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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2021

Toller Auftakt - Hörbuchrezension

Lady of the Wicked
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Darcia Bonnet ist eine Hexe und um ihre Schwester zu rächen beziehungsweise sie gar von den Toten wieder zu erwecken, möchte sie zur Lady of the Wicked werden. Dafür muss sie jedoch 13 Hexen töten. Sie ...

Darcia Bonnet ist eine Hexe und um ihre Schwester zu rächen beziehungsweise sie gar von den Toten wieder zu erwecken, möchte sie zur Lady of the Wicked werden. Dafür muss sie jedoch 13 Hexen töten. Sie hat einen Waldtroll, der ihr treu ergeben, dafür aber nicht der Hellste ist. Aber dennoch sehr liebenswert und er kommt ständig mit neuen Geschöpfen an, die Darcia heilen soll. Darcia lebt in New Orleans, in unserer Welt. Die dazu passende Stadt in der so genannten Schattenwelt ist Babylon, die sie jedoch verlassen musste. Die zweite Perspektive ist die von Valens, von dem man erst nicht so viel weiß. Die beiden geraten schnell aneinander und fechten immer neue und witzige Wortgefechte aus. Die dritte Perspektive kommt erst später dazu und stammt von einer Person aus Babylon.
Zu Beginn muss man wegen der vielen neuen Personen und dem Weltenaufbau schon genau zuhören, aber es lohnt sich. Die Geheimnisse werden wie Zwiebelhäute nach und nach entblättert und es gab so manch einen Aha-Effekt. Denn die Personen hängen viel enger zusammen als gedacht. Eine tolle Welt, eine interessante Geschichte - und vor allem so toll vorgetragen. Alle drei SprecherInnen gefielen mir richtig gut. Und ich fand es toll, dass es hier für jede Perspektive eine andere Stimme gibt. Dagmar Bittner (als Darcia), Moritz Pliquet (als Valens) und Sarah Grunert (als Ruth) bilden ein tolles Team. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Dilogie.

Veröffentlicht am 04.10.2021

Morde im viktorianischen Zeitalter

Der letzte Rabe des Empire
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Eine Zeitreise in ein London, in dem Jack the Ripper sein Unwesen treibt und mordet. Ende des 19. Jahrhunderts. Der Straßenjunge Melvin verfolgt die Mordserie und er kannte alle Opfer. Als dann auch noch ...

Eine Zeitreise in ein London, in dem Jack the Ripper sein Unwesen treibt und mordet. Ende des 19. Jahrhunderts. Der Straßenjunge Melvin verfolgt die Mordserie und er kannte alle Opfer. Als dann auch noch das Mädchen Ayleen stirbt, in das er heimlich verliebt war, beginnt er mit seinen Ermittlungen. Doch was hat es mit dem einbeinigen Raben auf sich? Zwei rivalisierende Banden - doch wer ist gut und wer ist böse? Kurze Kapitel, schnelle Szenenwechsel, die das Tempo erhöhen. Man mag gar nicht aufhören zu lesen. Eine tolle Geschichte über Jack the Ripper, die ja noch heute Fragen aufwirft. Ein wenig Grusel, aber auch Magie, Abenteuerlust und Spannung.

Veröffentlicht am 29.09.2021

Bahnhof Friedrichstraße

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Von Ulrike Schweikert habe ich schon viele Romane gelesen; zuletzt die Dilogie über die Charité und mir gefällt es, wie gut ihre Bücher immer recherchiert sind und wie perfekt sie den historischen Kontext ...

