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Veröffentlicht am 07.10.2021

Die Geschichte einer Freundschaft

Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel
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„Wir alle tragen die Karte unseres Lebens auf unserer Haut, in der Art, wie wir gehen, sogar in der Art, wie wir wachsen.“

Poetisch, magisch und fantasievoll erzählt Kiran Millwood Hargrave von der einzigartigen ...

„Wir alle tragen die Karte unseres Lebens auf unserer Haut, in der Art, wie wir gehen, sogar in der Art, wie wir wachsen.“

Poetisch, magisch und fantasievoll erzählt Kiran Millwood Hargrave von der einzigartigen Freundschaft zwischen Isabella und Lupe und dem dunklen Geheimnis der Insel Joya. Die Geschichte beginnt damit, dass Lupe ihren Geburtstag feiert und Isabella hat sich für ihre Freundin ein besonderes Geschenk ausgedacht. Doch der Tag wird von einem schrecklichen Ereignis geprägt, woraufhin Lupe schließlich fortläuft. Doch Isabella kennt das Ziel ihrer besten Freundin und geht ein hohes Risiko ein, um sie zu finden.

Die 13-jährigen Freundinnen sind völlig unterschiedlich aufgewachsen. Während es Lupe, als Tochter des Couverneurs Adori, an nichts gefehlt hat, ist Isabella im Dorf Gromera aufgewachsen, hat früh Verluste verkraften müssen und ist die Tochter des Kartographen, der sich gegen den Gouverneur und seine Selbstherrschaft ausspricht. Dieser ist nicht nur für die Unterdrückung der Dorfleute verantwortlich, sondern auch dafür, dass Isabellas Vater nicht mehr reisen und neue Länder entdecken kann. Seit der Herrschaft des Gouverneurs sind die Häfen geschlossen und der Wald dient, mit seinem dichtem Dornengebüsch, als Grenze zwischen dem Dorf Gromera und dem Rest der Insel. Niemand traut sich in die Vergessenen Gebiete hinter der Grenze. Isabella träumt davon, die Waldgrenze zu überwinden und das Unbekannte zu erforschen, um die Arbeit ihres Vater fortzuführen. Eine sagenumwobene Geschichte, die ihr Pa ihr oft erzählt hat, handelt von einem Kriegermädchen namens Arinta, die einen Damön bezwang, um die Insel Joya zu retten. Isabella lässt die Geschichte nicht los. Ist sie wirklich nur ein Mythos?

Im Fokus steht das magische Geheimnis und Schicksal Insel Joya und die besondere Freundschaft zwischen Isabella und Lupe. Beim Lesen ist man genauso ahnungslos wie die Ich-Erzählerin Isabella und weiß nicht, welche Richtung die Geschichte einschlagen wird. Es gibt spannende, dramatische und düstere Szenen, Momente der Trauer und zarte Gefühle des Glücks. Das unheimliche Setting in den Vergessenen Gebieten ist sehr atmosphärisch, und man kann die Anspannung der Charaktere und die bestehende Bedrohung förmlich spüren. Ungerechtigkeit, Entbehrungen und Leid bilden neben weiteren Themen, einen harten Kontrast zu der poetischen Erzählweise und den fantasievollen Sprachbildern. Kiran Millwood Hargrave schreibt auf besondere Weise emotional, ohne rührselig zu werden und hat erneut eine Geschichte geschaffen, die auch für Erwachsene ein Leseerlebnis bietet. Isabella ist die titelgebende Sternenleserin, die das Handwerk der Kartographie von ihrem Vater erlernt hat und mit Hilfe von Tinte, Papier und geleitet vom Polarstern, den Weg durch das Abenteuer navigiert. Eine facettenreiche Hauptfigur, die sich voll innerer Widersprüche zwischen Überwindung, sehnsüchtiger Neugier und Entschlossenheit ins Leserherz schleicht. Die Geschichte ist handlungsreich, lässt sich aber trotzdem Zeit für berührende und stille Momente.

