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Veröffentlicht am 20.01.2019

Chick-Lit ja, aber keine besonders gute

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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Manchmal denke ich, sollte ich meine Erwartungen nicht zu hoch stecken. Oder mir zumindest mal Leseproben durchlesen. Buch-Enttäuschungen sind doch eigentlich vorprogrammiert, wenn ich mich nicht daran ...

Manchmal denke ich, sollte ich meine Erwartungen nicht zu hoch stecken. Oder mir zumindest mal Leseproben durchlesen. Buch-Enttäuschungen sind doch eigentlich vorprogrammiert, wenn ich mich nicht daran halte. So hatte ich eine solche nämlich mal wieder vor mir.
Dass die Geschichte an sich ziemlich vorhersehbar wird, konnte ich mir ja schon denken. Ich meine, es gibt nun wirklich nicht viele Liebesromane mit einer krassen Wendung. In dem Genre komme ich damit klar und freue mich einfach auf den Verlauf der Geschichte. Nur dass der hier leider nicht viel rausgerissen hat. Denn ich konnte so viele Details erraten, dass das Ganze einiges an Spannung verloren hat. Dazu kommt, dass die gesamte Handlung einfach nicht spannend werden wollte. Es gab zwar Konflikte und Dramen, aber die haben mich eher genervt als dass sie mich haben mitfiebern lassen. Und an manchen Stellen fand ich das, was passierte, schon fast lächerlich. Wobei man das 'fast' hier weglassen kann...
Was mir an der Geschichte gut gefallen hat, war der (wenn auch kleine) Einblick in die Führung eines Buchladens. Für einen Bücher-Fan wie mich natürlich ein gefundenes Fressen. Und ebenfalls interessant waren die Passagen aus Posys Roman, die man auch zu lesen bekommt. Den Fakt jedenfalls, dass man diese Passagen hatte, fand ich gut, den Inhalt davon...achje, nein. Obwohl Posy selbst davon denkt, wie schlimm das doch ist, was sie fabriziert - und ich ihr da nur voll und ganz zustimmen kann! Ansonsten gibt es auch immer wieder Anspielungen auf Romane, was ich ebenfalls schön zu lesen fand.
Als nächstes komme ich zum Schreibstil. Nun, da habe ich nicht ganz so viel zu meckern. Denn im Allgemeinen lässt sich das Geschriebene gut lesen. Andererseits (und ja, ich habe doch noch das ein oder andere zu meckern) bleibt es hinter der meisten Chick-Lit oder Liebesromanen zurück. Denn selbst wenn sich das Buch gut hat lesen lassen, habe ich länger dafür gebraucht als gedacht. Was an der oft altertümlich wirkenden Ausdrucksweise der Autorin liegen könnte. Die hat hier, in einen Roman, der in der Gegenwart spielt, einfach nicht gepasst. In dem Roman, den Posy schreibt, hat er ebenfalls nicht gepasst, aber aus dem gegenteiligen Grund. Für die Zeit, zu der Der Wüstling, der mein Herz stahl spielen sollte, war der Schreibstil an manchen Stellen zu umgangssprachlich. Da hätte Annie Darling erstens einen Unterschied machen müssen von Buch zu Buch im Buch und zweitens hätte sie meiner Meinung nach ihren Stil mehr an die Zeit anpassen müssen. Ein paar der Szenen waren aber auf jeden Fall schön beschrieben, da ist die Stimmung gut rübergekommen, nur leider kam das nicht so oft vor.
