Rosalie
Die Ullsteinfrauen und das Haus der BücherBerlin in den 1920er Jahren: Auf einem Bankett lernt Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullstteinverlages, die erfolgreiche Journalistin Rosalie Gräfenberg kennen.
Um Franz Ullstein ist es fast sofort ...
Berlin in den 1920er Jahren: Auf einem Bankett lernt Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullstteinverlages, die erfolgreiche Journalistin Rosalie Gräfenberg kennen.
Um Franz Ullstein ist es fast sofort geschehen!
Er verliebt sich in Rosalie und macht ihr kurz darauf einen Antrag.
Doch seinen vier Brüdern ist sie ein Dorn im Auge, zu unangepasst ist ihnen die geschiedene junge Frau.
Durch eine Intrige versuchen sie, Rosalie und Franz zu trennen.
Aber Vicki Baum, Freundin und Verlagsredakteurin bei Ullstein, lässt nicht zu, dass nur die Männer die Regeln diktieren.
Zusammen mit Tippfräulein Lilli an ihrer Seite wollen sie verhindern, dass Rosalies Ruf ruiniert wird!
Die kurze Liebesgeschichte zwischen Franz Ullstein und Rosalie Gräfenberg hat es so (oder so ähnlich) tatsächlich gegeben. Die Ehe der beiden hielt leider nur 2 Jahre.
Die junge Lilly Blume und ihre warmherzige Familie sind aber der Fantasie der Autorin entsprungen.
Man möchte fast "leider" sagen, denn "Blümchen" ist eine selbstbewusste junge Frau, die man sich sehr gut im aufregenden Berlin der 20er Jahre vorstellen kann.
Die berühmte Vicki Baum wird hervorragend und realistisch beschrieben und perfekt in die Handlung integriert.
Auch Haus und Familie Ullstein wurden von Beate Rygiert akribisch recherchiert und die historischen Fakten nur minimal dem Handlungsverlauf angepasst.
Im Verlauf der Geschichte wird das Erstarken der Nationalsozialisten lediglich angedeutet, ist es für den eigentlichen Verlauf der Handlung nur unwesentlich von Belang. Das Buch endet deutlich vor der "Arisierung" des Verlages.
Die Historie rund um das Haus Ullstein (und der Brüder) fand ich interessant und wird im Anhang noch vertieft.
Mir persönlich haben die Geschichten von Rosalie und Lilly gleich gut gefallen.
So unterschiedlich in ihrer Art, kann man sich mit beiden gut identifizieren.