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Veröffentlicht am 04.10.2021

Das Archiv des Teufels – spannend, schockierend, unglaublich gut

Das Archiv des Teufels
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Das Archiv des Teufels, von Martin Conrath

Cover:
Die düstere und beängstigende Stimmung passt super zum Inhalt.

Inhalt:
1952, in Deutschland, der Krieg ist vorbei, doch die „Mächtigen“ beäugen sich ...

Das Archiv des Teufels, von Martin Conrath

Cover:
Die düstere und beängstigende Stimmung passt super zum Inhalt.

Inhalt:
1952, in Deutschland, der Krieg ist vorbei, doch die „Mächtigen“ beäugen sich argwöhnisch. Jeder verfolgt eigene Ziele. Das Spionagenetz wird ausgebaut, jeder bespitzelt jeden.
In dieser Atmosphäre des Kalten Kriegs bekommt Robert Bennet, ein Amerikaner, den Auftrag, einen gewissen Heiderer zu „cleanen“, da ihn Adenauer als Minister will.
Doch genau dieser Heiderer soll verantwortlich für schwere Kriegsverbrechen (Massaker) und den Tod von Roberts Bruder.
Robert steht vor einem Gewissenskonflikt.

Doch auch der Osten, hier ist es die Agentin Anna Münzinger, will den Naziverbrecher Heiderer zur Strecke bringen.
Klar, dass sich beide Seiten ins Gehege kommen, für beide, Anna wie auch Robert wird es lebensgefährlich.

Meine Meinung:
Ein total spannendes (von der ersten bis zur letzten Seite) und atmosphärisches Buch, das mich tief bewegt hat.

Die Grauen des Krieges, auf allen Seiten, werden deutlich.
Die absurde Zeit des Kalten Kriegs wird mir als Leser vor Augen geführt. Jeder bewacht jeden akribisch, und jeder weiß von jedem anscheinend alles. Und doch ist abwechselnd immer wieder eine Seite eine Nase lang voraus, auch weil nie (auch innerhalb) mit offenen Karten gespielt wird. Ein Schurke wird gegen den anderen ausgetauscht.
Jeder hat seine Meinung, eine andere Sicht auf die Dinge. Und natürlich meint jeder, seine Sicht ist die richtige.
Und ja, es ist auch für mich als Leser oft schwer, mich eindeutig auf eine Seite zu stellen. Besonders dann, wenn es darum geht vorauszusagen, was wohl besser für die Zukunft ist,.

Die große Frage bleibt: ist es möglich, durch Mord und Totschlag, durch Intrigen und Lügen, zu einem gerechten und freien Frieden zu finden?
Denn genau das wurde damals praktiziert, die großen Verbrecher wurden „reingewaschen“ und auf neue Posten gestellt, denn es hieß: Ihr Wissen sei unverzichtbar…

Ich habe einiges gelernt. Ich wusste zwar, dass die Naziseilschaften auch nach dem Krieg leider super funktioniert haben und somit viele Kriegsverbrecher davon gekommen sind, ich wusste aber nicht, dass die Amerikaner hier so bewusst agiert haben.

Dieses Buch hat mich aufgewühlt, hat mir wieder vor Augen geführt wie fragil der Frieden bei uns ist und dass wir jeden Tag dankbar sein müssen.

Autor:
Martin Conrath 1959 in Neunkirchen an der Saar geboren.
Schriftsteller, Musiker, Schauspieler, Journalist und Personalentwickler. Seit 2006 lebt und schreibt er in Düsseldorf. Mitglied bei "Quo Vadis".

Mein Fazit:
Dieses Buch hat mich absolut in seinen Bann gezogen.
Die Gräuel des Krieges (auf allen Seiten) wurden deutlich, auch wie schwer es ist auf diesen Trümmern einen echten und gerechten Frieden zu schaffen.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.


Veröffentlicht am 27.09.2021

Die Schwestern vom Ku`damm Ein neuer Morgen - grandioser Abschluss der Familiengeschichte

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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Die Schwestern vom Ku`damm Ein neuer Morgen
Von Brigitte Riebe

Cover:
Das Cover passt hervorragend zu den Vorgängerbüchern, mit hohem Erkennungswert, das genau die Zeit des Inhalts spiegelt.

Inhalt:
Berlin ...

Die Schwestern vom Ku`damm Ein neuer Morgen
Von Brigitte Riebe

Cover:
Das Cover passt hervorragend zu den Vorgängerbüchern, mit hohem Erkennungswert, das genau die Zeit des Inhalts spiegelt.

