Gute Laune Roman mit spannendem Setting
Liebe beginnt, wo Pläne endenIm Roman „Liebe beginnt, wo Pläne enden“ von Sandra Poppe geht es um Kristin, die kurz vor dem lange geplanten Familienurlaub in den Sommerferien durch Zufall herausfindet, dass ihr Mann sie betrügt. Kurzerhand ...
Im Roman „Liebe beginnt, wo Pläne enden“ von Sandra Poppe geht es um Kristin, die kurz vor dem lange geplanten Familienurlaub in den Sommerferien durch Zufall herausfindet, dass ihr Mann sie betrügt. Kurzerhand plant sie um und nimmt gemeinsam mit ihren Töchtern an dem Projekt „Gelebte Geschichte“ im Museum teil. Sie leben, gemeinsam mit anderen Teilnehmern, 6 Wochen lang wie im 18 Jahrhundert und finden dadurch einen neuen Zugang zueinander, sowie eine tolle Gemeinschaft mit den Anderen und eine willkommene Ablenkung vom Alltag.
Der Schreibstil von Sandra Poppe hat mir sehr gut gefallen, war sehr flüssig und ich konnte kaum aufhören zu lesen. Sie schaffte es den Protagonisten Tiefgang zu geben und mich in deren Gefühls- und Lebenswelt mitzunehmen. Trotz schwieriger Themen wie Fremdgehen und Trennung habe ich selten bei einem Buch so gelacht und geschmunzelt. Die Charaktere sind toll gewählt, humorvoll, ansprechend mit teilweise schwarzem Humor und bissigen Kommentaren geben sie der Geschichte das gewisse Etwas, auch wenn mich der ein oder andere Protagonist zwischendurch ein paar Nerven gekostet hat, aber auch das passte perfekt mit rein. Besonders Kristins Art machte es mir leicht mit ihr mitzuerleben und sie in Herz zu schließen. In der Geschichte entwickeln die Charaktere sich weiter, treten nicht auf der Stelle, sondern helfen sich untereinander und finden Lösungen, die sie allein so nicht gefunden hätten. Für mich fand ich das Setting der Geschichte auch einfach toll, die Idee 6 Wochen Living History zu machen und einfach mal so fremde Menschen miteinander in eine vergangene Epoche zu schicken, das sollte es in Wirklichkeit auch geben, ich würde mich sofort freiwillig melden.
So schön die Geschichte und der sehr ansprechende Schreibstil auch waren, das Ende war mir etwas zu plötzlich. Gefühlt habe ich bis kurz vor Ende noch voll in der Geschichte gesteckt, war aufgeregt was wohl noch passieren wird und plötzlich war innerhalb weniger Seiten alles aufgelöst, so als müsste die Autorin schnell fertig werden. Auch wenn also am Ende alle losen Enden aufgelöst sind, ich hätte mir dafür irgendwie mehr Raum gewünscht.
Alles in Allem gebe ich trotzdem eine klare Leseempfehlung für jeden der gerne lacht, sich bei derben Witzen nicht auf den Schlips getreten fühlt und sich von absolut liebenswerten Charakteren in den Alltag des 18 Jahrhunderts und die Schwierigkeiten einer Ehe entführen lassen möchte, der ist hier genau richtig.