Was mich wiederum gestört hat, waren die vielen Wiederholungen. Dauernd wird betont, dass Posy nun für ihren kleinen Bruder Sam verantwortlich ist, weil ihre Eltern gestorben sind, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen. Der Leser ist ja nicht dumm, man merkt sich vieles und wenn wichtige Sachen ein paarmal wiederholt werden, ist das okay, aber bitte nicht so oft! Was mir jedoch am krassesten aufgefallen ist und mich am meisten genervt hat, war Posys Wortschatz. Und damit meine ich, dass Posy, die immerhin als sprachgewandt und eloquent beschrieben wird, ein Wort übermäßig häufig benutzt. Und zwar ist es so, dass sie, wann immer sie sich mit Sebastian herumschlägt, ihn immer wieder als unverschämt bezeichnet. Ich will gar nicht wissen, wie oft in diesem Buch "Du bist so unverschämt!", "So unverschämt!" oder - ganz minimalistisch - "Unverschämt!" zu finden ist. Das ist für mich dann nicht wortgewandt. Und noch weniger ist es witzig! Was ich ja tatsächlich von diesem Buch erwartet habe, denn das macht Chick-Lit für mich aus. Doch beim Lesen von "Der kleine Laden der einsamen Herzen" habe ich leider keine Stelle gefunden, die mich zum Lachen gebracht hat.
Auch was die Charaktere angeht, wird es leider nicht besser. Mit Posy als Protagonistin wurde ich ganz einfach nicht warm, was nicht nur an ihrem beschränkten Wortschatz liegt. Sie ist mir mit ihrer Art so oft auf die Nerven gefallen. Mir kam es vor, als wäre sie dauernd am Jammern gewesen, hat sich aber gleichzeitig nicht aufraffen können, etwas zu tun. Außerdem waren ihre Handlungen nicht immer nachvollziehbar, denn es konnte sein, dass sie während eines Gesprächs von stur zu mitfühlend zu absolut wütend gesprungen ist. Nein. Wirklich, nein.
Mit Sebastian kam ich ebenfalls nicht wirklich klar, denn er war oft einfach nur kindisch. Anfangs dachte ich noch, er wäre ein ganz passabler Charakter mit seinen sarkastischen Bemerkungen, aber die wiederholen sich im Verlauf des Buches oder ähneln wich zumindest immer stark. Und dann bemerkte ich eben, dass der Kerl absolut kindisch ist. Wie er Posy einfach nie zuhört beziehungsweise nur das hört, was er hören möchte....ich kann mir das bei einem Mann von immerhin Anfang 30 einfach gar nicht vorstellen!
Die Nebencharaktere fand ich zwar ansatzweise interessant, sie sind mir später jedoch zu sehr ins Klischee abgerutscht. Damit meine ich vor allem Nina, die wirklich nett und sympathisch wirkte, sich dann aber als die mit dem typisch schlechten Männergeschmack entpuppte. Oder Piers (was ist das eigentlich für ein Name?), dessen Charakterzeichnung mir später schon fast lächerlich 'böse' vorkam (er hat außerdem wohl ein bisschen zu viel "Hänsel und Gretel" gelesen/gesehen^^). Sam, Posys kleinen Bruder, mochte ich eigentlich ganz gerne. Aber auch bei ihm gab es einen Haken: Obwohl er dauernd anmerkt, er würde nicht gern über Gefühlsmäßiges reden, redet er eben doch immer wieder darüber. Wen ich tatsächlich als Charakter am meisten mochte in dieser Geschichte und wer meiner Meinung nach auch am besten dargestellt ist, ist Verity, eine von Posys Kolleginen. Sie fand ich mit ihrer immensen Introvertiertheit doch recht interessant.
Doch alles in allem konnte nichts so stark das Ruder herumreißen, dass ich sagen würde, mir hätte das Buch gefallen. Denn es lässt sich zwar einigermaßen gut lesen und war dadurch, dass es ein Buch über Bücher ist auch ganz interessant für mich, aber das war's dann leider auch schon.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Ich kann den Hype nicht verstehen...

