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Veröffentlicht am 22.11.2021

At home with the Whitshanks ...

Der leuchtend blaue Faden
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Anne Tyler, was für ein tolle Schriftstellerin! Ich halte ihr nun schon seit über zwanzig Jahren die Treue und sie hat mich bisher selten enttäuscht. Man muss die Art ihrer Geschichten mögen, die sich ...

Anne Tyler, was für ein tolle Schriftstellerin! Ich halte ihr nun schon seit über zwanzig Jahren die Treue und sie hat mich bisher selten enttäuscht. Man muss die Art ihrer Geschichten mögen, die sich alle irgendwie ähneln und doch alle ihren eigenen Charakter haben. Es geht um ganz normale amerikanische Familien, mit den ich mich als Leserin immer gut identifizieren kann. Sei plagen sich mit alltäglichen kleinen und großen Problemen, die man durchaus auch in der eigenen Familie entdecken könnte.

So dann auch in „Der leuchtend blaue Faden“, in dem die Familie Whitshank aus Baltimore beleuchtet wird. Die Whitshanks setzen sich aus dem Elternpaar Abby und Red zusammen, komplettiert werden sie durch ihre Kinder Amanda, Jeannie, Dennis und Douglas – liebevoll von allen Stem genannt. Hinzu kommen deren Angetraute und Kinder sowie die Großeltern Jurvis Roy and Linnie Mae. Immer wieder aus neuen Blickwinkeln betrachtet geht es in dem Buch ums Altwerden und seine Folgen. Es geht auch um Beziehungen und Rivalitäten untereinander und das sehr traurige Thema Demenz. Die Autorin versteht es wunderbar die kleinen Nuancen rauszuarbeiten. Es gelingt ihr, dass ich mich als Leserin mit der Familie verbunden und somit mit ihnen Empathie, Trauer aber auch Wut empfinden konnte. Kurzum, ich fühlte mich bei den Whitshanks zu Hause und habe mich gefreut, sie einen Teil ihrer Wege begleiten zu dürfen. Von mir gibt es wohlverdiente 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Wenn der ewige Hunger ein Loch in Leib und Seele brennt ...

Bis zum letzten Tanz
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Im Jahr 2018 nimmt die hundertjährige Lotte ihren runden Geburtstag zum Anlass ihr junges Leben nochmals Revue passieren zu lassen. Achtzig Jahre geht sie im Geiste zurück und beginnt mit dem Jahr 1938 ...

Im Jahr 2018 nimmt die hundertjährige Lotte ihren runden Geburtstag zum Anlass ihr junges Leben nochmals Revue passieren zu lassen. Achtzig Jahre geht sie im Geiste zurück und beginnt mit dem Jahr 1938 als sie als Zwanzigjährige unfreiwillig in die Hauptstadt Wien gespült wird. Die früh verstorbenen Eltern lassen ihr keine Wahl, sie muss Geld verdienen, kommt erst bei Freundin Gisi unter und findet schließlich eine Arbeitsstelle in einem Wiener Kaffeehaus und eine eigene kleine Wohnung. Trotz schwerer Arbeit, ewigem Hunger und einer ewig nörgelnden Chefin macht sie weiter. Der Zufall will es, dass sie sich ausgerechnet in Erich, den Sohn der Kaffeehausbesitzerin verliebt und prompt schwanger wird. Doch Erich steht zu ihr und will sie heiraten – keifende Mutter hin oder her – aber dann passiert das Tragische – Erich muss in den Krieg … noch kann sie sich keinen Reim auf das zeitgleiche Verschwinden ihrer Freundin Gisi machen, aber sie spürt sehr deutlich, dass der Krieg auch die Heimatfront zu erreichen scheint und eine schlimme Zeit mit vielen Entbehrungen vor ihr liegt. Bei einem Hamsterbesuch in ihrer Heimat Oberösterreich erscheint ein Lichtblick an ihrem schwarzen Himmel und sie lernt den amerikanischen Besatzungssoldat Richard kennen. Erich ist seit Jahren vermisst und so beginnt sie schließlich eine zarte Liebesaffäre mit dem Befreier …

Was für ein einsames und oft angsterfülltes Leben Lotte über die Jahre führte. Man kann im Roman die Veränderungen, die damit einher gehen wunderbar nachvollziehen. Aus dem naiven schüchternen Reh, das einst vom Land in die große Stadt zog, wird eine bewundernswerte Frau, die besonders in der Nachkriegszeit, als die Entbehrungen noch allgegenwärtig waren, eine ungemeine Stärke beweist. Hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen muss sie schließlich eine Entscheidung treffen, die ihr ganzes Leben beeinflussen wird. Niemals wird sie erfahren, ob diese richtig war aber genau das macht den Roman aus. Er ist wie aus dem echten Leben gegriffen, in dem keiner von uns in die Zukunft schauen kann … Gott sei Dank!

Sehr gut hat mir an diesem Buch gefallen auch mal das Leben in Österreich zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs sowie der Nachkriegszeit kennenzulernen. Auch dort gab es unheimlich viel Zerstörung, unglaubliche Brutalität vor allem durch russische Besatzer sowie Mangel und Einschränkungen, von denen ich hier in Deutschland nicht viel gehört hat.

Alles in allem hat mir die Autorin Katharina Schöndorfer eine anschauliche österreichische Gesellschaftsstudie präsentiert, in der nicht nur Lotte, sondern auch die Nebencharaktere wie Frau Schwarz, ihre Kellner, Gisi und viele andere eine Stimme und ein Gesicht bekamen. Ich vergebe gerne 4,5 von 5 Lesesternen und empfehle das Buch besonders den geschichtsinteressierten Lesern, die auch mal andere Kriegsschauplätze und ihre Geschichte kennenlernen möchten.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Pfingsten am See ... da wäre ich auch gerne mit von der Partie ...

