Kim Nina Ocker – The lie in your kiss
Es gibt vier mächtige Herrscherfamilien, die die Jahreszeiten begleiten und mit ihrer Magie die Welt stärken. Blooms Familie ist das Winter-Haus, ihr Großvater der mächtigste Mann in der Familie, ihr Cousin Sander ist der Hüter des Winter-Kristalls, seine Schwester Zara wurde von Geburt an auf ihre Aufgabe in der Familie vorbereitet, doch Bloom wurde aufgrund fehlender magischer Kräfte weitestgehend in der Familie geduldet und konnte bis dato ein "normales" Leben führen.
Als Bloom ihren Cousin tot auffindet, bricht nicht nur ihre Magie aus ihr heraus, sie wird auch noch stellvertretend zur Hüterin ernannt. Auf dem Jahreszeiten-Ball, der am Frühlingshof stattfindet, wo Bloom das Amulett übergeben soll, kommt es zum Eklat, als das wichtige Amulett gestohlen und die Gruppe Vanitas die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Leider ist Bloom nicht ganz unschuldig an dem Desaster, denn nur weil sie einen Fremden geküsst hat, konnte der ihr das Amulett stehlen. Und obwohl er auf der falschen Seite steht, hat ihr Herz Feuer gefangen.
Ich habe noch kein weiteres Buch der Autorin gelesen, aber das werde ich beizeiten nachholen.
Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen Erzählstil, der schnell zum Pageturner wird. Ich konnte mich innerhalb kürzester Zeit in das Buch fallen lassen und hatte es in wenigen Stunden durchgelesen.
Die Geschichte in ihrer Grundstory ist nicht neu, eine Enemy-to-Lover-Story, verankert im Romantasy/Jugendbuch-Bereich, aber die Autorin hat ihr eigenes Ding daraus gemacht und mit den vielen magischen Anteilen und den überwiegend sympathischen Hauptcharakeren konnte mich die Geschichte sehr schnell von sich einnehmen.
Da es sich hier um ein Jugendbuch handelt, dürfen die Charaktere auch mal nicht ganz so konsequent oder logisch nachvollziehbar handeln, dürfen die Gefühle überschäumen und sie dürfen Fehler machen, die die Welt ins Wanken bringt. Von daher, alles richtig gemacht und die Geschichte weiß auf jeden Fall zu unterhalten.
Die meisten Charaktere wirken lebendig und detailliert ausgearbeitet, bei einigen gibt es noch Potenzial, das herausgekitzelt werden könnte.
Bloom war nicht unsympathisch, allerdings hat sie ihren eigenen Kopf und macht grundsätzlich das Gegenteil von dem, was man ihr sagt. Interessanterweise kommt sie damit oft durch, stösst aber auch an ihre Grenzen, was sie wiederum lebendig und "normal" erscheinen lässt. Das sie plötzlich ihre magischen Fähigkeiten bekommt, stellt sie vor einigen Herausforderungen, genau wie Kevo, in den sie sich recht flott verliebt.
Kevo hat einen großen Beschützerinstinkt, vor allem bei Bloom, aber auch bei seiner Familie. Er gehört zu den Vanitas. Einem fünften Haus, das vor Jahrhunderten vermeintlich ausgelöscht wurde. Er will seinen rechtmäßigen Platz einnehmen, allerdings gibt es weitere Nachfahren von Vanitas, die ebenfalls einen Platz im Herrscherhaus einnehmen wollen, dazu brauchen sie Blooms Zusammenarbeit, notfalls auch mit Gewalt. Das es zu Reibereien in der eigenen Gruppe kommt, ist da vorprogrammiert und so muß Bloom einiges erleiden.
Es gibt ein paar interessante Nebenfiguren, von denen ich gerne im nächsten Buch mehr lesen möchte.
Insgesamt hat mich die Geschichte gut unterhalten können, war kurzweilig und interessant, für den nächsten Band wünsche ich mir etwas mehr Wow-Faktor, etwas höheres Tempo und eine durchgängigere Spannung. Dennoch, mich konnte die Story gut unterhalten und ich habe mich mit der Geschichte wohl gefühlt.
Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung.
Das Cover zeigt vermutlich Bloom und stilisiert die vier Jahreszeiten, die Schrift ist haptisch etwas hervorgehoben und die lila Grundfarbe ist hübsch.
Fazit: kurzweiliger Auftakt zur "Die Hüter der fünf Jahreszeiten"-Reihe. 4,5 Sterne.