True North - Wo auch immer du bist
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Mein erster Eindruck von dem Buch war eigentlich ganz positiv: Ein schönes Cover, das mal nicht so typisch für das Genre ein Pärchen oder eine Frau zeigt, und ein sich interessant anhörender Klappentext. ...

Mein erster Eindruck von dem Buch war eigentlich ganz positiv: Ein schönes Cover, das mal nicht so typisch für das Genre ein Pärchen oder eine Frau zeigt, und ein sich interessant anhörender Klappentext. Von daher habe ich mich gefreut, das Buch im Zuge der Leserunde auf Was liest du? mitlesen zu dürfen. Nur leider konnte mich die Geschichte rund um Audrey und Griff nicht wirklich packen…
Der Roman lässt sich schön lesen, nach wenigen Tagen bin ich mit den gut 350 Seiten fertig geworden. Aber das heißt leider noch lange nicht, dass ich das Buch gut fand, denn es gibt einfach zu viele Kritikpunkte.
Schon die Handlung an sich konnte mich nicht so ganz überzeugen. Griff betreibt seine eigene Farm beziehungsweise ist die eher so eine Art Familienunternehmen und hat dabei immer mit Existenzproblemen zu kämpfen. Klar, dass er dann nicht ganz so freudig reagiert, als Audrey auftaucht, die er nicht nur als sein One Night Stand am College kennt, sondern die seinen Cider auch noch für einen lächerlich niedrigen Preis kaufen möchte. Und um viel mehr als diesen Bio-Farmer vs. Großkonzern Konflikt und die Beziehung zwischen Griff und Audrey geht es in dem Buch auch nicht. Heißt, es passiert nicht wirklich viel und auch die Tatsache, dass vieles in der Geschichte einfach total vorhersehbar ist und der Ausgang sowieso, macht das Ganze nicht spannender. Das einzig Überraschende war für mich, wie früh es zwischen den beiden Protagonisten schon zur Sache geht. Und das hatte dann seitenlange Sex-Szenen beziehungsweise Ich-stelle-mir-den-Sex-gerade-vor-Szenen zur Folge, die mich irgendwann eher genervt haben. Was mir außerdem so gar nicht gefallen hat an der Handlung war, wie schnell manches einfach abgehandelt wurde, besonders zum Ende hin. Es ist wirklich erstaunlich, wie fix manches ging, so fast ganz ohne eine vorherige Entwicklung und ohne es näher zu erläutern, dass es auf mich lieblos wirkte. Und das Ende finde ich auch nicht wirklich gelungen, es ist so abrupt und meiner Meinung nach sehr darauf ausgelegt, die Leser davon zu überzeugen, doch bitte bitte den zweiten Teil zu lesen.
Der Schreibstil hat mir an sich eigentlich ganz gut gefallen. Er war schön locker und hat dazu beigetragen, dass ich das Buch schnell durchgelesen habe. Auch hat mir gefallen, dass sowohl aus Audreys als auch aus Griffins Sicht geschrieben wurde, beides aus der Ich-Perspektive und damit sehr persönlich. Die Dialoge waren ganz nett, vor allem die Schlagabtausche zwischen Griff und Audrey. Und ich fand es ganz cool, dass viele Star-Wars-Anspielungen mit reingebracht wurden - auch wenn ich selbst kein Fan bin.
