Unglaublich berührend
Irgendwie dazwischen oder: Das mit PercyDie Geschichte um Manu und Percy hat mich echt umgehauen.
Zuerst hat mich das Cover und der Klappentext angezogen und ich hab eine nette Liebesgeschichte mit ein paar Hindernissen erwartet, aber diese ...
Die Geschichte um Manu und Percy hat mich echt umgehauen.
Zuerst hat mich das Cover und der Klappentext angezogen und ich hab eine nette Liebesgeschichte mit ein paar Hindernissen erwartet, aber diese hier ist ganz anders.
„Irgendwie dazwischen oder: Das mit Percy“ ist so tiefgreifend, unglaublich emotional und erfrischend leise.
Es ist eine Geschichte über Wut, Verzweiflung, Resignation, aber auch über Freundschaft, Hoffnung, Glück und letztendlich Liebe.
Wichtige Themen wie Mobbing, Legasthenie, häusliche Gewalt, Geschlechteridentität und psychische Krankheiten werden gut in die Geschichte eingebaut und bekommen somit einen Platz um gehört zu werden.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und hat eine gewisse Leichtigkeit. Sabine Nagel versteht es, den Leser in die Gedankenwelt der Protagonisten mitzunehmen und ihn fühlen zu lassen, was sie fühlen.
Sowohl Manu, als auch Percy sind sehr starke Charaktere, die beide schon einiges durchgemacht haben und es ist unglaublich berührend ihre zaghafte Annäherung mitzuerleben.
Percy ist anfangs schweigsam, die Stille zwischen den beiden schreit einen förmlich an, aber manchmal sagt Schweigen soviel mehr aus als Worte. Sehr gelungen ist die Umsetzung mit Percy‘s geschriebenen Texten, welche einen tiefen Einblick in seine Gefühle erlauben.
Ich finde mit der Darstellung von Manu hat die Autorin ein Meisterwerk vollbracht. Die Identitätskrise die Manu durchlebt, nachdem Percy auf der Bildfläche erscheint, ist so unglaublich gut ausgearbeitet, dass man richtig gehend mitfühlt und sich auch immer wieder die Frage stellt, wer Manu nun eigentlich ist.
Ebenso finde ich die Ausarbeitung von Manu‘s Mutter sehr gelungen und realitätsgetreu. Man bekommt obendrein ein gutes Bild davon, was es auch für Angehörige bedeutet mit einem psychisch krankem Menschen zusammen zu leben.
Mich jedenfalls hat das Buch sehr berührt und ich kann es jedem ans Herz legen.