Tänzerin, Sängerin, Bürgerrechtlerin, Widerstandskämpferin - all das war Josephine Baker
„Ich habe die Paläste von Königen und Königinnen und die Häuser von Präsidenten betreten. Aber ich konnte in Amerika nicht in ein Hotel gehen und eine Tasse Kaffee trinken, und das machte mich wütend.“
Josephine ...
„Ich habe die Paläste von Königen und Königinnen und die Häuser von Präsidenten betreten. Aber ich konnte in Amerika nicht in ein Hotel gehen und eine Tasse Kaffee trinken, und das machte mich wütend.“
Josephine Baker wurde 1906 in St. Louis, Missouri geboren. Ihre ersten Erfolge als Tänzerin feierte sie in New York, wo sie von einer Französin entdeckt wurde, die sie nach Paris eingeladen hat. Im Europa der 1920er Jahren schlug Josie wie eine Bombe ein, auf ihrer Tournee wurde sie in Berlin, Wien, Budapest gefeiert und verehrt. Nur in ihrer Heimat wurde sie aufgrund ihrer Hautfarbe abgelehnt, kein Hotel war bereit, ihr ein Zimmer zu vermieten.
Beim Ausbruch des Krieges zog sie aufs Land auf das Château des Milandes in der Dordorgne, das von nun zu ihrem Lebensmittelpunkt wurde. Während des Krieges arbeitete sie für die Résistance, als Bürgerrechtlerin kämpfte sie ihr Leben lang gegen den Rassismus.
Sie liebte Tiere, auf ihrem Anwesen errichtete sie neben einem Hotel und mehreren Restaurants auch einen Zoo. Im Laufe ihres Lebens hat sie zwölf Kinder verschiedener Abstammung adoptiert. Die stetig wachsende Kinderschar hat ihren Mann irgendwann überfordert, er verließ Josephine. An ihrer Seite war jedoch immer ihre Mutter, ihre Schwester und ihr Bruder, die sie aus den USA nach Frankreich geholt hat. Sie liebte Paris und drückte ihre Liebe in dem Lied „J’ai deux amours“ aus – „J’ai deux amour, mon pays et Paris …“
Die Einnahmen aus ihre Auftritten und Tourneen reichten nicht aus, um die Unterhaltung ihres Anwesens zu finanzieren.
Bevor ich die Romanbiographie gelesen habe, kannte ich Josephine Baker nur als das Mädchen mit dem Bananenröckchen, jetzt erst weiß ich, was für eine großartige Frau sie war: Tänzerin, Sängerin, Widerstandskämpferin und Bürgerrechtlerin.
Ich bedanke mich herzlich bei Juliane Weinberg für diesen wunderbaren Roman über die vermutlich berühmteste Afroamerikanerin des 20. Jahrhunderts.