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Veröffentlicht am 11.10.2021

Familie von Volksfeinden

Zuckerkind
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Die russische Schriftstellerin Olga Gromowa erzählt in ihrem Roman „Zuckerkind“ die Geschichte ihrer Nachbarin Stella Nudolskaja.
Stella kam 1937 als 8jährige mit ihrer Mutter aus Moskau in ein Arbeitslager ...



Die russische Schriftstellerin Olga Gromowa erzählt in ihrem Roman „Zuckerkind“ die Geschichte ihrer Nachbarin Stella Nudolskaja.
Stella kam 1937 als 8jährige mit ihrer Mutter aus Moskau in ein Arbeitslager als Familienangehörige eines
Volksfeindes.

Olga und Stella lernen sich 1988 in Moskau kennen. Diese Geschichte mit den dramatischen Gesuchen ist wahr. Die Lagererfahrung aus Sicht eines Kindes ist besonders eindrucksvoll. Die Grausamkeiten wird von Stella nur aus ihrer Sicht erzählt. Die Mutter versucht so viel wie möglich von ihrer Tochter fern zu halten. Aus Stellas Sicht gab es keine bösen Menschen.


Wenn es besonders schlimm wurde, gab es noch immer wieder Leute , die ihnen halfen.
Stella schreibt ihre Geschichte selber und gibt Olga ihre Erinnerungen, damit das ein Buch wird. Sie wünschte sich daraus ein Jugendbuch.
Olga Gromowa hat daraus eine wunderbaren Roman gestaltet, mit guten Dialogen. Die vielen Fotos bereichern das Buch.




Veröffentlicht am 09.10.2021

Nicht mehr allein

Rigi
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Die Schweizer Schriftstellerin Blanca Imboden schreibt spritzig und schön aus ihrer Heimat.
In dem Roman „Rigi“ lernen wie den Berg und die älteste Bergbahn Europas kennen.#
Eliane ist freischaffende ...



Die Schweizer Schriftstellerin Blanca Imboden schreibt spritzig und schön aus ihrer Heimat.
In dem Roman „Rigi“ lernen wie den Berg und die älteste Bergbahn Europas kennen.#
Eliane ist freischaffende Journalistin, ihr Mann ist plötzlich gestorben. Sie geh zu einer Traumgruppe, das ist interessant.
Sie bekommt den Auftrag für die 150 Jahrfeier der Bergbahn zu schreiben und lebt dafür eine Weile auf dem Berg um Einheimische zu interviewen.

Die Autorin hat mit Blanca eine sympathische Figur geschaffen. Sie versteht es in ihren Romanen gute Protagonisten einzufügen, deren Probleme real und gut nach zu verfolgen sind. Sie schafft es den Leser zu unterhalten.
Es gibt ein paar nette Lebensweisheiten. Das Ende hat mir besonders gut gefallen.
Dieser Roman ist einfach lesenswert und sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 07.10.2021

Die marokkanischen Wurzeln

Auf Basidis Dach
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„Auf Basidis Dach“ ist fantastischer Roman, über Herkunft, Marokko und meine halbe Familie“, ist eine Geschichte von der Journalistin und Moderatorin Mora Ameziane.
Ihr Vater ist Marokkaner und ihre ...



„Auf Basidis Dach“ ist fantastischer Roman, über Herkunft, Marokko und meine halbe Familie“, ist eine Geschichte von der Journalistin und Moderatorin Mora Ameziane.
Ihr Vater ist Marokkaner und ihre Mutter ist Deutsche. Sie leben in Deutschland.
In diesem Buch befasst sie sich am meisten mit den Großeltern und Verwandten in Marokko. Die verschiedene Kultur kann für Nachkommen nur von Vorteil sein.


Es ist interessant wie Mora ihre Erlebnisse in beiden Ländern schildert. Die Dialoge mit ihrem Vater sind spannend und auch witzig.

Es ist nur schade, das sie immer wieder mit rassistischen Vorurteilen und Beschimpfungen konfrontiert werden.
Es macht ungemein Spaß, Mora auf ihren Reisen und Erlebnissen zu begleiten.
So lerne ich durch die Autorin auch etwas von Marokko kennen und lieben. Wenn da auch nicht alles zum guten steht und das Leben für die Einwohner ganz anders ist, beschäftigt es mich doch.

Das Buch ist eine gute Erfahrung.

Veröffentlicht am 05.10.2021

Erinnerung an die Liebe

Animal triste
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Monika Maron ist eine brillante Schriftstellerin mit faszinierendem Stil.
Ich habe einige Romane aus ihrer Feder genossen.

Ihr Roman „Animal triste“ hat sie besonders raffiniert gestaltet.

Die Icherzählerin ...



Monika Maron ist eine brillante Schriftstellerin mit faszinierendem Stil.
Ich habe einige Romane aus ihrer Feder genossen.

Ihr Roman „Animal triste“ hat sie besonders raffiniert gestaltet.

Die Icherzählerin ist eine ältere Frau, vielleicht ist sie schon hundert sagt sie von sich selber. Es werden wenig Namen genannt, die Tochter wird auch nur Tochter genannt.
Nur ihrem Geliebten gibt sie einen Namen, allerdings ist der nicht unbedingt richtig.
Manchmal gibt es Chaos im Kopf.

Die Geschichte ist Literarisch interessant
Die Autorin fabuliert mit scharfer Überzeugung.
Der Roman spielt mit Alter und Gebrechen und die Liebe.
Gute Literatur.

Veröffentlicht am 29.09.2021

Irisches Dorfleben

Der Sucher
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Die irische Schriftstellerin Tana French
versteht es ihren Romanen gute Spannung zu geben.

„Der Sucher“ hat eine interessante Story.
Cal Hooper, ein ehemaliger Cop aus Chicago, hat sich in ein Dorf ...



Die irische Schriftstellerin Tana French
versteht es ihren Romanen gute Spannung zu geben.

„Der Sucher“ hat eine interessante Story.
Cal Hooper, ein ehemaliger Cop aus Chicago, hat sich in ein Dorf im Westen Irlands zurück gezogen.
Erst fängt die Geschichte ruhig an. Da ist die Natur und Cals Renovierung seines Hauses.
Die Autorin versteht es gut die Emotionen der verschiedenen Personen aus dem Dorf einzubringen. Die Dialoge zwischen Cal und den Einwohnern sind oft ganz schön lustig, aber mit einer Prise Ernst. Sein Nachbar hat mit den anderen gewettet, das Cal mindestens 1 Jahr aushält.
Die Nachbarn haben aber auch ihre Geheimnisse.
Ein 13,jähriges Kind kommt zu Cal und bittet ihn um Hilfe, da ihr Bruder verschwunden ist. Es ist immer wieder erschreckend, wie gerade in ländlichen Gebieten, einige Familien als schlecht angesehen werden. Dabei hatten sie nur Pech.

Cals Ansichten mit der Natur ist gut getroffen. Witzig war, wie er versucht, mit den Krähen zu kommunizieren.

Tana French versteht es gut einen Roman toll zu schreiben.