Andere Zeiten
Andere Zeiten, andere Sitten
Eine neue Saga-Reihe von Marie Lamballe. Wir werden ins Kassel des frühen 19. Jahrhunderts geführt und dürfen in den ersten Kapiteln mitten in einem Putzmacheratelier Platznehmen. ...
Andere Zeiten, andere Sitten
Eine neue Saga-Reihe von Marie Lamballe. Wir werden ins Kassel des frühen 19. Jahrhunderts geführt und dürfen in den ersten Kapiteln mitten in einem Putzmacheratelier Platznehmen. Schon dort wird deutlich, welch Energie und Selbstbewusstsein, welch Überlebenswille und Stärke die Frauen der Familie Rose auszeichnet. Komplimentiert werden Mutter, Großmutter und Tochter Elise von zwei Mitarbeiterinnen, die unterschiedlicher nicht sein können und Moritz, dem Sohn einer der beiden, der bis zuletzt seinen Platz im Leben nicht gefunden hat.
Zunächst wird uns in aller Ausführlichkeit die politische Situation der Zeit gespiegelt und immer wieder der Abstand zwischen normalem Volk und dem Adel hervorgehoben. Auch wenn ich die Beziehung zwischen der Gräfin Sybilla und Elisa nicht als echte Freundschaft bezeichnen würde, beginnen die beiden doch damit, diese Geselschaftschranken zu durchbrechen.
Im Verlauf des Buches ist es dann Elise, die in gleich mehrfacher Weise Schranken durchbricht, sich dadurch in große Gefahr begibt und dann aber immer wieder durch eine glückliche Wendung in neues Fahrwasser gerät.
Die Figuren, ihre Hintergründe, Beweggründe und Emotionen bleiben bei all diesen Ereignissen etwas blass. Gerade das Verhalten der wenigen Männer der Geschichte erscheint bis zuletzt nicht wirklich nachvollziehbar. Aber vermutlich war es Anliegen der Autorin, starke Frauen in einer Zeit zu zeichnen, die dies eigentlich nicht vorgesehen hat.