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Veröffentlicht am 08.10.2021

Ein "Nein" ist oft der Weg zum "Ja", um die eigenen Träume zu verwirklichen

Der Clown sagte Nein
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Petronius will einfach nicht mehr auf Knopfdruck lustig sein und schmeißt mitten in der Vorstellung einfach alles hin. Endlich einmal das tun, was er möchte -Geschichten erzählen- ja, das ist sein Traum. ...

Petronius will einfach nicht mehr auf Knopfdruck lustig sein und schmeißt mitten in der Vorstellung einfach alles hin. Endlich einmal das tun, was er möchte -Geschichten erzählen- ja, das ist sein Traum. Gemeinsam mit seinen Freunden aus der Manege zieht er hinaus in die Welt, um Geld für einen eigenen Zirkus zu verdienen und damit den Weg für die Verwirklichung seiner Träume frei zumachen...

Ein ungewöhnliches Thema für ein Kinderbuch, das aber sehr feinfühlig und umgesetzt wird. Hier geht es darum, altersgerecht schon den Kleinsten zu vermitteln, dass sie nicht immer nach den vorgefertigten Schemen "funktionieren" müssen, sondern dass sie den Mut haben dürfen, auch einmal "Nein" zu sagen, wenn es ihnen nicht passt. und sie einen anderen Weg einschlagen wollen.

Der Weg der Zirkustiere und Clown Petronius gilt dabei als Brücke, über die die Kinder gehen können, damit sie lernen, wie wichtig der Schritt in ein freies, selbstbestimmtes Leben ist. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt und Mut, den eigenen Träumen genügend Raum zu geben, damit diese sich entfalten und umsetzen können.

Diese Geschichte nimmt mit ihren hochwertigen Illustrationen Kinder an die Hand und leistet einen wichtigen Beitrag dazu, um sie zu aufgeschlossenen, selbstbestimmten Menschen heranwachsen zu lassen.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Kunterbunt gereimter Mäuseherbst

Familie Maus feiert den Herbst
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Wie aufregend ein Tag im Herbstwald sein kann, davon erzählt in eingängigen Reimen dieses wunderschöne Kinderbuch.

Familie Maus spielt Verstecken und die bunten Blätter bieten dafür natürlich unglaublich ...

Wie aufregend ein Tag im Herbstwald sein kann, davon erzählt in eingängigen Reimen dieses wunderschöne Kinderbuch.

Familie Maus spielt Verstecken und die bunten Blätter bieten dafür natürlich unglaublich viele Möglichkeiten, um sich wie im Handumdrehen in Luft aufzulösen. Der kleine Max nutzt geschickt diese Tarnung und führt somit die anderen fein an der Mäusenase herum. Ein bisschen Aufregung ist natürlich zu spüren, wenn alle nach Max suchen und er erst einmal unauffindbar bleibt.

Umso größer ist die Freude, den kleinen Bruder wohlbehalten nach ein paar Minuten des Bangens wider in die Arme schließen zu können und sich dann ausgiebig dem Sammeln von Pilzen zu widmen.

Ein paar kräftige Herbstböen wirbeln Familie Maus ordentlich durcheinander und dann machen sie sich hungrig, aber glücklich auf den Weg nach Hause, um dort gemeinsam großen Tisch ihre gesammelten Leckereien zu essen.

Die zauberhaften Zeichnungen im Buch machen kleine Kinder neugierig und bieten viele liebevolle Details, die es auf den einzelnen Buchseiten zu entdecken gilt. Wer findet den gut versteckten Max im Blätterdickicht ?

Das Buch weckt die Lust auf einen Familien-Spaziergang im Herbstwald - Pilze suchen, Verstecken spielen und Blätter rascheln beim Laubhaufenhüpfen inklusive

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Wer ein einziges Leben rettet, der rettet die ganze Welt (Talmud)

Das Buch der verschollenen Namen
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Das kleine Bergdorf Aurignon ist ab 1942 die neue Heimat von Eva Abrams, nachdem die Nazis ihren Vater verhaftet haben. In den Wirren des Krieges lernt sie schon bald Rémy kennen der im Widerstand aktiv ...

