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Veröffentlicht am 02.01.2022

Ein unerwartetes Jahreshighlight

Kant und der sechste Winter
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Buchmeinung zu Marcel Häußler – Kant und der sechste Winter

„Kant und der sechste Winter“ ist ein Kriminalroman von Marcel Häußler, der 2021 im Heyne Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Marcel Häußler ...

Buchmeinung zu Marcel Häußler – Kant und der sechste Winter

„Kant und der sechste Winter“ ist ein Kriminalroman von Marcel Häußler, der 2021 im Heyne Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Marcel Häußler wurde 1970 in Essen geboren. Um die Jahrtausendwende arbeitete er in Köln als Kameraassistent und Cutter, als ihn die Liebe aus der Großstadt in ein bayerisches Dorf verschlug. Zwei Jahre später zog es ihn aus der Provinz nach München, wo er bis heute wohnt. Er veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten, schrieb an Drehbüchern mit und übersetzte über dreißig Romane aus dem Englischen.

Klappentext:
Ausgerechnet am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags wird Hauptkommissar Kant zu einem Tatort im Münchner Ortsteil Obermenzing gerufen. Ein Mann liegt tot im Schnee. Alles würde auf einen Unfall auf vereister Fahrbahn hindeuten – wäre da nicht die seltsame Zeugenaussage einer Anwohnerin: Sie will gesehen haben, wie der Fahrer des Unfallwagens ausstieg und den bereits am Boden liegenden Mann erwürgte. Erst danach ergriff er die Flucht. Kant und das Team der Münchner Mordkommission nehmen die Ermittlungen auf. Die Spuren führen sie immer wieder in ein kleines Dorf am nahe gelegenen Ammersee. Offenbar hüten die Einwohner von Schelfing mehr als nur ein dunkles Geheimnis …

Meine Meinung:
Mich hat dieses Buch mit seiner ruhigen Art von Anfang an mitgenommen. Wechselnde Perspektiven geben dem Leser mehr Informationen als den Ermittlern und erhöhen dazu die Spannung. Trotzdem ist das Tempo eher moderat. Der Autor nimmt sich viel Zeit für die Schilderung von mehr oder weniger kleinen Problemen der Ermittler, die dadurch Kontur gewinnen. Kant ist ein erfahrener Ermittler, der Berufliches oft über Privates stellt. Manchmal wirkt er mit seiner pubertierenden Tochter etwas überfordert, aber er schenkt ihr und seinen Kollegen viel Vertrauen und er fährt meist gut damit. Kant hat ein Gespür für Zusammenhänge und ahnt, was passiert sein könnte. Die Geschichte ist geprägt von zerfallenen Beziehungen, Unglücken und Missgeschicken. Nur selten finden sich positive Elemente. Trotzdem wirken die Ermittler um Kant sympathisch. Ihre Hartnäckigkeit wird am Ende belohnt, auch wenn es einen großen Wermutstropfen gibt. Eine letzte Pointe mit Böllern in einer Streugutkiste sorgt für einen positiven Abschluß. Kant mit seinen Ecken und Kanten hat mich überzeugt und ich will die Serie weiterverfolgen.

Fazit:
Ein leiser Krimi um eine starke Ermittlerfigur, der sich zu großen Teilen über das Beziehungsgeflecht definiert. Mir hat es ausgezeichnet gefallen und deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten). Zusätzlich spreche ich eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger Kriminalromane aus.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Entwickelte sich zu einem Jahreshighlight

Herrgottsacker
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Buchmeinung zu Andreas Wagner – Herrgottsacker

„Herrgottsacker“ ist ein Kriminalroman von Andreas Wagner, der 2021 im Emons Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Andreas Wagner ist Winzer, Historiker und ...

Buchmeinung zu Andreas Wagner – Herrgottsacker

„Herrgottsacker“ ist ein Kriminalroman von Andreas Wagner, der 2021 im Emons Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Andreas Wagner ist Winzer, Historiker und Autor. Nach dem Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Bohemistik in Leipzig und an der Karls-Universität in Prag hat er 2003 zusammen mit seinen beiden Brüdern das Familienweingut seiner Vorfahren in der Nähe von Mainz übernommen. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.