Inhalt:
Berlin 1966- 1971.
Eine Zeit des Umbruchs, in der Mode, der Musik, der Gesellschaft und der Politik.
Miriam Feldmann (eine der Töchter der Thalheim-Dynastie) steht im Mittelpunkt.
Beruflich wie auch in ihrem Privatleben geht es wie in einer Achterbahn auf und ab.
Vor allem die zufällige Begegnung mit einem Mann den sie im Krieg kennen gelernt hat, führt sie in ein Dilemma und lässt viele Erinnerungen an dunkelste Stunden wieder in ihr wach werden.

Meine Meinung:
Ein wunderbares Buch das mit seinen zwei Erzählebenen (1966-1971 und 12933 – 1944) und tief in Miris Leben Einblick gewährt.

Es ist einfach grandios erzählt. In der Vergangenheit bangen wir mit Miri um ihr Leben und es gib t so viele Stellen an denen ich den Atem anhalte und mir kaum vorstellen mag wie es damals gewesen ist. Und doch ist es immer wieder ein klein bisschen versöhnlich, wenn man dann liest, es gab sie auch, die kleinen großen Helden die im verborgenen Gutes getan haben.

In den 60er Jahren ist es einfach brillant wie die Autorin, all die vielen Aspekte eingewoben hat, die diese Zeit einfach einzigartig und so prägend gemacht haben ( vor allem wenn man in der Zeit selber Teenager war).
Sei es die Musik, die Mode, gesellschaftliche oder politische Ereignisse.
So viele Aha-Momente - einfach wunderschön, dadurch erlebe ich das Geschriebene direkt noch einmal mit.

Eine ausführliche Zeittafel am Ende vervollständigt das gelesenen.

Autorin:
Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin. Sie hat viele erfolgreiche historische Romane geschrieben, in denen sie die Geschichte der vergangenen Zeiten wieder lebendig werden lässt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

Mein Fazit:
Einfach ein grandioser Abschluss für diese tolle Reihe.
Von mir eine klare Kauf-und Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.09.2021

Flug mit dem Wind – wieder ein Volltreffer

Flug mit dem Wind
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Flug mit dem Wind, von Simone Dorra und Ingrid Zellner

Cover:
Ein wunderschönes Cover das perfekt zu der Reihe passt.

Inhalt:
Im Waisenhaus Dar-as-Salam in Kaschmir werden die ersten Kinder flügge und ...

Flug mit dem Wind, von Simone Dorra und Ingrid Zellner

Cover:
Ein wunderschönes Cover das perfekt zu der Reihe passt.

Inhalt:
Im Waisenhaus Dar-as-Salam in Kaschmir werden die ersten Kinder flügge und gehen ihre eigenen Wege.
Und der Leiter, Ex-Agent Vikram und seine Frau Sameera müssen sich weiterhin hinterlistigen Feinden stellen, die anscheinend einfach keine Ruhe geben und sie aus Kaschmir vertreiben bzw. ganz vernichten wollen.
Zum Glück haben sie Freunde an ihrer Seite, allen voran ihren bersten Freund Raja.

Es spielt von der Gegenwart bis in die Zukunft ca. 2025.

Meine Meinung:
Dies ist nun der 6. Band aus der Reihe der Kashmir-Saga und ich bin genauso begeistert wie von allen vorherigen.
Dem Autoren-Duo ist es wieder wunderbar gelungen mich auf eine hochdramatische und hoch emotionale Reise nach Kaschmir mitzunehmen.
Es wird überaus spannend, aber es gibt auch ruhige und zu Herzen gehende Liebesbekundungen.
Dieses wunderschöne Land wird enthusiastisch beschrieben (zum Träumen schöne Naturbeschreibungen), und die Menschen mit all ihren Problemen und auch die politische und gesellschaftliche Situation werden sehr einfühlsam und feinfühlig beschrieben.

Für alle, die die vorherigen Bände kennen ist es wie eine Reise und ein Wiedersehen mit lieben Bekannten. Und vor allem die Entwicklung der Kinder ist herrlich mitzuerleben. Aber ich denke auch für alle anderen ist es ein lesenswertes Buch, dessen Inhalt gut zu verstehen ist.

In diesem Band wird auch wieder sehr deutlich, dass echte tiefe Freundschaft ein unglaubliches Geschenk ist, das man nicht hoch genug einschätzen kann.

Jetzt heißt es für mich voller Spannung auf den letzten Band zu warten, der im Frühjahr 2022 erscheint.

