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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2021

Nicht ganz so gut wie Band 1, aber trotzdem gelungen!

Ein Herz so dunkel und schön
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4 Sterne | Pluspunkte: Charaktere, Spannende Thematiken | Minuspunkte: Plottwist

„Ein Fluch so ewig und kalt“ war für mich ein Highlight. Umso nervöser wurde ich, als ich Rezensionen entdeckt habe, die ...

4 Sterne | Pluspunkte: Charaktere, Spannende Thematiken | Minuspunkte: Plottwist

„Ein Fluch so ewig und kalt“ war für mich ein Highlight. Umso nervöser wurde ich, als ich Rezensionen entdeckt habe, die den zweiten Teil als Enttäuschung beschrieben haben. Aber… lesen ist subjektiv.
„Ein Herz so dunkel und schön“ ist anders als sein Vorgänger. Allem voran dadurch, dass andere Figuren im Fokus liegen, doch nachdem ich den ersten Schock darüber verdaut hatte, habe ich Grey und Lia Mara unheimlich gern begleitet! Kemmerer hat dabei nochmal bewiesen, wie gut sie mit Worten umgehen kann: Ich habe die Einblicke in das Innere der Protagonist/-innen geliebt! Meiner Meinung nach sind sowohl Grey als auch Lia Mara wahnsinnig interessant, weil sie sich von vielen Hauptcharakteren aus Romantasy-Büchern abheben. Und auch abseits der Charakterbildung hat mich der Schreibstil wieder überzeugt: Spannung und Emotionen im Einklang, weshalb ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin.
Auch dass ein bereits bekannter Charakter im Verlauf vom Buch eine etwas unerwartete Entwicklung durchgemacht hat, fand ich ehrlich gesagt sehr spannend und vor allem nachvollziehbar – zumal es sogar im Buch selbst Aufmerksamkeit bekommen hat und durch Aspekte wie eine Posttraumatische Belastungsstörung erklärt wurde. Liebe Leute, wie genial ist es bitte, dass sowas mal Beachtung findet? In Büchern wird so oft vergessen, was all die grausamen Dinge, die unsere Protagonist/-innen erleben müssen, auslösen können – aber hier wird es thematisiert. Großes Kino!
Der einzige größere Kritikpunkt ist die Tatsache, dass ich mich bei einer grundlegenden Sache frage, warum sie so gekommen ist. Eine spezielle (Nicht-)Handlung, auf der der gesamte Plot basiert, war für mich nicht nachvollziehbar und lag mir bis zum Ende als bitterer Beigeschmack auf der Zunge, weil ich das Gefühl hatte, man hätte sich einiges sparen können, wenn … na ja, miteinander geredet worden wäre.
Lässt man das aber außer Acht, war es ein großartiges Buch, mit überraschend eingebauten Thematiken und Suchtpotenzial.

Veröffentlicht am 05.09.2021

Erschreckend, packend, unter die Haut gehend

Sanctuary – Flucht in die Freiheit
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4 Sterne | Pluspunkte: Erschreckend, packend, im Gedächtnis bleibend | Minuspunkte: Etwas unausgereifter Schreibstil | TW: Rassismus, Tod, sexuelle Übergriffe
Im Jahr 2032 werden alle Bürger*innen der ...

4 Sterne | Pluspunkte: Erschreckend, packend, im Gedächtnis bleibend | Minuspunkte: Etwas unausgereifter Schreibstil | TW: Rassismus, Tod, sexuelle Übergriffe
Im Jahr 2032 werden alle Bürger*innen der USA durch einen ID-Chip dokumentiert – zumindest die, die legal im Land leben. Vali und ihre Mutter gehören nicht dazu. Der Hass gegen Undokumentierte wächst immer weiter, der Präsident beginnt eine Hetzjagd, und sie müssen fliehen. Als die Familie getrennt wird, muss Vali mit ihrem kleinen Bruder allein weiter, obwohl sie nicht weiß, wie.
Auch wenn es erst ein paar Tage her ist, dass ich „Sanctuary“ beendet habe, weiß ich schon, dass mir dieses Buch noch eine ganze Weile nachhängen wird. Den Minuspunkt bezüglich des Schreibstils werde ich auch nicht weiter ausführen. Es gibt so viel Wichtigeres zu sagen. Dabei kann ich euch gar nicht vernünftig erklären, wie ich mich während des Lesens und vor allem nach dem Abschluss dieser Geschichte gefühlt habe. Wie der Anriss des Inhalts schon verdeutlicht, handelt es sich bei „Sanctuary“ um eine Near-Feature-Dystopie – und die Bezeichnung trifft es wirklich, denn so vieles von dem, was über die Seiten hinweg erzählt wird, fühlt sich erschreckend real, nah und möglich an. Einiges davon ist es sogar.
Das Buch lebt von den Emotionen, die es vermittelt. Unglaube, Wut, Angst, Trauer, Verzweiflung und noch so viel mehr haben mich über die Seiten hinweg immer wieder für sich eingenommen. Ich war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, dass nichts davon jemals in Wirklichkeit passieren würde und dem Wissen, dass so vieles davon schon längst geschieht. Es passiert, während ich lese. Während ich diese Zeilen tippe. Während ich mir ein neues Buch aussuche. Denn das ist die Wahrheit: Für mich war es „nur“ eine Geschichte, die von der nächsten abgelöst wird – aber für viele andere ist es Realität. Und das macht dieses Buch so bedeutsam, so erschreckend und prägend.
Eine klare Empfehlung trotz kleinerer Schwächen, weil es sich für alles andere lohnt. Vor allem für das eigene Bewusstsein.