Das war's dann aber auch schon wieder an Gutem zum Stil von Sarina Bowen. Denn obwohl die Geschichte echt gut zu lesen war, habe ich ein ums andere Mal die Augen verdrehen müssen bei den vielen Wiederholungen, die die Autorin reinbringt. Damit meine ich nicht unbedingt, dass sie keinen besonders großen Wortschatz hat, sondern den Überfluss an Beschreibungen, wie toll doch Griffin (wenn man gerade in einem Audrey-Kapitel ist) oder wie absolut super Audrey ist (wenn aus Sicht von Griff erzählt wird). Wirklich, ich habe in dem Buch so oft von einer breiten Brust und weichem Bart und warmen, braunen Augen gelesen, dass ich kotzen könnte. Und Griffs Übertreibungen hinsichtlich Audrey sind sogar noch schlimmer. Weiche Haut, lange Beine, glänzende Haare, zarte Finger, sexy Lippen, blablabla. Ehrlich, das ist einfach viel zu viel zu viel! Und es hört (leider) nicht beim Körperlichen auf, nein, die beide Hauptfiguren sind auch hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und Persönlichkeiten so gut wie perfekt. Was ebenfalls an die tausendmal wiederholt wird. Echt jetzt? Etwas anderes, das mich am Schreibstil gestört hat, waren die Sexszenen. Wie schon erwähnt waren sie lang - meiner Meinung nach unnötig lang -, aber das war nicht mal das Schlimmste. Denn ich fand sie dabei nicht mal gut beschrieben und vor allem die Gespräche in den Szenen waren meiner Meinung nach sooo unnötig. Denn ganz ehrlich, ich brauche beim Lesen keine zehn "Mh"s und "Ah"s und "Hm"s. Das sieht doch blöd aus.
Wenn dann wenigstens die Charaktere sympathisch und liebenswert gewesen wären... na gut, halb so schlimm. Aber nicht mal das. Na gut, die Nebencharaktere - also Zach, Jude und eigentlich Griffins gesamte Familie - war mir schon sympathisch, von ihnen hätte ich auf jeden Fall gerne mehr gehabt. Aber mit den Protagonisten Audrey und Griffin bin ich einfach nicht warm geworden. Was zum Einen auf jeden Fall daran liegt, dass sie so nervtötend perfekt beschrieben werden. Aber auch wenn man die Beschreibungen mal ignoriert, werden sie nicht sympathischer. Bei Audrey kann ich nicht mal genau sagen, woran es liegt, dass ich sie nicht mag. Vielleicht, weil sie mir zu konstruiert vorkommt? Sie hat diese Charaktereigenschaften, die sie wahrscheinlich sympathisch machen sollen - lebt fürs Kochen, schweres Verhältnis zu den Eltern, tollpatschig, etwas naiv, aber trotzdem schon erwachsen, kommt mit allen gut klar -, was bei mir aber eher dazu geführt hat, dass sie unauthentisch rüberkam. Und Griffin...bei ihm hat mich vor allem die Diskrepanz genervt, die zwischen den Beschreibungen in seiner und in Audreys Perspektive aufkam. Denn wenn er gerade erzählte, verspürte er immer die zärtlichsten Gefühle und war so unglaublich verständnisvoll. Da wurde er mir dann fast schon sympathisch. Was jedoch im nächsten Kapitel, das aus Audreys Sicht war, zunichte gemacht wurde, denn da war er immer sehr grummelig und brummelig und schlecht gelaunt und über die Hälfte von dem, was er spricht, knurrt er. So sehr kann ein Mensch sich gar nicht verstellen. Und genau deswegen wirkte auch er auf mich nicht wie eine Person, die es im echten Leben gibt.
In der Leserunde und auch überhaupt habe ich schon so viele positive Meinungen zu "True North - Wo auch immer du bist" gelesen, aber ich kann mich da leider echt nicht anschließen. Ich glaube auch nicht, dass ich die Folgebände über Jude und Zach lesen werde, dafür hat mich das Buch, das von so vielen so hoch gelobt wird, enttäuscht.

