Michael Köhlmeier erzählt in seinem Roman " Das Mädchen mit dem Fingerhut" die Geschichte eines Mädchens das scheinbar zu niemandem gehört, alles was sie sagen kann ist Yiza, wie sie von da an von allen ...
Michael Köhlmeier erzählt in seinem Roman " Das Mädchen mit dem Fingerhut" die Geschichte eines Mädchens das scheinbar zu niemandem gehört, alles was sie sagen kann ist Yiza, wie sie von da an von allen genannt wird. Sie taucht eines Tages einfach auf, niemand weiß zu wem sie gehört, woher sie kommt. Auch ihre Sprache versteht niemand und so ist das Kind auf sich alleine gestellt. Michael Köhlmeier hat die Geschichte eines Kindes geschrieben das alleine und unverstanden ist bis es zwei Jungen kennenlernt, die scheinbar genau so verloren sind wie sie. Ist es möglich das drei Verlorene Kinder ineinander die Kraft finden um weiterzukämpfen und so zu überleben?
Michael Köhlmeier hat einen interessanten Roman geschrieben der einem ans Herz geht, nach dem Lesen lange nicht mehr loslässt. So schafft es Köhlmeier, indem er bewusst Lücken lässt eine sehr spannende Geschichte zu erzählen.
Michaela Küpper erzählt in ihrem Roman "Die Edelweißpiratin" nach wahren Begebenheiten die Geschichte der Familie Kühlem allen voran Mucki die schon von klein auf die Ideale und Ideen ihrer Eltern internalisiert ...
Michaela Küpper erzählt in ihrem Roman "Die Edelweißpiratin" nach wahren Begebenheiten die Geschichte der Familie Kühlem allen voran Mucki die schon von klein auf die Ideale und Ideen ihrer Eltern internalisiert und so zu ihren eigenen macht.
Nachdem Muckis Vater der, wie auch ihre Mutter und sie überzeugter Kommunist, von den Nazis verhaftet und ins Arbeitslager gesteckt wird ist Mucki bereit dem Widerstand nun endgültig mit Leib und Seele beizutreten. Sie und ihre Widerstandsgruppe, die Edelweißpiraten, die man sich im weitesten Sinne wie eine Art politische Pfadfinder im Widerstand gegen die Nazis vorstellen kann beginnen heimlich Plakate von den Nazis abzureißen. Als sie erwischt werden verliert Mucki ihren Job als Babysitterin. Mucki wird wiederholt aufgefordert dem BDM beizutreten was sie strikt ablehnt weil sie sich sehr sicher ist was sie nicht will: eine Gebarmaschine für den Führer werden und ihm Kanonenfutter für seinen Menschenverachtenden, Sinnlosen Krieg zu liefern.
Neben dieser Handlung erfährt man auch etwas über Muckis Gefühlswelt abseits des Politischen. Man hat Anteil an allen möglichen Gedanken, ihrer ersten Schwärmerei, ihren Zweifeln, ihren Bestrebungen nach einem selbstständigen Leben und ihrem Wunsch eine Emanzipierte Frau zu werden.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Mucki und ihren Eltern erzählt wodurch man mehrere Perspektiven auf die Geschichte bekommt was ich sehr interessant finde.
Ich habe leider etwas länger gebraucht um in die Geschichte hineinzufinden. War ich allerdings angekommen wurde die Handlung immer spannender, Mucki wurde mir immer sympathischer und die anfängliche Distanz zu den Charaktären die mich etwas gestört hat wurde immer weniger. Im großen und ganzen ein sehr wichtiger Roman. Ich finde es immer wieder toll über den Widerstand gegen die Nazis zu lesen da man leider in der Schule für meinen Geschmack viel zu wenig darüber lernt und sich so auf Eigenrecherche verlassen muss was dieses Thema betrifft. Darum finde ich Bücher wie dieses sehr wichtig und wertvoll.
