Auch der elfte band wird nicht langweilig
Die Tote im KaffeehausNun sind wir bereits beim elften Band um die Chefredakteurin Sarah Pauli, die diesmal rund um den Kaffeesiederball ermittelt.
Sarah möchte für eine Sonderausgabe des Wiener Boten die Grande Dame der Kaffehausdynastie ...
Nun sind wir bereits beim elften Band um die Chefredakteurin Sarah Pauli, die diesmal rund um den Kaffeesiederball ermittelt.
Sarah möchte für eine Sonderausgabe des Wiener Boten die Grande Dame der Kaffehausdynastie Böhm interviewen, um auf dieses Großereignis einzustimmen. Doch mitten im Gespräch sackt die Interviewpartnerin leblos zusammen. Kurz zuvor hat ihr Marianne Böhm noch eine rätselhafte Botschaft anvertraut. Handelt es sich hier wirklich um einen natürlichen Tod oder hat jemand nachgeholfen?
Die Wiener Kaffeehäuser sind eine Institution, die genauso zu Wien gehören, wie das Wiener Schnitzel und die Sachertorte. Nicht umsonst gibt es auch sehr viele verschiedene Kaffeesorten, die man nur in Wien finden kann. Als Coffeeholic liebe ich diese Vielfalt, auch wenn ich trotzdem meistens einen "Verlängerten" oder eine "Melange" trinke.
Sarah Pauli beginnt nach dem Tod der bekannten alten Dame zu recherchieren. Dabei findet sie doch so einige Dinge über das Umfeld der Familie Böhm heraus, die ihre Neugierde wecken. Der Verdacht verhärtet sich immer mehr, dass die Inhaberin des renommierten Kaffeehauses keines natürlichen Todes gestorben ist. Die 80jährige Grand Dame hatte ihre Café noch fest in der Hand und verweigerte dem Sohn jegliche Modernisierungen und Verantwortungen. Dann gibt es noch den Günstling der alten Dame, den sie sogar adoptieren wollte, weil der Enkel die Familientradition nicht fortzusetzen gedenkt. Auch sonst ist sie eher eine streitbare Frau, die sich nichts gefallen lässt und schon mal schnell aneckt. Dies macht es für Sarah Pauli nicht einfach, denn Verdächtige gibt es genug. Als eines der Kaffeehäuser der Kette, bei dem die Geschäfte nicht so gut laufen, in Flammen aufgeht, liegt Versicherungsbetrug nahe. Kurze Zeit später stirbt auch noch ihr guter Freund Doktor Sedlacek, der Marianne Böhm jeden Tag im Café besuchte. Bei Sarah Pauli läuten daraufhin alle Alarmglocken.
Das private Umfeld um Sarah tritt diesmal etwas mehr in den Hintergrund. Auch das Thema Aberglaube ist nicht so präsent, wie oftmals bei anderen Teilen der Reihe, auch wenn Marianne Böhm täglich aus ihrem Kaffeesud liest und sich bedroht fühlt.
Der Kreis der Verdächtigen ist groß und die Autorin führt den Leser doch einige Male gekonnt in die Irre. Obwohl es sich um einen eher ruhigeren Krimi handelt, habe ich wieder gerne mitgeraten. Beate Maxian hat wieder den Charme von Wien und den Flair der typischen Wiener Cafés gekonnt eingefangen. Mit ihr macht es besonders viel Spaß durch die Wiener Straßen zu flanieren und auch das eine oder andere Unbekannte zu entdecken.
Schreibstil:
Der Schreibstil von Beate Maxian ist gewohnt flüssig und kurzweilig. Die bildhaften Beschreibungen vermitteln wieder viel Wiener Flair und Lokalkolorit. Die Charaktere sind authentisch und haben Ecken und Kanten. Die Kapitel sind kurz gehalten und datiert.
Fazit:
Ich mag die Krimis rund um Sarah Pauli und das ganz spezielle Flair von Wien, das Beate Maxian immer großartig einfängt. Eine unterhaltsame Reihe mit viel Lokalkolorit, die ich auch nach dem elften Band noch immer gerne lese.