Veröffentlicht am 23.08.2021

Willkommen zurück in Willow Creek!

A History of Us − Erst auf den zweiten Blick
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4 Sterne | Pluspunkte: Flüssiger Schreibstil; malerisches Setting; liebenswürdige Charaktere | Minuspunkte: Sehr vorhersehbar; Erzähltempo

Himmel, was habe ich mich darauf gefreut, nach Willow Creek zurückzukehren! ...

4 Sterne | Pluspunkte: Flüssiger Schreibstil; malerisches Setting; liebenswürdige Charaktere | Minuspunkte: Sehr vorhersehbar; Erzähltempo

Himmel, was habe ich mich darauf gefreut, nach Willow Creek zurückzukehren! Romance-Bücher sind ja nicht unbedingt meine besten Freunde, aber an den ersten Band dieser Reihe mit seiner süßen Kleinstadt und all den liebevollen, authentischen Charakteren habe ich regelmäßig zurückgedacht. Meine Vorfreude auf „Erst auf den zweiten Blick“ war somit hoch.

Stacey hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten. An der Männerfront ist Flaute und ihr Job langweilt sie. Nur dem Mittelalterfestival fiebert sie jedes Jahr aufs Neue entgegen – vor allem, weil damit auch ihre Sommeraffäre wieder in die Stadt kommt. Doch als Stacey Dex nach Abschluss des Festivals eine betrunkene Nachricht schreibt, entwickelt sich eine überraschend tiefgreifendes Gespräch – und plötzlich scheint aus der Affäre weit mehr werden zu können als ursprünglich angenommen. Oder nicht?

„Erst auf den zweiten Blick“ bringt ein ähnliches Wohlfühlfeeling wie sein Vorgänger mit sich. Die authentischen, vertrauten Gesichter sowie die bekannte Kulisse haben mich ohne Probleme zwischen den Seiten verschwinden lassen. Der Schreibstil ist wunderbar liebevoll und leichtgängig, weshalb ich das Buch an einem Stück verschlungen habe. Ich konnte nicht mehr aufhören – es fühlte sich ein wenig an wie nach Hause kommen. 🥰 Was mich etwas gestört hat, war der vorhersehbare Ablauf. Der Klappentext verrät bereits den Bruch der Geschichte und der dramaturgische Aufbau des Buchs gleicht dem seines Vorgängers beinahe bis aufs Haar. So fehlten mir ein paar Überraschungen, um meine Lesefreude permanent voll hochhalten zu können.

Trotzdem: „Erst auf den zweiten Blick“ ist eine Leseempfehlung für alle, die sich mit einem Tee in der Hand und einem Lächeln auf den Lippen einkuscheln wollen, denn dazu passt dieses Buch perfekt. 💛

PS: Man kann das Buch als Standalone lesen, allerdings würde ich das nicht empfehlen, da dann ein Teil des Zaubers verloren geht.

Veröffentlicht am 18.08.2021

Lustig & leichtgängig, perfekte Abendunterhaltung!

The Witch Queen. Entfesselte Magie
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Pluspunkte: Humor, leichtgängiger Schreibstil, Protagonistin | Minuspunkte: Detailmangel, Verlust roter Faden

Ein unglücklicher Zufall sorgt dafür, dass die Hexe Enju für eine grausame Mordserie verantwortlich ...

Pluspunkte: Humor, leichtgängiger Schreibstil, Protagonistin | Minuspunkte: Detailmangel, Verlust roter Faden

Ein unglücklicher Zufall sorgt dafür, dass die Hexe Enju für eine grausame Mordserie verantwortlich gemacht wird, mit der sie eigentlich nichts zu tun hat. Um ihre Unschuld zu beweisen, ist sie dazu gezwungen, den wahren Übeltäter zu finden – und muss dafür Seite an Seite mit dem attraktiven Anführer der Beasts zusammenarbeiten.