Veröffentlicht am 25.04.2017

Das Potenzial der interessanten Protagonistin wurde hier verschenkt

Schwestern des Mondes - Die Vampirin
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Wenn man "Die Hexe" und "Die Katze" aus der "Schwestern des Mondes"-Reihe gelesen hat, hat man gewisse Erwartungen an "Die Vampirin". Ich jedenfalls war gespannt und hab mich jetzt auch beim zweiten Lesen ...

Wenn man "Die Hexe" und "Die Katze" aus der "Schwestern des Mondes"-Reihe gelesen hat, hat man gewisse Erwartungen an "Die Vampirin". Ich jedenfalls war gespannt und hab mich jetzt auch beim zweiten Lesen darauf gefreut, denn dieses Mal ist es Menolly, aus deren Sicht geschrieben wurde. Sie ist die jüngste der D'Artigo-Schwestern und bestimmt die interessanteste, denn sie wurde vor kurzem erst in eine Vampirin verwandelt, muss noch lernen, damit umzugehen und außerdem ist ihr Charakter nicht so angepasst, sondern eher bissig und sarkastisch. Könnte man zumindest denken. Denn eigentlich unterscheidet sie sich nicht so sehr von den anderen beiden, bis auf dass sie manchmal sagt oder denkt, wie hammerhart und eiskalt sie doch ist und was sie für Probleme hat, seit sie ein Vampir ist. Kommt aber eben nicht so rüber.
Also, wie schon gesagt, von der Protagonistin bin ich etwas enttäuscht, denn man hätte sie eindeutig besser ausbauen können. Sie ist mir zwar nicht so unsympathisch wie Camille, aber auch nicht so sympathisch wie Delilah, siedelt sich irgendwo dazwischen an. Zwar wirkt sie ein kleines bisschen unnahbarer als ihre Schwestern, aber das kommt eben vor allem durch ihre Gedanken rüber, nicht weil man es aus ihren Verhalten schließen könnte. Ihre Vorgeschichte, also vor allem, wie sie in einen Vampir verwandelt wurde, könnte auch sooo interessant sein, Menolly könnte dadurch zu einem schön vielschichtigen Charakter werden, aber irgendwie hat selbst das auf mich nicht richtig gewirkt.
Dass mich die Emotionen nicht richtig erreichen, könnte natürlich sehr gut am Schreibstil liegen. Der ist nicht unbedingt schlecht, denn er lässt sich ganz nett lesen und ich konnte mir Orte und Personen bis jetzt auch ganz gut vorstellen. Nur fesseln kann er mich nicht. Wenn ich das Buch lese, drifte ich öfters mal ab und mach dann etwas anderes, einfach weil ich nicht wirklich drin bin in der Geschichte. Und so ist es eben auch mit den Gefühlen, aber was will man anderes erwarten, wenn ganz schreckliche Schmerzen, die eine Person erlebt in etwa so beschrieben werden: "Die Schmerzen waren schlimmer als alles andere, was ich bis jetzt erlebt hatte."
Was mich am Schreibstil aber richtig stresst, ist, dass die Autorin anscheinend eine solche Liebe zu bestimmten Sätzen und Wörtern beziehungsweise Wortgruppen entwickelt hat, dass sie gefühlt tausendmal im Buch vorkommen. Vor allem bei den Sexszenen. Dauernd fällt da jemand in den Abgrund, das gibt's doch gar nicht! Daran merkt man auch, dass sich die verschiedenen Sichtweisen total ähneln, denn nicht nur Menolly, nein, auch Camille und Delilah sind in den von ihnen erzählten Teilen in den Abgrund gefallen und zwar ebenfalls mehrmals. Es wird auch dauernd gesagt, mit welchen Autos die Leutchen durch die Gegend fahren. Mal ist es das von Camille, mal das von Chase und meistens fahren sie sowieso mit mehreren Wägen, weil sie sich anscheinend gar keine Sorgen um Benzinpreise oder die Umwelt machen müssen. Zumindest lässt die Autorin es so dastehen.
Was die Handlung angeht wird es leider auch nicht viel besser. Ich kann nur betonen, dass hier mehr Potenzial dagewesen wäre, das aber leider nicht ausgenutzt wurde. Denn dass der Mann/ Vampir, der Menolly verwandelt hat, jetzt nach Seattle kommt und dort Ärger macht, könnte durchaus spannend werden. Aber nein, lieber werden Sexszenen in die Handlung eingebaut oder Menolly denkt über Sex nach. Oder es passiert etwas, das nicht wirklich in die Story reinpasst beziehungsweise keinen großen Sinn für die Haupthandlung macht. Und als es am Ende dann mal spannender wird und zu mehr Action kommt, wird das viel zu schnell abgehandelt, als dass es wirklich spannend hätte werden können.

Veröffentlicht am 22.04.2017

Hat nicht mal meine Erwartung als leichte Lektüre wirklich erfüllen können

Ausgerechnet du
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Ich bin mir nicht so ganz sicher, wie ich auf diesen Roman aufmerksam geworden bin, aber im Nachhinein denke ich mir, dass ich ihn mir nicht unbedingt hätte kaufen müssen. Das Buch lässt sich zwar leicht ...

