Teuflisch gut!
In der Liebe ist die Hölle los„In der Liebe ist die Hölle los“ von Benne Schröder (Taschenbuch 10,00€, erschienen am 24.04.17 bei LYX)
Catalea Morgenstern will so wenig wie möglich mit ihrer Familie zu haben, wenn sie sich nicht ständig ...
„In der Liebe ist die Hölle los“ von Benne Schröder (Taschenbuch 10,00€, erschienen am 24.04.17 bei LYX)
Catalea Morgenstern will so wenig wie möglich mit ihrer Familie zu haben, wenn sie sich nicht ständig in IHR Privatleben einmischen würde. Als ihr Freund Jan sich von ihr trennt, scheint ihr Schicksal besiegelt und Catalea steigt ins Familienunternehmen ein. Ihr Vater, der Teufel und Chef der Hölle, die sich nur noch die „Firma“ nennt, scheinen zunächst froh darüber. Doch dann geht ein Auftrag gewaltig schief und die halbe Hölle ist hinter ihr her. Mithilfe des teuflisch gut aussehenden Totenanwalts Timur gelingt ihr die Flucht, und plötzlich ist nicht nur Cataleas Leben, sondern auch ihr Herz in Gefahr…
Der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen. Catalea, aus deren Sicht die Geschichte erzählt ist, wirkte von Anfang an sehr sympathisch und authentisch. Auch den humorvollen Schreibstil möchte ich besonders hervorheben! Der Wortwitz war trocken und lockerte so manche zu ernste Szene auf und spielt auf eindrucksvolle Weise mit bekannten Klischees. Das Buch ist insgesamt humorvoll erzählt, hat aber auch einige ernstere Szenen und wird so ganz und gar nicht ins Lächerliche gezogen. Die fantastischen Elemente fügen sich scheinbar „natürlich“ in unsere Welt ein und wirken an keiner Stelle konstruiert. Die Hölle wird dem Leser mit kursiv-gedruckten kurzen, humorvoll verpackten Ausschnitten aus dem „Ratgeber für die Toten, 783. Auflage“ näher gebracht und erspart dem Leser den oft mühsamen Einstieg in die fantastischen Elemente! Die Abschnitte sind kurz gehalten, dennoch informativ genug, um sich in der Handlung gut zu orientieren. Anfangs fand ich sie ein wenig handlungsunterbrechend, aber ich halte sie dennoch für die beste Lösung die Hölle zu verstehen.
Catalea und Timur sind beide authentisch gestaltet und man muss sie als Leser einfach gern haben. Auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist, unkompliziert und vor allem ohne künstliches Drama erzählt, was echten Seltenheitswert hat. Bisher hatte ich nicht so gute Erfahrungen mit männlichen Autoren bei Liebesgeschichten gemacht. Benne Schröder konnte mich aber mit seinem Debüt eines Besseren belehren. Es gibt kaum kitschige Szenen, allerdings geht die Liebesgeschichte beim Lesen dennoch ans Herz und kommt nicht zu kurz.
Einziger Kritikpunkt sind für mich einige zu ausschweifende Gedankengänge der Protagonistin in spannenden Situationen. Das Cover gefällt mir sehr gut, weil es ebenso wie das Buch mit den Klischees rund um Himmel und Hölle spielt und gleichzeitig ein echter Blickfang ist. Der zweite Teil „Zum Teufel mit der Liebe“ erscheint im November. Das Ende ist zum Glück auch so gewählt, dass man die Zeit bis dahin durchaus aushalten kann!
Zusammenfassend gesagt:
Ein wunderbar humorvolles Buch, das mit den Klischees spielt und mit einer gut durchdachten Geschichte, authentischen Charakteren, einer schönen Liebesgeschichte und teuflisch guter Unterhaltung besticht! Lest es!