Die düstere Stimmung und die dramatischen Szenen ließen mich manchmal daran zweifeln, ob es wirklich für Kinder ab 10 Jahren geeignet ist. Aber es ist genau das richtige Buch, wenn man etwas Außergewöhnliches sucht, das aufrüttelt, und gleichermaßen hoffnungsvoll mitreißt. Das dramatische Finale war berührend und das Ende des Buches ist sehr hoffnungsgebend und schön.

Es ist kein Wohlfühlroman, sondern eine abenteuerliche und gefährliche Reise, märchenhaft erzählt. Ein Plädoyer für Freundschaft und Zuversicht in schweren Zeiten.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Inspirationreise durch das ganze Jahr

Ein Buch, vier Jahreszeiten
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„Ein Buch, vier Jahreszeiten“ ist ein hochwertig gestaltetes Buch, mit modernen Elementen und kurzen, inspirierenden Texten, die sich auf die vielen Vorzüge, der vier Jahreszeiten konzentrieren. Bereits ...

„Ein Buch, vier Jahreszeiten“ ist ein hochwertig gestaltetes Buch, mit modernen Elementen und kurzen, inspirierenden Texten, die sich auf die vielen Vorzüge, der vier Jahreszeiten konzentrieren. Bereits beim ersten Blättern fallen die seitenfüllenden Fotografien auf, die dezenten Farben und beruhigenden Schriftbilder, die eine besonders angenehme Atmosphäre schaffen. Für jede Jahreszeit finden sich etwa vierundzwanzig Anregungen, während sich der Aufbau wiederholt: eine Begrüßung, um das neue Naturschauspiel Willkommen zu heißen, eine Liste für passende Unternehmungen, für die nächsten Monate und vieles mehr. Hier trifft Moderne auf traditionelles Wissen und Rituale: kreative und nachhaltige DIY-Ideen, Achtsamkeitsübungen, stimmungsvolle Gedichte, eine Geschichte und drei bis vier Rezepte für jede Jahreszeit und immer wieder kunstvolle Aquarelle, die hervorragend ins Gesamtkonzept passen. Kristin Funk legte besonderes Augenmerk auf die minimalistisch beruhigende Optik, Positivität und Altbewährtes, wie traditionelle Rezepte oder das dänische Hygge.

Mir hat besonders die positive Grundstimmung gefallen, die sich darauf konzentriert, was die jeweilige Jahreszeit zu bieten hat und wie man sogar dem regnerischen November etwas abgewinnen kann. Das hebt die Stimmung und es steigt die Vorfreude, einiges mal auszuprobieren. Allerdings versteht sich das Buch vor allem als oberflächliche Inspirationsquelle und Entspannungslektüre. Eignet sich dadurch aber hervorragend als nettes Geschenk für jede Gelegenheit.

Fazit: Es macht Freude, darin zu schmökern. Bietet vor allem stimmungsvolle Inspiration und Entspannung beim Lesen.

Veröffentlicht am 24.09.2021

Spannendes Kammerspiel für die Vorweihnachtszeit

SCHWEIG!
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Es ist Weihnachtszeit und da gehört die Familie einfach zusammen, findet Esther, und fährt zu ihrer kleinen Schwester Sue, um ihr ein Geschenk vorbeizubringen. Doch Sue ist überhaupt nicht begeistert, ...

Es ist Weihnachtszeit und da gehört die Familie einfach zusammen, findet Esther, und fährt zu ihrer kleinen Schwester Sue, um ihr ein Geschenk vorbeizubringen. Doch Sue ist überhaupt nicht begeistert, als Esther, die sie seit einem Jahr nicht gesehen hat, unangekündigt vor ihrer Tür steht und will sie nur schleunigst wieder loswerden.
Der Klappentext gibt sehr treffend wieder, worum es in diesem Thriller geht.
Sue versucht ihre kontrollsüchtige große Schwester auf Distanz zu halten: ein ruhiges Haus im Wald dient ihr als Ruheort. Der Kontrast zu Esther könnte nicht größer sein, die ein konventionelles Familienleben in der Stadt führt. Sue ignoriert soziale Umgangsformen und entzieht sich der Konsumgesellschaft, während Esther diesbezüglich über wenig Verständnis verfügt und sich stets um ihre kleine Schwester sorgt. Man fragt sich, was zwischen den Schwestern vorgefallen ist und wozu sie fähig sind, wenn sich die Emotionen hochschaukeln.