Drei Frauen am See
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So ganz konnte ich mich ja für den ersten Teil der drei Frauen nicht erwärmen, umso besser gefiel mit dann aber dieser zweite Band. Man hat dem Hörbuch und somit auch den Frauen mehr Raum und Zeit gegeben, ...

So ganz konnte ich mich ja für den ersten Teil der drei Frauen nicht erwärmen, umso besser gefiel mit dann aber dieser zweite Band. Man hat dem Hörbuch und somit auch den Frauen mehr Raum und Zeit gegeben, was ihm und ihnen gut bekommen ist. Diesmal konnte ich direkt eintauchen in die Geschichte, war vertraut mit den Charakteren und konnte genießen. Jede der drei Freundinnen bekommt wieder einen festen Platz im Roman, sei es Alexandra, die ihren Job verliert, Jule mit ihrer schwangeren Tochter Pia, die endlich auch wieder in der Liebe angekommen zu sein scheint und natürlich Frederike, die es geschafft hat, „ihr“ Grandhotel zum Hotel des Jahres aufsteigen zu lassen. Ganz besondere Freude bereitete mir, dass die drei Freundinnen auch Hannah in ihren Kreis mit aufgenommen haben und ihr somit – trotz ihrer Krankheit - wieder neuen Lebensmut verleihen. Eine spezielle Überraschung gegen Ende des Hörbuchs trieb mir ein paar gerührte Tränchen in die Augen, mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten …

Wie gesagt, dieser zweite Teil toppt den ersten und ein wenig hoffe ich direkt auf einen dritten Band. Ich denke, auch der könnte mich wieder begeistern und Geschichten gibt es bestimmt genug zu erzählen. Katja Danowski verlieh dem Buch durch ihre Stimme eine besondere Note und so möchte ich dann mit wohlverdienten 4,5 von 5 Sternen auch gleich eine dicke Hörempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Die Höhen und Tiefen einer Hamburger Kaufmannsfamilie ...

Der nahende Sturm
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Diesen Teil fand ich doch um einiges spannender als den Vorgängerband. Hier ist richtig was an Aktion geboten, als Familie Hansen ihrem abtrünnigen Spross Richard und Roberts Exfrau Elisabeth auf den Fersen ...

Diesen Teil fand ich doch um einiges spannender als den Vorgängerband. Hier ist richtig was an Aktion geboten, als Familie Hansen ihrem abtrünnigen Spross Richard und Roberts Exfrau Elisabeth auf den Fersen ist. Mutige Pläne werden geschmiedet und es scheint wieder aufwärtszugehen, wenn auch eine fette Regenwolke über Hans und Luise das allgemeine Glück zu trüben scheint.

Auch im fernen Kamerun steht die Zeit nicht still. Die von der Hansen Plantage überwundene Spinnmilbenplage bleibt natürlich nicht ohne Neider und der arme Hamza muss schwer kämpfen, um zu bestehen. Hilfe naht, aber wird es reichen um ihn als Verwalter in Personalunion zu bestätigen?

Allmählich nähert sich die achtteilige Reihe im mehr dem Ende und ich freue mich schon sehr auf die letzten beiden Teile, die noch einmal richtig Nervenkitzel und Dramatik versprechen. Für diesen sechsten Teil vergebe ich mit gutem Gewissen mit viereinhalb von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Wenn die Lust auf Lust zum Tod führt ...

Tunnelspiel
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Recht unbedarft machte ich mich an diesen dritten Fall um die Reporterin Ira Wittekind der sympathischen und sehr engagierten Autorin Carla Berling, die bekanntermaßen ein Händchen für spannende Krimis ...

Recht unbedarft machte ich mich an diesen dritten Fall um die Reporterin Ira Wittekind der sympathischen und sehr engagierten Autorin Carla Berling, die bekanntermaßen ein Händchen für spannende Krimis hat.

Schnell wurde ich aufgeklärt, worum sich bei einem Tunnelspiel handelt und mein Schaudern begann. Auf grausame Weise verstümmelt wird ein Toter in einer alten Halle aufgefunden und schnell wird auch seine Identität klar. Freunde schien er keine mehr zu haben, dafür Feinde ohne Ende. Sogar Iras Nachbarin, eine in die Jahre gekommene Domina, kommt schnell in den Dunstkreis der Verdächtigen. Entschlossen macht Ira sich auf die Jagd nach dem Täter …

Trotz des unschönen Mordes leben die Krimis von Carla Berling nicht von blutigen und brutalen Szenen. Im Gegenteil, sie lässt viel ostfälischen Humor mit einfließen und ihr netter Freund oder die beiden Tanten, die sich gerne zwischendurch mal zwei Schnäpschen gönnen - auf einem Bein kann man schließlich nicht stehen - sind auch in diesem Buch mal wieder unschlagbar. Es gelingt ihr mit der Mischung aus detektivischer Feinarbeit und einer gehörigen Portion Privatleben rund um Ira Wittekind eine spannende Kriminalgeschichte zu erschaffen, die mich am Ball gehalten und begeistert hat. Wie gut, dass Teil vier und fünf schon parat liegen …

Viereinhalb Sterne und eine Leseempfehlung an Fans eines soliden Krimis mit Lokalkolorit. Auch für Nichtwestfalen ein Genuss!

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