Klappentext:
Ein verstörendes Verbrechen in Rheinhessen Unter einer verlassenen Gartenlaube bei Mainz werden menschliche Knochen gefunden. Zunächst deutet alles darauf hin, dass sie aus einem der Gräber des nahen Friedhofs stammen. Doch dann verdichten sich die Hinweise auf einen Mord, der erst wenige Jahre zurückliegt – und niemand scheint den Toten zu vermissen. Kriminalhauptkommissar Harro Betz und seine Kollegen stehen vor einer harten Probe. Wie sollen sie ein Verbrechen aufklären, dessen Opfer gar nicht zu existieren scheint?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist bisher die größte positive Überraschung des Jahres. Dies liegt vor allem an der Figurenzeichnung und dem gelungenen Mix aus Krimi- und Nebenhandlungen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und im Laufe der Zeit schält sich Ravi Bingenheimer als Hauptfigur heraus. Er ist in Ceylon geboren und wurde von einem deutschen Ehepaar adoptiert. Ravi hegt mittlerweile Zweifel am Ablauf der Adoption. Sein Chef Harro Betz hat mehr als ein Alkoholproblem. Sein Kollege Tobias Schmahl, junger Familienvater mit zwei Kindern, hat private Probleme. Trotz aller persönlichen Probleme funktionieren die drei Kriminalbeamten als Team, auch wenn sie bei den Problemen ihrer Kollegen nicht in die Tiefe gehen. Ihr aktueller Fall ist ein Leichenfund eines Jungen bei Abrissarbeiten. Schnell zeigt sich, dass vieles anders ist als es auf den ersten Blick aussieht. Zudem erfährt der Leser von einem unbekannten Rächer, dessen Gedanken und Treiben einige Abschnitte gewidmet sind.
Der Grundton des Romans ist dunkel und eigentlich war mir nur Ravi sympathisch. Er sorgt auch für positive Momente und eine Portion Humor. Bei seinen Kollegen habe ich einen baldigen Zusammenbruch befürchtet. Regionales Flair ist insbesondere über den Weinbau gegeben. Der Autor schildert realistische Polizeiarbeit und doch steigt die Spannung kontinuierlich. Aber auch die Belastung der Kriminalbeamten bleibt ein Thema.
Viele der Nebenfiguren haben graue Flecken und einige Spuren erwiesen sich als falsch. Doch am Ende kommt meist die Wahrheit ans Licht und die Täter werden bestraft.

Fazit:
Mich hat dieser Kriminalroman um die Mainzer Kriminalbeamten voll und ganz überzeugt. Die Figurenzeichnung war herausragend und der Mix aus Kriminalfall und Nebenhandlungen stimmte. Deshalb bewerte ich das Werk mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus. Gespannt warte ich auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Ein Krimi, der mich begeistert hat

Harzhunde
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Buchmeinung zu Roland Lange – Harzhunde

„Harzhunde“ ist ein Kriminalroman von Roland Lange, der 2021 bei CW Niemeyer Buchverlage erschienen ist. Dies ist der zweite Fall um den Privatdetektiv Stefan Blume.

Zum ...

Buchmeinung zu Roland Lange – Harzhunde

„Harzhunde“ ist ein Kriminalroman von Roland Lange, der 2021 bei CW Niemeyer Buchverlage erschienen ist. Dies ist der zweite Fall um den Privatdetektiv Stefan Blume.

Zum Autor:
Roland Lange, Jahrgang 1954, lebt in der Nähe des Harzes in Katlenburg-Lindau. Er studierte in Hamburg Vermessungskunde und arbeitete als Vermessungsingenieur in den Katasterämtern in Göttingen und Osterode am Harz. Nebenher begann er zu schreiben: Romane, Liedtexte und Theaterstücke, seit 2010 auch Kriminalromane. 2014 beendete er seine Tätigkeit als Ingenieur und widmete sich ganz dem Schreiben. Roland Lange ist so etwas wie ein krimineller Botschafter des Harzes, denn auf seine Initiative fand 2011 das erste Mordsharz-Krimifestival statt. Seither gehört er zu den Organisatoren, die jedes Jahr im September hochkarätige deutsche und internationale Krimi-Autorinnen und -Autoren in den Harz einladen. Lange ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), bei den 42er Autoren und im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur.

