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Veröffentlicht am 30.03.2023

Die Welt jenseits der Mauer

Attack on Titan Deluxe 9
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Eine halbe Ewigkeit scheint vergangen zu sein, seit die Mauer gefallen ist und der kolossale und der gepanzerte Titan das Leben der Menschen verändert haben. Damals konnten Eren, Mikasa und Armin nichts ...

Eine halbe Ewigkeit scheint vergangen zu sein, seit die Mauer gefallen ist und der kolossale und der gepanzerte Titan das Leben der Menschen verändert haben. Damals konnten Eren, Mikasa und Armin nichts tun außer zusehen. Doch an diesem Tag ist in den dreien etwas geboren, das ihr Leben bestimmte.
Wer ›Attack on Titan‹ noch nicht kennt oder noch nicht so weit gelesen oder geschaut hat, sollte das definitiv erst nachholen, bevor hier weitergelesen wird.
Denn jede Entwicklung der Story kann ein Spoiler sein und jeder Spoiler bei ›Attack on Titan‹ ist ein Spoiler zu viel.
Nachdem Eren und der Aufklärungstrupp die Bücher seines Vaters gefunden haben, hat sich ihre Welt vollständig verändert. Nicht nur über sich und ihre Welt haben sie Neues erfahren, auch über das, was jenseits der Mauer liegt. Somit stehen den Leser:innen mitunter die Nackenhaare zu berge, wenn in ›Attack on Titan Deluxe Edition Band 9‹ Ereignisse geschehen, die aus ›Attack on Titan Deluxe Edition Band 1‹ nur zu bekannt sind. Das Verhältnis hat sich geändert, doch die Folgen sind ähnlich: Kinder, deren Welt in Trümmern liegt. Außerdem kommt es im neunten Band endlich zur Aussprache zweier Charaktere, die Fans der Reihe nicht verpassen dürfen.

»Ihr habt versucht, die Welt zu retten. Habe ich recht? Ihr wart vier ahnungslose Kinder, die auf die Insel geschickt wurden. Dabei wusstet ihr nichts über diese Welt.«

In ›Attack on Titan Deluxe Edition Band 9‹ wird die Welt jenseits der Mauer bekannter und auch auf die Ereignisse in der Vergangenheit wird Licht geworfen. Wie kam es dazu, dass die Menschen sich hinter den Mauer zurückzogen? Der neunte Band der Deluxe-Edition hält definitiv einige Antworten parat.

»Es ist genau, wie Willy Tybur sagt. Ich bin ein Schurke, der vielleicht die ganze Welt auslöschen wird. Aber für mich saht ihr damals auch wie Schurken aus.«

Das unbekannte Fremde wird in ›Attack on Titan Deluxe Edition Band 9‹ vertrauter und menschlicher. Die Lesenden sind gezwungen, die Perspektive zu wechseln. Die Unschuld und Beweggründe des Feindes kennenzulernen, gleichzeitig die Beweggründe der eigenen Seite nur noch bruchstückhaft nachvollziehen zu können.

»Ich bin wie du. Natürlich gibt es überall schlechte und gute Menschen, aber jenseits des Meeres oder in den Mauern … wir sind alle gleich.«

Dem Anime und Manga ›Attack on Titan‹ gelingt es wie keiner anderen Geschichte, die Leser:innen und Zuschauer:innen vollständig für die Seite der Hauptfiguren einzunehmen. Mitgerissen durch Erens Schicksal und den Tod seiner Mutter, von einem Schauer gepackt durch die brutalen und mitunter fast kindlichen Titanen, die grundlos und grausam Leben zerstören. Was als klassische Schwarz-Weiß-Zeichnung beginnt, gewinnt schnell an Komplexität. Vom Wunsch nach Rache und Sicherheit getrieben, von der Frage nach dem Warum geleitet.

