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Veröffentlicht am 07.10.2021

Story ohne echte Stärken

Die Insel der Wünsche - Gezeiten des Glücks
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In Windeseile habe ich auch den 2.Band der Helgoland-Trilogie "Die Insel der Wünsche - Gezeiten des Glücks" von Anna Jessen durchgelesen, was ja eigentlich sehr für das Buch spricht. Trotzdem hat mich ...

In Windeseile habe ich auch den 2.Band der Helgoland-Trilogie "Die Insel der Wünsche - Gezeiten des Glücks" von Anna Jessen durchgelesen, was ja eigentlich sehr für das Buch spricht. Trotzdem hat mich dieser Band weniger überzeugt als der erste.
Klappentext:
Helgoland 1899. Nach dem Tod ihres Mannes und dem Bankrott seines Hotels steht Tine Tiedkens vor dem Nichts. Nur ihre Tochter Henriette hindert sie daran, den letzten Schritt zu tun. Erst als ihre Schwester Friderike den Blumenladen »Blütenträume« erbt, finden Tine und ihre Tochter ein neues Zuhause und eine Arbeit. Das Schicksal scheint es endlich gut mit Tine zu meinen. Doch als Helgoland immer mehr zu einer militärischen Festung ausgebaut wird, bleiben die wohlhabenden Gäste vom Festland aus. Die »Blütenträume« welken rasch, und bald steht Tine vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens ...
Ich bin nicht so ganz warm geworden mit diesem Buch. Vieles ist mir einfach zu märchenhaft, die Entwicklung der Figuren zu oberflächlich und zu unglaubwürdig. Das Buch ist mit 576 Seiten sehr dick, trotzdem hetzt Anna Jessen nur so durch das Leben von Tine und Jette. Es kommt zu Katastrophen, die lösen sich recht schnell un Wohlgefallen auf und Tine geht aufrecht, aber keineswegs verändert weiter ihren Weg. Außerdem ist mir das Ganze etwas zu religiös angehaucht und die gesellschaftlichen Verwerfungen, die es sicher auch auf Helgoland in dieser zeit gab, werden nur am Rande gestreift.
Ständig schreibt Anna Jessen von Seehunden auf Helgoland, doch ich gehe stark davon aus dass sie die Kegelrobben, die besondere Attraktion auf Helgoland, meint. Außerdem ist Helgoland abwechselnd wunderschön oder bezaubernd.
gut gefallen hat mir die Schilderung der Veränderungen auf Helgoland mit dem ersten Weltkrieg. Hier schreibt Anna Jessen wieder sehr eindringlich und alles wirkt echt, genau wie im ersten Band die Schilderung des Gängeviertels.
Bei mir bleibt ein etwas schalter Geschmack zurück. Musste das buch schnell erscheinen, um einen Trend zu bedienen und blieb daher die sorgfältige Konstruktion der Geschichte auf der Strecke? Mir ist alles doch ein bisschen zu oberflächlich, seitenfüllend und nicht ganz durchdacht. Manchmal ist weniger, aber intensiver mehr.
Den Titel "Gezeiten des Glücks" finde ich für ein Buch, dass zu einem Teil im 1.Weltkrieg spielt, völlig unpassend.
die sehr ähnlich gestalteten Cover der drei bände haben zwar einen hohen Wiedererkennungswert, führen aber bei mir eher zu Irritationen.
Fazit: Hebt sich leider nicht positiv von ähnlich konstruierten historischen Trilogien ab. Aufgrund des flüssigen Stils aber schnell zu lesen.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen

Tiefer Fjord
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"Tiefer Fjord" von Ruth Lillegraven lässt sich für mich schwer einem Genre zuordnen und scheinbar ging es dem List-Verlag ähnlich. Auf der Vorderseite wird der Titel als "Roman" angekündigt, auf der Rückseite ...

