Leserunde zu "Tagebuch einer überaus glücklichen Geschiedenen" von Marie Renée Lavoie

Selbstironisch und schwarzhumorig
Cover-Bild Tagebuch einer überaus glücklichen Geschiedenen
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Marie-Renée Lavoie (Autor)

Tagebuch einer überaus glücklichen Geschiedenen

Roman

Anja Mehrmann (Übersetzer)

Zwei Jahre ist es her, dass Diane von Jacques für eine Jüngere verlassen wurde. Inzwischen ist sie fast 50, geschieden und lebt in einem rein weiblichen Dreigenerationenhaus, zusammen mit ihrer besten Freundin Claudine, deren Tochter Adèle und Mutter Rosanne.

Zum Glück ist Claudine ebenfalls frisch geschieden, sodass sich die beiden Freundinnen gegenseitig ihr Leid klagen, aber auch die neuen Freiheiten, die so eine Scheidung in der zweiten Lebenshälfte mit sich bringt, gemeinsam genießen können. Braucht frau da überhaupt noch einen Mann?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 16.08.2021 - 05.09.2021
  2. Lesen 20.09.2021 - 03.10.2021
  3. Rezensieren 04.10.2021 - 17.10.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Ehe Scheidung Frau Lebensmitte Humor Bridget Jones Kanada Freundinnen Emanzipation Befreiung solo Single Dating Freiheit Liebesleben Selbstbestimmung Wohngemeinschaft Dreigenerationenhaus Generation weibliche Solidarität 50 fünfzigster Geburtstag Fünfzigster Flirt Affäre Dialogwitz Helen Fielding Diane Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 11.10.2021

Herrlich unkonventionell

1

Die Geschichte ist nicht neu - vom Ehemann verlassen für eine deutlich jüngere Frau. So könnte man glauben, dieses Buch bedient die gängigen Klischees. Stimmt auch im Ansatz, nur haben wir es hier mit ...

Die Geschichte ist nicht neu - vom Ehemann verlassen für eine deutlich jüngere Frau. So könnte man glauben, dieses Buch bedient die gängigen Klischees. Stimmt auch im Ansatz, nur haben wir es hier mit der außergewöhnlichen Diane Delaunais zu tun.

Ihre Präsenz und die herzerfrischend ehrliche Art im richtigen Moment mit alten Mustern zu brechen ist einfach zu schön. Auch die neue "Wohngemeinschaft" unter einem Dach mit drei Generationen ist großartig, manchmal chaotisch aber alles andere als langweilig.
Genau wie der einladende frankokanadische Lebensstil, den Diane und ihre beste Freundin Claudine in vollen Zügen zu genießen wissen.

Es macht großen Spaß, die Entwicklung von Diane zu begleiten und in jedem Kapitel mehr über ihre teilweise leicht schrulligen Angewohnheiten zu erfahren. Wie beispielsweise, den extra gesammelten Nippes, mit einem Vorschlaghammer zu zerstören, sollten die Nerven gerade allzu sehr blank liegen. Mit ihrer pragmatischen und liebenswerten Art einerseits schräg und doch auch gänzlich normal zu sein, schafft Diane es spielend leicht dieser Geschichte die gewisse Extravaganz zu geben.

Die Charaktere sind erfrischend, besonders natürlich Diane besitzt die richtige Portion Herz, Humor und Verrücktheit, um dem Alltag die Stirn zu bieten. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und intelligent. Dieses Buch zu lesen macht Spaß und transportiert in eine wohlige und auch lustige Stimmung, daher für mich persönlich absolut überzeugend und gelungen.








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Veröffentlicht am 07.10.2021

Das Feuer des Sarkasmus brennt

4

Schon der erste Satz des Buches überzeugt und wenn ich mal wieder einen Buchbeginn zitieren soll, dann wird es dieser hier:
„Das Leben ist viel zu kompliziert, als dass man das Alter eine Person tatsächlich ...