»Damals als die Mauer durchbrochen und meine Heimat überrannt wurde. Als meine Mutter vor meinen Augen von Titanen gefressen wurde, seitdem frage ich mich, wieso Menschen sowas durchmachen mussten … und wieso so viele Menschen bei lebendigem Leib gefressen wurden. Weil ich das einfach nicht verstehen kann.«

Doch was ist, wenn der Beginn der Schrecken für Eren nicht der Beginn des Schreckens an sich ist? Wenn alles schon so viel früher begonnen hat und doch für jede Generation an einem bestimmten Punkt ein neuer Anfang gelegt wird? Wenn die Grenze zwischen Reaktion und Aktion unsichtbar geworden ist? Wer handelt dann noch, um sich zu schützen und wer handelt schon, um anderen zu schaden? Und können diese Fragen überhaupt noch unabhängig voneinander betrachtet werden? Mit jeder Wendung nimmt die Komplexität der Geschichte zu und doch spüren die Leser:innen, dass die gesamte Geschichte schon zu Beginn angelegt war. Und immer weiter und tiefer zum Nachdenken anregt, vertraute Strukturen hinterfragt und dekonstruiert.

»In den letzten Jahren gab es auf Paradis eine Revolte, bei der die Friedensideologie von König Fritz aufgegeben und der Urtitan gestohlen wurde und nun steht die Welt erneut am Rand des Abgrunds. Denn ein Mann ist aufgetaucht, der sich gegen König Fritz‘ friedliche Welt auflehnt. Er ist ein Rebell gegen den Frieden … und sein Name ist … Eren Jäger!«

Wer glaubt, Anime und Mange sei etwas für Kinder, der sollte Isayamas Reihe ›Attack on Titan‹ definitiv eine Chance geben (und sie nicht Kindern unter 16 Jahren zeigen). Denn mit jedem weiteren Band sind es nicht nur die Titanen als solche, über die die Leser:innen mehr erfahren. Sie erfahren mehr über das Menschsein, Hass und Gewalt. ›Attack on Titan Deluxe Edition Band 9‹ ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend, geht unter die Haut und ist wunderbar passend gezeichnet. Ich bin schon so gespannt, wie es in ›Attack on Titan Deluxe Edition Band 10‹ weitergeht.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Eine Liebeserklärung an die Kunst

Kunst ist wichtig
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Alle Bücher von Neil Gaiman sind etwas Besonderes. Voller Fantasie, Leben und Traumhaften. Manchmal alptraumhaft, manchmal schöne Träume.
Ob ›Coraline‹, ›Der Fluch der Spindel‹, ›Der Ozean am Ende der ...

Alle Bücher von Neil Gaiman sind etwas Besonderes. Voller Fantasie, Leben und Traumhaften. Manchmal alptraumhaft, manchmal schöne Träume.
Ob ›Coraline‹, ›Der Fluch der Spindel‹, ›Der Ozean am Ende der Straße‹ oder ›Nordische Mythen und Sagen‹ – Gaimans Bücher sind originell und voller Liebe für das Phantastische.
In ›Kunst ist wichtig‹ versammeln sich in vier Kapiteln vier Teile:
›Credo‹, ›Warum unsere Zukunft von Büchereien, Lesen und Tagträumen abhängt‹, ›Einen Stuhl bauen‹ und ›Macht gute Kunst‹. Alle sind wunderbar passend in schwarz-weiß illustriert von Chris Riddell, der auch die Illustrationen zu ›Der Fluch der Spindel‹ angefertigt hat.

»Durch das Lesen entdecken Sie etwas Lebenswichtiges, etwas, das Ihnen dabei helfen wird, Ihren eigenen weg in der Welt einzuschlagen: Die Welt muss nicht so sein, wie sie ist. Alles könnte anders sein.«

Riddells Illustrationen und Gaimans Schreiben passen perfekt zusammen. ›Kunst ist wichtig‹ ist eine Liebeserklärung an die Kunst, Ideen und die Fantasie. Darin versammeln sich Sprüche, Gedanken und ein längerer Text voller ansteckender Energie.
Wer mit der Frage ringt, ob Kunst wirklich wichtig ist oder nur ein Luxuszeitvertreib, der wird in ›Kunst ist wichtig‹ auf jeden Fall eine Antwort finden.