Da ich Hexengeschichten liebe, war mir bereits mit dem Lesen des Klappentextes klar, dass ich „The Witch Queen“ dringend in meinem Regal brauche! Es hat dann auch nicht lange gedauert, bis ich zu dem Buch gegriffen habe – und es gemessen an meinem eigentlich straffen Zeitplan wahrlich verschlungen habe. Das liegt vor allem daran, dass dieses Buch schlichtweg Spaß macht. Es bringt einen zum Lachen, wirft mit amüsanten, aber glaubhaften Dialogen um sich und findet einen guten Mittelweg zwischen Humor und Spannung. Verena Bachmann hat mich an der Seite ihrer taffen und ungewöhnlichen Protagonistin in eine Welt geschickt, die viele interessante Aspekte bereithält – zu denen mir dann und wann allerdings ein paar Details fehlten. Ich hätte liebend gern noch mehr über Lapislazuli und die verschiedenen Gruppierungen erfahren, weshalb ich auch etwas traurig bin, dass es sich bei „The Witch Queen“ um einen in sich abgeschlossenen Einzelband handelt. Hier ist definitiv noch Potenzial vorhanden, weitere Bücher zu füllen.
Sowohl im Mittelteil als auch am Ende waren mir ein paar Dinge nicht ausreichend erklärt oder zu schnell abgehakt. Das hat in mir vereinzelt den Gedanken geweckt, dass ein wenig der rote Faden verloren gegangen wäre. Aber ehrlich gesagt tünchte der herrschende Sarkasmus darüber leicht hinweg. Wer eine actiongeladene, witzige Romantasy-Geschichte sucht, kann hier definitiv fündig werden und sich einige tolle Lese-/Hörstunden sichern! Kleiner Disclaimer allerdings: Das Buch hat nicht ohne Grund eine Altersempfehlung ab 16 Jahren, da es doch ein paar explizitere Szenen enthält.

Veröffentlicht am 03.08.2021

Man nehme Magie und ein wenig Piraten-Feeling...

Fluch der sieben Seelen
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4 Sterne | Pluspunkte: Piraten-Atmosphäre, Magiesystem | Minuspunkte: Zwischenzeitlicher Verlust des roten Fadens

Amora hat ihr Leben lang daraufhin gearbeitet, den Platz ihres Vaters als Oberhaupt des ...

4 Sterne | Pluspunkte: Piraten-Atmosphäre, Magiesystem | Minuspunkte: Zwischenzeitlicher Verlust des roten Fadens

Amora hat ihr Leben lang daraufhin gearbeitet, den Platz ihres Vaters als Oberhaupt des Inselkönigreichs Visida zu übernehmen. Doch während der Zeremonie, die alles entscheidet, unterläuft ihr ein schrecklicher Fehler – und fortan ist ihr Leben in Gefahr. Mit dem undurchsichtigen Piraten Bastian begibt sie sich auf die Flucht vor ihren eigenen Leuten, jedoch hat er seine ganz eigenen Bedingungen dafür, sie mitzunehmen…

Wieso gibt es eigentlich so wenig Fantasy-Bücher mit Piraten-Atmosphäre?! „Fluch der Sieben Seelen“ zeigt doch, dass es funktioniert – und vor allem, wie GUT es funktioniert. Ich habe die Zeit auf dem magischen Schiff „Keel Haul“ mit Bastian, Amora und noch einigen anderen spannenden Charakteren von Seite eins an genossen.
Adalyn Grace hat in ihrem Buch eine unheimlich interessante Welt gezaubert, deren Aufbau und Beschreibungen sich genauso sehen lassen können wie das Magiesystem. Um mich an die Seiten zu fesseln, hat schon das abenteuerliche Setting gereicht, die verschiedenen Charaktere waren dann noch das Sahnehäubchen. Kombiniert mit dem gelungenen Schreibstil hatte ich zwischendurch fast das Gefühl, den Meereswind selbst spüren und das Rauschen der Wellen hören zu können. Glaubt mir, ich hätte absolut nichts dagegen gehabt, in diesem Buch zu verschwinden.
Im Mittelteil hatte ich kurzzeitig das Gefühl, dass der rote Faden ein wenig aus den Augen verloren ging, aber selbst dann habe ich noch gern weitergelesen – denn langweilig wird es sowohl auf den verschiedenen Inseln als auch auf der „Keel Haul“ nie. Die Art des Endes hat mich auch wirklich überrascht, ich habe definitiv an anderer Stelle mit dem Cut gerechnet, bin aber nun umso gespannter auf Band 2! 🌊