Von Ulrike Schweikert habe ich schon viele Romane gelesen; zuletzt die Dilogie über die Charité und mir gefällt es, wie gut ihre Bücher immer recherchiert sind und wie perfekt sie den historischen Kontext mit dem Romangeschehen in ihren Büchern verbindet. Und so ist es auch dieses Mal im ersten Teil der neuen Reihe um den Bahnhof Berlin Friedrichstraße. Doch es geht hier nicht nur um den Bau dieses Bahnhofes, sondern im Zentrum stehen drei ganz unterschiedliche Frauen und natürlich die so geschichtsträchtige Zeit, denn die Handlung beginnt im Jahr 1920. Luise ist Sekretärin bei der Sittenpolizei, Ella Verkäuferin - und sie lebt in armen Verhältnissen, die hier gut dargestellt werden - und Ilse ist eine Künstlerin und sie liebt Frauen. Warum heißt der Roman Bahnhof Friedrichstraße? Weil der junge Architekt Robert Luise heiratet, deren Verlobter nicht aus dem Großen Krieg zurück gekommen ist. Doch vielmehr als um den Bahnhof geht es hier um die Menschen, um das Lebensgefühl in dieser noch jungen Weimarer Republik, das sich zunehmend radikalisiert. Bis zum Jahr 1933, dem Jahr der Machtergreifung Hitlers. Ein beeindruckendes Zeitporträt, ein toller Roman - ich freue mich schon auf die weiteren Teile.

Veröffentlicht am 24.09.2021

Aus der Sicht von Telemachos

Der Sohn des Odysseus
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Die griechische Mythologie und besonders die Odyssee sind sicherlich vielen Menschen ein Begriff und gerade in den letzten Jahren sind diese immer wieder Gegenstand von Romanen, sei es nun für Jugendliche, ...

Die griechische Mythologie und besonders die Odyssee sind sicherlich vielen Menschen ein Begriff und gerade in den letzten Jahren sind diese immer wieder Gegenstand von Romanen, sei es nun für Jugendliche, Kinder oder eben Erwachsene. Doch dieses Buch habe ich als anders empfunden, denn es erzählt die Geschichte des Odysseus aus der Sicht seines Sohnes Telemachos. Der trojanische Krieg ist endlich beendet, alle Helden, die ihn überlebt haben, kehren heim. Und auch Telemachos erwartet die Ankunft seines Vaters. Doch Odysseus kommt nicht nach Hause. Telemachos wird älter, aber ist noch nicht alt genug, um die Herrschaft auf Ithaka zu übernehmen. Seine Mutter Penelope will sich wieder verheiraten, ist überzeugt vom Tod des Ehemannes, doch Telemachos zweifelt nicht. Über die Abenteuer des Odysseus erfahren wir hier in diesem Buch aus den Träumen von Penelope und von der Kinderfrau. Doch im Zentrum steht die Entwicklung von Telemachos vom kleinen Kind bis hin zum jungen Erwachsenen. Kindgerecht und modern erzählt, eine wahre Bereicherung. Zudem wunderbar bebildert.

Veröffentlicht am 16.09.2021

Eine schwierige Reise

Reise durch ein fremdes Land
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Es ist kurz vor Weihnachten, die Witterungsverhältnisse sind schlecht, es gibt keine Flüge mehr. Und so macht sich der Fotograf Tom auf eine lange Reise, um seinen kranken Sohn mit dem Auto nach Hause ...

Es ist kurz vor Weihnachten, die Witterungsverhältnisse sind schlecht, es gibt keine Flüge mehr. Und so macht sich der Fotograf Tom auf eine lange Reise, um seinen kranken Sohn mit dem Auto nach Hause zu holen. Auf der Reise begibt sich Tom auch auf eine innere Reise in die Vergangenheit, auf die wir als Leser_innen mitgenommen werden. Tom ist Fotograf und das wird bei seinen Beschreibungen auch immer wieder deutlich, die so anschaulich sind und der Autor David Park vermittelt das sehr anschaulich, wie auch die Kälte. Ein intensiver Roman, der nur auf ungefähr 200 Seiten eine so dichte, gewaltige Geschichte bietet. Ein unglaublich guter Schreibstil, ein Roman, bei dessen Lektüre ich immer wieder innegehalten habe, um ihn besser auf mich wirken zu lassen. Am Ende verstehen wir dann, warum diese Reise so schwer ist und welcher Schmerz und welche Schuldgefühle dahinter stecken.