»Literatur fördert Empathie. Literatur entsteht aus sechsundzwanzig Buchstaben und einer Handvoll Satzzeichen. Und Sie, Sie allein, schaffen daraus mithilfe Ihrer Fantasie eine Welt voller Menschen, durch deren Augen Sie schauen.«

Wer selbst schreibt und gerade vor einer massiven Schreibblockade steht, kann gerne einen Blick in ›Kunst ist wichtig‹ werfen. Die Chance ist hoch, dass ein Funken des Feuers und der Leidenschaft, die Gaiman der Literatur entgegenbringt, übergeht.
In ›Kunst ist wichtig‹ wird spürbar, was Gaiman in all seine Romane einfließen lässt. Liebe zur Kunst und zur Phantasie, abseits von Stereotypen, Allgemeinplätzen und abgedroschenen Geschichten. Definitiv lesenswert!

»Durch Bücher kommunizieren die Toten mit uns. Durch Bücher lernen wir von jenen, die von uns gegangen sind, wie die Menschheit sich entwickelt hat, wie Wissen aufeinander aufbaut.«

›Kunst ist wichtig‹ ist nicht nur für Fans von Gaiman eine Leseempfehlung. Alle die Stroh in das Feuer ihrer Liebe zur Kunst werfen oder es entfachen wollen, werden ihre Freude daran haben.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Die Geburt eines Wunsches

Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit
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Manche lieben ihn, andere hassen ihn. Aber eines ist klar: Wer Leigh Bardugos Trilogie ›Legenden der Grisha‹ gelesen hat, wird ihn sicherlich nicht so schnell vergessen.

In ›Goldene Flammen‹, ›Eisige ...

Manche lieben ihn, andere hassen ihn. Aber eines ist klar: Wer Leigh Bardugos Trilogie ›Legenden der Grisha‹ gelesen hat, wird ihn sicherlich nicht so schnell vergessen.

In ›Goldene Flammen‹, ›Eisige Wellen‹ und ›Lodernde Schwingen‹ erfährt man so einiges über die Vergangenheit des mächtigsten Grishas von Ravka.

›Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit‹ ist eine wunderschön gestaltete Einladung, mehr über das Leben des Dunklen und das seiner Mutter zu erfahren. Auch in das Leben der Grisha, bevor der Dunkle die Zweite Armee gründete und die Grisha zumindest in Ravka leben konnten, ohne sich verstecken und um ihr Leben fürchten zu müssen, gibt es Einblick.

›Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit‹ erzählt von einer Zeit, in der den Dunklen noch vieles von dem Mann unterscheidet, der er in der Trilogie werden wird. Immerhin ist sie in einer Zeit angesiedelt, in der selbst sein Vater noch am Leben ist.

»Du wirst ihn um hundert Jahre überleben, vielleicht tausend, vielleicht mehr. Für dich ist er nur Staub.«

›Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit‹ basiert auf einer Kurzgeschichte von Leigh Bardugo namens ›The Demon in the Wood‹, die bereits 2015 erschienen ist.

Der Stoff der Geschichte wurde zu einer wundervollen Graphic Novel umgesetzt, die von Dani Pendergast eindrucksvoll und äußerst stimmig umgesetzt wurde. Besonders Baghra in jüngeren Jahren gefällt mir richtig gut, die auch hier schon nicht auf den Mund gefallen ist.

»Die ersten Menschen, die Bären sahen, hielten sie für Monster. Meine Macht ist fremdartig, nicht unnormal.«

›Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit‹ kann sowohl vor den ›Legenden der Grisha‹ gelesen werden, da es keine Spoiler enthält, als auch danach. Ich persönlich habe zuerst die ›Legenden der Grisha‹ gelesen, was sich unglaublich stimmig angefühlt hat. So konnte mich meine Faszination für die Person des Dunklen beim Lesen der Graphic Novel begleiten.

Diese zeigt einige der Weichen, die den Dunklen zu dem Mann gemacht haben, der in ›Legenden der Grisha‹ in Erscheinung tritt. Fans der Trilogie können gespannt sein, um welche es sich handelt. Spannend erzählt, stimmungsvoll illustriert und definitiv einen Blick wert. Vor allem auch, um die Lebensweise der Grisha außerhalb des späteren Schutzes in der Zweiten Armee zu verstehen.

