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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2018

Solide Fantasy ohne Überraschungen und mit wenig Spannung

Der Mond des Vergessens
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Drei Götter im Streit. Fünf Streiter, die zu Helden werden sollen. Zwei fanatische Herrscher verfeindeter Reiche.
Das sind in etwa die Zutaten für Brian Lee Durfees Fantasy-Roman mit mittelalterlichem ...

Drei Götter im Streit. Fünf Streiter, die zu Helden werden sollen. Zwei fanatische Herrscher verfeindeter Reiche.
Das sind in etwa die Zutaten für Brian Lee Durfees Fantasy-Roman mit mittelalterlichem Setting.
Viele Zutaten der Geschichte sind schon aus vielen anderen Geschichten dieser Art bekannt.
Durfee hat für seine Geschichte natürlich eine eigene Welt erfunden und sie mit verschiedenen Parteien und Charakteren gefüllt. Für den dramatischen Konflikt sorgt ein Krieg zwischen verschiedenen Religionen, die aber alle auf einer gleichen Basis ausbauen.

Der Prolog packt den Leser und wirft ihn direkt in eine ebenso dramatische, wie spannende Eröffnung.
Leider wird diese Spannung nicht über das gesamte Buch gehalten.
Auf ca. 880 Seiten erwartet man, dass sich Konflikte aufbauen und Charaktere entwickeln.
Leider geht aber alles eher schleppend voran. Die Figuren ergehen sich in den Klischees ihrer Rollen, die Konflikte bleiben eher flach.
Einzig durch die kleinen Besonderheiten von Durfees Welt erlebt man kleinere Überraschungen
Die Dichte der Handlung hätte auch für einen Umfang von 400 bis 500 Seiten ausgereicht.

Positiv aufgefallen ist mir der Schreibstil.
Er passt wunderbar zum Setting und lässt sich flüssig lesen, ohne Bandwurm-Sätze.
Die Konflikte und Besonderheiten der dargestellten Religionen erinnert immer wieder an reale Religionen und deren Probleme. Somit steht der Leser nur vor dem Problem, die vielen Charaktere immer den richtigen Parteien zuzuordnen. Da die Erzählperspektive zwischen den Kapiteln immer wieder wechselt, kommt man da schonmal durcheinander.

Insgesamt bietet „Der Monde des Vergessens“ solide Fantasy-Lektüre ohne große Überraschungen, aber leider auch mit einem bisher eher schwachen Spannungsbogen.
Da die Reihe voraussichtlich aus mindestens fünf Bänden bestehen wird, hoffe ich dass sich der Autor dahingehend noch steigert, um die Leser bei der Stange zu halten.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Nicht zum Einstieg geeignet. Für Fans großer Schlachten aber gut zu lesen.

Das Herz der verlorenen Dinge
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In „Das Herz der verlorenen Dinge“ kehrt Tad Williams in seine Fantasywelt Osten Ard zurück.
Der Band greift die Ereignisse der „Großen Schwerter“-Reihe auf, führt sie fort und soll für Neuleser ein Einstieg ...

In „Das Herz der verlorenen Dinge“ kehrt Tad Williams in seine Fantasywelt Osten Ard zurück.
Der Band greift die Ereignisse der „Großen Schwerter“-Reihe auf, führt sie fort und soll für Neuleser ein Einstieg in die kommende Reihe „Die Hexenholzkrone“ sein.

Um neuen Lesern einen besseren Einstieg zu ermöglichen, wird direkt vor Beginn der eigentlichen Geschichte auf den ausführlichen Glossar, einen ergänzenden Text über die Feenvölker und mehrere Karten am Ende des Buches hingewiesen.
Der Glossar hilft zwar nur wenig, den Überblick über die vielen verschiedenen Figuren zu behalten, der Hinweis gleich zu Beginn hat mir aber gut gefallen.
Die Story selbst konnte mich allerdings eher wenig überzeugen.
Ein anderer Rezensent fasst das Buch so zusammen:
„Zwei oder drei Völker, etwas Gerede, viele Namen und Begriffe, ein paar eingeschobene Kämpfe[…] Protagonisten ohne Tiefe und abschließend erledigt sich scheinbar alles von selbst.“

Das Setting war glaubhaft und bildgewaltig beschrieben und auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, das alles hat die Handlung aber nicht gerettet. Sieht man vom anhaltenden Kriegsgeplänkel, den wenig spannenden Beratungen innerhalb der jeweiligen Parteien und einzelnen persönlichen Tragödien ab, passiert im Buch nicht sehr viel.
Der titelgebende Gegenstand taucht nur zweimal ganz kurz auf und hat für die Handlung keinerlei Nutzen.

Ich hatte mit Osten Ard bisher nicht das Vergnügen, bin aber der Meinung, dass dieses Buch für sich genommen nicht als Einstieg geeignet ist. Man sollte tatsächlich mit der ursprünglichen Reihe beginnen. Und genau das werde ich tun und dann sehen, ob Tad Wiliams’ Welt etwas für mich ist.

Veröffentlicht am 24.06.2023

Geschichte einer geheimen Bruderschaft

Die Freimaurer – Der mächtigste Geheimbund der Welt
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Die nicht ganz so geheime Geheimgesellschaft der Freimaurer hat eine lange und schillernde Geschichte in verschiedenen Ländern. Da gibt es für den interessierten Lese sehr viel zu entdecken und spannende ...

