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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2022

Der Polizist und die Journalistin

Miss Daisy und der Tote auf dem Eis
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Cosy-Krimi in der feinen Gesellschaft der 20er Jahre

Die junge Daisy Dalrymple hat sich entschlossen ein eigenständiges Leben zu führen. Das bringt nicht nur ihre Mutter dazu irritiert die Nase zu rümpfen. ...

Cosy-Krimi in der feinen Gesellschaft der 20er Jahre

Die junge Daisy Dalrymple hat sich entschlossen ein eigenständiges Leben zu führen. Das bringt nicht nur ihre Mutter dazu irritiert die Nase zu rümpfen. Auch andere Bekannte aus der gehobenen Gesellschaft der 1920er Jahre finden Daisys Lebensentwurf mehr als ungewöhnlich. Als Reporterin reist sie nach Wentwater Court um einen Artikel über das Anwesen zu schreiben. Doch dann passiert ein Mord.

Daisy ist keine Miss Marple und auch kein Rex Stout. Sie ist ein wenig naiv und altklug und vor allem verlässt sie sich mehr auf ihr Gefühl und ihre Menschenkenntnis, als auf Fakten und Beweise. Das führt dazu, dass sie sich gerne in Vermutungen und Theorien verstrickt, aber auch, dass die Menschen ihr gerne Dinge erzählen. Den Leser erwartet hier also kein knallharter Krimi, sondern sehr viel Cosy. Man sollte sich auf ausführliche Beschreibungen der Schauplätze und des Aussehens der Figuren einstellen. Zwischen Daisy und dem ermittelnden Inspector Alec Fletcher entwickeln sich außerdem die ersten zarten Gefühle, was ebenfalls für einige Ablenkung von den Ermittlungen sorgt.

Ich habe mir das Hörbuch von Julia von Tettenborn vorlesen lassen. Ihre Stimme passt wunderbar zur Geschichte. Sie spricht das Buch atmosphärisch und schafft es die Figuren geschickt zu unterscheiden. Man kann das Hörbuch wunderbar nebenher hören und sich berieseln lassen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die Lektüre des gedruckten (oder digitalen) Buches tatsächlich eher etwas für einen entspannten Urlaub ist. Wer Nervenkitzel oder einen ausgeklügelten Spannungsbogen möchte, der ist hier eher fehl am Platz. Die Geschichte läuft flüssig aber eher unspektakulär vor sich hin. Einzig das Ende hat mich doch sehr überrascht.

Fazit:
Mehr cosy als Krimi, mehr Romantik als Spannung. Als Hörbuch und/oder für den nächsten Urlaub eine atmosphärische und entspannte Lektüre. Aber eher nichts für eingefleischte Krimi-Fans.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Alles unter Kontrolle im Buckingham Palace – wirklich?

Die unhöfliche Tote
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Ein neuer verzwickter Fall für die Queen.

Die Krimi-Reihe von S. J. Bennett mit royaler Ermittlerin geht in die zweite Runde. Dieses Mal dreht sich alles um eine Tote am Pool des Buckingham Palace und ...

Ein neuer verzwickter Fall für die Queen.

Die Krimi-Reihe von S. J. Bennett mit royaler Ermittlerin geht in die zweite Runde. Dieses Mal dreht sich alles um eine Tote am Pool des Buckingham Palace und ein verschwundenes Bild. Doch die diskreten Nachforschungen ihrer Assistentin Rozie stoßen die Queen auf ein ganzes Netzwerk, das ihren Haushalt um diverse Dinge erleichtert hat.

Der neueste Streich der Cosy-Crime Reihe spiel ca. in 2016. Aktuelle Entwicklungen, wie das Brexit Referendum, werden ebenso erwähnt, wie die Menschen im realen Umfeld der Queen. Dadurch bekommt die Handlung ein sehr realistisches Setting. Rozie und die Queen haben mir wieder sehr gut gefallen. Zwei intelligente und selbstständige Persönlichkeiten. Natürlich bekommen es die beiden mit so einigen männlichen Charakteren zu tun, die sie ziemlich bevormunden. Doch die beiden wissen, wie sie ihnen ihre Grenzen aufzeigen.

Der Aufbau der Handlung ist diesmal besser gelungen. Die Queen kommt mehr zu Wort und wir erhalten mehr Einblick in ihre Gedankengänge. Der Fall ist ziemlich verzwickt. Doch ich hatte immer das Gefühl, den Schlussfolgerungen und Entwicklungen folgen zu können. Ich wurde nicht einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.
Das Buch ließ sich sehr gut lesen. Spannend und mit tollen Charakteren, aber auch ruhig. Eben ein richtiger Cosy-Krimi.