Autorinnen:
Simone Dorra ist in Wuppertal geboren, gelernte Buchhändlerin, hat auch schon Radio gemacht, hat geheiratet und hat drei Kinder.

Ingrid Zellner, geboren 1962 in Dachau. Studium der Theaterwissenschaft, der Neueren deutschen Literatur und der Geschichte in München. Freiberufliche Tätigkeit u.a. als Übersetzerin (Schwedisch) sowie als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, mit einem wunderbaren Handlungsort, das zeigt was Freundschaft bedeutet, und dass jeder einzelne Gutes bewirken kann.
Es hat mir wunderbare Lesestunden geschenkt, deshalb von mir volle hoch verdiente 5 Sterne.


Veröffentlicht am 17.09.2021

Was nicht glücklich macht, kann weg

Was nicht glücklich macht, kann weg
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Was nicht glücklich macht, kann weg
von Carla Berling

Cover:
Farbenfroh und witzig, hat aber überhaupt keinen Bezug zum Inhalt.

Inhalt:
Bille und ihr Mann Thilo sind aus dem Erwerbsleben ausgeschieden ...

Was nicht glücklich macht, kann weg
von Carla Berling

Cover:
Farbenfroh und witzig, hat aber überhaupt keinen Bezug zum Inhalt.

Inhalt:
Bille und ihr Mann Thilo sind aus dem Erwerbsleben ausgeschieden und lassen es sich zu Hause gut gehen.
Als ihr Sohn Jonas zu dem schon seit Jahren eine unerklärliche Funkstille besteht, sie endlich bittet zu ihm nach Köln zu kommen und für einige Monate auf den 6jährigen Enkel August (den sie ja fast überhaupt nicht kennen) aufzupassen, packen Bille und Thilo mit Freuden ihre Koffer.
Was dann alles passiert hätte sich bille nie träumen lassen.

Meine Meinung:
Ein tolles Buch.
Voller Witz, Situationskomik, Wortspielereien und ganz viel Humor.
Aber auch die ernsten Themen wie: der Respekt vor dem „anderes sein“, oder jeden so zu akzeptieren wie er ist, sind sehr gekonnt eingeflochten.
Liebe, Familie und vor allem Freundschaft spielen eine wichtige Rolle.
Genauso wird sehr deutlich gemacht, wie ein Missverständnis und falsch verstandene Rücksichtnahme ein ganzes Leben beeinflussen und vergiften kann.

Bille macht eine große Veränderung durch. Und es ist einfach köstlich den Weg dazu mit zu erleben.
Der Schreibstil ist super flüssig und sehr angenehm zu lesen. Am Ende gibt es dann noch einen tollen Knalleffekt mit einer unerwarteten Wendung.

Sehr gut gefällt mir auch, dass viele Protagonisten hier schon über 540 sind, aber voll im Leben stehen, verrückt genug sind und ganz viel Spaß am Leben haben.

Autorin:
Carla Berling, unverbesserliche Ostwestfälin mit rheinländischem Temperament, lebt in Köln, ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch das ich sehr gerne gelesen habe und das mir gute Laune macht.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.09.2021

Mein erstes großes Wörterbuch – spitze

ministeps: Mein erstes großes Wörterbuch
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Mein erstes großes Wörterbuch

Cover:
Tolle Bilder, kunterbunt, gefällt den Kleinen auf jeden Fall.

Inhalt und meine Meinung:
Das Format mit 23 x 23 und seinen abgerundeten Ecken, und die stabile Pappe, ...

Mein erstes großes Wörterbuch

Cover:
Tolle Bilder, kunterbunt, gefällt den Kleinen auf jeden Fall.

Inhalt und meine Meinung:
Das Format mit 23 x 23 und seinen abgerundeten Ecken, und die stabile Pappe, gefallen mir außerordentlich gut.
Auf 36 Seiten sind in verschiedenen Themenbereichen, viele schöne Abbildungen, die kleine Kinder kennen, zu sehen.

Es geht u.a. ums Anziehen, Essen, die Jahreszeiten, die Kita, Farben, Geräusche, Spielsachen, Essen, Fahrzeuge und um Tiere.

Auf einigen Seiten gibt es kleine Begleittexte zu den abgebildeten Dingen.

Mein Fazit:
Meine Enkelin, die gerade mit dem Sprechen beginnt ist begeistert bei der Sache, wenn wir das Buch aufschlagen und sie oder ich auf die unterschiedlichsten Dinge zeigen um sie dann zu benennen.
Auch als „Suchspiel“ macht es ihr unglaublich viel Spaß.

Ein Buch das uns bestimmt noch eine Weile begleiten wird.