Klappentext:
Was war das für eine Bestie? Das fragt sich Daniel Kranz, der nachts einem riesigen Wolf gegenübersteht. In letzter Sekunde entkommt er der Kreatur. War es Einbildung? Nein, die Risswunde an seiner Wade ist echt! Für Schafzüchter Thiele steht fest: Es sind Wölfe, die durch den Harz streifen und seine Tiere töten. Er macht die Wolfsexpertin Maria Hübner dafür verantwortlich. Privatdetektiv Stefan Blume steht Maria zur Seite.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist für mich die positive Überraschung dieses Lesejahres. Sowohl die Hauptfigur Stefan Blume als auch der Plot und die Erzählweise haben mich überzeugt. Stefan Blume ist ein ehemaliger Agent, der sich im Harz verkrochen hat und versucht, möglichst unauffällig zu leben. Ab und zu übernimmt er Detektivaufträge um sein Bankkonto zu entlasten. Als eine überwachte Person spurlos verschwindet ist sein Interesse geweckt. Als die Wolfsexpertin Maria Hübner in den Fokus von Wolfsgegner gerät, wendet auch sie sich an Stefan Blume.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und diverse Handlungsfäden machen es schwierig, einen roten Faden zu erkennen. Stefan Blume ist nicht der große Antreiber, aber er ist ein erfahrener und fleißiger Ermittler. Ein Gast in der Pension seiner Freundin Katja bereitet ihm zusätzlich Sorgen. Mir war die Figur Stefan Blume sympathisch, auch oder gerade weil sie sich nicht strikt an alle Gesetze gehalten hat. Zudem wuchs im Laufe der Zeit der Eindruck, dass er sich mit mächtigen Gegnern angelegt hat. Entwicklungen und Ereignisse werden meist durch Nebenfiguren angestoßen, die sie aber selten unter Kontrolle haben. So wirkt Stefan Blume oft wie ein Getriebener, der allerdings zu kämpfen bereit ist. Der Harz bietet eine wundervolle Kulisse für die Geschichte und der Autor nutzt seine Ortskenntnisse weidlich aus.
Gerade die Gestaltung Nebenfiguren verleiht dem Krimi Authentizität und Glaubwürdigkeit. Der Spannungsbogen ist gekonnt gestaltet und bietet einige Spitzen. Die Geschichte gipfelt in einem passenden Showdown, bei dem Stefan Blume auf unerwartete Hilfe angewiesen ist.

Fazit:
Ein sehr gut konstruierter Krimi mit komplex gezeichneten Figuren, verzwickter Handlung und viel Harz-Athmosphäre, der mich blendend unterhalten hat. Gerne vergebe ich fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Eine opulente Geschichte

Das Kreuz des Pilgers
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Buchmeinung zu Petra Schier – Das Kreuz des Pilgers

„Das Kreuz des Pilgers“ ist ein historischer Roman von Petra Schier, der 2021 bei Harper Collins erschienen ist.

Zum Autor:
Petra Schier, Jahrgang ...

Buchmeinung zu Petra Schier – Das Kreuz des Pilgers

„Das Kreuz des Pilgers“ ist ein historischer Roman von Petra Schier, der 2021 bei Harper Collins erschienen ist.

Zum Autor:
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin.

Klappentext:
1379: Im Schutz einer Handelskarawane wollen Reinhild und ihr Gemahl in ihre Heimat Koblenz zurückkehren. Als sie von einer marodierenden Räuberbande überfallen werden, entgeht Reinhild nur knapp dem Tod, während für ihren Mann jede Hilfe zu spät kommt. Langsam erholt sie sich von den schrecklichen Ereignissen, doch sie weiß: Um ein Auskommen für sich und ihren Sohn zu haben, wird sie wieder heiraten müssen. Ein Gedanke, der ihr Angst macht. Trotzdem wird ihr immer klarer, dass es nur einen Mann gibt, der für sie in Frage kommt – auch wenn sie sicher ist, dass ihr Vater diese Verbindung niemals gutheißen wird.

Meine Meinung:
Im Mittelpunkt dieses Buches steht mit Reinhild eine junge Witwe, die einen gangbaren Weg für ihre weitere Zukunft finden muss. Weitere Hauptfiguren sind ihre Freunde aus gemeinsamen Jugendtagen Palmiro und Conlin. Jede von ihnen hütet gefährliche Geheimnisse, die ihre Zukunft bedrohen könnten. Diese drei Figuren sind komplex mit etlichen Grautönen gezeichnet. Zahlreiche weitere Figuren sind im sechsseitigen Personenverzeichnis gelistet, aber die Fülle an Personal sollte mögliche Leser nicht abschrecken. Einige der auftretenden Figuren sind aus anderen Büchern der Autorin bekannt und haben wie die hier noch junge Apothekertochter Adelina einen unterhaltsamen Gastauftritt. Doch werden auch viele ernste Themen angesprochen, die ich nur teilweise in einem historischen Roman erwartet hatte. Der Glaube an die Kraft von Reliquien, Agenten im Auftrag der Kirche, die Auswirkungen des Erbrechts auf die Nachgeborenen, Standesdenken, wirtschaftliche Abläufe, das alltägliche Leben im Mittelalter und die Liebe in vielen Variationen. Die aufwändige Recherche ist gelungen umgesetzt und führt zu einer jederzeit glaubhaften Handlung. Der Handlungsfaden ist dabei jederzeit spürbar. Allerdings ist die Fülle der Themen aufgrund der puren Anzahl schon grenzwertig.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht lesbar und vermittelt gleichzeitig Inhalte und Emotionen. Auch grausame und schwer verdauliche Geschehnisse sind enthalten, werden aber durch die umgebende Handlung abgemildert.
Ein Nachwort der Autorin rundet das Werk ab.