»Beginne Mauern zu bauen, und die Menschen fragen sich, was man verbirgt. Unsere Häuser bleiben niedrig. Wir plündern nicht die Felder oder Höfe der Dorfbewohner, jagen die Wälder nicht leer. Es ist besser, sie bemerken uns nicht, als dass sie glauben, wir haben etwas, das sie wollen.«

›Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit‹ ist eine definitive Empfehlung für alle Fans der ›Legenden der Grisha‹-Trilogie. Wunderschön illustriert, spannend und stimmungsvoll.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Von der Liebe und dem Hass zweier Schwestern

Das Tagebuch der Jenna Blue
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Jenna und Scarlett sind Schwestern. Sie müssten einander so ähnlich sein und sind sich doch so fremd. Seitdem ihre Mutter sie verlassen hat, als sie noch klein waren, ist ihr Leben nicht mehr das gleiche.

Scarlett ...

Jenna und Scarlett sind Schwestern. Sie müssten einander so ähnlich sein und sind sich doch so fremd. Seitdem ihre Mutter sie verlassen hat, als sie noch klein waren, ist ihr Leben nicht mehr das gleiche.

Scarlett gelingt es, sich anzupassen und weiterzumachen. Sie ist wunderschön, beliebt und gesellig. Die Mädchen wollen mit ihr befreundet sein, die Jungen wollen sie als ihre Freundin haben. Selbst das verfallende Haus, in dem sie leben, kann sie nicht davon abhalten, ihr Leben in vollen Zügen auszuschöpfen.

Jenna gelingt dies nicht. Während ihr Vater seit dem Fortgehen der Mutter erstarrt ist und jedes Band zu seinen Töchtern verloren hat, flüchtet sich Jenna in ihr Tagebuch. Alles fällt ihr schwer, seit ihre Mutter fort ist. Sie lebt zurückgezogen und hat nur eine Freundin, vor der sie nicht einmal weiß, ob sie sie wirklich Freundin nennen kann.

»Es heißt, ältere Geschwister würden Schatten werfen, denen die jüngeren nicht entkommen können. Bei uns ist es andersherum. Es ist Scarletts Existenz, die der meinen ihre Farben raubt.«

Doch als Jenna eines Nachts die Bekanntschaft zweier Jugendlicher macht, die ein herrlich amüsanter Gegenpol zur tragischen Geschichte der Schwestern bieten, wird sie aus ihrem bisherigen Leben herausgerissen. Bald stellt sich jedoch die Frage, ob ihr bisheriges Leben denn wirklich so war, wie sie bislang dachte.

Viele ungelöste Fragen durchziehen ›Das Tagebuch der Jenna Blue‹. Vor allem die Frage danach, wohin ihre Mutter damals verschwand und warum sie ging. Als Jenna eine Möglichkeit sieht, endlich Antworten zu finden, gibt sie jede Zurückhaltung auf.

»Es sind Momente wie diese, in denen ich ihre Scham teile. Unser Resthof gleicht einer Ruine. Die Farbe blättert von den Wänden wie die Rinde von jungen Birken, dem Dach fehlen Schindeln, eine Außenwand sackt gefährlich gen Erde.«

Was geschah wirklich vor zehn Jahren, an dem Tag, an dem ihre Mutter verschwand? Wer weiß mehr, als er bislang zugibt? Und wie tief sitzt der Hass der beiden Schwestern wirklich?

Ich war überrascht, einen Jugendthriller im Programm des Drachenmond Verlages zu finden. Drachenmond Verlag und ein Jugendthriller – passt das zusammen? Unbedingt! Cover, Klappentext und schließlich das Buch selbst haben mich restlos überzeugt. Adrians Gespür für Charaktere und die Eigenheiten von Menschen ist erstaunlich und haucht dem ›Tagebuch der Jenna Blue‹ von der ersten bis zur letzten Seite Leben ein. An manchen Stellen wird die Handlung etwas ruckartig und ich hätte mir manche Wendungen schon etwas früher subtil angedeutet gewünscht, aber das kann dem wirklich tollen Buch ingesamt kaum abträglich sein.

