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Veröffentlicht am 18.10.2021

„Ich muss nur noch schnell die Welt retten…“

Die Natur der Natur
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Klappentext:

„Enric Sala will die Welt verändern – und in diesem fesselnden Buch zeigt er uns, wie. Wenn wir erst einmal begriffen haben, wie die Natur funktioniert, werden wir verstehen, warum Naturschutz ...

Klappentext:

„Enric Sala will die Welt verändern – und in diesem fesselnden Buch zeigt er uns, wie. Wenn wir erst einmal begriffen haben, wie die Natur funktioniert, werden wir verstehen, warum Naturschutz wirtschaftlich klug und für unser Überleben unerlässlich ist. Seine Enthüllungen sind überraschend, manchmal kontraintuitiv: Mehr Haie signalisieren einen gesünderen Ozean; die Vielfalt der Nutzpflanzen, nicht die intensive Monokulturhaltung, ist der Schlüssel zur Ernährung des Planeten.

Dieses kraftvolle Buch wird die Art und Weise verändern, wie Sie über unsere Welt – und unsere Zukunft – denken!“



Ich mag Weltveränderer und Perfektionisten. Enric Sala zeigt uns in diesem Buch mit voller Inbrunst und hundertprozentiger Überzeugung wie er „die Welt retten“ würde, wenn er könnte, bzw. wie wir alles etwas dazu beitragen könnten, wenn wir einfach nur ein wenig achtsamer durch diese Natur gehen. Mit seinen Ansichten und Erzählungen öffnet er dem Leser die Augen, falls dieser es bis jetzt immer noch nicht getan hat. Der Buchtitel verrät eigentlich schon alles, denn fest steht: die Natur gehört der Natur und diese kann sich regenerieren wenn wir Menschen uns endlich nicht mehr einmischen. Sala hat hier und da einen mahnenden Ton am Leib und das darf er auch bei diesem Thema. Man spürt in jedem Satz seine Begeisterung für die Erhaltung der Artenvielfalt und zeigt uns anhand bewegender Beispiele was wäre wenn….Dieses Buch war großartig und ging mir sehr unter die Haut! Ich kann es nur empfehlen! Wir werden nicht gleich den Klimawandel damit stoppen können, aber definitiv kann jeder von uns dazu beitragen, etwas zu ändern und die Natur wieder Natur sein zu lassen.

Ein großartiger Appell der von jedem gelesen werden sollte! 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 18.10.2021

Lesenswert

Althea Gibson – Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin
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Klappentext:
„Bis 1950 durfte sie nicht gegen Weiße spielen. Dann gewann sie Wimbledon.
Althea Gibson war die erste Schwarze, die Wimbledon gewann. Doch der Weg dorthin war hart. Aufgrund ihrer Hautfarbe ...

Klappentext:
„Bis 1950 durfte sie nicht gegen Weiße spielen. Dann gewann sie Wimbledon.
Althea Gibson war die erste Schwarze, die Wimbledon gewann. Doch der Weg dorthin war hart. Aufgrund ihrer Hautfarbe wird die US-Amerikanerin immer wieder diskriminiert und ausgegrenzt, auf dem Platz beschimpft und ausgebuht. Angela Buxton, Engländerin und Enkelin russischer Juden, kämpft aufgrund ihrer Herkunft mit ähnlichen Vorurteilen.
Beide Frauen gelten im Profitennis der fünfziger Jahre als Außenseiterinnen – bis sie sich zusammentun und in Wimbledon 1956 das Damendoppel gewinnen. Ein Sieg, der wie ein Donnerschlag die damalige Sportwelt erschüttert. Am Ende ihrer Karriere hat Althea Gibson elf Grand-Slam-Titel geholt….“