Das Buch macht dann am meisten Vergnügen, wenn man nicht zu viel über die Handlung weiß. Um zu entscheiden, ob „Schweig!“ die passende Lektüre für ein Wochenende ist, sollte man wissen, dass in diesem Thriller nur wenige Protagonisten im Rampenlicht stehen, sich die Handlung vorwiegend auf das Haus im Wald beschränkt und der Schwerpunkt auf der Wirkung der Gespräche liegt. Die Anspannung zwischen den Protagonisten macht den Reiz des Buches aus, weil man nur darauf wartet, dass es eskaliert. Judith Merchant spielt raffiniert mit den Emotionen und konnte mich, nach einem spannenden Showdown, mit einem schlüssigen Ende überzeugen. Der Perspektivenwechsel zwischen den Schwestern, lieferte vielsagende Einblicke in das, was sie aussprechen und was sie wirklich denken. Ziemlich schnell ist klar, dass die entstehenden Missverständnisse und Grenzüberschreitungen kein gutes Ende nehmen werden. Kurze Kapitel und Rückblicke in die Vergangenheit machen das Lesevergnügen abwechslungsreich und man fliegt nur so durch die Seiten.

Fazit: Ein gelungenes psychologisches Kammerspiel, über eine gestörte Schwestern-Beziehung, mit beklemmender Atmosphäre, authentischen Protagonisten und einem Hauch weihnachtlicher Vorfreude.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Wissen, Trends, Denkanstösse - Riesige Themenvielfalt zur Gesundheit

Der neue Optimismus – Die Gesundheit der Zukunft
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Wie werden wir möglichst lange gesund leben können? Fragen wie diese und die Covid-19-Krise haben den Fokus verstärkt auf unsere Gesundheit gelegt. „Niemals zuvor war es so einfach, sich darüber zu informieren, ...

Wie werden wir möglichst lange gesund leben können? Fragen wie diese und die Covid-19-Krise haben den Fokus verstärkt auf unsere Gesundheit gelegt. „Niemals zuvor war es so einfach, sich darüber zu informieren, was der eigenen Gesundheit dient.“ Der „Sanitas Health Forecast“ für 2021 bietet auf 400 Seiten ein großes Angebot an Wissen in den Bereichen der körperlichen, geistigen, sexuellen und ökologischen Gesundheit. Es ist eine Einladung, zu schauen, was wir wissen und einen neugierigen Blick in die Zukunft zu werfen. Die Erkenntnisse stammen aus einer Schweizer Gesundheitsstudie mit 2000 Teilnehmern; der Wissenschaft, Medizin, und wurden von unabhängigen Autorinnen und Autoren sowie Menschen aus der Schweizer Bevölkerung zusammengetragen.
Das reichhaltige Informationsangebot mit Hintergründen, weiterführenden Quellen wie Bücher, Podcasts, Links usw. weist ein gelungenes Verhältnis aus kurzen Texten und farbigen Illustrationen, Fotos und Infografiken auf. Ideal, um immer wieder darin zu blättern oder etwas schnell wiederzufinden. Die Illustrationen und Infografiken von Pia Bublies, bekannt für ihre außergewöhnlichen Infografikseiten für DIE ZEIT, und Andreas Samuelsson wirken modern und minimalistisch geprägt, passen damit hervorragend zur futuristisch hoffnungsvollen Message.