"Wir hätten wissen müssen, dass das Ende nahte. Wie hätten wir es wissen sollen? Als auf einmal Säure vom Himmel regnete und die Flüsse sich grün färbten, hätten wir wissen sollen, daß unser Land bald ...
"Wir hätten wissen müssen, dass das Ende nahte. Wie hätten wir es wissen sollen? Als auf einmal Säure vom Himmel regnete und die Flüsse sich grün färbten, hätten wir wissen sollen, daß unser Land bald Tod sein würde. Andererseits: Wie hätten wir es wissen sollen, wo sie doch nicht wollten, daß wir es wussten" (S.9)
So beginnt Imbolo Mbues neuer Roman, eine sprachgewaltige Geschichte und gleichzeitig eine schonungslose Abrechnung mit dem Kapitalismus.
Die Handlung dreht sich um die Bewohner von Kossawa, die, nachdem sich dort eine amerikanische Ölfirma angesiedelt hat,um ihr Überleben kämpfen müssen.Als immer mehr Mitglieder der Dorfgemeinschaft zuerst erkranken und dann sterben kann sich anfangs niemand erklären wieso.Als jedoch klar wird das es am Öl liegt, das ins Grundwasser und damit in die Körper der Menschen gelangt und sie so vergiftet reicht es den Dorfbewohnern. Nach den leeren Versprechungen die die Ölfirma ihnen macht beschließen sie, sich zu wehren und einen Kampf zu beginnen der noch Jahrzehnte andauern wird. Thula, am Beginn des Romans ein Kind wächst zu einer Widerstandskämpferin gegen den Ölkonzern heran. Sie ist bereit alles für ihre Gemeinschaft und deren Überleben zu Opfern.
Schon die ersten Sätze der Leseprobe haben mich unheimlich beeindruckt. Die Sprachgewalt von Imbolo Mbues Geschichte war vom ersten Satz an Klar. Die Geschichte ist zwar Fiktion, es könnte sich aber genau so abgespielt haben. Es ist wirklich schrecklich zu lesen wie die Menschen in Kossawa kämpfen und schreien und niemand sie hört. Auch finde ich den Aspekt das sich Imbolo Mbue Thula, anfangs noch ein Kind, als zentrale Figur der Erzählung über den Widerstand ausgesucht hat sehr spannend da sie damit zeigt das es die zukünftige Generation ist für die alles auf dem Spiel steht.
Danke an @vorablesen und @kiwi_verlag für das Rezensionsexemplar. Hier noch ein Zitat aus dem Buch das mich sehr beeindruckt hat:"Wir fragten uns, ob die Menschen in Amerika alle so fröhlich seien wie der Aufseher, was es schwer für uns machte, sie zu verstehen.Wie konnten sie fröhlich sein,wenn wir ihredwegen starben"
Es wird euch das Herz brechen und die Augen öffnen.Nichts für Schwache Nerven
"Wer bin ich denn überhaupt? Die Studentin? Die Fälscherin? Die pflichtbewusste Ehefrau ohne Vergangenheit? Die müde alte Bibliothekarin, die die Schrift an der Wand lesen und in den Ruhestand ...
"Wer bin ich denn überhaupt? Die Studentin? Die Fälscherin? Die pflichtbewusste Ehefrau ohne Vergangenheit? Die müde alte Bibliothekarin, die die Schrift an der Wand lesen und in den Ruhestand gehen sollte? Vielleicht bin ich keiner davon, vielleicht bin ich sie alle." Eva
Kristin Harmel spannt einen Bogen über mehrere Jahrzehnte und erzählt die Geschichte von Eva, einer Frau die früher ein Leben führte von dem heute niemand mehr weiß, besonders nicht ihre Familie.