»Wenn er an ihnen vorbeihumpelt, fühle ich etwas in mir schwer werden. Wie gern wäre ich jemand, der seine Stimme erhebt, auf ein Unrecht hinweist, laut und unbequem ist. Doch ich bin stumm wie der Gärtner. Wenn unsere Blicke sich treffen, ist es ein stilles Erkennen: Er weiß um meinen Zwist, denn er ist wie ich.«

›Das Tagebuch der Jenna Blue‹ hat mich einfach umgehauen. Ob es daran liegt, dass ich selbst eine Schwester habe, die fast so alt ist wie ich, oder einfach am Buch insgesamt, weiß ich nicht – aber die Thrillerelemente haben mich auf jeden Fall erwischt.

Wem ›Das Tagebuch der Jenna Blue‹ gefallen hat, kann gerne einen Blick auf ›Der Dieb ohne Herz‹ aus dem Drachenmond Verlag werfen.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Mit guten Freunden geht es für Rille auf ins Abenteuer

Rille: Die Dschungelfreunde sind los!
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Rille hat seinen Ausbruch aus dem Zoo in ›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ nicht geplant. Genau genommen ist Rille nicht einmal ausgebrochen: Er wurde freigelassen. Nun gut, vielleicht waren es ...

Rille hat seinen Ausbruch aus dem Zoo in ›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ nicht geplant. Genau genommen ist Rille nicht einmal ausgebrochen: Er wurde freigelassen. Nun gut, vielleicht waren es nicht seine Wärter und Wärterinnen, die ihn freigelassen haben, aber im Dschungel findet er sich trotzdem wieder.

Vielleicht wäre so ein Dschungel auch ein wirklich Angst einflößender Ort, voller wilder Tiere, fremder Pflanzen und neuartigen Geräuschen, wenn man sein ganzes Leben in einem Zoo verbracht hat.

Zum Glück ist Rille im Dschungel in ›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ nicht allein, Mr. Gibbs und gute Freunde stehen im schnell mit Rat und Tat zur Seite. Dabei schließt nicht nur Rille den Papagei Pepe, die Gürteltierdame Tante Tatu, die Wasserschweine und all die anderen Geschöpfe des Dschungels ins Herz: Auch den Lesern und die Leserinnen – und natürlich auch Vorlesern und Vorleserinnen – wird es ähnlich gehen.

»Als die Tiere Rille entdecken, verstummen sie plötzlich. Man hört nur noch das Rauschen des Wasserfalls. Weil ihn alle angucken, hebt Rille eine Pranke und winkt zaghaft.«

Eins ist sicher: Bei Rilles neuem Leben im Dschungel trifft er auf vieles Neues und Bekanntes, das zum Staunen und Wohlfühlen einlädt.

»›Das dürft ihr doch nicht wegmachen!‹ Rille lässt sich aufs Moos fallen. Es ist weicher als alles, was Rille jemals zuvor gespürt hat.«

Natürlich muss Rille auch noch vieles lernen. War es im Zoo doch immer angenehm, das Futter von den Pflegern und Pflegerinnen gebracht zu bekommen, muss der kleine Gorilla nun auf einmal jagen! Und auch um seinen Schlafplatz hat er sich bislang kaum Gedanken machen müssen, da im Zoo immer ein sicherer Unterschlupf bereitstand. Wenigstens ärgern ihn hier die Paviane aus dem Zoo nicht mehr.

»Rille hat bis jetzt noch nicht darüber nachgedacht, wo er wohnen wird. Ob er überhaupt hier in diesem Dschungel bleiben soll. Er mag das viele Grün, das nirgendwo endet.«

bookcoverFee Krämers Vorlesebuch ›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ wird durch die liebevollen und wunderbaren Illustrationen von Nikolai Renger geschmückt. Jede Seite des wunderschönen Buches lädt zu neuen Abenteuern mit Rille und seinen Freunden ein. Denn nicht nur das Futtersammeln hat Rille nie gelernt – auch teilen musste er bislang nie.

›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ lädt zu einer spannenden Reise ein, den kleinen Gorilla bei seinen Herausforderungen zu begleiten, sich seinen Ängsten zu stellen und viele neue Freunde kennenzulernen. Warmherzig geschrieben sind Krämers Abenteuer des kleinen Gorillas Rille unglaublich lesenswert.

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