Es geht kursgefasst im wesentlichen um:
- „Entstigmatisierung des Tabuthemas psychische Erkrankungen“, hoffnungsvolle Zukunftsvisionen und digitale Tools zur Prävention.
- Moderne Techniken, die unsere körperliche Gesundheit unterstützen.
- Eine „neue sexuelle Revolution“, dank enthemmter Offenheit.
- Das wachsende Verständnis für unsere Umwelt und ein sichtbares Umdenken, in Bezug auf Ernährung, Umweltpolitik, Eigenverantwortung und Medizin.

Verständlich und ansprechend aufbereitet animieren die zahlreichen Publikationen, Interviews, Berichte, Hypothesen und Infografiken zu interessanten Gesprächen. Außerdem hat man so garantiert einen Anfang für interessante Gesprächsthemen. Als Impulsgeber und Wissensquelle über gesundheitliche Entwicklungen und Trends von morgen ein hoffnungsvolles Resultat, um unsere Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und aktiv mitzugestalten. Eine Empfehlung für alle neugierigen Lebensgestalter und Lebensgestalterinnen, die in Gesundheitsfragen aufgeklärt optimistisch in die Zukunft schauen möchten.

Veröffentlicht am 30.07.2021

Quirlige Heldin mit witziger Huhn-Mission

Tschakka! – Huhn voraus
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In dieser turbulenten Geschichte geht es um den Ferienbeginn eines zehnjähriges Mädchens, dass mit ihrem besten Freund ein vermisstes Huhn sucht, und ohne elterliche Aufsicht ihre ersten Freiheiten genießt.

Tabea, ...

In dieser turbulenten Geschichte geht es um den Ferienbeginn eines zehnjähriges Mädchens, dass mit ihrem besten Freund ein vermisstes Huhn sucht, und ohne elterliche Aufsicht ihre ersten Freiheiten genießt.

Tabea, das zehnjährige Nesthäkchen der Familie, sprüht nur so vor Energie, ist einfallsreich, humorvoll, ein bisschen frech und beweist Verhandlungsgeschick, wenn es darum geht, unermüdlich ihre Ideen umzusetzen. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Einstein, einem echten Genie, macht sie sich auf ihrem Waveboard auf die Suche nach einem ausgebüxten Huhn, dem eine heldenhafte Flucht von den Nachbarn gelungen ist. Die Kinder müssen das Huhn finden, bevor es Füchse oder andere Huhn-zum-Fressen-gern-Liebhaber tun. Doch nicht nur der nervige Luis ist ein Hindernis, sondern auch Tabea’s besorgte Eltern. Werden Tabea aka Tschakka und Einstein das Huhn retten können?
Die Handlung umfasst nur wenige Tage. Da es sich um einen Reihenauftakt handelt, wird sich Zeit für die Einführung der unterschiedlichen Figuren genommen. Tabea und Einstein sind zwei sympathische Kinder, mit denen man sich - im Alter von zehn Jahren - gut identifizieren kann. Es gibt einige tolle Einfälle zum Thema Umweltschutz, die im Laufe des Buches immer wieder aufgegriffen werden. Tabea steht zudem wiederholt vor Problemen, bei denen sie sich auch auf ihr Glück verlassen muss. Als Auftakt noch etwas frisch, darf man für die Fortsetzung mehr von dem erwarten, was erst zum Ende hin Gestalt annimmt, aber sehr vielversprechend ist.

Das etwa zweistündige Hörbuch eignet sich perfekt für eine längere Autofahrt in die Ferien. Die erfahrene Sprecherin Monika Oschek spricht Tabea sehr quirlig, mit all ihren Emotionen und ihrer lebhaften Persönlichkeit. Dabei verstellt Oschek die Stimme, sodass sich andere Figuren gut unterscheiden lassen.
Im Hörbuch fehlt natürlich die ganze kreative Innengestaltung der Buchvorlage: die Emojis oder die lustigen Comic-Illustrationen, und man könnte meinen, dadurch würde etwas verloren gehen, aber Monika Oschek schafft es, die Sprechblasen, Listen und Co. so lebendig mit einfließen zulassen, dass es prima funktioniert. Gleichermaßen als Buch und Hörbuch für Kinder empfehlenswert.

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