Ich muss gleich zu Beginn loswerden, nein, ich bin keine große Tennis-Guckerin im TV und verstehe auch nur bedingt etwas davon aber ist es dennoch ein sehr faszinierender Sport, der mich immer wieder einnimmt. Althea Gibson kannte ich und somit war ich äußerst gespannt wie ihre Geschichte und auch die von Angela Buxton hier umgesetzt wurde.
Die Geschichte der beiden Damen ist so viel mehr als nur Tennis-Geschichte und das merkt man ganz schnell nach den ersten Seiten. Jede der beiden Damen könnte nicht unterschiedlicher sein, aber dennoch haben sie den gleichen schweren Rucksack auf den Schultern zu stemmen - ihre Herkunft.
Mit voller Kraft und Engagement schlagen die beiden Ladys nicht nur die Bälle über das Spielfeld sondern auch hier die Sätze dem Leser regelrecht um die Ohren. Autor Bruce Schoenfeld hat hier wahres Talent bewiesen die damalige Zeit sowie aber auch die Damen zu porträtieren. Er spricht hier so viele Dinge an, wo man zwar heute den Kopf schüttelt, aber dennoch feststellt, das selbst heute noch solche Grausamkeiten beim Thema Rassismus etc. immer wieder aufkeimen. Wird das denn nie ein Ende haben? Und genau diese Wut darüber hat die beiden Damen zu unglaublicher Kraft aus sich herauswachsen lassen - wow! Einerseits sind sie Sinnbild für den Sport aber eben auch für den Kampf gegen Rassismus. Was dabei möglich ist, war eben der Gewinn von Wimbledon 1956 und noch so viel mehr….einfach nur beeindruckend und wahrlich gut geschrieben ohne dabei zu übertreiben oder etwas unausgesprochen zu lassen. Absolute Leseempfehlung und deshalb gibt es auch 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 18.10.2021

Ein ganz besonderes Buch!

Der Gesang der Berge
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!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Huʾoʾng wächst bei ihrer Großmutter auf, mitten im vom Krieg gebeutelten Hanoi der frühen 1970er Jahre. Der Vater ist auf den Schlachtfeldern verschollen, ihre Mutter ...

!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Huʾoʾng wächst bei ihrer Großmutter auf, mitten im vom Krieg gebeutelten Hanoi der frühen 1970er Jahre. Der Vater ist auf den Schlachtfeldern verschollen, ihre Mutter folgte ihm in der Hoffnung, ihn zu finden. Und die Großmutter erzählt Huʾoʾng an den vielen langen Abenden die Geschichte ihrer Familie, eine Geschichte, die in Frieden und Wohlstand ihren Anfang nimmt, aber im Zuge fremder Besatzung, Landreform und Krieg eine Geschichte von Vertreibung, Flucht und unsäglichem Leid wurde. Doch die Frauen ihrer Familie sind stark und entschlossen, dem Schicksal eine lebenswerte Zukunft abzutrotzen.“

Da kommt dieses Buch mit so einem lieblichen Titel sowie Cover daher und dann steckt in den Seiten so eine kraftvolle und beeindruckende, historisch geprägte Geschichte. Nein, das hätte ich so nicht erwartet. Die Autorin Nguyễn Phan Quế Mai erzählt uns hier direkt und indirekt die Geschichte Vietnams. Ihre Wortwahl ist dabei so zart, so verletzlich und dennoch so ausdrucksvoll, das der Lesesog unweigerlich kommt. Spannung bedarf diese Geschichte keineswegs, denn der traurige Schatten wirft von ganz allein seine Fänge aus und nimmt uns ein - ob wir wollen oder nicht. Die Art wie die Autorin durch die Großmutter die Geschichte ins rollen bringt uns sie Huʾoʾng darbietet, ist wahrlich eine besondere Art und man liest das Gesprochene gebannt mit und taucht als Leser selbst mit ein. Man spürt den Wechsel zwischen vermeintlich heiler Welt und dem Krieg, der unweigerlich das Leben vieler einfach vernichtet hat…
Schlussendlich ist es keine „schöne“ Geschichte die man hier liest, aber darum geht es auch nicht. Man erlebt hier Emotionen, Seelenleben, Gedankengänge, Hoffnungswünsche und sucht selbst hier in den Worten nach Trost…Dieses Geschichte wird als „Familienepos“ beschrieben und ja, das kann man einfach ganz klar sagen, das ist sie auch. Es ist ein Epos und diese Deklaration erhalten nicht viele Geschichten. Durch die bildgewaltigen Beschreibungen entsteht hier so viel mehr als nur Kopfkino….
Dieses Buch muss gelesen werden und wird den Leser danach noch gewaltig beschäftigen! 5 von 5 Sterne für dieses Highlight!

Veröffentlicht am 11.10.2021

Für die Liebe gemacht

Die Macht der Liebe
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Klappentext:

„Liebe, Romantik und Brautwerbung sind ebenso universell wie die wertvollen Juwelen, die sie inspirieren. Diese Objekte versinnbildlichen tiefe Gefühle für eine geliebte Person und ewige ...