Die junge Eva muss im Paris des Jahres 1942 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft vor den Nazis aus Paris fliehen. Sie und ihre Mutter verstecken sich in Aurignon in dem der Widerstand gegen die Nationalsozialisten sehr lebendig ist. Von dort aus versuchen sie Evas Vater, der gefangen genommen und ins KZ Deportiert wurde, zu retten. Zeitgleich beginnt die Künstlerisch sehr talentierte Eva Papiere jüdischer Kinder zu Fälschen um sie vor der Deportation zu retten und ihnen zu ermöglichen in die Schweiz zu Flüchten. Die wahren Identitäten der Kinder werden verschlüsselt im "Buch der verschollenen Namen" dokumentiert um diese für später zu Bewahren. Evas Mutter ist davon weniger begeistert und wirft ihr vor sich selbst zu verleugnen, den Kindern ihre Identität zu stehlen und sie somit auszulöschen.Durch die Arbeit im Widerstand lernt Eva Rémi kennen der sich ebenfalls der Resistance angeschlossen hat. Zwischen den beiden bahnt sich etwas an, sie werden mehr als nur verbündete im Kampf gegen das Regime.Je näher sich Eva und Rémi kommen desto mehr entfremdet sich Eva von ihrer Mutter. Rémi will Eva nicht noch mehr in Gefahr bringen als sie ohnehin schon ist und versucht sie auf Distanz zu halten. Ein erfolgloser Versuch wie sich zeigt. Als er aufbricht um eine Gruppe Kinder zu begleiten ist sein Schicksal und damit das gemeinsame Schicksal von Rémi und Eva ungewiss.
Der Roman ist berührend, mitreißend und spannend. Ich konnte ihn schon nach den ersten Sätzen nicht mehr weglegen. Kristin Harmel erzählt in ihrem von einer wahren Geschichte inspirierten Roman "Das Buch der verschollenen Namen" eine Geschichte die einen, wenn man einmal eingetaucht ist nicht mehr loslässt. Einfach großartig.
Eva Stachniak erzählt in ihrem Roman eine Geschichte die sich über mehrere Generationen erschreckt. Am Anfang begegnet der Leser der jungen Veronique. Sie stammt aus einer ärmlichen Familie wird aufgrund ...
Eva Stachniak erzählt in ihrem Roman eine Geschichte die sich über mehrere Generationen erschreckt. Am Anfang begegnet der Leser der jungen Veronique. Sie stammt aus einer ärmlichen Familie wird aufgrund ihrer Schönheit jedoch die Geliebte von Ludwig XV. Die Katastrophe folgt als Veronique ein Kind erwartet und verstoßen wird.
Ihre Tochter Marie - Louise wächst bei einer Pflegemutter auf die sie zur Hebamme ausbildet. Sie heiratet den jungen Idealistischen Anwalt Pierre der für Redefreiheit, Chancengleichheit und die Revolution kämpft. Als Pierre erfährt das seine Frau Verbindungen zum Königshaus haben soll ist die Katastrophe perfekt da ihn diese Tatsache, falls das der Wahrheit entspricht nicht nur seine Karriere sondern auch seinen Kopf kosten kann.
Eva Stachniak lässt hier ein Kapitel der Geschichte wiederaufleben das Richtungsweisend war für die heutige Demokratie, die Gesellschaft und Denkweise. Die Schlagwörter der Revolution Gleichheit - Freiheit - Brüderlichkeit haben für mich bis heute nicht an Schlagkraft verloren und sollten uns allen als Leitfaden dienen, wenn auch die Folgen nicht ganz so brutal sein sollten. Der Roman hat mich sofort gefesselt, die Geschichte ist spannend, mitreißend und man fühlt finde ich sehr mit den Protagonisten mit. Die Geschichte der Frauen zu erzählen finde ich eine großartige Idee, da wir bin jetzt aus der Geschichte, mit Ausnahme von Marie Antoinette, hauptsächlich die Geschichte der Männer kennen die in die Französische Revolution verwickelt waren. Für mich war dieser Roman sehr gelungen und es hat Spaß gemacht ihn zu lesen.