Schon der erste Satz des Buches überzeugt und wenn ich mal wieder einen Buchbeginn zitieren soll, dann wird es dieser hier:
„Das Leben ist viel zu kompliziert, als dass man das Alter eine Person tatsächlich aus der Anzahl der Jahre ableiten könnte, die sie bereits gelebt hat. Es kommt mir wie eine grobe Vereinfachung vor, stumpf die vergehenden Tage zusammenzuzählen.“
Ein sehr amüsantes Buch mit vielen brutal ehrlichen Momenten, die einen lockerer aufs Leben schauen lassen. Erst nach einigen Seiten wurde mir klar, dass es sich um einen Folgeband handelt, was aber völlig egal ist, weil die Story recht simple ist und man ihr trotzdem folgen kann: Es naht die 50, Mann in der Midlifecrisis hat sich eine Jüngere gesucht und nun sind sie geschieden und unsere Protagonistin Diane geht wieder mit erhobenen Hauptes durchs Leben!
„… Die Schwäche meines Wiederstands hatte mich ein wenig enttäuscht, ohne mich jedoch zu wundern.“ (S. 270)
Sie nimmt ihr Leben wieder in die Hand und fängt an einer Schule an zu arbeiten, natürlich gibt es alte und neue Männer in ihrem Leben und Freudinnen fehlen natürlich auch nicht.
Nun könnten man sagen: Langweiliger Chick-Lit-Kram, aber da muss ich enttäuschen, die frankokanadische Autorin Marie-Renée Lavoie hat einen Galgenhumor vom Feinsten, bringt Bredouillen auf den Punkt und macht aus den Frauen in ihrem Roman keine kopflosen Dummchen! Das Buch strotzt nur so vor Schlagfertigkeit!

„Große Freuden wirken sich auf die Laune aus wie ein neuer roter Pullover auf eine Maschine weiße Wäsche: Sie färben alles rosarot.“ (S. 167)

Klar, eher ein Roman für die Damenwelt, aber wirklich gute Unterhaltung mit Schmunzelfaktor. Und herrlich wie viel Alkohol hier ganz politisch unkorrekt getrunken wird. Na dann, à santé, denn auch Lesen soll gut für die Gesundheit sein! ;0)
„Mein Gehirn steckt voller Vorurteile, genau wie das aller anderen auch.“ (S. 153)

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Ein herrliches Buch über Freiheit, Freundschaft und ein bisschen Liebe

1

Das Buch ist aus Sicht der Protagonistin Diane verfasst, welche relativ frisch geschieden ist, nachdem sie von ihrem Ex-Mann für eine jüngere Frau verlassen wurde. Sie lebt nun mit einer Freundin, deren ...

Das Buch ist aus Sicht der Protagonistin Diane verfasst, welche relativ frisch geschieden ist, nachdem sie von ihrem Ex-Mann für eine jüngere Frau verlassen wurde. Sie lebt nun mit einer Freundin, deren Mutter und deren Tochter in einem Haus und arbeitet an einer Schule. Im Buch geht thematisiert sie ihren Alltag mitsamt Mädelsabenden, Berufsanekdoten und Männergeschichten.

Diane ist eine sehr sympathische Figur mit viel Humor und Herz. Auch die anderen Figuren im Roman sind freundlich und herzlich inszeniert.

Die Handlung ist überschaubar. Durch die hohe Sympathie gegenüber der Hauptfigur war mein Interesse am Plot beim Lesen aber gegeben und ich wollte das Buch nicht so schnell aus der Hand legen, weil mich interessierte, was weiterhin in Dianes Leben passiert.

Der Schreibstil ist total simpel gehalten, was das Buch gut lesbar macht. Ich musste sehr häufig schmunzeln beim Lesen, da das Buch mit teilweise scharfen Humor und kleinen ironischen Bemerkungen arbeitet. Das hat mir besonders gut gefallen.

Diane, ihr Leben und ihre Ansichten machen das Buch zu einem wahren Stimmungsaufheller. Es eignet sich hervorragend als Geschenk für Freunde, die vielleicht selbst kürzlich getrennt sind (und einen Stimmungsaufheller und Ablenkung gebrauchen können) und für Mütter, die alleinstehend sind, aber ihr Leben in vollen Zügen genießen.

