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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2021

Mit viel Feingefühl erzählt

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Albert Entwistle macht seinen Job als Briefträger in Toddington schon seit Jahren. Er wohnt allein in seinem Haus mit seiner Katze Gracie und vermeidet überall den Kontakt zu anderen Menschen. Doch kurz ...

Albert Entwistle macht seinen Job als Briefträger in Toddington schon seit Jahren. Er wohnt allein in seinem Haus mit seiner Katze Gracie und vermeidet überall den Kontakt zu anderen Menschen. Doch kurz vor Weihnachten erfährt er, dass seine Pensionierung ansteht, und seine Katze stirbt überraschend. Er fühlt sich einsam und beschließt, den Menschen nicht mehr aus dem Weg zu gehen. Die anfangs sehr zarten Veränderungen wälzen sein Leben völlig um.

Man ahnt bereits von Anfang an, dass Albert ein schwieriges Erlebnis hatte, das ihn dazu gebracht hat, andere Menschen zu meiden. Nun aber merkt er, wie einsam ihn das gemacht hat – und indem er auf andere Menschen zugeht, öffnen sich für ihn ungeahnte Türen. Er findet Freunde und vor allem den Mut, zu sich selbst zu stehen. Und er geht auf die Suche nach seiner Jugendliebe George. Mit viel Feingefühl erzählt der Autor Matt Cain über das Schicksal Homosexueller in den Siebziger Jahren, als Albert in seinen Jugendjahren entdeckte, dass er schwul ist. Alberts Entwicklung kurz vor seiner Pensionierung liest sich ein bisschen wie ein Märchen, es klingt nicht immer sehr realistisch. Doch die liebenswerte Schilderung seiner Suche wirkt versöhnlich angesichts seiner traumatischen Erlebnisse. Sehr intensiv beschäftigt sich die Geschichte mit ihren Protagonisten, der Leser findet schnell Zugang zu den einzelnen Figuren, ihre Handlungsweisen sind gut nachvollziehbar. Ist es nicht wunderbar, was passiert, wenn ein Mensch auf andere zugeht?

Dieser Roman erzählt so spannend von Alberts Entwicklung, dass die Geschichte mich schnell in ihren Bann ziehen konnte. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Humorvoller und spannender Regionalkrimi

Tod eines Haderlumpen
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Quirin Kammermeier ist nach Tuttlingen gereist, um dort mit seinem Freund Kurt das erste gemeinsame Weihnachten zu feiern. Doch ein Anruf seines Kollegen Rolf holt ihn nach Straubing zurück: Die langjährige ...

Quirin Kammermeier ist nach Tuttlingen gereist, um dort mit seinem Freund Kurt das erste gemeinsame Weihnachten zu feiern. Doch ein Anruf seines Kollegen Rolf holt ihn nach Straubing zurück: Die langjährige Kollegin Sabine steht unter Mordverdacht. Sofort lässt Quirin für seine gute Freundin alles stehen und liegen und eilt nach Straubing zurück. Doch ermitteln darf er nicht, denn er ist ja befangen. Also tut er das im Geheimen und auch noch mit manchmal etwas unkonventionellen Mitteln.

Dies ist bereits der dritte Fall des Hauptkommissars Quirin Kammermeier. Man kann jederzeit in seine Fälle einsteigen, es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt. Diesmal wird die Vorweihnachtszeit etwas getrübt durch die falschen Anschuldigungen an Sabine, die zwar einen Streit mit dem Toten hatte, aber ihn gewiss nicht getötet hat. Er war ein echter Haderlump: Es steht der Vorwurf des Missbrauchs und Tötens eines kleinen Jungen im Raum, doch man kann ihm nichts nachweisen. Quirin zeigt sich als kluger und bedachter Ermittler, dem keine wichtigen Details entgehen. Seine Ermittlungen zeigen sich immer mal nicht so ganz regelkonform, aber dafür umso einfallsreicher und mit viel Menschenkenntnis. Immer wieder neue Wendungen lassen die Spannung steigen, aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Zum Schluss noch ein actionreicher Showdown – ja, da merkt man, dass auch humorvolle Regionalkrimis alles andere als langweilig daherkommen können. Der Dialekt ist in homöopathischen Dosen im Buch verteilt und so auch für Nicht-Bayern gut lesbar.

Dieser Krimi mit Deadline an Weihnachten (dann will Quirin wieder bei seinem Freund in Tuttlingen sein) hat mich gut unterhalten können. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sternen und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Überzeugend authentisch

Ankommen
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Bülent Ceylan hat inzwischen als Comedian überzeugt. Das war jedoch nicht immer so. Wie kommt einer mit einem türkischen Namen, der kein Wort türkisch spricht, dafür Monnemer Dialekt, zu einer Karriere ...

Bülent Ceylan hat inzwischen als Comedian überzeugt. Das war jedoch nicht immer so. Wie kommt einer mit einem türkischen Namen, der kein Wort türkisch spricht, dafür Monnemer Dialekt, zu einer Karriere als Comedian? Hier erzählt er selbst von seinem Aufwachsen in Mannheim, über seinen Werdegang und was ihn geprägt hat. Dies tut er in seiner eigenen Weise, mal humorvoll, mal eher nachdenklich, immer aber entwaffnend ehrlich.