"Tiefer Fjord" von Ruth Lillegraven lässt sich für mich schwer einem Genre zuordnen und scheinbar ging es dem List-Verlag ähnlich. Auf der Vorderseite wird der Titel als "Roman" angekündigt, auf der Rückseite wird "die Thriller-Sensation" aus Norwegen angekündigt. In meinen Augen ist das Buch jedoch auf keinen Fall ein Thriller. Dazu fehlt sowohl die Spannung als auch der psychologisch fundierte Aufbau.
Klappentext:
Ein kleiner Junge wird bewusstlos in eine Klinik in Oslo eingeliefert, er stirbt kurz darauf an den Folgen seiner Verletzungen. Der diensthabende Arzt Haavard ist überzeugt, dass der Junge misshandelt wurde. Bevor die Polizei die Eltern, pakistanische Einwanderer, vernehmen kann, wird der Vater des Jungen erschossen aufgefunden. Im Gebetsraum der Klinik. Ein Mord aus Fremdenhass?
Haavards Frau Clara ist geschockt, als sie von den Ereignissen erfährt. Schon lange kämpft die Politikerin für ein neues Gesetz, das misshandelten Kindern früher helfen soll. Bisher war ihr Kampf vergebens.
Kurz darauf wird eine iranischstämmige Frau ermordet und ausgerechnet Haavard gerät ins Visier der Ermittler. Clara muss ihn entlasten, um politisch weiter tragbar zu sein. Dabei weiß sie überhaupt nicht, wo ihr Mann zu den Tatzeiten war. Doch Haavard ahnt nichts von Claras dunkler Vergangenheit ...
Klappentext und Cover haben mich sofort angesprochen, doch das buch konnte mich nicht fesseln. Das Thema "Kindesmisshandlung" in allen Facetten ist leider immer noch aktuell, die Verknüpfung mit dem Migrantenthema aber aus meiner Sicht im Roman weder notwendig noch in irgendeiner Weise zielführend.
Mit den Figuren konnte ich nicht warm werden. Keine war mir wirklich sympathisch. In ihrer Beschreibung blieb Ruth Lillegraven für mich zu sehr an der Oberfläche, so dass ich das Buch auch nicht als Psychothriller empfunden habe.
Die häufigen Perspektivwechsel sollten zwar durch Cliffhanger Spannung aufbauen, führten aber für mich dazu, dass ich mich mit niemandem identifizieren konnte. Einige Perspektiven (Figuren) waren für mich völlig überflüssig.
Gegen Ende kam doch noch etwas Spannung auf, was auch am flüssigen Erzählstil gelegen hat. Am Schluss war aus meiner Sicht die Geschichte auserzählt, so dass ich mich frage, was in den zwei folgenden Bänden (ist als Triologie angekündigt) noch passieren soll.
Ich werde es nicht erfahren, denn ich werde sie nicht lesen.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Nicht wirklich enttäuscht, aber auch nicht begeistert

Tiefrot tanzen die Schatten
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"Tiefrot tanzen die Schatten" ist der 4.Band von Kate Penrose mit dem Ermittler Ben Kitto. Ich habe auch die Vorgängerbände gelesen und mich sehr auf die Neuerscheinung gefreut.
Enttäuscht wurde ich nicht, ...