Das kleine Bergdorf Aurignon ist ab 1942 die neue Heimat von Eva Abrams, nachdem die Nazis ihren Vater verhaftet haben. In den Wirren des Krieges lernt sie schon bald Rémy kennen der im Widerstand aktiv ist. Kurze Zeit später kann Eva ihr fingerfertiges Geschick dafür einsetzen, Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen, um diese heimlich über die Grenze in die Schweiz zu schmuggeln, damit wenigstens ein paar Leben vor den Greueltaten der braunen Schergen gerettet werde. Um für die Nachwelt festzuhalten, welche wahren Identitäten sich hinter den gefälschten Dokumenten verbergen, beginnen Rémy und Eva die Namen verschlüsselt in einem Buch zu notieren. Aber das Unglück schläft nicht....

Kristin Harmel erzählt nach der Vorlage einer wahren Begebenheit hier die Geschichte von Eva und Rémy, die mit eindringlichen Worten aufgeschrieben und mit einer unwiderruflichen Botschaft versehen ist - nie wieder darf eine politische Gesinnung das Leben unschuldiger Menschen opfern, sie auslöschen und sie in Vergessenheit geraten lassen.

Die beiden Hauptfiguren sind stark gezeichnet und ermöglichen dem Leser, sich sofort an ihre Seite zu begeben, um die aufregenden Stationen ihrer Tätigkeit im Widerstand mitzuerleben. Die Szenen sind so plastisch geschildert, dass sich die Buchseiten plötzlich in Filmrollen verwandeln und sich der Leser mittendrin in einem aufregenden Kopfkino befindet. Evas tintengefärbte Finger greifen förmlich nach mir, um mich mitzunehmen auf eine aufregende Reise, die von Hoffnung, Zuversicht, Gottvertrauen, Liebe und dem unermüdlichen Kampf gegen das Böse erzählt.

Immer die Angst im Nacken, ob nicht vielleicht doch jemand Vertrautes als Denunziant entpuppt, geben Rémy und Eva ihr Bestes, um die Kinder vor dem Zugriff des braunen Gesocks zu retten. Mehr als einmal geraten sie dabei selbst in Gefahr - und das schweißt sie zusammen. Während draußen der Krieg tobt, darf sich im Innern ihrer Herzen das kleine Pflänzchen Liebe entfalten- sehr einfühlsam von der Autorin geschildert und somit setzt sie kleine Hoffnungsschimmer und Lichtpunkte in der dunklen Zeit.

Die Wechsel zwischen den Erinnerungen Evas und der Gegenwart greifen wie Zahnräder ineinander und ermöglichen dem Leser, die Zusammenhänge lückenlos zu erkennen und mitzufiebern.Eine bewegende Zeitreise, die für den Leser so mach Taschentuchmoment bereit hält, ihn mitfühlen lässt, betroffen macht und berührt.

Ein Buch gegen das Vergessen.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

"Das Leben...ein ewiger Kreis" (Elton John)

Die Wiederentdeckung des Glücks
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Erinnerungen können etwas ganz Wunderbares sein, aber manchmal sind sie so schmerzhaft, dass sie ein Leben lang weh tun. Terje kehrt nach Jahren nach Madagaskar zurück und sieht sich mit seinen Erinnerungen ...

Erinnerungen können etwas ganz Wunderbares sein, aber manchmal sind sie so schmerzhaft, dass sie ein Leben lang weh tun. Terje kehrt nach Jahren nach Madagaskar zurück und sieht sich mit seinen Erinnerungen konfrontiert- eine Liebe, die nicht gelebt werden konnte. Inmitten der Armut des Landes, das ebenfalls Narben und tiefe Spuren vom Raubbau der Menschen davon getragen hat, lebt die Vergangenheit auf und beeinflusst die Gegenwart...


Was für ein wunderschöne Roman ! Antonia Michaelis schreibt mit seelenvollen, poetischen Worten ein bildstarkes Erwachsenen-Märchen, das von der ersten Seite an verzaubert und dem Leser ein Lächeln auf den Lippen beschert.

Die Geschichte erzählt vom ewigen Kreislauf des Lebens, von der Vertreibung aus dem Paradies, denn Madagaskar ist, anders als von vielen gedacht, alles andere als exotisch bunt, voller berauschender Düfte und einer üppigen Blütenpracht. Madagaskar ist arm, ausgebeutet und weit davon entfernt, ein Garten Eden zu sein.

Und doch ist es das Paradies für Terje, Biscuit und Nora, denn auf Madagaskar ist Platz für ihre Träume. Und diese Träume bekommen im Verlauf der Geschichte Raum, um sich zu entfalten. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens entdecken die Figuren sich selbst und Antonia Michaelis verwebt ihre Lebenswege miteinander, sodass hier ein ganz starkes Bild entsteht, das von Mut und Aufbruch, Vergeben und Verzeihen, Liebe und Zuversicht handelt.