Fazit:
Dieser Einstiegsband in einen neuen Mehrteiler überzeugt sowohl durch die Figurenzeichnung als auch die Handlung. Allerdings empfand ich die Fülle der Themen schon als grenzwertig. Trotzdem bewerte ich das Buch noch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde komplexer historischer Romane aus.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Kommt langsam, aber gewaltig

Tote schweigen nie
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Buchmeinung zu A. K. Turner – Tote schweigen nie

„Tote schweigen nie“ ist ein Kriminalroman von A. K. Turner, der 2021 bei Droemer in der Übersetzung von Marie-Luise Bezzenberger erschienen ist. Der Titel ...

Buchmeinung zu A. K. Turner – Tote schweigen nie

„Tote schweigen nie“ ist ein Kriminalroman von A. K. Turner, der 2021 bei Droemer in der Übersetzung von Marie-Luise Bezzenberger erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Body Language“ und ist 2021 erschienen.

Zum Autor:
A. K. Turner, die viele Jahre als Produzentin für die BBC arbeitete, entwickelte die Figur Cassie Raven, Assistentin der Rechtsmedizin, ursprünglich für eine BBC Radio-Sendung. Ihre erste Thrillertrilogie, die unter dem Pseudonym Anya Lipska erschienen ist, war so erfolgreich, dass Val McDermid die Autorin zum Harrogate Crime Festival einlud. A.K. Turner lebt in London.

Klappentext:
Als Assistentin der Rechtsmedizin ist die Londonerin Cassie Raven schräge Blicke gewöhnt. Möglicherweise ist auch ihr Gothic-Look mit zahlreichen Piercings und Tattoos nicht ganz unschuldig daran – ebenso wie ihre Überzeugung, dass die Toten mit uns sprechen, wenn wir nur ganz genau hinhören.
Ebenso überzeugt ist Cassie davon, dass sie ohne die Hilfe von Mrs Edwards als Junkie unter einer Brücke gelandet wäre statt als Assistentin in der Rechtsmedizin. Umso größer ist ihr Schock, als sie einen Leichensack öffnet und in das Gesicht ihrer geliebten Mentorin blickt.
Cassie ist sicher, dass Mrs Edwards ermordet wurde. Nur beweisen kann sie es nicht, denn eine kostspielige forensische Obduktion wurde bereits abgelehnt. Das macht ausgerechnet die unterkühlte DS Phyllida Flyte, die Cassie wegen einer verschwundenen Leiche auf dem Kieker hat, zu ihrer einzigen Option …

Meine Meinung:
Im Mittelpunkt dieses Buches stehen zwei Frauen, die man gut und gerne als Außenseiter bezeichnen kann. Cassie Raven fällt mit ihren Tattoos und Piercings sofort auf, während Phyllida Flyte immer wie aus dem Ei gepellt aussieht. Beide wirken sehr unterschiedlich und doch haben sie viel gemeinsam. Nach persönlichen Schicksalsschlägen finden sie in ihrem Beruf halt und beide üben ihren Beruf mit Leidenschaft und Überzeugung aus. Ihr erstes Zusammentreffen endet in offener Abneigung. Cassie war mir als etwas verrückte Person, die auch schon mal Grenzen überschreitet, schnell sympathisch, während es bei der überkorrekten Polizistin einige Zeit dauerte. Dies mag auch daran liegen, dass die meisten Kapitel aus der Sicht Cassies geschildert sind. Erst im weiteren Verlauf werden zunehmend Kapitel aus der Perspektive der Polizistin erzählt werden. Beide Frauen reflektieren ihre Erlebnisse und erkennen bald, dass sie ihre Ziele miteinander eher erreichen können. So beginnt ein Prozess der Annäherung zwischen Cassie und Phyllida, beginnend mit der Anerkennung der beruflichen Qualitäten und Leistungen. Natürlich gibt es Rückschläge und das Vertrauen ineinander ist ein zartes und gefährdetes Pflänzchen.
Der Kriminalfall selber ist komplex und bietet einige Überraschungen. Das Tempo ist zu Beginn moderat und die Spannung entwickelt sich kontinuierlich. Phyllida und Cassie werden aufwendig als Figuren mit vielen Grautönen gezeichnet, während fast alle anderen Figuren nur skizziert werden. Der Erzählstil ist angenehm und überträgt auch Emotionen.

Fazit:
Die sich langsam und ruhig entwickelnde Geschichte der beiden so unterschiedlichen Hauptfiguren hat mich von Anfang an gefesselt. Dazu ist der Kriminalfall interessant und bietet einige Überraschungen. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

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