gelungener Auftakt der Familiensaga - berührend und spannend
Atelier RosenDas Atelier Rosen in der Marktgasse in Kassel ist für seine Hutkreationen berühmt und gefragt. Elise Rosen liebt ihre Arbeit dort und auch das Zusammensein mit ihrer Familie. Frauen aus der Gesellschaft ...
Das Atelier Rosen in der Marktgasse in Kassel ist für seine Hutkreationen berühmt und gefragt. Elise Rosen liebt ihre Arbeit dort und auch das Zusammensein mit ihrer Familie. Frauen aus der Gesellschaft beauftragen Elise oft - so auch Sybilla von Schönhoff. Mit dieser jungen Frau verbindet Elise Rosen schon bald eine Freundschaft, die auf eine schwierige Probe gestellt wird.
Dieser erste Teil der historischen Saga um die Familie Rosen aus Kassel gibt dem Leser einen sehr guten Einblick in die Zeit, in der die Geschichte angesiedelt ist und lässt die Beziehungen, die sich entwickeln, sehr gut nachvollziehen. Es geht in diesem Roman um Liebe, Freundschaft, Loyalität und vor allem um die Umstände, in denen die Protagonistin lebt und die ihr das Leben erschweren. Die Autorin zeigt lebendig, wie es den Frauen im Jahr 1830 ergeht und wie wenig sie offiziell erreichen können. Eine unscheinbare Frau mit guten gesellschaftlichen Hintergrund befreundet sich mit einer einfachen Putzmacherin und diese Freundschaft hält trotz aller Widerstände, die sich ergeben. Elise Rosen geht ihren Weg mutig und entschlossen und wird dabei von ihrer Familie und wahren Freunden unterstützt. Es war eindrucksvoll zu erleben, wie einfach es der Obrigkeit zu jener Zeit war, persönliche Ziele durchzusetzen und andere zu diffamieren. Der schmale Grat zwischen Ehrgefühl und Loyalität gegenüber der Familie und deren Sicherheit wird beeindruckend deutlich. Marie Lamballe hat in diesen Nostalgieroman viel Recherche einfließen lassen, was der Geschichte gut bekommt. Die Gefühle der Elise Rosen und ihre Entscheidungen für ihr Leben und das Wohlergehen anderer haben mich berührt. Ich freue mich auf die Fortsetzung und gebe diesem Roman 5 Sterne.