Mit fast schon lyrischen Worten (S. 188 "...aus den Bougainvilleen gefallen wie eine Sternschnuppe", S. 246 "..zwischen der Dunkelheit und den Lichtblüten des Feuerwerks") entsteht eine faszinieren Bildsprache , die den Leser mit Emotionen regelrecht überschüttet.

Das Buch erzählt Lebensgeschichten, die fest in der Vergangenheit miteinander verbunden sind, deren Verlauf sich nicht ändern lässt. Aber es gibt für alles eine zweite Chance, um Geschehnisse aufzuarbeiten. Mit leisen Worten schleicht sich der Roman in das Herz des Lesers und bleibt dort für lange Zeit haften.


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Veröffentlicht am 04.10.2021

Weihnachtsmagie und ganz viel Liebe

Plätzchen gesucht, Liebe gefunden
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Für Frank steht eine große Veränderung an, denn nach ein paar Jahren im Ausland heißt es Leinen los und zurück in den Heimathafen- sprich, er soll die Kanzlei seiner Eltern übernehmen, dort die Fäden ziehen ...

Für Frank steht eine große Veränderung an, denn nach ein paar Jahren im Ausland heißt es Leinen los und zurück in den Heimathafen- sprich, er soll die Kanzlei seiner Eltern übernehmen, dort die Fäden ziehen und sich um Pudeldame Nail kümmern. Und dann gibt es noch einen ganz bestimmten Grund, warum sich Frank so auf die Rückkehr freut: Ricarda. Seine Gefühle für sie sind schon seit einer halben Ewigkeit vorhanden und wie das so ist mit Gefühlen, sie lassen sich einfach nicht abstellen. Das wird Frank noch mehr klar, als er Ricarda wieder gegenüber steht . Doch wie überzeugt man eine Frau davon, dass "Mann" der Beste für sie ist ?


Ich liebe die Weihnachtsromane von Petra Schier, denn sie sind wie eine warme, kuschelige Decke, die sich um mich legt. Überall ist der Geist der Weihnacht zu spüren, die ganz besondere Atmosphäre, die es nur an Weihnachten gibt, wird von ihr perfekt eingefangen und an ihre Leser weitergegeben. In der Luft liegt nicht nur der Duft von Plätzchen, Glühwein und Zimt, sondern auch Magie, die geheimnisvoll und knisternd ist. Immer im Mittelpunkt ist eine spitzbübisch Fellnase, die, gemeinsam mit Santa Claus geschickt die Menschen in die richtige Richtung lenkt.

Auch in diesem Roman ist ihr eine wunderschöne Liebesgeschichte geglückt, denn die Romanze ist nicht nur glaubhaft, sondern auch äußert lebhaft geschrieben. Naila hat sich in den Kopf gesetzt, dass Ricarda bestens dafür geeignet ist, nicht nur ihr Herrchen Frank glücklich zu machen, sondern auch ihr neues Frauchen zu werden. Und ihre Gedanken dazu sind einfach köstlich - der Blick in diese wunderbare Hundewelt ist von der Schreibenden wieder mit Einfallsreichtum und Wortwitz gestaltet.

Dass das nicht ganz ohne Stolperfallen und Hindernisse funktioniert, ist ja klar, aber Petra Schier lässt hier wunderbare Helferlein erscheinen- der Blick durchs Schlüsselloch in die Weihnachtswerkstatt mit den fleißigen Elfen und natürlich der Weihnachtsmann persönlich sorgen dafür, dass nicht nur Kinderwünsche in Erfüllung gehen.

Die lebhafte Erzählweise wechselt gerne die Perspektiven und bietet so ein abwechslungreiches Bild. Irgendwie hat man das Gefühl, ein Teil des wuseligen Treibens bei Santa zu sein und gleichfalls zu einem Familienmitglied zu werden. Und genau das mag ich an Petra Schiers Romanen - sie spricht ihre Leser direkt an, weckt den Zauber der Kindheit und erzählt mit Schlagfertigkeit und Witz ihre Ideen, die sich rasch zu einem wundervollen Roman verbinden.

Für alle , die auf der Suche nach Romantik, Weihnachtsmagie und einer liebevollen Umarmung sind - dieses Buch ist wieder einmal ein absoluter Volltreffer !

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