Die nicht ganz so geheime Geheimgesellschaft der Freimaurer hat eine lange und schillernde Geschichte in verschiedenen Ländern. Da gibt es für den interessierten Lese sehr viel zu entdecken und spannende Verbindungen zum Zeitgeschehen werden sichtbar. Man bekommt so schnell ein Gefühl dafür, warum die Freimaurer seit jeher Autoren zu den abenteuerlichsten Geschichten inspirieren.

Dieses Buch möchte die Fakten der Geschichte hinter der Geheimgesellschaft vermitteln. Leider ist es ziemlich trocken und langatmig geschrieben. Detail reiht sich an Detail, Jahreszahl an Jahreszahl und der Leser bekommt ein ganzes Telefonbuch mit Namen an den Kopf geworfen. Da hilft es dann auch nicht, dass die Ereignisse chronologisch beschrieben werden. Dabei gibt es so viele interessante Aspekte in Bezug auf die Freimaurer: die Verbindung zu den Illuminati und die Amerikanischen Regierung und wie diese überhaupt erst entstanden ist.

Sprachlich ist der Text gut verständlich. Begriffe werden erklärt und es werden auch einige Illustrationen eingestreut. Doch die Längen bei den Erklärungen lassen sich nicht schönreden. Der Autor beißt sich förmlich an einzelnen Begebenheiten fest.

Auch wenn mich der Inhalt wirklich sehr interessiert hat, konnte ich das Buch nicht zu Ende lesen. Es hat sich einfach so maßlos gezogen und die Daten und Namen haben sich einfach nur wie eine nie endende Karawane aneinander gereiht.

Fazit: Als Einstieg in das Thema Freimaurer eindeutig zu langatmig. Da verliert man schnell den Spaß. Aber vielleicht als Nachschlagewerk, wenn man schon etwas tiefer drin ist, geeignet.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Ein Hörspiel zum Jubiläum

Krabat - Das Hörspiel
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Düster atmosphärische Umsetzung des bekannten Buches.

Der Klassiker von Otfried Preußler hat bereits verschiedene Adaptionen erfahren. Hier haben wir nun ein Hörspiel des WDR. Bekannte Sprecher und atmosphärische ...

Düster atmosphärische Umsetzung des bekannten Buches.

Der Klassiker von Otfried Preußler hat bereits verschiedene Adaptionen erfahren. Hier haben wir nun ein Hörspiel des WDR. Bekannte Sprecher und atmosphärische Soundeffekte und Musik erschaffen eine einzigartige Stimmung.
Aber irgendwie bin ich nicht in die Handlung hinein gekommen. Ich hatte keinen echten Zugang zu Krabat oder den anderen Figuren. Er erschien mir sehr emotionslos und war mit wenig sympathisch.
Die Handlung war sehr düster und streckenweise auch wirklich interessant. Mir fehlten aber immer wieder Beschreibungen und Erklärungen zu Schauplätzen oder Figuren. Vielleicht findet man sie im Buch. Doch das Hörbuch blieb mir so zu eindimensional.

Fazit:
Technisch sehr gut umgesetzt und atmosphärisch, lag mir die Geschichte in dieser Umsetzung leider nicht. Vielleicht versuche ich es irgendwann nochmal mit dem Buch. Doch die Vertonung war einfach nicht meins.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Was Titel und Klappentext versprechen….

Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt
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Eine turbulente Familiengeschichte.

Ein arbeitsloser vierfach Vater mitten in der Midlifecrisis, eine missverstandene und rebellische Tochter und eine Großmutter zwischen Altersstarrsinn, beginnender ...

Eine turbulente Familiengeschichte.

Ein arbeitsloser vierfach Vater mitten in der Midlifecrisis, eine missverstandene und rebellische Tochter und eine Großmutter zwischen Altersstarrsinn, beginnender Demenz und Kleptomanie bilden die drei Hauptfiguren dieses Roman. Aber was für ein Roman eigentlich? Cover, Titel und Klappentext hörten sich für mich nach einem lustigen und herzerwärmenden Roadtrip an. Aber bekommen habe ich eher ein Familiendrama, das zwischen bedrückend und verwirrend schwankt.
Da fühlt man sich vom deutschen Verlag schon ein bisschen ausgetrickst!

Ich würde nicht sagen, dass dieses Buch schlecht ist. Aber ich habe einfach etwas ganz anderes erwartet. Daher hatte ich über weite Strecken das Gefühl nicht voran zu kommen, obwohl mir die Seiten und den Fingern durch geschlüpft sind.
Ich kann aber sagen, dass die Figuren und ihre diversen Problemchen gut funktionieren und eine interessante Dynamik entwickeln. Vor allem über Großmutter Millie konnte ich immer wieder herzlich lachen. Die letzten 100 bis 150 Seiten waren dann für mich das Highlight, denn dort habe ich endlich bekommen, was ich mir erhofft hatte.

Die erzählerische Perspektive wechselt immer wieder zwischen den drei bereits angesprochen Figuren. Da die drei sehr unterschiedlich sind, ist mir der Wechsel nicht weiter schwer gefallen. Die Handlung verläuft eher ruhig, bis auf immer wiederkehrende dramatische Spitzen. Diese sind es auch, die vor allem für das Vorankommen der Charaktere sorgen. Von sich aus scheinen sie eher nicht an der Auflösung ihrer Situation interessiert zu sein.

Fazit:
Hier war das deutsche Verlagsteam vielleicht etwas zu kreativ bei der Umsetzung für die hiesigen Leser. Daher konnte mich das Buch leider nicht begeistern. Ich habe einfach etwas völlig anderes erwartet. Für Leser, die gerne eine verzwickte Familiengeschichte mögen, die aber eher vor sich hin plätschert, werden hier vielleicht eher Freude haben.

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