Fazit:
Eine sehr gut gelungene Fortsetzung. Vieles was mir in Band 1 nicht gefallen hat, wird hier besser gemacht. Zwei tolle Protagonistinnen, von denen ich hoffe bald mehr zu lesen.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Großartigkeit hat nichts mit Größe zu tun

Vincent und das Großartigste Hotel der Welt
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Ich hoffe ich bekomme auch einmal eine Einladung in dieses Hotel!

Der ziemlich gewöhnliche Junge Vincent kann sein Glück kaum fassen, als er als Schuhputzer im The Grand, dem großartigsten Hotel der Welt ...

Ich hoffe ich bekomme auch einmal eine Einladung in dieses Hotel!

Der ziemlich gewöhnliche Junge Vincent kann sein Glück kaum fassen, als er als Schuhputzer im The Grand, dem großartigsten Hotel der Welt angestellt wird. Das The Grand ist ein Ort, fantastischer als jede afrikanische Savanne, Disneyland und Shangri-La zusammen. Doch er sollte vorsichtig sein, welches Zimmer er dort betritt.

Als ich das Cover gesehen habe, musste ich sofort an Winterhaus, das fantastische Hotel aus der gleichnamigen Buch-Trilogie denken. Aber das The Grand setzt in Sachen Wunder und Möglichkeiten noch eine gewaltige Schippe drauf. Ich habe mich so gefühlt, wie Vincent, als er das Hotel zum ersten mal betreten hat. Ich musste wirklich aufpassen, dass mir nicht bei jeder neuen Beschreibung wieder der Mund offen Stand.
Autorin Lisa Nicol hat ein wirklich großartiges Hotel erdacht. Und auch die Geschichte um Vincent, die sie dort angesiedelt hat, hat mir richtig gut gefallen. Vincent war mir schnell sympathisch. Wir entdecken die vielen Wunder des The Grand mit ihm gemeinsam. Genau so hat sich bestimmt jedes Kind irgendwann ein Hotel oder sein eigenes Zuhause vorgestellt: ein Zimmer komplett aus Süßigkeiten, eines mit einer Achterbahn und noch viele mehr. Immer wieder bricht die Autorin aber auch aus ihrer Erzählung aus, um auf ihren Co-Autor und dessen Kommentare zur Handlung zu verweisen. Dadurch wird auch der Leser immer wieder aus der Handlung gerissen. Das hat mich aber nicht weiter gestört, da diese Einschübe meist ziemlich lustig sind. Und am Ende des Buches erfährt man, was es damit auf sich hat.

Die Kapitel sind nicht zu lang, sodass jüngere Leser sich das Buch gut einteilen können. Die Handlung ist spannend erzählt und das Hotel, seine Gäste und Angestellten anschaulich beschrieben. Das Buch ließ sich für ich wirklich schön flüssig lesen.
Im Buch gibt es keine Illustrationen. Aber es macht auch einfach mehr Spaß, sich das Hotel selbst vorzustellen und auszumalen. Das Buch konnte mich in jeder Hinsicht fesseln. Und Vincents Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. So fantastisch das Hotel ist, so lebensnah sind die Figuren, wenn man einmal davon absieht, dass 11-Jährige selbstständig ein Hotel führen.

Fazit:
Ein spannendes Abenteuer, Freundschaft und Familie erwarten den neugierigen Leser. Ein Buch voller Fantasie und toller Idee, dass mich wirklich begeistert hat.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Was da fliegt ist kein Vogel

Entdecke die Fledermäuse
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So spannend sind fliegende Säugetiere!

Was weißt du eigentlich über Fledertiere? Also Fledermäuse und Flughunde?
Vielleicht noch garnicht so viel. Dann ist dieses Buch aus der Entdecke-Reihe sicher sehr ...

So spannend sind fliegende Säugetiere!

Was weißt du eigentlich über Fledertiere? Also Fledermäuse und Flughunde?
Vielleicht noch garnicht so viel. Dann ist dieses Buch aus der Entdecke-Reihe sicher sehr interessant!