Ich bin mir nicht so ganz sicher, wie ich auf diesen Roman aufmerksam geworden bin, aber im Nachhinein denke ich mir, dass ich ihn mir nicht unbedingt hätte kaufen müssen. Das Buch lässt sich zwar leicht lesen, aber irgendwie hat bei mir nicht dasselbe Gefühl eingesetzt wie bei anderen Liebesromanen. Denn normalerweise gibt es dann irgendwann einen Punkt, an dem die Seiten nur so davonfliegen, ich immer weiterlesen möchte. Aber hier? Fehlanzeige! Manchmal hab ich das Buch einfach in die Hand genommen, weil ich irgendwas lesen wollte, aber eben nicht unbedingt "Ausgerechnet du", es lag halt gerade auf meinem Lesestapel...
Na ja, ich will ja nicht nur meckern, es ist nicht so, als wäre der Roman grottig gewesen, nur eben nicht wirklich gut. Der Schreibstil zum Beispiel ist ganz okay. Wie schon gesagt lässt sich das Buch gut lesen, auch wenn meiner Meinung nach die Leichtigkeit und Fluffigkeit anderer Autoren fehlt. Und auch der Humor schwächelt, ich kann mich nicht daran erinnern, beim Lesen mal gelacht oder wenigstens geschmunzelt zu haben. Was ich aber bei dem Genre wirklich wichtig finde, denn sonst hat man bloß ein vor Kitsch triefendes Buch in der Hand! Was mich auch noch genervt hat, war, dass manches oft wiederholt wurde. Andauernd wird gesagt, wie heiß Tobi doch aussieht und auch, wie toll Jenny doch ist, das stresst irgendwann. Was ich am Schreibstil allerdings wiederum gut fand, war, dass der Roman aus zwei Perspektiven geschrieben ist. Es gibt Jenny und Tobi und das fand ich wirklich interessant, denn so erhielt man in die Gefühlswelt beider Hauptpersonen einen Einblick, was bei anderen Büchern des Genres nicht so häufig der Fall ist. Was ganz nett ist, mir aber irgendwann auch auf den Geist gegangen ist, war die Wortwahl der Autorin. Anscheinend dachte die sich, dass heutzutage alle total hip reden und so, weswegen man gerne mal mit seinem "Phone“ herumläuft, um nur mal ein Beispiel der gewollt hippen Sprache zu nennen.
Die Charaktere haben mich zwischenzeitlich ziemlich genervt. Tobi ging ja noch, auch wenn er sich manchmal wie ein kleiner Teenager verhalten hat, aber Jenny wurde mir im Laufe des Buchs immer unsympathischer. Ich konnte mich wirklich nicht mit ihrer Art anfreunden, andauernd hatte sie diese hysterischen Anfälle und hat den Moralapostel gespielt, obwohl sie selbst ganz und gar keine Heilige ist. Und die Nebenfiguren...tja, die sind nicht wirklich zur Geltung gekommen und waren eher klischeehaft. Es gab eine beste Freundin, die Kumpels, wobei einer total aufgeschlossen und der andere eher introvertiert war, dann war da noch die etwas naive kleine Schwester, die bitchige Exfreundin, der seltsame Freund beziehungsweise spleenige Freundin und sogar ein Schwuler wurde in die Geschichte eingebaut. Wirklich besser kennengelernt hat man niemanden diesen Personen, deswegen waren sie mir weder sympathisch noch unsympathisch, sondern einfach egal.
Und dann die Handlung... Oh mann, die Handlung hätte wirklich auch besser sein können! Im Klappentext hat sie sich ja noch einigermaßen interessant angehört, eben das typische, zwar ziemlich vorhersehbare, aber doch interessante Schema. Und teilweise war es auch interessant, aber immer mit tausenden von Dramen gespickt, dass es nervtötend war. Echt, an gefühlt jeder Ecke des Romans gab es ein neues Drama, anscheinend, um spannend zu bleiben. Aber wenn selbst in einer Erinnerung ein "Drama" eingebaut wird beziehungsweise aus einem Ausrutschen auf Eis ein Drama gemacht wird, ist mir das einfach zu viel. Außerdem war das Ende wirklich sehr kitschig und auch vorhersehbar, quasi allen wird ein Zwangs-Happy-End verpasst, denn es darf ja niemand unglücklich bleiben.
Insgesamt bin ich also eher enttäuscht von „Ausgerechnet du“, denn ich hatte mir eine schöne leichte Liebesgeschichte erhofft, von mir auch gerne seicht, aber nicht mal diese Erwartungen konnte das Buch erfüllen.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Ein nicht ausgeschöpftes Potenzial