Es ist ein weiter Weg, den „der Türk“, der doch überhaupt nicht türkisch spricht, hier in diesem Buch schildert, von den schwierigen Tagen an der Schule, als er gemobbt wurde und sich lieber Billy nennen ließ bis hin zu seinen großen Bühnenerfolgen und schlussendlich den schwierigen Tagen in den Zeiten von Corona, als viele Künstler schier verzweifelten, weil sie keine Einnahmen hatten und ihnen schlicht das Leben auf der Bühne fehlte. Bülent Ceylan liest im Hörbuch selbst seine Geschichten, und so erscheinen seine Erzählungen überzeugend authentisch. Vieles davon zeigt seinen ganz eigenen Humor, doch so manches gerät auch sehr nachdenklich. Hier lernt man nicht nur den Comedian, sondern auch den Menschen dahinter kennen.

Mich hat dieses Hörbuch bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich es allen weiter, die ihn kennen wie auch jenen, die ihn noch nicht kennen. Ich vergebe überzeugte 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Spannender Einstieg in eine Buchreihe voller Überraschungen

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Sophie ist hochintelligent und hat mehrere Klassen übersprungen, doch beliebt ist sie überhaupt nicht an ihrer Schule. Insgesamt scheint sie so gar nicht zu ihrer Familie und in ihr eigenes Leben zu passen. ...

Sophie ist hochintelligent und hat mehrere Klassen übersprungen, doch beliebt ist sie überhaupt nicht an ihrer Schule. Insgesamt scheint sie so gar nicht zu ihrer Familie und in ihr eigenes Leben zu passen. Dass es dazu einen Grund gibt, erfährt sie, als sie den geheimnisvollen Fitz trifft. Er ist ein Elf, und auch Sophie gehört dem geheimnisvollen Volk der Elfen an. Ab sofort besucht sie die Zauberschule im Elfenreich. Doch warum wurde sie als Elf bei den Menschen versteckt? Wer ist sie wirklich? Auch wenn die erwachsenen Elfen in ihrer Umwelt sie vor diesen Fragen beschützen wollen – ohne ihr jedoch Antworten darauf zu geben -, holt Sophie ihre Vergangenheit ein. Und bald ist sie in größter Gefahr…

Dies ist der erste Band einer Reihe über Sophie, die bei den Menschen durch ihre überragende Intelligenz aufgefallen ist. Bei den Elfen ist das Leben etwas einfacher für sie, denn sie erscheint nicht mehr als der überragende Freak wie bisher. Doch so einfach ist das Leben bei den Elfen auch nicht für sie, denn es gibt Elfen, die dagegen sind, sie in die Gemeinschaft aufzunehmen. Und da sind ja auch noch jene, die es auf Sophie abgesehen haben, die ihre Kräfte für ihre eigenen Ziele einsetzen wollen. Es wird äußerst spannend, mit Sophie die Welt der Elfen zu entdecken wie auch die Gefahren zu bestehen, die auf sie warten. Wem kann sie überhaupt trauen? Wer nimmt sie auch dort, in der Welt der Elfen, so auf, wie sie ist? Scheinbar nebenbei streift die Geschichte all die Fragen, die für junge Menschen so wichtig sind, die Frage nach dem eigenen Selbst, nach den eigenen Wurzeln. Dabei entsteht eine absolut spannende Geschichte voller überraschender Entwicklungen. Auf die Fortsetzung der Reihe bin ich schon sehr gespannt.

Dieses absolut spannende Buch empfehle ich sehr gerne für alle Leser ab 11 Jahren und vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Zwei unterschiedliche Zwillingsschwestern in der magischen Schule

Die Schule für Tag- und Nachtmagie, Band 1: Zauberunterricht auf Probe (magische Abenteuer von Zwillingen für Kinder ab 8 Jahren)
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Nora und Lucy sind Zwillingsschwestern. Seit ihre Eltern verschwunden sind, leben sie bei ihrer Tante und deren Familie. An ihrem zehnten Geburtstag erhalten sie eine Einladung für die Schule der Tag- ...

Nora und Lucy sind Zwillingsschwestern. Seit ihre Eltern verschwunden sind, leben sie bei ihrer Tante und deren Familie. An ihrem zehnten Geburtstag erhalten sie eine Einladung für die Schule der Tag- und Nachtmagie. Nora wird dort angenommen und kann erreichen, dass auch Lucy einen Schulplatz dort erhält – allerdings beide erst auf Probe. Doch dann geht immer wieder was schief…

Schon vom Aussehen her sind die Zwillinge äußerst unterschiedlich: die eine mit langen schwarzen Haaren, die andere blond mit Lockenkopf. Während Nora nachts auf Hochform aufläuft, liebt Lucy den Tag. Und so ist es auch kein Wunder, dass die eine nachts und die andere tagsüber Unterricht hat. Diese Schule zu entdecken ist äußerst spannend, die Details dazu sind interessant zu lesen. Geheimnisvoll ist auch das Verschwinden der Eltern, die in der Welt der Zauberschule sehr bekannt sind. Die vielen rätselhaften Fragen im Buch bauen einen guten Spannungsbogen auf. Die Geschichte richtet sich an junge Leserinnen ab 8 Jahren, sie ist entsprechend mit größerer Schrift und einfachem Satzbau aufgesetzt und begleitet von Illustrationen, die neugierig auf die Geschichte machen. Das Buch ist der Auftakt einer Reihe über die Zwillinge in der Schule der Tag- und Nachtmagie. Die vielen unbeantworteten Fragen wecken die Neugier auf die Fortsetzung.

Das Buch reiht sich ein in die vielen Bücher über Magie, die derzeit auf dem Markt sind. Die Geschichte hat einiges an Potenzial und spricht Mädchen im Grundschulalter an. Ich empfehle das Buch weiter, auch zum Selberlesen, und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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