Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
Inhaltsangabe
"Mom sollte gestern wiederkommen."
Erster Satz, Seite 9, "Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance"
Und plötzlich sitzt Lucille alleine da. Ihr Vater ist weg und ihre Mutter macht ...
Inhaltsangabe
"Mom sollte gestern wiederkommen."
Erster Satz, Seite 9, "Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance"
Und plötzlich sitzt Lucille alleine da. Ihr Vater ist weg und ihre Mutter macht "Urlaub". Und eigentlich sollte sie schon längst wieder da sein. Jetzt ist es an ihr den Schein zu wahren, Geld zu verdienen, nebenbei in die Schule zu gehen und wenn das nicht schon kompliziert genug wäre, muss sie sich auch noch um ihre kleine Schwester Wren kümmern. Und das Sahnehäubchen auf dem ganzen Chaos bilden die langsam wachsenden Gefühle zu dem Bruder ihrer besten Freundin.
Positiv
Die Grundidee, eine Mutter, die ihre Kinder allein lässt, um sich selbst zu finden und einfach nicht wieder auftaucht, ist zumindes für mich absolut neu und hat großes Potential für eine gute Geschichte voller Emotionen, Hindernissen und, wie der Titel verspricht, auch Glücksmomente.
Ein bisschen Spannung kommt durch die Hintergründe der Abwesenheit des Vaters in die Geschichte. Alle wissen was passiert ist, aber niemand redet darüber. So erfährt man auch als Leser nur nach und nach was sich abgespielt hat. Dies hat Estelle Laure perfekt inszeniert.
Positiv überrascht hat mich auch die kleine Wren. Estelle Laure hat mit ihr einen starken, intelligenten und durchaus authentischen, kindlichen Charakter geschaffen, der auf diese schlimme Situation ganz besonders reagiert.
Negativ
So gut die Idee auch ist, so schlecht ist die Umsetzung. Innerhalb der Geschichte gibt es viele Zeitsprünge, teilweise auch ziemlich große. Dadurch wirkt die Geschichte sehr gehetzt, so als müsste diese innerhalb einer bestimmten Seitenzahl erzählt werden. Dabei bleiben die erhofften und erwünschten tiefgründigen Emotionen leider auf der Strecke. Lucilles Einsatz für ihre Schwester ist natürlich lobenswert, es könnte einen auch echt packen, wenn es nur nicht so platt und oberflächlich erzählt werden würde.
Auch von den meisten Charakteren bin ich enttäuscht, man trifft hier auf flache Stereotypen. Auf der einen Seite ist Lucille, sie kommt aus eher zerrüttetend Familienverhältnissen, wenig Geld, auch nicht unbedingt die beste in der Schule. Ihr gegenüber stehen ihre beste Freundin Eden und ihr Zwillingsbruder und Objekt der Begierde Digby. Sie kommen aus einer Bilderbuchfamilie, die Eltern sind gut und alles andere als arm. Schablonen und Schubladen lassen grüßen.
Fazit
"Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance" ist trotz der Kritikpunkte ein gutes Buch für Zwischendurch, so lange man nicht zuviel erwartet.