In unserem Chaos
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Ich habe, trotz dass das Buch nur knapp 200 Seiten umfasst, ziemlich lange für „In unserem Chaos – Grenzen ziehen wir später“ gebraucht. Als Grund dafür spielen mehrere Dinge zusammen.
Fangen wir mal mit ...

Ich habe, trotz dass das Buch nur knapp 200 Seiten umfasst, ziemlich lange für „In unserem Chaos – Grenzen ziehen wir später“ gebraucht. Als Grund dafür spielen mehrere Dinge zusammen.
Fangen wir mal mit der Handlung an. Die Idee hinter der Geschichte finde ich interessant, so eine Geschichte findet man nicht überall. Nur wird fast der gesamte Plot schon im Klappentext enthüllt. Der Tod des Vaters, die Vergewaltigung durch den Freund und die angehende Liebesgeschichte zwischen besten Freunden...das alles wird schon verraten und viel mehr umfasst die Geschichte auch nicht. Was bedeutet, dass man von vornherein gespoilert ist und einen kaum mehr etwas überraschen kann. Das Einzige, was mich ein bisschen gewundert hat, ist der Ausgang der Geschichte, damit hätte ich nicht unbedingt gerechnet. Aber ansonsten? Selbst der Großteil dessen, was nicht schon im Klappentext erwähnt wurde, war für mich sehr vorhersehbar, abgesehen eben vom Ende.
Das Zweite, was mich an der Handlung gestört hat, ist, wie sie auf ein knapp 200 Seiten langes Buch gequetscht wurde. Es ist ja schon einiges, was dieser Roman erzählen möchte, was die Autorin vermitteln will, aber das geht meiner Meinung nach einfach nicht bei einer so kurzen Länge. Patricia Dohle hat der Geschichte wie ich finde nicht genügend Zeit gegeben sich zu entfalten. Weder die Freundschaft zwischen Emily und ihren beiden Freundinnen Vicky und Isabell und nicht mal die zwischen Emily und Mason bekommt viel Tiefe. Wobei letzteres echt wichtig gewesen wäre, denn um die Entwicklung dieser Beziehung geht es doch in dem Buch! Stattdessen wird die Freundschaft nur angeschnitten, sodass sie auf mich nicht annähernd so bedeutend wirkte, wie sie wahrscheinlich wirken sollte.
Genauso wenig nachvollziehbar waren für mich ein paar der Wendungen. Es kam mir vor, als hätte auf Teufel komm raus noch etwas passieren müssen, was mir in der Geschichte irgendwie fehl am Platz vorkam. Und fast am Schlimmsten: Die Vergewaltigung, die ja schon im Klappentext angesprochen wird und deswegen nicht überraschend kommt, wird auch noch sehr schnell wieder abgehakt. Emilys Gefühle während sie missbraucht wird und besonders danach kamen sehr unplausibel rüber, schon bald denkt sie kein bisschen mehr an das, was ihr geschehen ist und sie scheint in keinster Weise ein Trauma dadurch davonzutragen. Wo man doch davon ausgehen müsste, dass so ein schrecklicher Vorfall seine Spuren hinterlässt, oder?
Aber gut, so viel zur Geschichte an sich. Als nächstes zu den Charakteren. Auch hierzu kann ich leider nicht allzu viel Gutes sagen, denn der Großteil der Figuren ist sehr blass und flach. Bei den Nebencharakteren brauche ich nicht viel zu sagen, die sind eigentlich alle entweder sehr klischeehaft und könnten in beschriftete Schubladen gesteckt werden oder sie haben kaum etwas, das Persönlichkeit genannt werden kann. Die Hauptpersonen, zu denen ich eigentlich bloß Emily und Mason zähle, haben schon etwas mehr Farbe. Was in meinem Fall jedoch auch nicht viel besser ist, denn ihre Persönlichkeiten