Aufwühlendes und bedrückendes Sozialdrama
In seinem autobiographischen Debütroman erzählt Douglas Stuart die Geschichte von Shuggie Bain, der in den achtziger Jahren zur Zeit der Thatcher-Ära in Glasgow aufwächst. Bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit ...
In seinem autobiographischen Debütroman erzählt Douglas Stuart die Geschichte von Shuggie Bain, der in den achtziger Jahren zur Zeit der Thatcher-Ära in Glasgow aufwächst. Bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit leben viele Familien in bitterer Armut. Shuggie lebt mit seiner wunderschönen Mutter Agnes und seinem Vater Shug sowie seinen älteren Halbgeschwistern Catherine und Leek bei den Großeltern. Die Mutter ist seit längerem alkoholkrank, der Vater brutal, unberechenbar und untreu. Nach dem Umzug in ein Armenviertel am Stadtrand von Glasgow verlässt Shug seine Familie, um mit einer anderen Frau zusammenzuleben. Agnes, die nun die alleinige Verantwortung für ihre Kinder trägt, verfällt immer mehr dem Alkohol. Sie setzt die Sozialhilfe in Alkohol um, während ihre Kinder kaum etwas zu essen haben.
Catherine entflieht dem häuslichen Elend durch frühe Heirat und zieht nach Südafrika. Leek zieht nach einem Streit mit der Mutter aus, und der minderjährige Shuggie kümmert sich fortan, so gut es geht, aufopferungsvoll und mit viel Hingabe um seine Mutter. Er liebt sie vorbehaltlos und versucht, alles für sie zu tun und sie zu retten.
Shuggie ist anders als die Kinder seiner Umgebung, sein Gang ist feminin, er interessiert sich nicht für Fußball - Gründe für seine Mitschüler, ihn zu demütigen und zu misshandeln.
Das Buch ist in sehr schöner, kraftvoller Sprache geschrieben, es ist fesselnd und hat mich zutiefst berührt und aufgewühlt. Douglas Stuart ist 2020 für seinen großartigen Roman mit dem renommierten Booker-Preis ausgezeichnet worden.
Absolute Leseempfehlung von mir und 5 Sterne!