Alles in allem ein gelungener Roman, der sich gut lesen lässt und Lust auf das Leben macht.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Amüsante Geschichte über einen Neuanfang

1

Diane ist geschieden von ihrem Mann, der sie für eine Jüngere verlassen hat. Nun lebt sie mit ihrer Freundin Claudine und deren Tochter und Mutter in einem Haus. Diane nimmt ihr Leben selbst in die Hand ...

Diane ist geschieden von ihrem Mann, der sie für eine Jüngere verlassen hat. Nun lebt sie mit ihrer Freundin Claudine und deren Tochter und Mutter in einem Haus. Diane nimmt ihr Leben selbst in die Hand und wagt den Neuanfang.

Marie-Renée Lavoie erzählt in diesem Buch eine Geschichte voller Witz, Humor und echten Bereicherungen für das Leben einer Frau, die mit knapp 50 Jahren die Scherben ihrer Beziehung hinter sich gelassen hat. Diane nimmt mutig neue Herausforderungen an und begegnet dem Alltag mit Elan. Die Beschreibungen, wie Diane mit dem auch in ihrem Leben vorhandenen Frust umgeht, fand ich herzerfrischend. Als Französin frönt sie dem guten Leben, liebt gehaltvolles Essen, guten Wein und gute Gespräche. Die Kapitel sind interessant aufgebaut und der Schreibstil locker und leicht zu lesen. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen und habe die Lektüre genossen. Die Autorin beschreibt viele alltägliche Begebenheiten so lebendig, dass ich glaubte selbst dabei zu sein. All die ungewöhnlichen Ansätze, denen Diane folgt haben mir sehr gefallen. Ich gebe diesem Buch 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Witziger Roman mit überaus guter Message

3

Ich liebe dieses Buch. Es ist herrlich erfrischend und endet zum Glück nicht so, wie man es vielleicht zu Beginn erwartet.

Diane wurde von ihrem Mann verlassen, natürlich wie so oft, wegen einer Jüngeren. ...

Ich liebe dieses Buch. Es ist herrlich erfrischend und endet zum Glück nicht so, wie man es vielleicht zu Beginn erwartet.

Diane wurde von ihrem Mann verlassen, natürlich wie so oft, wegen einer Jüngeren. Nachdem sie anfangs hart damit zu kämpfen hat, entdeckt sie nach und nach das Leben völlig neu und findet ihren Platz darin.
Sie lebt mit ihrer Freundin Claudine, deren Tochter Adele und Mutter Rosanne zusammen in einem Haus und die Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotz allem funktioniert dieser Frauenhaushalt sehr gut.

Die Geschichte sprüht nur so von Witz, ist ehrlich, manchmal etwas klischeehaft, aber zeigt, dass es auch für Frauen um die 50 möglich ist, zu sich zu finden und ihr Leben neu zu gestalten. Es ist so wunderbar zu lesen, dass ein Leben nicht immer den gängigen Mustern entsprechen muss und trotzdem sehr reich an Liebe und Erfahrungen sein kann.

Der Schreibstil von Marie-Renée Lavoie ist unglaublich witzig und bildhaft. Es ist mir total leicht gefallen in die Geschichte rein zu kommen. An der ein oder anderen Stelle fiebert man richtig gehend mit und hofft, dass die Protagonistin nicht die falsche Entscheidung trifft.
Am Rande wird auch die französische Lebensart sehr gut heraus gearbeitet und man fühlt sich teilweise nach Frankreich versetzt.

Die Kernfrage „Braucht man einen Mann um glücklich zu sein?“ wird humorvoll beleuchtet und zu guter letzt auch irgendwie beantwortet.

In meinen Augen ein wunderbares Buch, abseits von gängigen Liebesgeschichten. Es ist eher die Bejahung seines selbst und auch irgendwie eine Inspiration in einer Welt, die immer noch sehr starre Lebensmuster vorgibt.

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