waren mir unsympathisch. Emily ist oft zickig und überemotional, Mason führt sich an vielen Stellen auf wie ein riesiger Idiot. Die Idee dahinter, unangepasste Protagonisten zu erschaffen, finde ich gut, ich bin auch kein Fan von diesen netten, freundlichen Hauptfiguren, aber hier ist das, zumindest was mich betrifft, in die Hose gegangen, was auch daran liegt, dass die beiden Charaktere doch nicht gut genug ausgearbeitet sind, dass man alle ihre Handlungen nachvollziehen kann. Und wegen der Namen der Figuren hab ich mich ein ums andere Mal gefragt, wo die Geschichte eigentlich spielen soll. In England? Den USA? Oder doch in Deutschland? Emily, Mason, Jace…und dann noch die Nachnamen. Eigentlich wirkt das Buch auf mich eher, als würde es in Deutschland spielen, aber dann würden diese Namen ja nicht wirklich passen. Aber das nur so nebenbei…
So, jetzt noch zu dem, was mich am meisten meine Haare hat raufen lassen: der Schreibstil. An sich ist der Stil von Patricia Dohle ganz nett. Locker, in Umgangssprache geschrieben, was gut zu der jugendlichen Protagonistin passt. Ich hätte das Buch flüssig lesen können. Wenn nicht eine Sache gewesen wäre. Wenn nicht die Rechtschreibung und Grammatik gewesen wäre.
Das hört sich jetzt vielleicht kleinlich an. Und mir ist auch klar, dass sich in so ziemlich jedem Buch ein paar Fehler einschleichen können, auch hier in meiner Rezension finden sich bestimmt einige Fehler. Aber so eine Hülle und Fülle, wie ich sie in "In unserem Chaos" gesehen habe, kam mir in einem Buch noch nie unter die Augen. Das fängt mit einer Tatsache an, die mir sofort ins Auge gesprungen ist, nämlich, dass Absätze komplett fehlen. Nicht einmal, wenn eine wörtliche Rede auftaucht, wurde vorher ein Absatz gesetzt. Das hat bei mir nicht nur so manches Mal zu Verwirrung geführt sondern auch dazu, dass die Seiten auf mich wie ein Berg aus Wörtern wirkte, den es zu erklimmen gilt, was manchmal dazu geführt hat, dass mich eine gewisse Unlust beschlich, das Buch weiterzulesen. Also sorry, aber Absätze müssen sein, die sorgen schließlich für Ordnung! Dann die Interpunktion. Ich weiß ja, Kommasetzung ist nicht immer einfach, manchmal finde ich es auch schwer, herauszufinden, wo dieser kleine Strich den hinkommen muss. Aber hier wurde das so durcheinander geworfen, dass die Sätze teilweise eine andere Bedeutung erhielten und mich damit verwirrt haben ergo den Lesefluss behindert haben. Und dann noch Rechtschreibung und Grammatik! Heieiei, das war - und das ist noch gelinde ausgedrückt - mangelhaft. Da wurden Sätze konstruiert, die so vom Aufbau her ganz einfach nicht richtig waren, simple Dinge wie 'den' und 'denn' sowie 'das' und 'dass' wurden verwechselt und manche Wörter wurden ganz, ganz falsch geschrieben.
Ich weiß, ich reite gerade sehr auf dem grammatikalischen Stil der Autorin rum, aber das ist einfach etwas, das mir hier besonders aufgefallen ist und sooo leicht hätte verbessert werden können, schon durch einmaligem Durchlesen einer anderen Person. Denn so, wie der Roman jetzt geschrieben ist, verliert er viel von dem Lesefluss, der hätte entstehen können, was echt schade ist.
So konnte mich das Buch leider nicht so richtig mitreißen, was an den oben genannten Punkten liegt. Wirklich schade, denn ich hatte schon das Gefühl, dass die Geschichte Potenzial hat.