"Tiefrot tanzen die Schatten" ist der 4.Band von Kate Penrose mit dem Ermittler Ben Kitto. Ich habe auch die Vorgängerbände gelesen und mich sehr auf die Neuerscheinung gefreut.
Enttäuscht wurde ich nicht, begeistert bin ich aber auch nicht.
Klappentext:
Ein Jahrhundert-Sommer auf den Scilly-Inseln, doch die Idylle wird jäh gestört – der vierte Fall für den charismatischen Ermittler Ben Kitto
In einem der heißesten Sommer, den die Scilly-Inseln vor Cornwall je gesehen haben, trainiert Detective Inspector Ben Kitto für den jährlichen Insel-Schwimmwettkampf. Dabei macht er eines Morgens einen grauenhaften Fund: Am Pulpit Rock vor der Westküste der Insel St. Mary’s hängt eine Tote in einem Brautkleid und Blumen im Haar.
Zu seinem Entsetzen stellt Ben fest, dass es sich um eine junge Frau aus seiner Trainingsgruppe handelt. Was zunächst nach Selbstmord aussieht, entpuppt sich schnell als kaltblütiger Mord. Und der Täter hat bereits ein zweites Opfer in seiner Gewalt, das er wieder an einem der beliebtesten Orte für Hochzeitsfotos auf der Insel drapieren will.
Ben Kito läuft die Zeit davon, und noch ahnt er nicht, wie persönlich dieser Fall für ihn werden wird.
Irgendwie hatte ich zwischendurch das Gefühl: Habe ich doch schon mal gelesen .... - was natürlich nicht der Fall war.
Der Aufbau gleicht den Vorgängerbänden und auch Ben Kitto entwickelt sich nicht wirklich weiter.
Toll geschrieben, viel Lokalkolorit und intensive Polizeiarbeit. Durch die Perspektive von Lily kommt am Ende etwas Spannung auf, aber die Morde stehen irgendwie im luftleeren Raum, die Ermittlungen ziehen sich hin und auch das Ende wirkt etwas konstruiert und psychologisch nicht wirklich durchdacht.
Das Buch ist zwar Teil einer Reihe, kann aber auch gut einzeln gelesen werden, da die Vorgeschichten für das Verständnis nicht notwendig sind.
Super gefallen hat mir das Cover.
Schade, ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Plot sehr vorhersehbar

Der Solist
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"Der Solist" von Jan Seghers konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.
Der Plot (ich will hier nicht spoilern) kam mir bereits ziemlich bekannt vor und das Ende war vorhersehbar. So habe ich das schon ...

"Der Solist" von Jan Seghers konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.
Der Plot (ich will hier nicht spoilern) kam mir bereits ziemlich bekannt vor und das Ende war vorhersehbar. So habe ich das schon von anderen besser gelesen.
Jan Seghers versucht sich hier an einem aktuellen politischen Thema und vielleicht haben die anderen einfach vor ihm veröffentlicht. Vielleicht hat er sich aber auch einfach mit dem Thema übernommen.
Die neuen Protagonisten, allen voran der "Solist" Neuhaus konnten mich nicht überzeugen. Hier bedient Seghers das Klischee des einsamen Wolfes. Auch mit seiner Partnerin, der jungen Deutschtürkin Suna-Marie, konnte ich nicht warm werden. Auch hier wird jedes Klischee bemüht und bedient. Selbst bei den Opfern begnügt sich Seghers mit Allgemeinplätzen (der Schwule, der Jude, die Türkin).
Ich habe das Buch trotzdem gerne gelesen. Stilistisch ist es wirklich gelungen und Seghers gelingt es, mit kurzen, knackigen Bildern ein Berlin zu zeichnen, das die Realität - zumindest meiner Meinung nach - gut trifft. Seghers kann mit der Sprache spielen, da habe ich ihm manches Klischee und den vorhersehbaren Plot verziehen.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Urlaubslektüre

Der kleine Gasthof an der Schlei
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Das Buch "Der kleine Gasthof an der Schlei" von Inken Bartels habe ich sehr schnell durchgelesen.
Das lag mit Sicherheit nicht nur an dem flüssigen Stil der Autorin. Die Geschichte ist recht oberflächlich, ...

Das Buch "Der kleine Gasthof an der Schlei" von Inken Bartels habe ich sehr schnell durchgelesen.
Das lag mit Sicherheit nicht nur an dem flüssigen Stil der Autorin. Die Geschichte ist recht oberflächlich, die Konflikte wirken oft unglaubwürdig. Auch mit den beiden Hauptpersonen Isa und Jette konnte ich mich nicht wirklich identifizieren.
Die Geschichte hat schon Potential und nach dem Klappentext hatte ich mir auch mehr erwartet. Aber so bleibt es bei einer recht oberflächlichen Urlaubslektüre.
Am spannendsten waren schon fast die Rezepte am Schluss. Allerdings wundere ich mich auch da über 1 kg Fischgräten und 1,5 kg Fischfilet für eine Fischsuppe für 4 Personen. Fast 400g Fisch pro Person esse ich nicht mal als Hauptmahlzeit 😉
Fazit: Urlaubslektüre für heiße Tage ohne viel Anspruch, aber locker geschrieben und liebevoll gestaltet.

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