beschrieben.
Anjano kam mir zu Beginn seltsam vor. Ich dachte zuerst, dass er aus der Vergangenheit kommt, was natürlich Quatsch war. Julis Hypothesen waren auch glaubhaft. Obwohl ich es einen Tick eher geahnt habe als Juli, war es dennoch nicht vom Anfang an zu erraten.
Auf der Rückseite unter dem Klappentext steht: „Achtung, er [der Roman] könnte auch dich verändern!“ Als ich das das erste Mal gelesen habe, hab ich gedacht, dass das total übertrieben ist, aber lasst euch davon nicht täuschen. Der Roman hat meine Sicht auf die Natur geändert und spricht die Probleme unserer Zeit endlich mal aus: Rücksichtslosigkeit gegenüber der Umwelt, die wir fast zu Grunde richten, die Schere zwischen Arm und Reich. Sie wirft allerdings auch einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft, dass wir das vielleicht wieder hinbekommen, wenn wir den Mut finden umzudenken.
Obwohl das jetzt ziemlich trocken klingt und man in einem Liebesroman nicht unbedingt Lust hat, sich mit den Problemen der Welt zu beschäftigen, kann ich Entwarnung geben: Das tut der Liebesgeschichte zwischen Juli und Anjano keinen Abbruch, sondern gibt ihnen etwas ganz besonders.
Die Geschichte traf mich nicht direkt mitten ins Herz, aber sie hat mich gereicht, deshalb kann ich keine fünf Sterne geben. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag. Vielleicht, weil ich nur so durch das Buch gerast bin, das mit seinen 315 Seiten relativ dünn ist. Oder es lag daran, dass ich noch so lange über die Freundschaft zu Whoppi nachgedacht habe.

Zusammenfassend gesagt:
Ein Liebesgesichte gegen die Natur, die einem einen anderen Blickwinkel auf die Welt schenkt und Hoffnung auf eine Veränderung macht.