Klappentext:

„Liebe, Romantik und Brautwerbung sind ebenso universell wie die wertvollen Juwelen, die sie inspirieren. Diese Objekte versinnbildlichen tiefe Gefühle für eine geliebte Person und ewige Verbundenheit. Dieser Band präsentiert außergewöhnliche Schmuckstücke von der Antike bis heute, die ein Sinnbild für innige Zuneigung sind. Bemerkenswert dabei sind die Fantasie und Kunstfertigkeit der Juweliere, die einzigartige Pretiosen erschufen. Eine Augenweide!“



Als gelernter Juwelier geht mir hier in diesem Buch das Herz auf. Wie im Klappentext bereits ausführlich beschrieben, geht es hier um Schmuckstücke rund um die Liebe. Ja, dieses Buch ist eine Augenweide, aber nicht nur wegen des Schmucks, sondern auch wegen seiner ausgezeichneten Ausführung. Dieses Buch mutet fasst einem Kunstkatalog an und zeigt durch seine brillanten Fotos nicht nur den Schmuck selbst, sondern auch in äußerst angenehmer Form deren Beschreibung und die Hintergründe dazu. Wem hier nicht das Herz aufgeht, ist selber schuld. Das Buch hat eine recht opulente Größe und das ist hervorragend gewählt um die Fotos in ihrer besten Qualität zu zeigen und zu bestaunen. Zu empfehlen ist, dieses „Schmuckstück“ auf einem Lesepult mit ausreichender Beleuchtung zu genießen - nur so hat man den besten Überblick. Ich vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 05.10.2021

„Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s“

Die Bierkönigin von Minnesota
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!ein Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„Diana ist Waise und lebt bei ihrer Großmutter Edith. Neben der Schule bessert sie das Familieneinkommen durch gelegentliche Diebstähle auf. Als sie erwischt wird, ...

!ein Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„Diana ist Waise und lebt bei ihrer Großmutter Edith. Neben der Schule bessert sie das Familieneinkommen durch gelegentliche Diebstähle auf. Als sie erwischt wird, ist die Strafe das Geschenk ihres Lebens: Sie darf ihre Schulden in einer Brauerei abarbeiten. Bald mischt Diana den Markt mit einzigartigen Craft-Bieren auf. Denselben Markt, in dem ihre Großtante Helen seit Jahrzehnten eine der ganz großen Brauereien besitzt.“



„Die Bierkönigin von Minnesota“ - ich muss gestehen, dieser Buchtitel zählt wohl zu den außergewöhnlichsten in meiner riesigen Bibliothek aber auch der Inhalt hat es auf eine ganz besondere Weise geschafft, mein kleines Leserherz zu erobern. Diana, Hauptprotagonistin der Geschichte, ist, wie man heute wohl altmodisch sagen würde, ein „freches Früchtchen“ und man könnte es unter dem Deckmantel „sie hatte ja eine schlechte Kindheit“ abtun. Ja, könnte man. Aber hier steht schnell fest, das sie zu ihrer Großmutter (ihre Ersatzmutter, wenn man so will) ein besonderes Verhältnis hat und eben für die Finanzen der Familie sich sogar strafbar macht. Wir Leser merken schnell, dass das nichts mit einem gewissen Selbstgefallen zu tun hat oder Eigennutz, sie macht das für die Familie. Die Leserschaft darf hier tief in ihre Seele blicken und genau das hat mir gut gefallen. Will sie damit etwas gut-machen? Will sie sich damit behaupten das sie ein vollwertiges Familienmitglied ist, auch ohne Eltern? Ist sie frühreif? Viele Fragen werden hier losgetreten und zeigen eine gewisse Verletzlichkeit. Das Diana dann als Strafe für ihre Delikte in einer Brauerei arbeiten muss, mutet erstmal etwas seltsam an, aber schnell steht fest: Hopfen und Malz ist bei Diana keines Falls verloren - im Gegenteil. Die beiden Inhaltsstoffe geben ihr den nötigen Lebensstoff zurück und sie geht voll in der Braukunst auf. Hier sind für meine Begriffe viele Metaphern in der Story versteckt, die ich gern entschlüsselt habe. Hat die Braukunst doch etwas klassisches, etwas geradliniges, einen gewissen Faden dem man folgen muss sonst geht alles schief - kurzum: Diana fand in der Braukunst für Craft-Biere ihren Anker und dieser ist sogar tiefer in ihrer Familie verwurzelt als sie je vermutet hätte. Großtante Helen ist ebenso in diesem Geschäft tätig und schnell steht fest: Frauen haben so viel Power wie ein Craft-Bier und Familie ist weit mehr als nur „Mama und Papa“.

Eine wahnsinnig tiefgründige und sinnliche Geschichte rund um Diana, Edith und Helen…nur zu empfehlen und genau dafür gibt es 5 von 5 Sterne!