Diese spannenden Tiere hatten früher einen ziemlich schlechten Ruf. Sie wurden mit bösen Mächten und dem Teufel in Verbindung gebracht. Doch heute weiß man es besser und die friedlichen Nachtgeister stehen unter Schutz. Dr. Eckhard Grimmberger erklärt jungen Lesern verschiedene Arten, Lebensräume und Eigenschaften. Alles wie immer wunderbar durch viele große und farbige Bilder und Grafiken illustriert und erklärt.

Die Entdecke-Reihe richtet sich an neugierige Jungforscher zwischen 5 und 8 Jahren. Die Bücher enthalten relativ wenig Text, der auch für Leseanfänger und Ungeübte leicht verständlich ist. Komplizierte Begriffe werden immer gut erklärt, sodass auch vorlesende Eltern nicht in Erklärungsnot geraten. Das niedliche Maskottchen der Reihe, die kleine Eule Xabi, steht immer mit spannenden und lustigen Zusatzinfos parat.

Auch dieser Band ist wieder sehr liebevoll und kindgerecht gestaltet. Man bekommt viele faszinierende und detailreiche Bilder der verschiedensten Fledermäuse zu sehen. Da kann man gut verstehen, dass einige Menschen sich bis heute ein bisschen gruseln.
Besonders viel Spaß macht auch wieder das Quiz am Ende des Buches. Dann kann man testen, wieviel man vom Buch verstanden und behalten hat und setzt sich nochmal mit dem Inhalt auseinander.

Fazit:
Ich mag die Entdecke-Reihe sehr. Und da ich Fledermäuse absolut faszinierend finde, war dieses Buch genau das Richtige für mich. Hier lernen kleine Forscher die wichtigsten Grundlagen und auch die Erwachsenen entdecken noch viel spannendes!

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Zwischen Dialekt, Verwesung und Antisemitismus

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Die moderne Kriminalistik kommt nach Wien.

Bisher hatte ich noch nicht das Vergnügen ein Buch von Autor Oliver Pötzsch zu lesen. Da ich aber ein eine Schwäche für Krimis mit historischem Setting habe, ...

Die moderne Kriminalistik kommt nach Wien.

Bisher hatte ich noch nicht das Vergnügen ein Buch von Autor Oliver Pötzsch zu lesen. Da ich aber ein eine Schwäche für Krimis mit historischem Setting habe, war ich bei diesem hier ziemlich schnell neugierig. Ich durfte das Hörbuch – gesprochen von Hans Jürgen Stockerl – genießen. Er gibt die wiener Figuren mit einem Österreicher- bzw. Wiener-Akzent wieder. Aber auch, wenn man Dialekte vielleicht nicht so gut versteht, kann man dem Hörbuch gut folgen.

Der junge jüdischstämmige Inspektor Leopold von Herzfeldt, der schrullige, jedoch hoch gebildete Totengräber Augustin Rothmayer und die selbstbewusste Tänzerin und Telefonistin Julia Wolf bilden das ungleiche Protagonisten-Trio dieses düsteren Krimis in Wien 1893. Das Buch präsentiert uns nicht nur den im Klappentext erwähnten Fall und eine (genretypische) Nebenhandlung. Es wird geradezu ein Querschnitt der wiener Gesellschaft des 19. Jahrhunderts präsentiert. Nachforschungen und Verfolgungen führen Leo in so ziemlich jedes Viertel der riesigen Stadt. Dort bekommt er es mit den verschiedenen Schichten der Gesellschaft zu tun. Außerdem haben die drei Protagonisten mit ihren jeweiligen ganz eigenen Problemchen zu kämpfen.

Das klingt nach ziemlich viel Stoff für nur ein Buch. Doch der Sprecher schaffte es, die sehr dichte Handlung gefühlvoll und atmosphärisch zu präsentieren.
Durch anschauliche Beschreibungen der Schauplätze und ihrer Bewohner erschafft Autor Oliver Pötzsch Wien vor dem inneren Auge des Lesers/Hörers und rundet seine Handlung mit einem detailreichen Setting ab.

Ich war schnell vom Sprecher, aber besonders von der Handlung gefesselt. Man sollte sich Zeit nehmen, das Hörbuch wirklich aufmerksam zu verfolgen, denn es passiert sehr viel. Und auch die Figuren bieten viele Details zum Entdecken.

Fazit:
Eine dicht gestrickte Handlung mit interessanten Figuren und ein detailreiches aber auch düsteres historische Setting sind die gelungenen Zutaten zu diesem Krimi. Sowohl Inhalt, wie auch Umsetzung haben mich restlos überzeugt. Ein spannender aber auch anspruchsvoller Roman.

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